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Verfasst: Mi 17. Mär 2004, 08:12
von Oli K.
In Deinem Fall würde ich derzeit (noch) nicht zugreifen, da durchaus eine Korrektur von Nikon erfolgen könnte. Aber wer weiss das schon 100%-ig :?: :wink: Gerade Architekturaufnahmen halte ich für kritisch. Aber vielleicht war Nikon dieses Problem ja schon so lange bekannt, dass es deshalb zu einer Verspätung kam... :roll: Jedenfalls scheint es derzeit ja so zu sein, dass sich das Shipping verschiebt, warum auch immer... :?

Und Softwarelösungen halte ich in diesem Fall für unbefriedigend. Wer hat schon Lust nach einer Fotosession seine Aufnahmen durch ein Tool bearbeiten zu lassen, das vermutlich zusätzlich auch noch Farbverfälschungen und Unschärfe in den Aufnahmen erzeugt... :shock: :roll:

Was soll das ganz?

Verfasst: Mi 17. Mär 2004, 09:46
von PeterSP
Also ehrlich gesagt halte ich von diesen ganzen Pseudo-Tests absolut nichts.
Mal schnell auf die Strasse gegangen und ohne dass man die Cam kennt (Einstellungen) einfach drauf losknipsen und wenn dann die Bilder nichts geworden sind, diese ins Netz stellt um zu beweisen dass die Kamera in wahrheit doch eher beschi..... Bilder macht.
Ich kann auch genug Bilder von meiner Oly ins Netz stellen die total blaustichig oder verwackelt oder sonst was sind.
Der Fehler lag nicht bei der Cam sondern bei mir. Würde deshalb niemals behaupten dass die Oly schlechte Bilder macht.

Also ich warte "leider" geduldig ab bis ich die D70 habe und probier und probier und probier.

Grüsse aus der Pfalz

Peter

Verfasst: Mi 17. Mär 2004, 10:20
von Andreas Blöchl
Aber bei diesen Bildern ist es eher unwahrscheinlich das die Cam falsch eingestellt war. Was könnte denn hier falsch Eingestellt sein? Vielleicht kann das einer erklären

Re: Was soll das ganz?

Verfasst: Mi 17. Mär 2004, 10:24
von Heiner
Mal so aus eigener Erfahrung!

Hab mir letzten Herbst die D100 gekauft, hatte zwar vorher lange Zeit mit SLR fotografiert, unmittelbar vor dem Kauf aber fast nur mit der CP 5000 und 4500. Selbst ich brauchte eine Umgewöhnungsphase von einigen Wochen um die D100 zu beherrschen und noch heute unterlaufen mir ab und zu Fehler. Zahlreiche Objektive habe ich getestet und gemerkt dass dort grosse Reserven liegen. Die D70 ist nur ne gute Kamera, wichtig ist der sachgerechte Umgang mit ihr und die Objektive, die man verwendet.

Also keine Panik vor der D70, das wird schon. Bei den Objektiven würde ich mich auf Urteile von Usern, die die Objektive verwenden verlassen. Ich halte nicht mal den Test in der ColorFoto für geeignet. Dort wurde das 105er Sigma auch als sehr gut für DSLR bewertet, naja!?!

Verfasst: Mi 17. Mär 2004, 11:00
von Arjay
Damit wir das Ganze richtig verstehen, möchte ich das Moiré-Problem einaml von der theoretischen (nachrichtentechnischen) Seite beleuchten.

In der Digitaltechnik (egal, ob Fotografie, Audio- oder Fernsehtechnik) ist bei der Signalverarbeitung die Umwandlung von analogen in digitale Signale immer einer der ersten Schritte der Verarbeitungskette. Dazu tastet man diese (kontinuierlich verlaufenden, weil analogen) Signale an bestimmten Stellen ab und wandelt sie in eine Folge einzelner Zahlenwerte um. Diese Werte entsprechen den "momentanen" Messwerten dieses Signals an der betreffenden Stelle.

Nun gibt es zeit- und ortsbezogene Signale. Ein Beispiel für zeitbezogene Signale sind Audiosignale, die z.B. bei Audio-CDs mit einer Frequenz von 44,1Khz (44.100 Schwingungen pro Sekunde) abgetastet werden. Bildsignale dagegen sind ortsbezogene Signale, weil ihre Abtastung in einem ortsbezogenen Raster (z.B. Linien pro Millimeter, entsprechend dem Gitter der CCD-Sensoren auf dem Bildchip) erfolgt.

Eine Reihe höchst komplexer mathematischer Funktionen beschreiben das Verhältnis zwischen dem (analogen) Eingangssignal und dem (digitalen) Ausgangssignal bei der Signalumwandlung. Doch damit will ich Euch nicht langweilen. Nur soviel: Ein Mathematiker namens Nyquist hat einen Regelsatz (das Nyquist-Theorem) aufgestellt, nach dem die (zeitliche oder örtliche) Abtastfrequenz der Signalwandlung immer wenigstens doppelt so hoch sein muss wie die höchste Frequenz (oder der höchste Frequenzanteil) des analogen Eingangssignals.

Als etwas leichter vorstellbares Beispiel will ich das an Tonsignalen erläutern: Bei Audiosignalen gewährleistet die Abtastung mit 44,1kHz, dass alle Tonfrequenzen bis 22,05kHz korrekt erfasst werden. Zufällig entspricht das in etwa der oberen Grenze unseres Hörbereichs (bei den meisten ca. 16kHz). Der Abstand zwischen 16 und 22kHz ist technisch nötig, um vor der Abtastung höhere Töne herauszufiltern, denn das Filter kann nicht beliebig selektiv arbeiten. D.h. das Filter braucht sozusagen eine "Anlaufstrecke" (hier auf der Frequenzachse), bis es mit optimaler Wirksamkeit arbeitet.

Was passiert nun, wenn man diese Regel nicht einhält? Dann gibt es sog. Aliasing-Störungen. Diese Störungen sind z.B. bei schlechten (weil nicht vor-gefilterten) Tonaufnahmen als undefinierte, tiefe Töne zu hören. Der Eine oder Andere von Euch wird sowas schon einmal selbst gehört haben.

Bei digital erfassten Bildsignalen äussern sich diese Aliasing-Störungen in Form von Moirés, deren örtliche Auflösung gröber ist als die Bilddetails, an denen sie entstehen. Durch das Muster an Farbfiltern, die zur Farberkennung über das CCD-Chip gelegt sind ("Bayer Pattern") entstehen zudem bunte Farbränder. Denn auf die Farben bezogen, liegt die Grenz- (Orts-) Frequenz des Bildsensors niedriger als für reine Helligkeitswerte. Das erklärt, warum es bunte Farbsäume gibt.

Und nun zurück zum aktuellen Fall: Moiré entsteht hier aus folgenden Gründen. Die Übertragungsfunktion des Objektivs liefert Ortsfrequenzen, die über die maximale Ortsfrequenz des Sensors hinausgehen. Und - das Tiefpassfilter vor dem Sensor filtert nicht alle hohen Ortsfrequenzen aus.

Dass das Objektiv so hoch auflöst (das nämlich ist eine der Ursachen), kann für zukünftige, höher auflösende Kameragenerationen durchaus wünschenswert sein.

Dass der Tiefpassfilter vor dem Sensor nicht genug wegfiltert, ist sicherlich ebenfalls erwünscht: Anders als bei digitalen Sensoren verläuft die Kurve der Objektiv-Übertragungsfunktion stetig, d.h. sie bricht ab einer bestimmten Grenzfrequenz nicht abrupt ab, sondern klingt allmählich und stetig aus.

Durch das weniger steile Tiefpassfilter können also Objektive mit einer etwas "schwächeren" Übertragungsfunktion noch immer die (etwas weniger intensiven) höheren Ortsfrequenzen auf den Sensor übertragen. Auf Grund ihrer geringeren Amplitude erzeugen sie dort aber kein wahrnehmbares Moiré mehr.

Fazit: Regt Euch ab, Jungs. Nikon hat bei dieser Kamera die Grundeinstellungen der internen Bildverarbeitung so eingestellt, das maximaler Raum für die Optimierung per EBV besteht - auch bei der Scharf/Weichzeichnung/Moiré-Verminderung. An anderer Stelle wurde schon des öfteren erwähnt, dass man z.B. per Maske und passendem Filter Moiré-Stellen im Bild selektiv reparieren kann, ohne die Qualität des restlichen Bildes zu beeinträchtigen. Das passt ins Gesamtkonzept - dem Anwender ein Maximum an Bildqualität bis an die Grenzen der Technologie zu bieten. Über den Preis für diese Qualität sollte aber kein Zweifel bestehen: Diese Bilder werden sehr viel öfter nachträgliche Bearbeitung per EBV erfordern, als bei den einfacheren Digicams.

Verfasst: Mi 17. Mär 2004, 11:10
von Oli K.
Wow :!: Danke @Arjay für Deine detaillierte Erläuterung :!: Damit fühle ich mich mit meinen Vermutungen bestätigt und kann mich weiterhin ruhigen Gewissens auf dieses Schmuckstück freuen... :D :D :wink:

Verfasst: Mi 17. Mär 2004, 11:19
von KAY
schaut euch das mal an:

"I took two of the "famous" Moire shots and gave the Phase One AS DeMoirize Plugin for Photoshop a chance..."

http://forums.dpreview.com/forums/read. ... ge=8027672

damit kann man doch leben wenn man jpg-dateien nachbearbeiten möchte.
ansonsten muß man bei raw-aufnahmen mal den filter in capture 4.1. ausprobieren.

Verfasst: Mi 17. Mär 2004, 11:49
von lemonstre
KAY hat geschrieben:schaut euch das mal an:

"I took two of the "famous" Moire shots and gave the Phase One AS DeMoirize Plugin for Photoshop a chance..."

http://forums.dpreview.com/forums/read. ... ge=8027672

damit kann man doch leben wenn man jpg-dateien nachbearbeiten möchte.
ansonsten muß man bei raw-aufnahmen mal den filter in capture 4.1. ausprobieren.
klar kann ich moiré per bildbearbeitung entfernen. das dies jedoch einen nicht unwesentlichen aufwand bedeutet kann man sehr gut am von dir gezeigten zweiten beispiel sehen. der tennisplatz im bearbeiteten bild seine farbe komplett verloren, ein fehler in der auswahl der zu bearbeitenden bildelemente.

ich denke das es bildsituationen gibt wo eine halbwegs verlustfreie bearbeitung des bild unmöglich wird.

beim durchsehen meines bildarchivs ist mir halt nur aufgefallen das ein grossteil meiner bilder probleme mit einer kamera hätten die moiré effekte zeigt. nun stellt sich für mich die frage ob die d70 dann die richtige kamera ist oder ich besser zu einem modell greife das weniger anfällig ist. (canon 10d etc...)

gruss
lemonstre

Verfasst: Mi 17. Mär 2004, 12:14
von PeterSP
@ lemonstre,

also irgendwie bin ich nicht ganz sicher ob du das meinst was du schreibst, in jedem Forum ne andere aussage.

Grüsse aus der Pfalz


da ich mir sicher bin die d70 innerhalb der ersten monate ohne grossen verlust wieder abstossen zu können gehe ich das risiko aber ein und werde sie zunächst auf herz und nieren prüfen und je nach ergebnis behalten oder gegen eine andere kamera tauschen (10d).

gruss
lemonstre

Verfasst: Mi 17. Mär 2004, 12:19
von lemonstre
PeterSP hat geschrieben:@ lemonstre,

also irgendwie bin ich nicht ganz sicher ob du das meinst was du schreibst, in jedem Forum ne andere aussage.

Grüsse aus der Pfalz
ich meine das so wie ich es sage. ich zweifle zur zeit ob die d70 die richtige kamera für mich ist. da ich aber bereits angezahlt habe und meine technische neugier auch sehr gross ist werde ich sie sicher erst mal mit nach hause nehmen. ob es die richtige kamera für mich ist kann ich wohl am besten selbst rausfinden. verkaufen kann ich sie ja immer noch. dennoch tendiere ich momentan sehr zur 10d.

gruss
lemonstre