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Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 19:29
von ManoLLo
piedpiper hat geschrieben:
ManoLLo hat geschrieben:
piedpiper hat geschrieben: Hallo Klaus!
Habe das Objektiv wieder zurückgegeben, da es für meine Anwendungsgebiete doch nicht das Passende ist. Ich warte jetzt sehnsüchtig auf das 21er Zeiss!
Darf ich fragen, was die konkreten Anwendungsgebiete sind und warum es nicht passt?
Gern. Ich habe mir das PC-E quasi als eierlegende Wollmilchsau angeschafft, da die - für dieses Objektiv prädestinierten - Einsatzgebiete Architektur und Tabletop bei mir nur unter ferner liefen abgehandelt werden. Optisch scheint mir mein 14-24 am langen Ende nicht viel schlechter (bis auf die Gegenlichtempfindlichkeit), und die manuelle Fokussierung ist wiederum bei den Zeiss-Linsen erheblich besser (ich fand sie beim PC-E ein wenig zu leichtgängig). Unterschätzt hatte ich, dass das PC-E auch wieder ein ziemlicher Klotz ist (wenn auch nicht so schwer wie das 14-24), so dass das mit dem kleinen Gepäch auch wieder so 'ne Sache ist. Nach langem Überlegen habe ich für mich beschlossen, dass das 14-24 für die wenigen Architektursachen, die ich mache, ausreicht, und dass ich für die Landschaftsaufnahmen (die bei mir deutlich breiteren Raum einnehmen) lieber zu den Zeiss FB greife, zumal ich jetzt erfahren habe, dass diese ab März nächsten Jahres auch mit CPU zu haben sind.
Das sind sehr verständliche Gründe.

Ich selbst hätte so ein Ding sehr gerne für Architekturaufnahmen, weil das eins meiner bevorzugten Gebiete ist.
Allerdings kann ich derzeit "nur" eine D300 mein eigen nennen. Ich fürchte, dass 36 mm KB-Equivalenz für den Bereich schon etwas viel sind.

Hat jemand Erfahrungen diesbezüglich?
Mich interessiert auch die Frage, ob der Shift ausreicht, wenn man an moderne Burotürme und Ihre landschaftliche Einbettung denkt (Man kann halt leider nicht immer sehr weit von ihnen weg).

Alternativ dachte ich schon darüber nach das ganze mit guten Festbrennweiten, Panoramageschichten und guter Software zu lösen.

Oder gleich eine Fachkamera, was mir ehrlich gesagt das allerliebste wär. :cool: Aber das sind Preisklassen... :cry:
Da kann ich dann drüber nachdenken, wenn ich Fotografie wirklich zu meinem Beruf gemacht habe.

Würde mich freuen wenn ich speziell auf diese Überlegugen guten Input bekommen könnte.

Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 20:13
von weinlamm
ManoLLo hat geschrieben:Hat jemand Erfahrungen diesbezüglich?
Mich interessiert auch die Frage, ob der Shift ausreicht, wenn man an moderne Burotürme und Ihre landschaftliche Einbettung denkt (Man kann halt leider nicht immer sehr weit von ihnen weg).

Alternativ dachte ich schon darüber nach das ganze mit guten Festbrennweiten, Panoramageschichten und guter Software zu lösen.
36mm kann schicken. Ich habe auch mit nem 35-er Nikkor an der Kodak angefangen. Allerdings hat sich bei mir dann irgendwann der Wunsch nach "mehr" ( sprich weniger Brennweite ) breit gemacht. Also kam das 28-er ins Haus. Zusätzlich. Wenn das zu lang sein sollte, dann geht eh nur noch 12-24. :arrgw:

Aber auch wenn man das Gebäude z.B. nicht vollständig shiften kann, weil man zu dicht davor ist, hat die Verwendung dennoch einen Vorteil: man hat wenigstens nicht ganz so ein "krummes" Bild, welches man besser nachbearbeiten kann.

Zum Thema Nachbearbeitung / Software: Siehe NP-Wissen

Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 21:07
von alexis_sorbas
ManoLLo hat geschrieben:...
Hat jemand Erfahrungen diesbezüglich?
Mich interessiert auch die Frage, ob der Shift ausreicht, wenn man an moderne Burotürme und Ihre landschaftliche Einbettung denkt (Man kann halt leider nicht immer sehr weit von ihnen weg).
...
Oder gleich eine Fachkamera, was mir ehrlich gesagt das allerliebste wär. :cool: Aber das sind Preisklassen... :cry:
Da kann ich dann drüber nachdenken, wenn ich Fotografie wirklich zu meinem Beruf gemacht habe.

Würde mich freuen wenn ich speziell auf diese Überlegugen guten Input bekommen könnte.
Moin,

ich habe vor ein paar Jahren eine "Architekturgeschichte" mit Shift-Objektiven angefangen... allerdings waren das "nur" Konzept - Aufnahmen für eine GF-Geschichte...

Meine Erfahrungen:
–Zumindest für meine Zwecke reicht der Shift oft nicht aus...
– der "Crop" an DX-Kameras macht beinahe jede sinnvolle Anwendung unmöglich... es geht einfach zuviel an Bildwinkel verloren...
– das ist besonders tragisch bei Innenarchitektur:
noch weniger Platz...

... letztendlich habe dann mit dem Sigma 10-20mm gearbeitet und in PS "entzerrt"... kam ja nicht soooo genau drauf an...

Letztendlich führt bei "ernsthafter" Anwendung
an einer "echten" Fachkamera kein Weg vorbei...
Außerdem finde ich die Shift-Wege an den entsprechenden Optiken (jedenfalls für meine Zwecke :!: ) als unzureichend...
Nach "alter Regel" sollte man die Optik bei genügend Bildwinkel im Hochformat "um die Hälfte der Formathöhe" verschieben können...
Das ist mit einem APS-Sensor zwar machbar, aber durch den Crop geht meistens nix mehr wg. zu wenig Bildwinkel...

Beispiel:
Beim Format 4x5" nimmt man ein Super-Angulon 90mm... das ist ein SWW für 5x7"...
Der Bildkreis (bei f22) ist groß genug, um beim Format 4x5" gute 6,5cm "shiften" zu können...
Aber nur mit dem dazugehörigen Centerfilter :!:
Das entspricht bei 4x5" etwa dem horizontalen Bildwinkel eines 28ers an KB...
Das Nikon PC 28mm kann man aber nur max. 8mm im Hochformat verschieben... und 11mm im Querformat... das neue 24er geht wohl max bis 12mm... Quer...
Meine Gottschalt mit dem 35er lässt sich mit einem 48mm Sensor gute 25mm verschieben...
... entspricht auch etwa 28mm an KB...

Digitale Lösungen (Gottschalt/Cambo & Digiback...) sind verfügbar, aber sehr teuer...
Eine Alternative (in Kombination mit einer "FX" DSLR könnte die Cambo X2-Pro sein...
Dazu dann "zwangsweise" das Schneider WA-Digitar 2.8/28...
http://www.cambo.com
EDIT: Wohl doch nicht soooo dolle... lt. Schneider-Datenblatt kann man das 28er mit "FX"-Sensor auch nur 10- bzw.max. 12mm verstellen... aber wenigstens mehr als 8° schwenken... jedenfalls an der X2...

Wirklich "große" Bildwinkel gehen nur mit entsprechenden Optiken an speziellen WW-Kameras... OHNE Spiegelgehäuse...
Die Cambo WDS- und RS- Geschichten z.B.

Neben den "speziellen" Architekturkameras (Gottschalt z.B.) gibt es natürlich alle anderen GF-Hersteller... gebrauchte Fachkameras gibt es auch ab und an in der Bucht...

Eine "LOW-COST" Alternative könnte "Gigapixelei" sein...
Dazu wird das Motiv mit Panoramawinkel und DSLR "gescannt", daraus mit Panoramasoftware ein zig-Megapixel-Bild gerechnet... Die Datenmenge reicht dann aus, das relativ "verlustfrei" in PS "geradezurücken"... braucht aber recht potente Rechner...
Dürfe aber eine brauchbare Lösung sein... ich hatte so etwas mal irgendwo hier gezeigt... "Wasserturm"... oder so...
Es gibt Leute, die auf diese Weise 2-Gigapixel-Bilder "zusammenflicken"...

Beispiele für "Gigapixelei":
Bild
"Gestiched" aus 2x5 Aufnahmen...

... und mal ein 100% Ausschnitt daraus:
Bild
effektiv rund 150 Megapixel... allerdings schon "entzerrt" aufgenommen...
Die folgenden Bilder sind alle "gestiched",
allerdings primär, um den Bildwinkel zu erhöhen.
Die höhere Datenmenge habe ich "billigend in Kaufgenommen" :bgrin:
#1
Bild

#2
Bild

#3
Bild

#4
Bild

Verfasst: Di 21. Okt 2008, 00:15
von ManoLLo
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Vieles ist mir jetzt klar geworden, insbesondere durch das wertvolle Beispiel. Das Macht die Dimensionen für mich klar.

Wenn ich das richtig verstanden habe, bietet die Fuji GX 680 in dem Punkt zwar größe Reserven, als eine Lösung mit PC-E-Optik. Sofern der Bildkreis des Fuji-Objektivs mitspielt. Aber wirklich viel gewonnen, habe ich damit auch nicht.

Ich muss sagen, dass dieses "Pixelgezerre" (entschuldigung) für mich eigentlich keine zufriedenstellende Lösung ist.
Es ist eben eine Notlösung.
Aber sie entsteht natürlich zunächst mal aus der Not nicht genügend Geld für ein Fach-System zu haben.

Erstmal abwarten... :hmm:

Verfasst: Di 21. Okt 2008, 00:15
von chateaufort
@ ManoLLo

Ohne FX-Sensor kein Spaß - Wenn man bei der Fotografie in Architektur, gerade bei Innenräumen, einmal die Sucht nach Bildwinkel bekommen hat, ist das eine Droge, die eine Vergrößerung der Dosis verlangt. Als einen der Hauptvorteil sehe ich an, daß man den Aufnahmestandpunkt natürlich wählen kann, gerade wenn man so etwas wie Hotelzimmer o.ä. fotografiert.

Dafür hat die D 300 bei langen Brennweiten Vorteile...

Grüße, Uwe

Verfasst: Di 21. Okt 2008, 01:04
von ManoLLo
chateaufort hat geschrieben:@ ManoLLo

Ohne FX-Sensor kein Spaß - Wenn man bei der Fotografie in Architektur, gerade bei Innenräumen, einmal die Sucht nach Bildwinkel bekommen hat, ist das eine Droge, die eine Vergrößerung der Dosis verlangt. Als einen der Hauptvorteil sehe ich an, daß man den Aufnahmestandpunkt natürlich wählen kann, gerade wenn man so etwas wie Hotelzimmer o.ä. fotografiert.

Dafür hat die D 300 bei langen Brennweiten Vorteile...

Grüße, Uwe
Das ist gut nachvollziehbar.