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Verfasst: Do 17. Aug 2006, 10:12
von Alex_NR
Neugierig machte mich also der mögliche erzielbare Unterschied und ob man den zum einen in einem Testchart herausarbeiten kann und zum anderen auf einem realen Bild dann noch nachvollziehen kann.
Gut, das kann ich nachvollziehen und da hatte ich mit meiner Neugierde gar nicht so unrecht. ;)
Wenn ich in Zukunft bei jedem 2. Bild denke "mann, hättest Du dafür bloß das 70-200DG mitgenommen", habe ich am 18-200VR keinen Spaß mehr und würde es verkaufen.
Na eben! Dann sieht man es doch auf Deinen normalen Bildern! Dann muss man handeln. Und wenn Du nu nix feststellst? Das ist doch testen unter realen Bdingungen, was jeder für sich machen kann, denn jeder stellt andere Anforderungen und hat andere Bedingungen beim Fotografieren. So sieht jeder ob das entsprechende Objektiv für einen geeignet ist.

Verfasst: Do 17. Aug 2006, 10:47
von StefanM
Ergänzung zu 1. Bei wenig (Tages-)Licht, Available Light: VR gegen Lichtstärke, praktische Nutzbarkeit

Da die erste Bildreihe ja ISO 400 erforderte und zudem kein so aussagekräftiges Bildmaterial erbrachte habe ich also den Aufnahmetisch zusammengesetzt und ein paar Dinge drauf drapiert.

Die Fokusebene liegt auf dem Zollstockrahmen und dem Stopschild in Bildmitte, die beiden Kartons liegen ca. 1cm dahinter, sollten eigentlich also auch noch dazugehören

Die Ausschnitte sind jeweils das Stopschild in Bildmitte und das Zollstockkreuz links oben.

Da der notwendige Aufnahmeabstand für 200mm mit dem Sigma nicht mehr realisierbar war, hat das 200mm Bild einen Ausschnitt.

Auffällig war, daß auch bei größeren Aufnahmeabständen im Bereich 3-4m das Nikon durchweg einen größeren Bildausschnitt lieferte als das Sigma. Es scheint also wirklich nur bei unendlich-Fokussierung den nominellen Wert zu liefern.

Das Sigma erstaunte wiederum bei 200mm und Offenblende durch einen extrem schlechten Kontrast, der durch Abblenden stufenweise zunimmt und erst bei f/8 visuell mit dem Nikon gleich zieht. Das Bild bei Offenblende (http://www.pbase.com/sm727713/image/65295426) ist schlichtweg eine Katastrophe, die vielleicht nur durch einen Irrtum der Matrixbelichtungsmessung zu erklären wäre. Da aber die weißlichen Plastikteile auch weißlich dargestellt werden, dürfte das eigentlich kein Belichtungsirrtum sein.

Bilder hierzu: http://www.pbase.com/sm727713/18200vr__ ... p&page=all

70mm:

Bild

135mm:

Bild

200mm:

Bild

Auch hier gilt, daß die Bilder des Sigma in den Ecken durchweg schärfer sind und bei wohlwollender Betrachtung eine allgemein sichtbar bessere Bildqualität erzielt wird. Die Bilder des Nikon sind jedoch nicht so viel schlechter, daß man dem einzelnen Foto ansehen kann, mit welcher Optik es gemacht wurde. Es ist kein 18-200VR Foto dabei, wo man sagen kann, daß es nix geworden ist und das ein besseres Objektiv bessere Ergebnisse erzielt hätte!

Das Sigma hat jedenfalls eine deutlich sichtbare Offenblendschwäche bei 200mm, die auch gegen das Nikon, daß ja ebenfalls bei 200mm keinen dollen Ruf hat, auffällt. Selbst 2x abgeblendet ist es gegen die f/5,6-Offenblende des Nikon nicht signifikant besser, bei f/8 sind beide gleich und bei f/11 hat für meinen Geschmack das Nikon die Nase vorne.

Bei allen Brennweiten und Blenden hat das Nikon eine höhere farbsättigung als das Sigma erzielt. Der Eingangs erwähnte Trend des Nikon zur Unterbelichtung um 3/4 Blenden war hier nicht mehr nachvollzeihbar. Wie gewohnt fokussierte das Nikon schnell, treffsicher und präzise. Das Sigma hatte diesmal allerdings auch keinerlei Schwierigkeiten und zog gefühlsmäßig mit dem Nikon absolut gleich.

Wiederum bleibt also auch hier das Fazit zu ziehen, daß sich das 18-200VR erstaunlich gut schlägt und ich mir vom Sigma deutlich mehr erwartet hätte. Ob nun das Nikon viel besser oder das Sigma viel schlechter als der Ruf ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Der Unterschied ist (leider?) nicht allzu groß. Als Vorteile des Sigmas bleiben also die Lichtstärke (besseres Freistellen) und das bessere Bokeh übrig. Dies kann man den Testbildern zwar nicht ansehen, ich mußte aber feststellen, daß das Bokeh des Nikon absolut unbrauchbar grauenhaft ist.

Die Schwächen des Nikon werden hier eindeutig zu seinem Vorteil: Die geringfügig schlechtere Bildqualität, die bei realen Bildern anscheinend viel weniger schlecht ist, als Testcharts vermuten lassen! Hinzu kommt ein deutlicher Gewichtsunterschied und der Vorteil, leichter auf das Stativ montierbar zu sein. Ich habe festgestellt, daß die D200 mit MB200 und Manfrotto RC2-Platte unter der Stativschelle des 70-200DG nicht im Kopf einrastbar ist, weil der Abstand MB200 -> Stativschelle mit RC2 (der Arretierhebel steht ja nach hinten ab) zu klein ist. Man muß zuerst die Schelle mit RC2 einrasten und dann das Objektiv mit Kamera in die Schelle einsetzen und diese schleißen. Riesen Mist! :evil:

Verfasst: Do 17. Aug 2006, 11:19
von jodi2
Das sieht doch schon viel besser aus!
Ich glaub, ich mag keine Testcharts... ;-)
Alex_NR hat geschrieben:Und was bringen solche Tests? Die, die Linse besitzen sagen es reicht ihnen trotzdem und nur absolute Erbsenzähler werden sich von einem Neukauf dadurch beeinflussen lassen.
Es sind halt Kompromisse die man sich mit solchen Optiken erkauft und das wissen wir glaube ich alle. Wofür brauchen wir da eigentlich noch Tests?
Na ja, es gibt aber schon Suppenhühner und Suppenzooms...
Und selbst wenn man mit seinen persöhnlichen üblichen Bildergebnissen schon zufrieden war, hat so ein Test mind. zwei große Vorteile:
1) Man weiß danach, wo die Stärken und Schwächen seines Objektivs sind und wie man es künftig am besten einsetzt und wo/wie besser nicht.
2) Man hat eine halbwegs vernünftige Ausgangsbasis zum Vergleichen und Beurteilen verschiedener Objektive und kann besser sehen, was warum bei welchem Objektiv mehr kostet und wo wenig Unterschiede sind. Wenn - überspitzt gesagt - das Motto "Hauptsache alle sind mit Ihren Alltagsergebnissen mit Unbewegtem tagsüber bei bedecktem Himmel zufrieden" die Basis für Objektivvergleiche wäre, dann wären alle happy und es gäbe keine Unterschiede mehr zwischen 18-55, 17-55, 70-200/2.8, 55-200 und Festbrennweiten...
Andreas H hat geschrieben:
jodi2 hat geschrieben:Hmm, schade ich hatte mir mehr vom 18-200 erhofft...
Wichtiger wäre mir, daß der Bereich 18-70/18-50 erträglich ist und daß dann auch bis weiter in die Ecken, ...
Was hast Du denn noch erwartet? In dem Brennweitenbereich, der Dich interessiert, gibt es nur schwache Bildecken. Nicht die Seiten oben und unten, auch nicht die rechts und links, nur die äußersten Ecken. Du legst hier einen deutlich strengeren Maßstab an als beim 1,4/30!
Ich weiß. Aber das setzt ich auch fast nur von Offenblende bis 2.8 mehr wie ein Tele ein zum Freistellen ein, eben wie ein Zoom/Portraitobjektiv ab 50mm...
Und noch hab ich ja auch nichts Negatives über den Bereich von 18-50 gesagt bzw. mir wurde bisher sogar (bis auf 18mm) dieser Bereich oft als besser als das lange Ende geschildert.
Andreas H hat geschrieben:Ich finde Fotograf's Test sehr hilfreich. Gerade der Vergleich mit einem "guten" Objektiv zeigt wo das 18-200 zu positionieren ist.
Ich auch, ich hab ihm ja nicht vorgworfen, daß ich mir das 18-200 gern noch besser wünsche... ;-)

Grüßle
Jo

Verfasst: Do 17. Aug 2006, 11:42
von donholg
Deine Tests decken sich exakt mit den Ergebnissen von Bjørn Rørslett
Around 18-24 mm, you get high image sharpness already at f/4-f/5.6, whilst the long end may need stopping down to f/11 to deliver really sharp images.

Verfasst: Do 17. Aug 2006, 12:17
von michido
Sehr interessant dein Vergleich!

Deine Erfahrung mit dem Sigma bei 200mm im Nahbereich kann ich soweit mit meinem Exemplar nachvollziehen ! Auch das im Bereich 5,6-8 die beste Qualität erreicht wird(und da doch sichtbar besser als das VR oder?).
Die "Offenblendschwäche" dürfte aber weitgehend auf den dezenten Frontfokus in diesem Brennweitenbereich zurückzuführen sein.
Ich hatte beim Kauf meines Objektives diesen Effekt bei drei Exemplaren mehr oder weniger auch gesichtet und mir das geringste Übel damals ausgesucht. D.h. mein derzeitiges Obj.hat auch im Nahbereich bei 200mm und Blende2.8 einen dezenten Frontfokus der zu dieser "Hofbildung" bei harten Kontrasten führt.(AndreasH hat wohl seinerzeit ein makelloses Exemplar erwischt)
Ich muß aber sagen, das sich dieser Fehler nach einigen Metern mehr (also nicht gerade Nahgrenze1,8m) sehr relativiert und in der Praxis kaum wahrnehmbar ist.
Es wäre somit auch ein Vergleich bei etwa 8-10m Motivabstand mal recht interessant, um diese Nahbereichsproblematiken zu umschiffen ;)und ein vielleicht noch objektiveres Bild von den zwei Linsen zu bekommen.


Grüße

Michael

Verfasst: Do 17. Aug 2006, 12:24
von StefanM
michido hat geschrieben: Es wäre somit auch ein Vergleich bei etwa 8-10m Motivabstand mal recht interessant, um diese Nahbereichsproblematiken zu umschiffen ;)und ein vielleicht noch objektiveres Bild von den zwei Linsen zu bekommen.
Das folgt in Kürze, ich habe z.Z. hier in Aachen keine Lust, ständig naß zu werden. Zudem bläst bisweilen der Wind einem die **** aus der Hose.

Als nächstes - eventuell heute Abend - steht der Öcher Dom innen an. Da nehme ich dann auch noch das sigma 30/1,4 mit hin.

Es geht also in nächster Zeit hier weiter.

Verfasst: Do 17. Aug 2006, 12:28
von donholg
Der Fotograf hat geschrieben:Als nächstes - eventuell heute Abend - steht der Öcher Dom innen an. Da nehme ich dann auch noch das sigma 30/1,4 mit hin.
2€ Gebühr.

Verfasst: Do 17. Aug 2006, 12:34
von StefanM
donholg hat geschrieben:
Der Fotograf hat geschrieben:Als nächstes - eventuell heute Abend - steht der Öcher Dom innen an. Da nehme ich dann auch noch das sigma 30/1,4 mit hin.
2€ Gebühr.
:???: Hmm, was willst Du mir damit sagen? Ich stehe irgendwie auf dem Schlauch... :???:

Verfasst: Do 17. Aug 2006, 12:47
von donholg
Keine Euros = keine Foddos im Öscher Dom!

Verfasst: Do 17. Aug 2006, 12:50
von StefanM
donholg hat geschrieben:Keine Euros = keine Foddos im Öscher Dom!
Ach, ist das neu? Ich war da schon öfters, ist allerdings schon ca. 1 oder 2 Jahre her... Gut, daß Du es sagst, meine Frau räubert öfters mal meine Geldbörse und ich lauf ohne los...