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Verfasst: Do 19. Jan 2006, 17:17
von digedag
Hallo Redhorse und alle die anderen Geplagten :wink:,

ja, auch ich hatte selbstverständlich das gleiche Problem. So ganz realisiert habe ich es zwar noch nicht, aber im Großen und Ganzen steht das Konzept schon.
Oberstes Prinzip für mich: System, Programme und Daten trennen!

„Arbeitsmittel“:
- separate (interne) Festplatte NUR für Daten (bei mir RAID Level 1)
- externe Festplatte, auf der alle Daten mit der internen synchronisiert werden
- Datenbank IMatch von Mario Westphal (http://www.photools.com)
- RAW-Converter von PhaseOne C1 (http://www.phaseone.com)
- Ab und zu Photoshop zur Nachbearbeitung (Link kann ich mir - glaube ich - sparen)

Struktur auf der Festplatte:
I:\DATA
......|_Bildarchiv
.............|_Import
.....................|_2005
.....................|...|_2005-12-Dez
.....................|...|.....|_Originale
.....................|...|.....|_Developed
.....................|...|_2005-11-Nov
.....................|...|.....|_Originale
.....................|...|.....|_Developed
.....................|_2004
..........................|_2004-03-Mrz
...............................|_Originale
...............................|_Developed


Ablauf (z.T. angelehnt an GAMB-Workflow, Suche im sinus-Forum http://www.sinusfoto.ch/forum/index.php/ )
- Bilder (nur *.NEF, ganz selten „schnelle“ Bildserien als *.JPG) von Speicher-Karte oder Image-Tank in Ordner „Import“ kopieren
- „Ausmisten“ der unbrauchbaren Fotos
- (Original-)Datei umbenennen (über Namenskonvention vorher gründlich Gedanken machen, damit kann man später viel Zeit sparen)

meine sieht wie folgt aus
Datum-Uhrzeit-fortlaufendeNr-Herkunft-Beschreibung.nef

Beispiel:
200409-1323-002537-c-seifenkistenrennen.nef

Herkunft
–c (Digital Camera)
–s (Scan)
–f (Fremdbilder; all die anderen, die von irgendwoher stammen. können trotzdem Fotos einer Digital Camera sein)


- Datei verschieben in Zeitordner „Original“ gem. EXIF-Daten (wenn nicht vorhanden: gem. IPTC, wenn auch nicht da: lt. Dateidatum)

- Verschlagworten (toller Begriff): Kategorien + Propertys vergeben, IPTC auch (wichtig, da NUR diese Info in den Fotos gespeichert wird, selbst bei Wechsel der Software können diese Daten weiterverwendet werden, da standardisiert).

- Kopien erzeugen (bei Bedarf), wandern bei mir in den Unterordner „Developed“ (ist Standard bei PhaseOne C1), ggf. bearbeiten

- Suffix an Dateinamen anhängen, dient Unterscheidung nach

_c (Kopie allgemein)
_e (bearbeitet)
_b (schwarz/weiß)
_s (größenverändert)
_w (Version für Web)
_f (endgültige Version)

Beispiel:
200409-1323-002537-c-seifenkistenrennen_e_w_f.jpg

evtl. auch Kombination aus einem oder mehreren; auch könnte man hier noch nach Bearbeitungsstand durch angehängte Ziffern kategorisieren, aber spätestens ab hier kann man sich darüber streiten ...

- Kopien in IMatch (unter-)kategorisieren gem. o. g. Veränderung/Bearbeitung, vielleicht auch nach Farbraum etc.

Vieles davon kann auch (mit z.T. bereits vorgefertigten Scripts, die man in den Foren findet und manchmal noch angepaßt werden müssen) teilweise automatisieren. Auch findet man Kategorien-Listen in den IMatch-Foren, wenn man etwas sucht. Bei „GAMB“ sind schon ne Menge Kategorien „vorgefertigt“ dabei, die natürlich jederzeit erweitert werden können.

Wer hier mehr dazu erfahren möchte, geht am besten mal in den beiden IMatch-Foren (http://www.sinusfoto.ch/forum und http://ptforum.photoolsweb.com) auf Suche. Hier gibt’s eigentlich sehr gute Hinweise, wie man seinen Workflow organisieren kann. – Und diese Infos dort sind nicht nur völlig auf IMatch fixiert. Als Anregung (auch um seinen eigenen Stil zu finden) eignen sich diese Informationen allemal.

UND (nicht vergessen): zuletzt oder zwischendurch von der Datenbank BACKUP machen (übrigens sehr gut realisierbar bei IMatch, dafür gibt’s eine extra Funktion). Hin und wieder auch die Dateien mit der externen Festplatte synchronisieren. Ich mach’s zwar auch nicht so wahnsinnig oft, aber ab und zu sollte man’s schon tun. Wir wollen doch nicht, daß unsere schönen Fotos irgendwann (ohne Sicherheitskopie) ins Nirwana verschwunden sind :wink:.

DVD hab ich im Moment nicht; ich würde derzeit aber auch meine Fotos (noch) nicht diesem Medium anvertrauen. heise.de hat da mal Tests gemacht, die nicht gerade vertrauenserweckend waren.

Verfasst: Fr 20. Jan 2006, 06:47
von gabirag
Hallo Bernhard
Oberstes Prinzip für mich: System, Programme und Daten trennen!
Das kann ich nach eigener übler Erfahrung unbedingt bestätigen!!

Eine überschaubare hierarchische Ordnerstruktur halte ich momentan auch noch für unverzichtbar, da ohne diese ein Wiederauffinden und Neuordnen der Bilder eine unmenge Zeit in Anspruch nimmt (und überhaupt kein Spass macht :( )

Ein Katalogprogramm ist eine feine Sache, aber alleine davon abhängig zu sein scheint mir momentan zu riskant.
Es geht natürlich auch mit Datenbanken, aber mir ist das zu sperrig und zu aufwändig in der Konfiguration.

Deine Ordnerstruktur und Dateinamensvergabe ist prima geeignet um im Notfall per schlichter Browser-Suchfunktion bestimmte (im GAU-Falle sogar alle) Bilder wiederzufinden.

Gruss
Gabi

Verfasst: Sa 28. Jan 2006, 18:24
von Dirk-H
Ja, gute Ordnerstruktur, eindeutige Dateinamen und EXIF/IPTC Daten funktionieren immer, daher sollte man soetwas nutzen. Eine gutes Verwaltungsprogramm solltes darauf AUFsetzen.

Verfasst: So 29. Jan 2006, 01:31
von Blue Heron
Redhorse hat geschrieben:...Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass in Zukunft das gute alte hierarchische Dateisystem ausgedient hat (ob wir wollen oder nicht) ...
Vorher friert die Hölle zu :twisted:

Verfasst: So 29. Jan 2006, 01:37
von Redhorse
Blue Heron hat geschrieben:Vorher friert die Hölle zu :twisted:
Jaja, das haben die Eagles auch geglaubt ... 8)

Verfasst: So 29. Jan 2006, 01:53
von Blue Heron
Redhorse hat geschrieben:...Jaja, das haben die Eagles auch geglaubt ... 8)
Ich muß gestehen, daß ich Dir hier nicht folgen kann - wahrscheinlich mangels Allgemeinbildung :oops:

Im Ernst: ich sehe nicht den geringsten Grund, weshalb das hierarchische Dateisystem durch irgendetwas abgelöst werden sollte/könnte.
Welche Neuerung sollte das sein?

Mag ja sein, daß eine Hierarchie z.B. für das Verschlagworten von Fotos nicht so der wahre Jakob ist - aber für die tägliche (allgemeingültige) Arbeit mit dem Computer und mit Daten ist das hierarchische Dateisystem IMHO noch sicher für weitere 40 Jahre gut.

Verfasst: So 29. Jan 2006, 02:12
von Redhorse
Ok, war ein Insider. Die Eagles (Hotel California) hatten sich mal getrennt. Und es hieß, eher würde die Hölle zufrieren, als dass die Gruppe noch einmal zusammen auftritt. Nun ja, die Gruppe tritt wieder zusammen auf und machten eine "Hells freezes over" Tour (gibt es auf DVD).

Aber zurück zum Thema. Ich denke, dass das hierarchische Dateisystem in Zukunft vor dem User versteckt wird. Microsoft hatte so was für Windows Vista geplant, ist aber erst mal zurückgerudert. War wohl zu kompliziert ... :twisted:

Sehr schön sehen kann man das beim OS X. So hat man bei Aperture eine "Aperture Library". Für den Benutzer eine Datei. In Wahrheit ist das jedoch ein Ordner mit jeder Menge Dateien und Unterordnern (Details erspare ich mir). In dieser "Datei" sind alle Bilder, Änderungen usw. gespeichert. Wenn man damit arbeitet, ist man auf Gedeih und Verderb an Aperture und Apple gebunden. Ein Systemwechsel ist da dann nur in der Form möglich, dass ich meine Bilder exportiere. Zwar kann ich auch vom Finder (Dateibrowser des Macs) zugreifen, aber das ist schon recht komplex.
Andererseits mach Aperture schon Spass, ich denke diese Art der Bildverwaltung und -bearbeitung ist die Zukunft.

Verfasst: So 29. Jan 2006, 13:34
von JackMcBeer
Also für mich wäre das nicht die anstrebenswerte Zukunft.

Ich möchte schon wissen, wo meine Daten liegen und möchte auch auf jede einzelne Datei zugreifen können.
Mich nervt es jetzt schon gewaltig, dass Outlook alle Mails, Kontakte und Kalender in einer einzigen Datei verwalten möchte (wie machen das eigentlich die Alternativen?). Naja, hier könnte man noch die Ausrede akzeptieren, dass man diese ja wirklich nur mit dem einen Programm verwalten kann und auch die Zusammenarbeit mit ActiveSync macht dies erforderlich. Aber alle Bilder in einer Datei??? Und nur ein Programm darf drauf zugreifen??? Geradezu eine Horrorvorstellung.
Auch der Gedanke, nur ein einziges Programm wäre dazu in der Lage meine Bilder zu verwalten, für den zweifelhaften geringen Komfortgewinn auf der Haben-Seite, würde mich nicht mehr ruhig schlafen lassen.

Nee, nee, da halte ich lieber selbst etwas Ordnung und kann nach Belieben mit meinen Bildern jonglieren.

Ich bin fast etwas geneigt, behaupten zu wollen, dass so eine allübergreifende Datei (Dokument) Kontrolle/Verwaltung etwas mit der globalen Verarsche zu tun hat, die uns die Industrie überstülpen will (Stichwort DRM, TPM, TCPA). Wird mir nicht wohler, bei dem Gedanke...

jan.


P.S. wisst Ihr Apple-Fans eigentlich, dass auf den neuen Intel-Mac-Boards schon heimlich still und leise TPM-Teile aufgelötet wurden? -tst-tst-tst

Verfasst: So 29. Jan 2006, 14:07
von kosmoface
Also an die Daten die Aperture speichert kommt man doch ran. Nur das ganze drumherumeditiere fehlt dann eben, wenn die Database zerstört ist.

Schlimmer finde ich das es noch keinen RAW Standard gibt. Für jedes NEF braucht man irgendeinen Zusatz. Das sehe ich wesentlich problematischer als offene Standards wie JPG oder TIFF oder Datenbanken die deine Bilder sortieren. DNG ist noch nicht so weit.

Beim neuen iPhoto sind die Bilder nach Jahreszahl sortiert und dann nach dem Filmnamen den du erteilst. Dazu gibt es dasselbe nur unter Modified und Original. Reicht mir.

Verfasst: So 29. Jan 2006, 14:30
von Redhorse
JackMcBeer hat geschrieben:P.S. wisst Ihr Apple-Fans eigentlich, dass auf den neuen Intel-Mac-Boards schon heimlich still und leise TPM-Teile aufgelötet wurden? -tst-tst-tst
Klar doch. Wer weiß was da noch so auf uns zu kommt.