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Verfasst: Mi 26. Jan 2005, 02:06
von MeisterPetz
Hallo Andreas,
Andreas H hat geschrieben: Wo liegt eigentlich das Problem?
Es gibt gar kein Problem. Ich wollte wissen, wieso die Digitalkameras in den dunklen Bereichen stärker rauschen und was man dagegen tun kann und nun weiss ich es. ;)

Die Vor- und Nachteile zum Film bezog ich auf die Tatsache, dass wenn man das Rauschen schon bei der Aufnahme durch entsprechende Überbelichtung (siehe http://www.luminous-landscape.com/tutor ... ight.shtml ) minimieren will, ohne nachträgliche EBV nicht auskommt. Für jemanden, der nicht selber im Heim-Fotolabor entwickelt hat, wird das eine Mehrarbeit darstellen, die sich nicht jeder zumuten will.

Immerhin ist die Thematik nicht ganz uninteressant, denn sonst würden nicht soviele Anfragen im Forum in diese Richtung gehen, und den Leuten dann mitteilen zu können, das sie ihr hart erarbeitetes Geld nicht für Schrott rausgeschmissen haben, sondern, dass das in der Natur der Sache liegt, ist doch nicht zu verachten.

Verfasst: Mi 26. Jan 2005, 04:21
von Andreas H
@Meisterpetz

Meine Motivation ist ähnlich wie Deine. Mir geht es neben der eigentlichen Fotografie (die könne ich immer noch mit meiner allerersten SLR von 1974 erledigen) natürlich auch um den Spaß an der Technik.
Solange es uns dabei um das spielerische Erkunden der Technik und das Ausloten ihrer Grenzen geht, wird es hoffentlich hier auch niemand verübeln. Ich finde jedenfalls diese Interessenlage völlig legitim.

Störend wird es aber sicherlich für die ernsthafteren Fotografen dann, wenn man aus der technischen Ecke heraus ihr Werkzeug kritisiert und dabei - wie es mitunter geschieht - wenig praxisnahe Kriterien anlegt.

Wenn man beispielsweise die Fragen erörtert woher das Rauschen eigentlich kommt, wieweit es überhaupt einen Einfluß auf unsere Wahrnehmung eines Bildes hat, welche Strategien Kamerahersteller bei der Rauschunterdrückung verfolgen und was wir zur Optimierung des Rauschens unternehmen können dann wird es vermutlich wenig Widerstand gegen eine solche Diskussion geben.

Wenn es aber immer darum geht irgendeiner Kamera Mängel anzuhängen, ständig in Zweifel zu ziehen daß man mit diesem Gerät Bilder machen kann, dann nervt das sicherlich die, die mit diesem Gerät tagtäglich einfach nur Fotos machen und gute Ergebnisse erreichen.

Grüße
Andreas

Verfasst: Mi 26. Jan 2005, 04:46
von Andreas H
MeisterPetz hat geschrieben:Die Vor- und Nachteile zum Film bezog ich auf die Tatsache, dass wenn man das Rauschen schon bei der Aufnahme durch entsprechende Überbelichtung (siehe http://www.luminous-landscape.com/tutor ... ight.shtml ) minimieren will, ohne nachträgliche EBV nicht auskommt. Für jemanden, der nicht selber im Heim-Fotolabor entwickelt hat, wird das eine Mehrarbeit darstellen, die sich nicht jeder zumuten will.
Der Link ist sehr interessant. Der Unterschied Sensor/Film hinsichtlich der Belichtung ist gut beschrieben.

Allerdings stelle ich bei meinen Bildern fest, daß das Filmkorn sich genau an den gleichen Stellen besonders zeigt wie das Rauschen von Digitalkameras, beispielsweise in den dunklen Blautönen des Himmels (nur daß das Filmkorn stärker ist). Einen Vorteil des Films kann ich da nicht sehen.

Optimale Ergebnisse sind bei beiden Verfahren sicherlich nur zu erreichen wenn sehr genau gearbeitet (in diesem Fall belichtet) wird. Eine Fehlbelichtung im Negativprozess kann genau so erhöhtes Korn hervorrufen wie eine Fehlbelichtung im Digitalprozess Rauschen produziert. Eine Fehlbelichtung beim Dia ist irreparabel. Und eine optimale Vergrößerung im Negativprozess erfordert mindestens den gleichen Aufwand wie die Nachbearbeitung eines Digitalbilds.

Der enorme Vorteil einer DSLR liegt doch darin, daß man um das Problem zu lösen nicht den Aufwand von Ansel Adam's Zone System treiben muß. Histogramm und vor Allem die Spitzlichtanzeige sind erheblich bequemer und fehlertoleranter.

Grüße
Andreas

Verfasst: Mi 26. Jan 2005, 17:24
von Doc_Snuggles
Ich fürchte fast, wir sind hier bei einer interessanten Grundsatzdiskussion gelandet. :-)

Wahrscheinlich habt ihr wirklich recht. Ich bin mit falschen Erwartungen an die D70, was das Rauschen angeht. Ich hatte erhofft, dass es "um längen besser" wird als bei meiner D30. Wahrscheinlich ist es das sogar - aber nicht in dem Maß, wie ich mir das erhofft hatte.
Ich mag es ja selbst, wenn meine Fotos etwas Korn haben - nichts finde ich schlimmer, als klinisch reine Aufnahmen. Aber ich dachte wirklich, es handele sich hier um einen technischen Defekt an der Kamera und war deshalb so besorgt.
Dazu kommt dann noch, dass man das sieht, was man sehen will - zum Beispiel das "starke" Rauschen im Himmel. Wahrscheinlich habe ich aus einer Mücke wirklich einen Elefanten gemacht.
Trotzdem danke für die Hilfe, für die interessanten Links und für die anregende Diskussion. Übrigens: Egal ob man sich für die Technik oder für die Fotos interessiert: Wichtig ist doch, dass das Fotografieren Spaß macht. :-)