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Verfasst: Do 16. Dez 2004, 06:39
von jodi2
Hallo Ignacio,

das belegt sehr anschaulich, was Arjay gleich zu Anfang gesagt hat. Ich würde noch das Ausgangsbild danebenstellen.

Witzig finde ich allerdings, daß das erst vor einem Monat bei dpreview war mit einer 20D und ein paar etwa so reagiert "Boah, tolle Kamera, tolles RAW, ich will auch eine 20D/RAW", etc., eben so wie wir hier vor einem 3/4 Jahr als die ersten eine D70 hatten.
Na ja, nicht ärgern Canon und Canoniere, jeder fängt erstmal an mit einem guten RAW-Processing...
;-)

Gruß
Jo

Re: On the dynamic range of RAW...

Verfasst: Do 16. Dez 2004, 08:44
von thg
nacho02 hat geschrieben:http://forums.dpreview.com/forums/read. ... e=11251531

Konklusion:
Bild
If you compare this shot to the first one (the one that the camera actually gave me) you will see that, desipite the poor blending job, this image contains much more detail in both the highlights and the shadows. And again- although you can often recover some shadow detail with jpegs, if your highlights go to white, they are lost forever. Not so with RAW.
Folgende Aussage des Künstlers macht mich ein wenig Stirnrunzeln: " I metered for the desk..." Wie war das doch gleich mit dem Zonensystem? Gehirn einschalten und sich überlegen, welchen Helligkeitswert man wo im Motiv haben will. Und vor allem den Belichtungsspielraum der Kamera kennen. Negative werden bei Überbelichtung immer dichter, digitale Bilddateien, egal ob RAW oder JPG verlieren ab einem gewissen Punkt jede Information. Das sind also die Richtlinien. Die Vorgehensweise, irgendwohin zu belichten und hinterher zu sehen, was dabei rausgekommen ist, dürfte dagegen nicht immer von Erfolg gekrönt sein.

Das Ergebnis ist auf den ersten Blick eindrucksvoll, bei näherem Hinsehen erkennt man die dunklen Ränder um das Fenster, die Gegenstände auf dem Tisch wirken wie solarisiert, und im unteren Bildbereich ist nach wie vor keine Zeichnung vorhanden. Das Ganze hat denn auch weniger mit RAW zu tun, sondern ist eigentlich EBV mit Ebenen. Der Autor gibt selbst zu, dass sein Versuch nicht perfekt ist - aber das ist eben auch ein Teil der Geschichte: Sowas kostet viel Zeit und Arbeit.

"...if your highlights go to white, they are lost forever. Not so with RAW" - zeigt deutlich, dass der Bursche weder weiß, was er tut, noch eine Ahnung hat, was er sagt. Natürlich hat er in seiner dunklen Version auch immer noch ausgebrannte Lichter. Umgekehrt, würde der Satz stimmen, gäbe es kein reines Weiß mehr im Bild. Manchmal bewahrt einen die Belichtungsautomatik der Kamera Gottseidank vor dem Schlimmsten.

RAW ist kein Ersatz für die Tugend der richtigen Belichtung. Sonst sind die Vorteile, die man sich mit dem speicherplatzintensiven Format erkauft, schnell wieder dahin, und alles, was bleibt, ist ein Riesenhaufen Arbeit und Aufwand.

Gruß,
thomas

Verfasst: Do 16. Dez 2004, 09:15
von gs
Kurz und bündig, der Dynamikumfang der S2 in Zahlen:

ISO 100, JPEG: useful latitude about 6.8 EV (6.0 EV linear, full latitude 7.7 EV)

ISO 100, RAW: useful and full latitude about 11.5 EV (10.0 EV linear)

ISO 1600, JPEG: useful latitude 6.6 EV (5.6 EV linear, full latitude 7.1 EV)

Verfasst: Do 16. Dez 2004, 09:19
von zumpe
schliesse mich thg vorbehaltlos an, diese sachen machten mich auch stutzig. Im Endeffekt ist das DRI, was der da gemacht hat. Aber Fehler und fehlende Zeichnung in den dunklen Teilen zeigt doch klar die Grenzen.

Wenn ich meine D70 Bilder +2.5 (welche Software macht eigentlich +/-4?) hochziehe sehen die in den sehr dunklen Stellen furchtbar aus. Möglicherweise ist seine Kamera (20D?) besser im Rauschverhalten. Ausserdem hat er es ja mit der s/w Darstellung auch noch mal gemindert.

Ich bleibe dabei, RAW bietet unbestritten vile Vorteile (Weissabgleich, Schärfe, Kontrast und Farbsättigung) aber bei der Belichtung kann man die Physik eben nicht so einfach überlisten. In gewissen Grenzen nützlich um sonst unbrauchbare Aufnahmen noch zu retten, aber sonst...
Wie thg schon meint, Kopf benutzen ist effektiver. ;)

Viele Grüße,
Andreas
der auch noch am üben ist ;)

Verfasst: Do 16. Dez 2004, 09:57
von Arjay
zumpe hat geschrieben:Wenn ich meine D70 Bilder +2.5 (welche Software macht eigentlich +/-4?) hochziehe sehen die in den sehr dunklen Stellen furchtbar aus.
Unsere Diskussion hier dreht sich immer wieder um Zumpe's Beobachtung einer Streifenbildung bei "aufgehellten" Bildpartien - sie scheint der Stolperstein für die Nachbearbeitung zu sein.

Mit einigem Erstaunen konnte ich aber genau diese Beobachtung nicht nachvollziehen. Wenn ich Schattenpartien bei NEF-Bildern aufhelle, sehe ich dort zwar Rauschen (ist technisch auch nicht anders zu erwarten) aber keine Streifenbildung.

Insofern würde es mich mal interessieren, ob noch jemand anders in seinen aufgehellten NEF-Bildern Streifen feststellen nkann.

Verfasst: Do 16. Dez 2004, 10:12
von zumpe
oh timo, das ist ja ne aussage :shock: vielleicht ist ja doch mit meiner kamera was nicht in ordnung. ich biete euch mal ein Vergleichsbild an. Moment mal bitte... ;)

Verfasst: Do 16. Dez 2004, 10:34
von volkerm
Arjay hat geschrieben:Wenn ich Schattenpartien bei NEF-Bildern aufhelle, sehe ich dort zwar Rauschen (ist technisch auch nicht anders zu erwarten) aber keine Streifenbildung.
Insofern würde es mich mal interessieren, ob noch jemand anders in seinen aufgehellten NEF-Bildern Streifen feststellen nkann.
Rauschen, keine Streifen (D100)

Verfasst: Do 16. Dez 2004, 10:37
von zumpe
So, ich hab da mal was vorbereitet. ;)
Natürlich zum nachvollziehen eine einfache Versuchsanordnung:
Kamera auf manueller Fokus + Objektivdeckel drauf, 1600ISO, 2,5 Sekunden Belizeit. RAW - na klar! Das Bild im C1 + 2,5LW hochgezogen und die Levels noch an das Ende der Kurven rangezogen. Lag dann bei 0 bis 105.
Als jpeg hohe Qualität gespeichert, im PS zweimal 50% verkleinert und für WEB gespeichert. uff

rausgekommen ist das:

Bild

das unverkleinerte Jpeg gibts hier auch: ca. 8MB!!!

bei nidrigeren ISO Werten ist der Effekt natürlich geringer. Mich würde jetzt nur mal interessieren ab das bei anderen unter diesen Bedingungen auch so aussieht. Seid ihr mal so nett? :xmas:

Viele Grüße,
Andreas

Verfasst: Do 16. Dez 2004, 11:05
von tine
Hi,

habe das ganze gerade mal ausprobiert, bei mir erscheinen auch Streifen, wenn auch nicht ganz so ausgepraegt wie bei dir. Vor allem kann ich diese Streifen auch schon im Capture sehen, bevor ich als jpg abspeichere.

Mal schauen was bei den anderen so herauskommt,

Gruesse,

Christine

Verfasst: Do 16. Dez 2004, 11:09
von gs
Unveränderte S2 Direkt-JPGs mit ISO 100 und 800 mit jeweils 5 Minuten hätte ich hier: http://www.pbase.com/wenduine/lte (in der Fußzeile zur Änderung der Darstellungsgröße auf original klicken