So bemüht wie der Nikon-Service jetzt beim dritten Versucn ist glaube ich daß sie von sich aus ein Ersatzgerät liefern wenn sie nicht sicher sind, daß sie das Problem lösen können.
Allerdings würde ich wetten daß sie es bei Nikon selbst ohne Probleme hinbekommen. Es ist ja der ganz normale Backfocus aus der Anfangsserie, der nur so lange unbemerkt blieb weil ich das Kit-Objektiv erst jetzt habe.
Grüße
Andreas
Wie genau muß/kann der AF sein?
Moderator: donholg
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Sagt mal ... ich habe nochmals über die Software-Kalibrierung nachgedacht und verstehe es nicht.
Wenn der AF Sensor an der richtigen Stelle sitzt, ist alles einfach: es wird auf maximalen Kantenkontrast foskussiert und alles wird gut. Wenn nun aber der Sensor durch Toleranzen an der falschen Stelle sitzt, so ist der Punkt des maximalen Kontrastes eben nicht der richtige Fokuspunkt, sondern um irgend einen Betrag daneben.
So, und wie kann ich das jetzt per Software
korrigieren? Das wäre ja dann in der Tat objektivabhängig, oder? So nach dem Motto: und nun drehen wir den Entfernungsring noch ein kleines Stück nach links?
Sorry, ich komme nicht mehr mit. Ich würde meinen, man muß den AF-Sensor mechanisch an die richtige Stelle bringen (justieren).
Ratlose Grüße,
volker
Wenn der AF Sensor an der richtigen Stelle sitzt, ist alles einfach: es wird auf maximalen Kantenkontrast foskussiert und alles wird gut. Wenn nun aber der Sensor durch Toleranzen an der falschen Stelle sitzt, so ist der Punkt des maximalen Kontrastes eben nicht der richtige Fokuspunkt, sondern um irgend einen Betrag daneben.
So, und wie kann ich das jetzt per Software


Sorry, ich komme nicht mehr mit. Ich würde meinen, man muß den AF-Sensor mechanisch an die richtige Stelle bringen (justieren).
Ratlose Grüße,
volker
.. und weg.
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Wer meine Postings der vergangenen Monate verfolgt hat, der weiss, dass auch ich mit Backfocus-Problemen zu tun hatte. Ich habe mich intensiv mit dem Problem befasst, und in diesem Zusammenhang sogar Nikon-Serviceleute befragt.
Ein Teil der Problematik scheint in den mechanischen Unterschieden zwischen den verschiedenen (reinen) AF-Objektiven verbunden zu sein: Durch die direkte Verkoppelung des Stangen-AF mit älteren optischen Systemen (Fokussierung per schwere Frontlinse!) können sich Probleme ergeben die mit der unterschiedlichen Masseträgheit der jeweils zu bewegenden optischen Elemente verbunden sind.
Wenn man ein schweres Element in Bewegung versetzt, braucht es eben länger, bis es nach Abschalten des Antriebs wieder abgebremst ist. Dementsprechend gibt es bei verschiedenen Objektiven eben auch ein unterschiedliches Anfahr- und Abbremsverhalten. Daher ist es durchaus möglich, dass ein Objektiv bereits über den optimalen Fokuspunkt hinausgefahren ist, bevor die Bewegung des Linsensystems beendet ist.
Nachdem die Kamera aber keine individuellen Mechanikdaten für die verschiedenen Objektive speichert, muss eine Justierung auf ein "mittleres Objektivverhalten" gemacht werden.
Auch mechanische Abnutzung bei älteren "Stangen-AF" Objektiven scheint eine Rolle zu spielen: Ich besitze ein altes 70-210/4,0 Zoom, das ich nach einer technischen Kontrolle von Nikon mit dem Kommentar "Objektiv mechanisch stark abgenutzt - Betriebsverhalten lässt sich nicht ausreichend verbessern - bitte gelegentlich ersetzen" zurück erhalten habe. Meine Kamera arbeitet jetzt mit allen Objektiven ausser mit diesem einwandfrei.
Das sind meine persönlichen Mutmaßungen zu diesem Thema - mehr konnte ich auch nicht vom Nikon-Service erfahren. Ich weiss allerdings, dass Nikon einige der D70-Kameras aus der ersten Serie ausgetauscht hat, als es schwer zu behebende AF-Probleme gab. Hier könnte also ein vertrauensvolles Gespräch mit Nikon mehr helfen als öffentliche Klagen.
Ein Teil der Problematik scheint in den mechanischen Unterschieden zwischen den verschiedenen (reinen) AF-Objektiven verbunden zu sein: Durch die direkte Verkoppelung des Stangen-AF mit älteren optischen Systemen (Fokussierung per schwere Frontlinse!) können sich Probleme ergeben die mit der unterschiedlichen Masseträgheit der jeweils zu bewegenden optischen Elemente verbunden sind.
Wenn man ein schweres Element in Bewegung versetzt, braucht es eben länger, bis es nach Abschalten des Antriebs wieder abgebremst ist. Dementsprechend gibt es bei verschiedenen Objektiven eben auch ein unterschiedliches Anfahr- und Abbremsverhalten. Daher ist es durchaus möglich, dass ein Objektiv bereits über den optimalen Fokuspunkt hinausgefahren ist, bevor die Bewegung des Linsensystems beendet ist.
Nachdem die Kamera aber keine individuellen Mechanikdaten für die verschiedenen Objektive speichert, muss eine Justierung auf ein "mittleres Objektivverhalten" gemacht werden.
Auch mechanische Abnutzung bei älteren "Stangen-AF" Objektiven scheint eine Rolle zu spielen: Ich besitze ein altes 70-210/4,0 Zoom, das ich nach einer technischen Kontrolle von Nikon mit dem Kommentar "Objektiv mechanisch stark abgenutzt - Betriebsverhalten lässt sich nicht ausreichend verbessern - bitte gelegentlich ersetzen" zurück erhalten habe. Meine Kamera arbeitet jetzt mit allen Objektiven ausser mit diesem einwandfrei.
Das sind meine persönlichen Mutmaßungen zu diesem Thema - mehr konnte ich auch nicht vom Nikon-Service erfahren. Ich weiss allerdings, dass Nikon einige der D70-Kameras aus der ersten Serie ausgetauscht hat, als es schwer zu behebende AF-Probleme gab. Hier könnte also ein vertrauensvolles Gespräch mit Nikon mehr helfen als öffentliche Klagen.
Gruß Timo.
Kamera, Objektive & Blitze plus zwei Augen mit ein wenig Hirn dahinter ...
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Hallo Timo!
danke für Deine ausführliche Erläuterung! Es geht mir in keiner Weise darum, zu klagen. Auch geht es mir nicht um ein "ätsch, die D100 kann das besser".
Ich versuche zu verstehen, wie ich mir eine softwaremäßige Kalibrierung des Backfocus-Problems vorzustellen habe, wenn es diese denn tatsächlich gibt.
Viele Grüße,
volker
danke für Deine ausführliche Erläuterung! Es geht mir in keiner Weise darum, zu klagen. Auch geht es mir nicht um ein "ätsch, die D100 kann das besser".
Ich versuche zu verstehen, wie ich mir eine softwaremäßige Kalibrierung des Backfocus-Problems vorzustellen habe, wenn es diese denn tatsächlich gibt.
Viele Grüße,
volker
Zuletzt geändert von volkerm am Mo 22. Nov 2004, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.
.. und weg.
Hallo Volker,
ein "ätsch, xxx kann das besser" wäre in der Tat verfehlt, denn die AFs funktionieren im Grundprinzip alle gleich.
Die softwaremäßige Kalibierung mußt Du Dir so vorstellen:
Das AF-Modul greift für jeden Sensor zwei Strahlengänge ab, die außerhalb der Objektivmitte so durch das Objektiv gehen, daß sie einem leicht abgeblendeten Objektiv entsprechen. Diese beiden Strahlengänge werden durch Linsensysteme jeweils auf einen AF-Teilsensor geleitet. Diese Sensorteile haben längliche Rezeptoren, die wie Klaviertasten nebeneinander angeordnet sind. Der Lichteinfall ergibt jetzt einen bestimmten Verlauf von hell und dunkel auf beiden Teilsensoren. Wenn bei beiden dieser Verlauf genau gleich ist, dann stimmt die Fokussierung. Stimmt sie nicht, sind die Teilbilder waagerecht verschoben (bei einem waagerecht angeordneten Sensor natürlich, sonst senkrecht). Die Kamera erkennt also aus dem Versatz der Helligkeitsmuster bei einem defokussierten Bild schon, wie weit und in welcher Richtung defokussiert ist. So ist zu erklären, daß es in der Regel nicht mehr das Hin- und Hersuchen früherer Zeiten gibt, der AF von heute springt recht zielgenau direkt in die Endposition.
Nun könnte man den AF kalibrieren, indem man das gesamte Modul genau parallel zur Film-/Chipebene einstellt und im genau gleichen Abstand zum Objektiv wie Film/Chip. Es ist doch aber deutlich einfacher, der Software beizubringen, welchen Versatz die Teilbilder haben müssen, damit richtig fokussiert ist.
Ich vermute Nikon verwendet einen Kollimator. Das ist eine Optik, die ein optisch in Unendlich stehendes Bild wirft Wenn das Referenzobjektiv ebenfalls auf Unendlich steht, dann sollten sowohl das Sucherbild scharf sein (na ja, bei der D70 schlecht zu beurteilen) und der AF sollte unendlich anzeigen. Tut er das nicht, dann wird eben softwaremäßig unendlich eingestellt. Deshalb sind auch die in Foren von irgendeinem User veröffentlichten Anschläge auf die Spiegelendanschläge einfach nur idiotisch.
Es ist schwer mit Worten zu beschreiben. In der CoFo vom Semptember gibt es sehr aussagefähige Bilder dazu.
Außerdem kommen die Probleme dazu, die Timo beschrieben hat. Diese mechanischen Probleme sollen angeblich (laut Nikon Service) bei non-D etwas größer sein. Man hat wohl nicht nur den D-Chip eingesetzt, sondern auch noch die Präzision der Mechanik erhöht.
Grüße
Andreas
ein "ätsch, xxx kann das besser" wäre in der Tat verfehlt, denn die AFs funktionieren im Grundprinzip alle gleich.
Die softwaremäßige Kalibierung mußt Du Dir so vorstellen:
Das AF-Modul greift für jeden Sensor zwei Strahlengänge ab, die außerhalb der Objektivmitte so durch das Objektiv gehen, daß sie einem leicht abgeblendeten Objektiv entsprechen. Diese beiden Strahlengänge werden durch Linsensysteme jeweils auf einen AF-Teilsensor geleitet. Diese Sensorteile haben längliche Rezeptoren, die wie Klaviertasten nebeneinander angeordnet sind. Der Lichteinfall ergibt jetzt einen bestimmten Verlauf von hell und dunkel auf beiden Teilsensoren. Wenn bei beiden dieser Verlauf genau gleich ist, dann stimmt die Fokussierung. Stimmt sie nicht, sind die Teilbilder waagerecht verschoben (bei einem waagerecht angeordneten Sensor natürlich, sonst senkrecht). Die Kamera erkennt also aus dem Versatz der Helligkeitsmuster bei einem defokussierten Bild schon, wie weit und in welcher Richtung defokussiert ist. So ist zu erklären, daß es in der Regel nicht mehr das Hin- und Hersuchen früherer Zeiten gibt, der AF von heute springt recht zielgenau direkt in die Endposition.
Nun könnte man den AF kalibrieren, indem man das gesamte Modul genau parallel zur Film-/Chipebene einstellt und im genau gleichen Abstand zum Objektiv wie Film/Chip. Es ist doch aber deutlich einfacher, der Software beizubringen, welchen Versatz die Teilbilder haben müssen, damit richtig fokussiert ist.
Ich vermute Nikon verwendet einen Kollimator. Das ist eine Optik, die ein optisch in Unendlich stehendes Bild wirft Wenn das Referenzobjektiv ebenfalls auf Unendlich steht, dann sollten sowohl das Sucherbild scharf sein (na ja, bei der D70 schlecht zu beurteilen) und der AF sollte unendlich anzeigen. Tut er das nicht, dann wird eben softwaremäßig unendlich eingestellt. Deshalb sind auch die in Foren von irgendeinem User veröffentlichten Anschläge auf die Spiegelendanschläge einfach nur idiotisch.
Es ist schwer mit Worten zu beschreiben. In der CoFo vom Semptember gibt es sehr aussagefähige Bilder dazu.
Außerdem kommen die Probleme dazu, die Timo beschrieben hat. Diese mechanischen Probleme sollen angeblich (laut Nikon Service) bei non-D etwas größer sein. Man hat wohl nicht nur den D-Chip eingesetzt, sondern auch noch die Präzision der Mechanik erhöht.
Grüße
Andreas
Zuletzt geändert von Andreas H am Mi 24. Nov 2004, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.