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Verfasst: Fr 4. Dez 2015, 09:25
von FM2-User
die #87 hab' ich ja eben erst gesehen. Stark.
im August kann man wohl mit Norbert Rosing in der Diskobucht eine Segel-Fototour machen.
... und wieder juckt es in den Fingern, aber die Salbe heißt Kontostand :cry:

Verfasst: Fr 4. Dez 2015, 19:40
von Hanky
83, 85 und 87 sind großartig :super:
90 zeigt eindrucksvoll wie winzig das Menschlein in der Natur ist

Verfasst: Sa 5. Dez 2015, 12:36
von Konrad P.
FM2-User hat geschrieben:die #87 hab' ich ja eben erst gesehen. Stark.
im August kann man wohl mit Norbert Rosing in der Diskobucht eine Segel-Fototour machen.
... und wieder juckt es in den Fingern, aber die Salbe heißt Kontostand :cry:
Vielen Dank. Vermutlich auch mit der Rembrandt? Ja, es ist schon wahr, die Reisen in den hohen Norden sind alles andere als günstig. Dennoch habe ich trotz meines eher schmalen Gehalts bereits fürs nächste Jahr gebucht, diesmal allerdings nur 11 Tage mit der Rembrandt an der Ostküste Grönlands entlang. :cool:
Hanky hat geschrieben:83, 85 und 87 sind großartig :super:
90 zeigt eindrucksvoll wie winzig das Menschlein in der Natur ist
Auch dir vielen Dank für dein Lob. In der Tat, in jenem Moment rückt man auch die eigene Existenz in ein ganz anderes Licht... :) Dies kann sehr heilsam sein.

Verfasst: Sa 5. Dez 2015, 12:40
von Konrad P.
Tag 14, Uummannaq

#91
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Nach dem an Bord eingenommen Mittagessen ging es nun am Nachmittag in die Stadt Uummannaq, eine wirkliche kleine Perle, wie ich finde, trotz des Wetters. Als kleine Randnotiz: Ursprünglich war eigentlich gar kein Ausflug in den Uummannaq-Fjord und in gleichnamige Stadt geplant. Erst auf Drängen einiger aus unserer Reisegruppe, ließen sich Kapitän und Expeditionleader umstimmen. Wahrlich ein weise und glückliche Entscheidung, die mich erneut darin bestärkte, Reisen nur in sehr übersichtlicher Gruppengröße anzutreten. :)
Wie auf dem Bild zu erkennen, hielt sich das sehr trübe und diesige Wetter, trotz des Optimismus, den ich mir zusammen mit einer weiteren Mitreisenden nicht nehmen lassen wollte. Auf dem Bild ist die Hafeneinfahrt zu sehen, die, wie in größeren Häfen in Grönland üblich, von zwei Seiten zu befahren ist. Betrachtet man die Giganten aus Eis im Hintergrund, versteht man auch, weshalb zwei Einfahrten definitiv eine schlaue Idee sind. Es kam wohl aber auch schon vor, dass sich EIN Eisberg vor BEIDE Einfahrten schob und somit das Ein- und Auslaufen unmöglich wurde. :)

#92
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Im Städtchen selbst stand uns Reisenden zunächst etwas frei verfügbare Zeit zu, die einige von uns im Museum verbrachten und andere der kleinen aber sehr schön eingerichteten Kirche einen Besuch abstatteten. Ich gehörte zu den anderen und kam in den Genuss eines kleinen Orgelkonzertes, da sich der ortsansässige Küster nicht lange bitten ließ und ein wenig christliches Liedgut zum Besten gab. Ein sehr andächtiger Moment.
Im Anschluss an die Freizeit bestand die Möglichkeit, sich auf eine kleine Wanderung zu begeben und Santa Claus einen Besuch abzustatten. Dazu muss man sagen, dass in Uummannaq tatsächlich der RICHTIGE Santa Claus wohnt. Die ganzen Hütten in Schweden, Finnland und sonstwo sind lediglich Außenstellen, da auch Santa Claus bewußt ist, dass Grönland nicht sonderlich einfach zu erreichen ist. ABer nur hier in Uummannaq hat man die Möglichkeit den echten Santa Claus zu treffen. Der Weg dorthin ist mit leuchtend roten Punkten gekennzeichnet und auch recht gut zu bewältigen. Da wir uns mittlerweile auch nicht mehr in einer Eisbärregion befanden, nutzte ich die Gelegenheit, mich ein wenig von der Gruppe abzusetzen und etwas voran zu laufen.

#93
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Nach etwa einer Stunde Fußmarsch war nun auch Santa Claus' Hütte sichtbar. Es ist der kleine grüne Fleck im Bild. Der rote leuchtende Punkt ist eine Fischer-/Jagdhütte. Wie eben schon beschrieben, hatte ich mich ein wenig abgesetzt, so dass ich tatsächlich als einer der ersten an der Hütte ankam und auf Santa Claus stieß. Wir unterhielten uns eine Weile, bis er bemerkte, dass eine Gruppe von 10-15 Leuten auf seine Hütte zusteuerte. Er entschuldigte sich bei mir und suchte dann schnell das Weite. Schließlich wohnt er in Grönland um seine Ruhe zu haben, wie er mir auf dem Sprung noch kurz erklärte... :cool:
Jetzt ernsthaft: Die Hütte war natürlich unbewohnt, aber sehr hübsch hergerichtet, inklusive eines Wünschebuches, in welches man seine Wünsche eintragen konnte, die Santa erfüllen soll. :D

Verfasst: So 6. Dez 2015, 12:21
von Konrad P.
Noch ein Nachzügler, ehe ich morgen unsere Ausfahrt aus dem Uummannaq-Fjord etwas ausführlicher mit Bildern beschreiben werde.=)

#94
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Als wir nach der Wanderung an Bord zurückkehrten, machte das Gerücht die Runde, dass fpr den Abend noch eine Überraschung geplant sei, die sich aber keiner der anwesenden Gäste so richtig erklären konnte. Schließlich tauchten einige einheimische Kinder in der Nähe der Rembrandt auf und es erhärtete sich der Verdacht, dass eine folkloristische Einlage geplant war. Und tatsächlich, das Kinderhaus Uummannaq ließ uns in den Genuss einer kleinen Aufführung kommen, in der die Gruppe zum einen traditionelle Gesänge und Tänze darbot, zum anderen aber auch moderne Elemente in die Aufführung mit einfließen ließ, so dass sich eine wunderbare Mischung ergab, die meine Befürchtung der üblichen Tourifolklore nicht mal im Entferntesten bestätigte.
Leider, und darüber ärgere ich mich auch heute noch, hatte ich viel zu spät mitbekommen, wer die Leiterin dieser kleinen Gruppe war. Noch auf dem Hinflug nach Grönland hatte ich in einer der Zeitschriften an Bord des Flugzeugs gelesen, dass eine Dame einen Preis für ihr Engagement als Leiterin des Kinderheimes in Uummannaq gewonnen hatte. In diesem Moment dachte ich noch darüber nach, wie spannend es wohl wäre, dieser Person zu begegnen und einen Erfahrungsaustausch zu betreiben (zur Erklärung: Ich arbeite selbst in einem Kinder- und Jugendheim). Erst als die Gruppe unser Schiff schon wieder verließ und wir ablegten, wurde mir klar, dass ich eben diese Frau, über welche ich den Artikel im Flugzeug las, vor mir stehen hatte, es aber nicht bemerkte. Sehr sehr ärgerlich das Ganze. Unser Kapitän war aber so freundlich, er hatte auch den Auftritt organisiert, da er hin und wieder mit seinen Jonglierkünsten in jenem Kinderheim die Kids zu begeistern versucht, mir die ihre E-Mailadresse zukommen zu lassen.
Wie bereits auf dem folgenden Bild zu erahnen, kämpfte sich die Sonne zum Ende des Tages hin durch die doch recht stattliche Wolkendecke und meine Mitreisende und ich behielten recht, mit unserem Optimismus. Was dies letztendlich bedeutete, gibt es dann später zu sehen.

Verfasst: So 6. Dez 2015, 17:47
von Walti
Konrad, ich wusste gar nicht, dass es in Grönland eine richtige Orgelszene gibt! Vielen Dank für den Tip! :D

Verfasst: Mi 9. Dez 2015, 11:34
von Konrad P.
Walti hat geschrieben:Konrad, ich wusste gar nicht, dass es in Grönland eine richtige Orgelszene gibt! Vielen Dank für den Tip! :D
Ich auch nicht, aber es sieht wohl so aus!=) Vielleicht noch ein paar Worte generell zur Musik in Grönland: Diese ist nämlich ein wichtiger Zeitvertreib und trotz der lediglich knapp über 50.000 Einwohnern gibt es eine unglaublich vielfältige und aktive Musikszene in Grönland. Ähnlich wie das Geschichten erzählen (ein guter Geschichtenerzähler ist fast so hoch angesehen, wie ein guter Jäger), nimmt das Musizieren einen großen Platz im kulturellen und gesellschaftlichen miteinander ein. Mal ganz praktisch ausgedrückt, wenn im Winter die Sonne verschwindet und sich wochenlang nicht blicken lässt, ist ein beliebtes Mittel um psychische Probleme einzudämmen, sich untereinander zu besuchen und zusammen eben zu singen, Musik zu machen und sich Geschichten zu erzählen. Daher ist es auch nicht sonderlich verwunderlich, dass es ein breites Angebot an Musikrichtungen grönländischer Herkunft gibt. Da ich selbst eher im Metal-Bereich unterwegs bin, war meine Freude natürlich groß, einen grönländischen Metaler zu treffen, der mich mit grönländischer Musik dieses Genres versorgte. Tolle Sache auf jeden Fall!=) Mich persönlich hats auch noch mal bestätigt, dass die einzige funktionierende Weltsprache eben die der Musik ist, wie uns von der kleinen Gruppe aus dem Kinderheim in Uummannaq ja auch eindrucksvoll bewiesen wurde.

Verfasst: Mi 9. Dez 2015, 12:03
von Konrad P.
Tag 14, Uummannaq

#95
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Wie schon angedeutet, behielten meine Mitreisende und ich mit unserem Optimismus recht. Was nun folgte war ein Sonnenuntergangsszenario, dass ich selten in so einer Intensität erleben durfte. Auf jenem Bild oben ist das Städtchen Uummannaq zu erkennen, direkt unter der Felswand steht Santa Claus' Häuschen und dort lagen wir tags zuvor vor Anker. So fürchterlich viel mehr Worte möchte ich zu den nächsten Bildern eigentlich auch nicht mehr verlieren. Lediglich, dass es für mich nach dem Morris-Jesup-Glacier der beeindruckendste Tag der Reise war. Daher nun weniger Worte und mehr Bilder.

#96
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#97
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Verfasst: Mi 9. Dez 2015, 12:16
von pilfi
Konrad, einfach nur traumhaft :super: :super:


Gruß
Jürgen

Verfasst: Mi 9. Dez 2015, 16:57
von donholg
Licht, Wolken, Farben, alles passt perfekt. :super: