michido hat geschrieben:Deine Arbeiten sagen mir wirklich sehr zu!!
Auch "Miss Dezember" finde ich mit der "schiefen" Haltung genau richtig getroffen!
Danke Michael, das freut mich sehr.
michido hat geschrieben:Dein genaues Setting würde mich allerdings dann doch mal interessieren!
Eigentlich ganz simpel, das Setting in der reinen Form habe ich bei Cyrill Harnischmacher "Tabletop-Fotografie mit Kompaktblitzgeräten" abgekupfert und für meine Belange ein wenig abgeändert:
Man nehme einen schwarzen Hintergrund (Molton-Vorhang oder einfach schwarzer Karton A2+, aufgezogen auf Styropor oder ähnlichem). Dazu zwei weitere schwarze Kartons, vielleicht 70 cm davor, links und rechts neben der Blume (Blume aber ein wenig vorgerückt). Der Blitz mit Softbox wird vor einer der beiden Blenden/Abschattern positioniert und arbeitet parallel zu den beiden Blenden, so dass möglichst wenig Licht auf den Hintergrund fallen kann. Und jetzt die "Verfeinerung": Blitz so nah ran an die Blume, wie nur irgendmöglich (max. 10 cm) und auf der gegenüberliegenden Seite mit einem großen Styroporstück als Aufheller gekontert, ebenfalls so nah ran wie möglich. Dumm nur, dass dabei die Wirkung des zweiten Abschatters (weitgehend) verloren geht, denn dieser schließt nun seitlich nach dem Aufheller an. Ich musste also später in Lightroom ein wenig den Schwarzpunkt runterziehen oder wie Du schreibst "pfuschen"

. Diesen Nachteil habe ich aber gerne in Kauf genommen, da nur so die Reflektorwirkung ausreichend war. Kamera und Stativ wurden praktisch im rechten Winkel zur Blitzrichtung resp. den beiden Blenden positioniert, vielleicht 1 bis 1,5 m je nach Motiv.
Fokus, Blende und Zeit (manchmal wurde auch etwas Taschenlampenrestlicht eingestreut) habe ich manuell eingestellt. Der SB900 wurde aber per iTTL gesteuert und die Lichtmenge über die +/-Korrektur angepasst (meist zwischen -1 und -2 eV). Ausgelöst wurde der SB900 über den Popup-Blitz der D800. Letzterer stand auf Null, ein SG-3IR sperrte zudem mögliches Restlicht außer Infrarot. Es gab also definitiv nur eine Lichtquelle von der Seite.
Der Clou aber, wenn man das so nennen will, war die Softbox. Die EzyBox Speed-Lite von Lastolite wird einfach ohne zusätzliche Befestigung über den Kompaktblitz gestülpt und macht trotz ihrer winzigen Abmessungen (30x30 cm oder sogar noch kleiner) ein recht weiches Licht, vorausgesetzt man geht wirklich nah ran ans Motiv. Somit konnten die Abschatter relativ klein ausfallen (A3+) und es gab dennoch verhältnismäßig wenig Streulicht auf dem Hintergrund.
Insgesamt blieb das Ganze aber immer noch ein ziemliches Gefummel und während der paar Wochen, in denen ich mich immer mal wieder abends den Blümchen widmete, hat sich bei mir ein großer Vorrat diverser Klemmen und anderer Kleinutensilien angesammelt.
Um eine Vorstellung vom Zeitaufwand zu erhalten: Aufbau ca. 45 min, Abbau mit 30 min auch nicht viel weniger. Ein bis max. zwei Blüten pro Session in ca. 1 bis 1,5 Stunden fotografiert (ich geb's zu, hier war einiges an Try & Error nötig). Licht an zum Ausrichten und Fokussieren, tw. Liveview (obwohl das Monitor-Rauschen schon sehr störend sein kann), tw. optisch mit meinen doch schon betagten Augen (auch ein Grund für die recht hohe Auslösezahl). Anschließend Licht aus zum Auslösen. Das Ganze (Blume, Stativ) ggf. korrigieren und nochmal von vorne, so lange bis ich ein gutes Gefühl hatte. Anschließend Sichtung von vielleicht 20 bis 40 tw. sehr ähnlichen Einzelaufnahmen in Lightroom.
Zweimal habe ich die Ergebnisse des Vorabends sogar komplett verworfen und das Setting für eine Blume wiederholt. Die Christrose war so ein Fall, denn der Schwung des Stengels hat mich doch vor Probleme gestellt.
Ob ich's wiedermachen würde

... auf jeden Fall

Eine Idee für die Fortsetzung und ein anderes Setting hätte ich auch schon.