Seite 2 von 2

Verfasst: Fr 4. Nov 2011, 21:51
von Steegi
@azb11
Ich finde das toll, dass Du das hier schreibst. Denn mir geht es ähnlich. Nach langer Zeit des einfachen "Knipsens" habe ich ich versucht zu erkunden, was mir an bestimmten Bildern wirklich gefällt. Dabei habe ich festgestellt, dass es Regeln und Tipps bzw. Richtlinien gibt, die auf die meisten "guten Fotos" anwendbar sind. Beispielhaft ist die Drittelregel eine von vielen, aber sicherlich nicht die einzige. Außerdem gibt es unterschiedliche Arten der Fotografie, die jede für sich andere Stilmittel verwenden.
Für mich habe ich mir die Mühe gemacht, einmal zu ergründen warum mir das eine Bild gefällt, das andere aber nicht. Dabei habe ich mich an den Stilmitteln bzw. Regeln entlanggehangelt. Mir persönlich hat es etwas gebracht. Besonders wichtig war mir, diese Analyse an fremden Bildern (und nicht an den eigenen) durchzuführen. Meine negative Kritik an diesen nicht von mir selbstgemachten Bildern versuche ich dann auf meine eigene Bildkomposition umzusetzen. Das gelingt zwar nicht immer, aber ich habe das im Hinterkopf. Die technischen Möglichkeiten eines jeden Fotografen (Objektive, Kameras, etc.) werden nach so einer Betrachtung eher uninteressant.
Auch habe ich mich davon verabschiedet nur das zu fotografieren, was ich am besten kann, sondern bin seitdem zunehmend offen für alle Formen der Fotografie.

Verfasst: Mo 7. Nov 2011, 18:40
von weinlamm
Ich find das Ergebnis ganz gut - deine Einstellung zur Fotografie allerdings auch!
Was mich an solchen Beschnitten + Bearbeitung aber immer im Kopf rum schwirrt ist die Frage, wie das alles entstanden ist. War das mit der Bearbeitung und dem Beschnitte genau so von Anfang an geplant oder hat sich das ergeben? :???:

Ich persönlich habe mit Quadrat immer nen kleines Problem; ich sehe sowas nicht. Ich hab mir sogar ( wobei nicht nur deshalb ) mal ne Pen gekauft, weil die den 1:1 Modus anbietet. Damit konnte ich das dann ganz bewusst trainieren. Ist gar nicht so einfach, wie es sich anhört.

Verfasst: Mo 7. Nov 2011, 19:45
von Steegi
weinlamm hat geschrieben:War das mit der Bearbeitung und dem Beschnitte genau so von Anfang an geplant oder hat sich das ergeben? Verwirrt
Ich bin ehrlich und gebe zu, dass ich dieses Bild nicht beim Fotografieren vor Augen hatte. Doch ich glaube schon, dass ich durch die intensive (hobbymäßige) Auseinandersetzung mit dem Thema "Stilmittel" schon einen Blick für bestimmte Muster entwickelt habe. Ich gehe ganz anders an die Sache ran als noch vor zwei drei Jahren.
Das gezeigte Bild ist bei einer Exkursion mit Fotofreunden zum Thema "Blaue Stunde" entstanden. Beim Warten auf das richtige Licht habe ich diese zerbrochen Glasscheibe entdeckt und diese damals schon bewußt fotografiert. Ich hatte dabei das Stilmittel "Muster/Pattern/Wiederholung" im Hinterkopf. Am PC entstand dann die Idee zu einem "Plattencover" (mit Eigenwerbung :bgrin: ) Andere Fotgrafen suchen nach solchen Pattern, um diese als Hintergrund für "Composites" zu nutzen.
Da ich im Vorfeld mal das Thema Minimalismus beackert hatte kam ich so zu dieser Komposition.
Ja ich weiß, meine Gedankengänge sind schwer nachvollziehbar :hmm:

Für alle diejenigen, die sich das geduldig durchgelesen haben, möchte ich dann doch die wesentlich greifbareren Bilder der Foto-Exkursion "Blaue Stunde" zeigen, die eigentlich Schuld an dem Bild "Broken Glass" waren.
Zwischen den folgenden zwei Bildern liegen 10 Minuten, die aus ein und demselben Motiv ein komplett anders Bild machen können. Think about it :!:
Bild
Bild
Gruß
Steegi

Verfasst: Mo 7. Nov 2011, 20:18
von azb11
Ja ich weiß, meine Gedankengänge sind schwer nachvollziehbar :hmm:

Allso ich lese solche Beiträge sehr gern, wie auch Deinen Vorherigen. :D

Solche Gedanken machen mir immer wieder deutlich, das viel von einem "Foto" vorher im Fotografen entstehen muß.....

Das "Technische Gedöne", wie Du auch schon geschrieben hast, sehe ich mittlerweile auch so, es reduziert sich auf "als Mittel zum Zweck" oder "als Werkzeug"......



Die "Wartezeit auf die Blaue Stunde" hast Du dadurch gut nutzen können. :bgrin:

Verfasst: Mo 7. Nov 2011, 23:11
von weinlamm
Danke für deine ausführliche Erläuterung! :super:

Verfasst: So 13. Nov 2011, 08:57
von Walti
Steegi hat geschrieben:Zwischen den folgenden zwei Bildern liegen 10 Minuten, die aus ein und demselben Motiv ein komplett anders Bild machen können. Think about it :!:
Dass die beiden Bilder sich komplett unterscheiden, liegt nicht nur an den amgesprochenen 10', sondern genauso an den drei bis fünf Metern, die der Aufnahmestandort weiter nach rechts verlagert wurde. Ich hätte es an der Stelle interessant gefunden, vom gleichen Standort aus die 10' zu warten - dann wäre das Bild ein echter Steegi gewesen ;)