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Verfasst: Di 4. Mai 2004, 17:15
von Karl-Heinz Görmann
Ich mach's mal ganz einfach, um es nicht zu verkomplizieren.
Ich habe an meinem 18-50-SIGMA-Zoom 50 mm (bis zum Anschlag) eingestellt, durch den Sucher einen Zollstock anvisiert und die Maße abgelesen:
Also Höhe 27 mm und Breite 38 mm.
Ist dann meine Annahme 1:1 falsch?

Die Makrolinse +10 hat 10 Dioptrien, wie scheinbar alle Makrolinsen.
Ich habe einen Satz mit +1, +3, +4 und +10 entsprechend 1, 3, 4, und 10 Dioptrien.
(Siehe auch Foto-Koch-Katalog 2003 auf Seite 118, wo u.a. HOYA- und HAMA-Nahlinsen und auch Makrolinsen beschrieben werden.)

Verfasst: Di 4. Mai 2004, 18:07
von MAZ
Der Sucher der D70 zeigt doch gar nicht das volle Bild oder? Zumindest bei der D100 sieht man nicht alles.

Wie stark nimmt die Bildqualität durch solche Linsen ab? Besonders toll bzw. eine gute alternative für ein ordentliches Makrobjektiv kann es doch kaum sein, oder?

Gruß,
Mathias

Verfasst: Di 4. Mai 2004, 18:12
von PeterZ
Karl-Heinz:
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Also Höhe 27 mm und Breite 38 mm.
Ist dann meine Annahme 1:1 falsch?
</i>
Bei 1:1 muss im Sucher ca. 5% weniger, als 15,6 bzw. 23,7mm - die Abmessung des CCD Chips - sichtbar sein, also Höhe ca. 15, Breite ca. 23mm. (Da der Sucher leider, linear gerechnet, nur 95% des Bildes anzeigt.)

Gib mir bitte noch den Abstand zwischen "0" (Film/Chip-Ebene) und dem Motiv an. (Der ist bestimmt wesentlich mehr, als 200mm, wetten wir?)

Verfasst: Mi 5. Mai 2004, 12:25
von Karl-Heinz Görmann
MAZ hat geschrieben:Der Sucher der D70 zeigt doch gar nicht das volle Bild oder? Zumindest bei der D100 sieht man nicht alles.

Wie stark nimmt die Bildqualität durch solche Linsen ab? Besonders toll bzw. eine gute alternative für ein ordentliches Makrobjektiv kann es doch kaum sein, oder?

Gruß,
Mathias
Lt. Handbuch sollen es 97 % sein.
Nahlinsen sind zwar nur eine "Notlösung" (aber nicht die schlechteste), aber bei entspr. Abblendung reicht es in vielen Fällen.
Ein Makro-Objektiv ist natürlich die Krönung - doch das suche ich noch. (Preisgünstig!!)

Verfasst: Mi 5. Mai 2004, 12:27
von Karl-Heinz Görmann
PeterZ hat geschrieben:Karl-Heinz:
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Also Höhe 27 mm und Breite 38 mm.
Ist dann meine Annahme 1:1 falsch?
</i>
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Gib mir bitte noch den Abstand zwischen "0" (Film/Chip-Ebene) und dem Motiv an. (Der ist bestimmt wesentlich mehr, als 200mm, wetten wir?)
Den Abstand muß ich mir beim nächsten Mal merken, da ich meistens aus der Hand fotografiere und selten ein Stativ benutze.

Frage:
Wenn ich aber im Sucher in der Breite 38 mm und in der Höhe 27 mm sehe, dann müßten doch die Abbildungen auf dem Chip/Negativ1 : 1 sein, oder? Ich sehe es doch 1:1 im Sucher!!

Verfasst: Mi 5. Mai 2004, 14:50
von PeterZ
Karl-Heinz:
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Den Abstand muß ich mir beim nächsten Mal merken, da ich meistens aus der Hand fotografiere und selten ein Stativ benutze.
</i>
Dann fotografierst Du schon so ein bisschen im Nahbereich, aber das ist wohl noch keine Makro-Fotografie. BTW: <b>ohne Stativ</b> ordentliche Makro-Bildchen nur mit den neusten Micro-Objektiven - und mit viel Glück: wie Windstille, gute Beleuchtung, ruhige Hand, und insbesondere noch ein toleranter Schutzengel - kann man schiessen.
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Frage:
Wenn ich aber im Sucher in der Breite 38 mm und in der Höhe 27 mm sehe, dann müßten doch die Abbildungen auf dem Chip/Negativ1 : 1 sein, oder? Ich sehe es doch 1:1 im Sucher!!
</i>
Nein. Dieser verdammte Maßstab bezieht sich auf die Abbildung in der Kamera - und die Abmessenug dieser Abbildung ist halt gleich mit der Abmessung des CCD Chips: 15,6 x 23,7 mm.
Der Maßstab ist dann - und nur dan 1:1, wenn das reale Fleck, in diesem Fall Deine Messlatte, was Du anvisierst, auch genau 15,6 x 23,7 mm ist - egal, was Du im Sucher siehst.

Mir ist schon klar, warum bei dir der Groschen noch nicht heruntergefallen ist, da ich etwa vor 20 Jahren, als ich mich mit der Makrofptpgrafie angefangen habe, das selbe Problem hatte. Als ich damals nach einigen Wochen die richtige Erklärung gefunden hatte, habe ich mich geschämt. :-)

Weisst Du was, machen wir Nägel mit Köpfchen, und stellen wir gemeinsam eine gescheite FAQ über Makro-Fotografie zusammen, angefangen mit dem hier aufgetauchten Schulbeispiel und mit den Grindbegriffen. Bitte korrigiere meine Ausdruckweise und ortografische Fehler gnadenlos: ich habe nie das Glück gehabt, Deutsch in der Schule zu lernen.

Also, los.

<b>1.) Abbildungsmaßstab:</b> (im weiteren AM)

ist der einzige, allgemeingültige Bezug zwischen dem Original und dessen Abbildung in der Kamera, mit einer Zahl wird die Grösse des Bildausschittes festgelegt. Bezogen auf das KB-Format (Analog-Film: 24 x 36 mm) und gleich auf das DX-Format (CCD-Chip: 15,6 x 23,7 mm):

<b>1.1 Verkleinerung</b> von AM 1:1 bis 1:20, mm gerundet
<pre>
===========================================
AM KB-FILM D70-CCD
===========================================
1 24x 36 16x 24
1,1 26x 40 17x 26
1,2 29x 43 19x 28
1,3 31x 47 20x 31

1,7 41x 61 27x 38 KARL-HEINZ's Messlatte :-)
2,3 55x 87 CHECKKARTE 36x 55

3,5 84x 126 55x 87 CHECKKARTE

6,2 147x210 DIN A5 97x147

8,8 210x317 DIN A4 137x209
9,4 226x338 147x223 DIN A5

13,0 312x468 DIN A3
13,5 324x186 211x320 DIN A4

19,0 456x684 297x450 DIN A3
<pre>


In der allgemeinen Fotographie braucht man diesen Abbildungsmaßstab so gut, wie nie - um so mehr in dem Nahbereich, etwa ab 1:20 bis 20:1.

Wie man aus dem obigen Tabellen-Auszug erkennt, der AM ist
- nur von der Motiv- und von der Film/CCD-Größe abhängig;
- jedoch unabhängig von der Brennweite des Objektives ist;

Auf den Nikon Micro-Objektiven ist dieser AM eingraviert - in Abhängigkeit von der Brennweite gleich auch neben dem Abstand, damit der Fotograf anhand einer Tabelle, wie z.B. die obige, die Einstellungen schnell findet.

Jetzt breche ich ab, demnächst folgt:
<b>1.2 Vergrösserungung</b> von 1:1 bis 20:1
Dann Brennweite, Abstand, Mindesabstand, optische Gesetzmässigkeiten, Faustregel, usw.