pilfi hat geschrieben:donholg hat geschrieben:Du kannst die Helligkeit tunen, indem Du über die Tonwertkorrektur in PS (Strg. + L) den mittleren Regler auf z.B. 1,3 hochziehst.
Auf dem Schirm wirkt es zu hell, aus dem Drucker kommt es dann aber richtig raus.
nachdem ich die ganzen Profile eingerichtet habe,kann das aber nicht der
normale Weg sein, um entspr. Ausdrucke zu bekommen, oder?
...
Moin,
komme erst jetzt zum Antworten:
– Sofern das zu druckende Bild "druckbar" ist,
– was nichts anderes heisst, als das sein Farbraum so klein ist, das er ohne Probleme in den des Druckers passt –
... dann kann man ein Bild so aufnehmen, das es "automatisch" gut druckbar ist. Das geht aber nur unter kontrollierbaren Licht- und Aufnahmebedingungen... sprich im Profistudio/ kontrollierbare Produktionsbedingungen...
Das ist aber eher selten der Fall, jedenfalls bei "üblichen" Aufnahmen...
Und die technisch erreichbaren Farbumfänge bei "Digiknipsen" sind nunmal viel grösser, als das, was sich auf Papier drucken lässt
Wird ein grosser Farbraum in einen kleinen "gequetscht", geht das nur mit Helligkeits- Kontrast- und Sättigungsverlust...
Selbst wenn der Drucker die "Farbigkeit" hinbekommt, hapert es oft an der erreichbaren Farbsättigung und praktisch immer am Kontrast...
... weil ein "gedrucktes Bild" einen viel geringeren "Gammawert" hat, als ein Bild auf dem Bildschirm...
... und andere Schwarz- und Weisspunkte...
... und "Papierweiss"... wenn es denn überhaupt "weiss" ist...
... und "reflektiert" statt "selbstleuchtet"...
Deshalb verwendet man in der Druckvorstufe ja auch "passendere" Monitoranpassungen/Kalibrationsziele sowie den "Softproof"...
Der langen Rede, kurzer Sinn:
In den meisten Fällen braucht man zum Drucken auf Papier eine "spezielle" Version eines Bildes
"Global" kann man mit einer "S-Kurve" ... Gradationskurve... Gammakurve... "Linearisierung" zur Druckausgabe...
das weitestgehend "automatisieren"... Leider gibt es die "Drucker-Linearisierung" nur noch für "echte" Postscript-Drucker.
D.h., man muss "ein-zu-druckendes-Bild" anpassen... i.d.R. mit einer solchen oder ähnlichen Gradationskurve:
"Optimalerweise" macht man diese Anpassung unter Zuhilfenahme des "Softproofs" in Photoshop.
Mal ein Beispiel:

Dieses Bild soll mit dem Epson 3800 auf Hahnemühle Bamboo gedruckt werden...
Das ist ein mattes "Fine-Art-Papier", das einen eher "warm-weiss-gelblichen" Papierton hat...
Damit ist folgendes zu beachten:
– generell ist der Farbumfang des Papiers im Verhältnis zur RGB-Datei weitaus geringer
– das "Schwarz" des Papiers ist "viel weniger schwarz" als das des Monitors
– das Weiss des Papiers ist gar nicht weiss und viel, viel "dunkler" als das des Monitors
– die Pigmentfarben des Druckers sind bzgl. "Sättigung" weit von der RGB-Datei entfernt...
– zumal der 3800er im Bereich "magenta" eh etwas schwächelt... weshalb Epson konsequenterweise den 3880 mit "Vivid Magenta" anbietet...
das ist kein "Marketinggag", sondern eine echte technische Weiterentwicklung ... die Tinte jedenfalls...
Hier Softproof (linke Hälfte) und die eigentliche RGB-Datei (rechte Hälfte)...
... in der Hoffnung, das das in sRGB und im Browser noch gut sichtbar ist...
Nun aber: Schaltet man in Photoshop die "Farbumfangs-Warnung" ein,
stellt man fest, das die "magenta-lastigen" Rottöne der Blüte
so nicht gedruckt werden können...
Die "Warnfarbe, die PS anzeigt, habe ich etwas "drastisch" eingestellt, um das besser zeigen zu können...
Es bleibt einem nichts anders übrig, als das Bild mittels Einstellebenen nicht nur "druckbar",
sondern vor allem zu einem "guten, gedruckten Bild" zu machen...
Das kann dann durchaus "anders" aussehen, als man das in der "Rohen RGB-Fassung" vielleicht vermutet hatte...
"Rohe RGB":
Druckfassung:
Softproof der Druckfassung:

Einen "linearen Scan vom Print" reiche ich ggf. mal nach...
Das ist ein sehr "deutliches" Beispiel, aber ich musste was nehmen,
bei dem man das auch in s-RGB im "Web" noch sehen kann... hoffe ich...
Auf meinem neuen "Büro-iMac" seht man es jedenfalls sehr deutlich... ist natürlich kalibriert, der Kleine...
