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Verfasst: Di 4. Mai 2010, 18:03
von alexis_sorbas
Moin nochmal,

– Dein Monitor altert... wie jeder Monitor

– die Hintergrundbeleuchtung wird im Laufe der Zeit schwächer,
Damit ändern sich Luminanz und Gamma...

– Vermutlich wird sich auch die Farbtemperatur im Laufe der Zeit ändern...

Weshalb man die Monitore regelmässig nachkalibrieren sollte.
Ich glaube auch nicht, das der Dell-Monitor eine interne Regel-Elektronik hat,
um alterungsbedingte Abweichungen "automatisch" zu korrigieren.
Deshalb gibt es das "Geräteprofil" für das "Ausgabegerät" Monitor...
um dessen individuelle Abweichungen zu korrigieren. :hmm:

Ein "eigenes Profil" / Kalibration des Monitors gleicht dessen Farbfehler aus, es hilft Zielgamma und Zielluminanz in Verbindung mit einer optimalen Monitoreinstellung so exakt wie möglich dem Arbeitsfarbraum/ ggf. der Umgebungsbeleuchtung/ dem erforderlichen Workflow anzupassen.

Hier mal zur Illustration ein LAB-Plot unkalibrierter vs. kalibrierter Monitor...
das sind mehr als 5% Abweichung... FÜR MICH wäre das nicht tolerabel...
Bild

Verfasst: Mo 14. Jun 2010, 15:10
von Jan_N
So, nachdem ich meinen Monitor zwischenzeitlich zurückhabe und er auch offensichtlich nicht flackert, nun noch mal die Frage, ob mittlerweile einer der Forenuser Erfahrungen mit Win 7 und Monitoren mit erweitertem Farbraum hat.

Ist nach einer Hardware-Kalibrierung mit einem Eyeone o.ä. die gesamte Arbeitsumgebung (Desktop, Browser, Office, Media Center etc.) farbmanaged? Oder funktioniert das dann nur in Photoshop und man muss, um keine widerwärtigen Bonbonfarben in allen anderen Anwendungen zu haben, den Monitor dann immer wieder umständlich zwischen sRGB (fürs normale Leben) und WideGamut (für Fotonachbearbeitung) umstellen?

@Alexis: Das ist mir alles bewußt, und Dein Engagement in ALLEN Ehren! Dein Anspruch ist da aber deutlich professioneller als meiner. :) Mein Problem ist viel grundlegender: Schon die Nikonpoint-Seite sieht in allen Modi ausser sRGB mit dem quietschrot ziemlich ekelhaft aus. Ich hatte einfach erwartet, dass man ohne Umstände das "mehr" an Farbraum nutzen können würde, ohne die Alltagstauglichkeit gleich komplett zu verlieren. Letztere dürfte Dir am Arbeitsrechner ziemlich egal sein, ausserdem kann ich mir vorstellen, dass der Mac in dieser Hinsicht weniger Probleme macht als nen Windowsrechner.

Und ich kauf mir keine Kalibrierhardware, wenn ich damit die Alltagstauglichkeit aufgebe - dann bleib ich lieber bei sRGB. Bleibt die jedoch gewahrt, kommt im nächsten Post die Frage nach dem richtigen Colorimeter! ;)

Verfasst: Mo 14. Jun 2010, 15:24
von StefanM
Wie wäre es, wenn Du Dich outest, wo Dein Heim ist....hier sind einige Dutzend hilfsbereite User, von denen sicher einer mal auf einen Kaffee vorbei kommt und Dir bei einer Erstkalibration und den anfallenden Fragen helfen würde ;)

Falls Du aus dem Raum K-AC-DN bist, meld Dich mal. So eine Profilierung dauert 10 Minuten und Du weißt mehr :super:

Verfasst: Mo 14. Jun 2010, 17:33
von alexis_sorbas
Moin,

Zur "alltagstauglichkeit":

Auf dem Mac steht eine "individuelle" Kalibration des Monitors
der Alltagstauglichkeit nicht im Weg... eher im Gegenteil:
Sämtliche mitgelieferten "Standardapplikationen" sind voll FM-Tauglich:

Die "Vorschau", Safari, iPhoto, die in den "Tiefen des Unix" eingebauten
"Image-Events" etc. ist alles "FM-fähig". Die Vorschaumöglichkeit im Finder
(sofern er das RAW-Format kennt :roll: ...) ist auch "fm-tauglich".
Der Finder selbst berücksichtigt natürlich auch das Monitorprofil...
Ausserdem gibt es eine integrierte, ICC-basierte Monitorkalibration auf "visueller Basis".
Im "Colorsync-Dienstprogramm" kann man u.a. ICC-Profile anzeigen, bearbeiten, verwalten etc...
Gedruckt wird über Cups/Unix und einen "integrierten" PostScript-RIP...

Und bis Mac OSX 10.5x kann man auch problemlos
verschiedene Monitore an demselben Rechner mit jeweils eigenen Profilen versehen... :!:

... In 10.6x geht das leider nicht mehr... :evil:
weiss gar nicht, ob das schon behoben ist... habe kein 10.6... :roll:

Allerdings würde ich das auch so erwarten:
Adobe, Apple, Heidelberg u.a. haben zusammen "Colorsync" erfunden...
Das MacOS benutzt zur Display-und Druckausgabe Postscript bzw PDF
und hat die ICC-Engine von Adobe "eingebaut" (und noch viel anders "Adobe-Zeug" unter der Haube)...
Schon das "simple" Progrämmchen "Vorschau" kann Bildbearbeitung,
Profile zuweisen/ändern, PDFs bearbeiten etc. Das ist schon ein "kleiner Acobat"...
"Vorschau" kann sogar "Softproofen", und mit "vollem Farbmanagement" drucken...
... natürlich auch gleich in eine PDF-Datei...
Wie alle Programme, die korrekt über das BS drucken...

Verfasst: Mo 14. Jun 2010, 19:05
von donholg
1) Bei welchen Amateurmotiven fällt der Unterschied zwischen sRGB und größeren Farbräumen denn am Monitor deutlich auf?

2) Zur Kalibrierung gehört v.a. die richtige Kontrast, Helligkeit und Gammajustage.
Aus meiner Sicht ist das mindestens so bedeutsam wie neutrale Farbwiedergabe.
Ohne Kalibrierung habe ich inzwischen gar keine Lust mehr, mir Fotos anzuschauen.

3) Ich nutze für Bilder ViewNX, CapureNX und ggf. noch PS(E), einen FM fähigen Browser (Firefox, Safari) und alles ist in Butter.

Verfasst: Mo 14. Jun 2010, 19:22
von alexis_sorbas
donholg hat geschrieben:1) Bei welchen Amateurmotiven fällt der Unterschied zwischen sRGB und größeren Farbräumen denn am Monitor deutlich auf?
...
Sofern der Monitor "was grösseres als sRGB" darstellen kann:
In "hochgesättigten" Rottönen... z.B.:
http://www.nikonpoint.de/viewtopic.php?t=53680&start=38
Damit man das sehen kann, braucht man einen FM-Fähigen Browser UND einen "mehr-als-SRGB-Monitor"...

Nachtrag: Hier der direkte Vergleich...

Vergleich für "FM-Nutzer"
Mohnblume, hier in sRGB, Nikon D70, 18-70@70mm, f8, 1/400, ISO 200
Bild
Das Rot ist in Teilbereichen übersättigt, hat keine Zeichnung mehr, das Grün wirkt "blässlich", die Schattenzeichnung ist wenig ausgeprägt...

hier in ProPhotoRGB:
Bild
... das Rot ist intensiver, trotzdem keine Zeichnungsverluste, das Grün ist kräftiger, trotzdem ist mehr Zeichnung in den Schattenbereichen...


Nachtrag: Hier noch ein Beispiel:
Das "M(e)(h)er an Farbigkeit sieht man nur auf einem Wide-Gamut-Display :!:

Datei mit Prophoto-RGB
Bild

Datei in s-RGB "runtergerechnet"
Bild

Auf einem "normalen"- s-RGB Display sieht man keinen Unterschied :!:

Verfasst: Mo 14. Jun 2010, 19:30
von donholg
THX! :super: