lottgen hat geschrieben:Warum ist dann die größere förderliche Blende ein Argument mehr für ein größeres Bildformat?
Die "förderliche Blende" ist mir "wurscht".
Für mich ist DIE Blende wichtig, mit der ich (OHNE Beugungsprobleme)
diejenige Schärfentiefe erreiche, die ich für das Bild haben will/brauche!.
Und natürlich die technisch optimale Bildqualität erreiche.
Weil aber die Beugungsproblematik primär ein "digitales" Problem "kleiner Formate" ist,
wäre es eigentlich sinnvoll, "grosse Sensoren" mit "grossen Pixeln" herzustellen.
Also z.B. einen Sensor mit 12µ Pixeln und 6x9cm Grösse... oder so...
Gibt es aber leider nicht. Es werden einfach immer nur noch mehr (noch kleinere) Pixel
auf dieselben (kleinen) Sensoren gepackt. Damit gibt es zwar mehr Pixel, aber keine höhere
Bildqualität (im Sinne von : mehr aufgelöste Details).
Weil die Optiken einfach überfordert sind bzw. viel zu teuer werden
und auch noch die Beugungsproblematik "verstärkend" hinzukommt.
Weil das so ist, ist man "gezwungen", mit der Beugungsproblematik zu "leben".
Und das heisst, möglichst die "optimale Blende"
(im Sinne von: diejenige, auf die das Objektiv gerechnet ist!) zu verwenden.
Bei den Rodenstock Apo Sinaronen Digital ist das z.B. f8. Bei den HR-Digaronen gar 4,5 bzw. 5,6...
Das ist oft selbst bei SWW-Optiken zu wenig Schärfentiefe. Und mit einem P40/P65
gibt es schon ab f11 Detailverluste durch Beugung... aber auch f11 reicht nicht für "genügend" Schärfentiefe.
Sinngemäss betrifft das auch die D3X oder andere "hochauflösende" DSLRs.
Daraus folgt:
Es gibt Situationen,
in denen die für die Bildgestaltung erforderliche
Schärfentiefe (besser: die exakte Schärfelage im Bildraum..)
eben
nicht durch "simples" Abblenden (... unter Erreichung der optimalen technischen Bildqualität) erreichbar ist.
Also muss man zur "Krücke" Scheimpflug und/oder "Focusstacking" greifen.
Und mit einem grösseren Format kann ich die Beeinflussung der Schärfelage im Raum
(für mich) einfach besser steuern.
Und damit auch besser an die "optimale Blende" kommen.
Ausserdem können grössere Formate meistens auch mit "riesigen Silberhalogenid Sensoren" umgehen...
damit spielt die "Beugungsproblematik" in der Praxis keine Rolle mehr...
