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Verfasst: Do 6. Aug 2009, 10:40
von Arjay
Arjay hat geschrieben:* Achtung - Messcharakteristik berücksichtigen! Bei der normalen Kamera-.Bellichtungsmessung kann man Spot- mittenbetonte oder Matrix-Charakteristik wählen - nicht aber bei der Blitz-Belichtungsmessung!
Zu diesem Punkt habe ich mal bei Nikon's Kundenberatung angefragt:
Arjay hat geschrieben:Ich arbeite öfters mit einem oder mehreren externen iTTL/CLS/AWL Blitzgeräten (SB-800). Das D300-Handbuch kommentiert die Belichtungs-Messbereiche für die Blitzbelichtungs-Meßwertspeicherung auf S. 182 nur sehr ungenau:
Bei einem externen Blitz: "Kreis mit 4mm Durchmesser in Bildmitte".
Handelt es sich hier um eine Spot- oder um eine mittenbetonte Messcharakteristik?
Bei mehreren Blitzgeräten (AWL): "gesamtes Bildfeld".
Handelt es sich hier um eine Matrix-Charakteristik oder wird einfach das gesamte Sucherfeld ohne Mittenbetonung verwendet, wird also einfach über die gesamte Mattscheibe ohne besondere Gewichtung integriert?
... und die folgende - wie ich finde hoch interessante - Antwort erhalten:
Nikon Kundenservice hat geschrieben:Bei "Kreis mit 4mm Durchmesser in Bildmitte" handelt es sich um eine Spotmessung, bei "gesamtes Bildfeld" wird über den Bildbereich integriert.
Das dürfte auch die oft bemängelte "ungleichmäßige Belichtung" erklären.
Wer Mist misst, misst Mist! 
Wer das Messfeld genau kennt und beim Messen richtig platziert, erhält eindeutig bessere Ergebnisse!
Verfasst: Fr 7. Aug 2009, 11:32
von bjoern_krueger
Moin Leute!
Erstmal wieder vielen Dank für Eure Postings!
Also womöglich habe ich grundsätzlich etwas nicht verstanden, aber kann mir mal jemand erkläre, wie die Kamera die Hintergrundbeleuchtung mit in die Belichtung einbeziehen soll, wenn nur ein 4mm kleiner Kreis in der Mitte des Sucherbildes zur Belichtung herangezogen wird??
Das gilt ja offenbar für den Fall, dass nur ein einziger Aufsteckblitz montiert ist.
Freue mich auf aufschlauende Hinweise...
Besten Dank und viele Grüße,
Björn
Verfasst: Fr 7. Aug 2009, 11:58
von Arjay
bjoern_krueger hat geschrieben:Also womöglich habe ich grundsätzlich etwas nicht verstanden, aber kann mir mal jemand erkläre, wie die Kamera die Hintergrundbeleuchtung mit in die Belichtung einbeziehen soll, wenn nur ein 4mm kleiner Kreis in der Mitte des Sucherbildes zur Belichtung herangezogen wird??
Das gilt ja offenbar für den Fall, dass nur ein einziger Aufsteckblitz montiert ist.
Die Kamera macht vor einer Blitzaufnahme
2 voneinander unabhängige Belichtungsmessungen:
- eine normale Messung für Available Light (Hintergrund) mit wählbarer Messcharakteristik (Spot, Matrix oder mittenbetont), und
- eine Messung ausschließlich für die Blitzsteuerung - hier wählt die Kamera automatisch einen von zwei Messmodi aus: Spot (4mm Durchmesser, immer mittig) wenn nur 1 Blitz aktiv ist, oder Integralmessung über das gesamte Bildfeld, wenn mehr als 1 Blitz per CLS gesteuert wird
Daraus folgt, dass Du bei aussermittigen Objekten, die Du anblitzen willst, die FV-Funktion nutzen musst. Dabei visierst Du das anzublitzende Objekt zuerst mal mittig an, löst mit der FV-Taste einen Testblitz aus, veränderst dann den Ausschnitt nach Wunsch und löst aus. Beim dann abgefeuerten Blitz wird die zuvor gemessene und gespeicherte Blitzbelichtung verwendet!
Bei iTTL/BL versucht die Kamera, die Blitzbelichtung mit der Umgebungsbelichtung abzustimmen, bei normalem iTTL bleibt das dem Benutzer überlassen, der dazu Korrekturen für normale Belichtung und Blitzbelichtung (Achtung - kumulativ!) vorgeben muss.
Verfasst: Fr 7. Aug 2009, 12:24
von tufkabb
Das Problem mit diesen ganzen Blitzautomatiken ist, dass sie in den Nikonhandbüchern nur rudimentär beschrieben sind. Wenn man's genauer wissen will muss man sich seine Informationquellen selbst zusammen suchen. Wobei die Infoquellen oft auch nur Bruchstücke wisssen. Vieles zum Nikonblitzsystem habe ich bei Thom Hogan gefunden. Ich bin mittlerweile, zumindest wenn ich Portraits mache, ganz von den Automatiken weg und stelle lieber alles von Hand und im M-Modus ein.
Verfasst: Fr 7. Aug 2009, 12:43
von Arjay
Na ja, wenn man die verschiedenen Automatiken verstanden hat, dann lässt sich sehr gut mit ihnen arbeiten. Der Nikon-Blitzpapst Joe McNally arbeitet weitgehend mit Automatik - seine Arbeiten dürften auch im M-Modus kaum zu toppen sein.
Ich vermute eher, dass sich viele Leute in manuellen Modi wohler fühlen, weil man sich da bei Bildproblemen selber fragen muss, was falsch gelaufen ist.

Bei den Nikon-Automatiken allerdings kommt diese Frage auch öfters hoch, da die Funktionen IMHO sehr schlecht dokumentiert sind, und man sich fragen muss, welchen Kniff man bei den Automatiken eben noch nicht kennt.
Mir scheint aber, dass das eben nicht an Mängeln der Automatik-Modi liegt, sondern an der Wissensvermittlung.
Die Sache mit der Messcharakteristik stand in meinem D300-Handbuch nur recht verschlüsselt in einer Fußnote, Verstanden habe ich den Text erst, nachdem ich bei Nikon nachgefragt und dazu eine Erklärung erhalten habe!