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Verfasst: Fr 13. Mär 2009, 07:44
von joerg74
Um mal zur Frage nach der Technik - also der Technik des Fotografen - zurückzukommen, da gibt es hier (Text) bzw. hier (Videos #3 und #4 der 'Sharpness Series') ein paar gute Hinweise zur richtigen Technik bei langen Tüten.
Englischsprachig!

Gruß,

Verfasst: Fr 13. Mär 2009, 08:37
von Hanky
jetzt mal ohne Witz eine Anmerkung zum Thema Freihandfotografie: eine Ausbildung als Sportschütze bringt ein völlig anderes Gefühl beim Anschlag und beim Auslösen (Abzug) mit sich. Das größte Problem beim Schießen ist das Abdrücken, eine Luftpistole hat >= 500g, eine Sportpistole >= 1000g Abzugsgewicht, eine freie Pistole nur ~15-30g. Da kann man draufhusten und das Teil löst aus. Ein Kilogramm hört sich nun viel an, ist aber so gut wie nichts. Die Kunst des Schießens ist so butterweich und ohne Ruck abzudrücken, daß im Moment des Abzugs die Einheit Hand-Waffe nicht verreißt, nur dann kann man einigermaßen sicher sein, auch das zu treffen was man anvisiert. Wenn man manchen DSLR-Nutzern und vor allem Einsteigern beim Fotografieren zuschaut, denkt man der Auslöser ist noch mechanisch mit einem Auslösegewicht von > 2kg. Die drücken beim Auslösen drauf wie wenn sie ein hartgekochtes Ei zerquetschen müßten und das ganze Geraffel reißt es förmlich aus der Achse. Bester Beweis die vielen kippenden Bildder trotz eingeblendetem Raster. Bei schnellen Verschlußzeiten und kleinen Brennweiten kaum ein Problem, 1/2000s ist ein 1/2000s, aber so kommen sehr viele unscharfe Bilder zustande. Man sollte sich mal selbst beobachten, wie man abdrückt, je sanfter desto schön. Der Auslöseimpuls kommt ja eh elektronisch.

Ein anderes Problem ist das Gewicht, mancher ist von der genutzten Kombination Kamera und Objektiv körperlich schlichtweg etwas überfordert. Nicht jeder hat die Pranken und die Statur eines nordfriesischen Agrarökonoms, schleift aber Kiloweise Zeugs mit sich rum und soll das ganze Geraffel auch noch verwacklungsfrei in die Waagerechte bekommen. Das Training als Sportschütze bringt den ruhigen Umgang mit hohen Gewichten mit sich, man lernt konzentriert zu atmen und man lernt auch, alles sehr ruhig zu halten. Ich profitiere seit Jahren davon und je mehr Gewicht, desto ruhiger liegt das Ding in der Hand. Ich habe obgleich von Geburt an sehr zart, zierlich und sensibel, mit der kleinen Kombi (1.580g) oft AL-Aufnahmen bis zu 1/15 gemacht, mit der großen Kombi 2.300g + VR Aufnahmen bis zu 1/250 bei 280mm Brennweite und das verwacklungsfrei. Soll jetzt nicht heißen, daß jeder in den Sportverein rennen sollte, aber vielleicht kann man sich mal die Techniken und die Tipps der Sportschützen mal bei der Fotografie zu eigen machen. Zumindest was das Abdrücken betrifft.

Verfasst: Fr 13. Mär 2009, 08:53
von Andreas H
Ich sehe das auch so. Deutlich wurde mir das bei den extrem unterschiedlichen Erfahrungen bezüglich der möglichen Freihandzeiten, die StefanM und ich mit dem 80-400 VR gemacht haben.

Eine Einschränkung meines Kaffeekonsums würde wahrscheinlich viel bringen.

Grüße
Andreas