zappa4ever hat geschrieben:Nicht umsonst kommt Open Source sehr oft aus der Linux Ecke.
Es ist eher umgekehrt. Ich habe Open Source - man spricht auch von
FOSS (Free and Open Source Software) bereits benutzt als es noch gar
kein Linux gab.
FOSS ist frei verfuegbar. Im Sinne von Freiheit nicht im Sinne von Freibier.
Man muss kein Programmierer sein um Nutzen aus FOSS zu ziehen:
Ein wichtiger Aspekt bei der Nutzung von Open Source ist, dass
nicht nur die Sourcen fuer die Applikation offen liegen, sondern
auch die Datenformate bzw. die Algorithmen, um die Daten
anzuzeigen oder weiterzuverarbeiten.
Ein grosser Nachteil von Nikon NEF ist ja, dass das Datenformat nicht
offengelegt ist. Ich erinnere an die Diskussion ueber verschluesselte
Weissabgleichdaten. Es ist nicht sicher, dass es fuer Plattformen, die
wir in 25 Jahren verwenden, noch Applikationen gibt um NEFs zu
betrachten oder zu konvertieren in ein dann uebliches Format.
Programme. Dito Word-, Excel-, PPT-, PS-Dokumente.
Wenn man offengelegte Datenformate nutzt wird es auch in Zukunft
noch moeglich sein Betrachter und Konverter zu programmieren.
Ausserdem wuerden sich offene Formate besser etablieren.
Daher gab es in der FOSS Szene auch grosse Empoerung ueber
die Einfuehrung des propritaeren Microsoft Formats "OOXML"
als ISO Standard.
So macht man sich nicht von bestimmten Firmen abhaengig.
Ausserdem koennen findige Programmierer den Code optimieren
und so die Funktionalitaet oder Performance einer Applikation
verbessern, wovon dann auch der Anwender ohne Programmierskills
profitiert.
Auch koennen Codeteile wiederverwendet werden und Einzug
in andere Applikationen halten. Z.B. ein Schaerfung- oder
Panoramaalgorithmus.
Ein anderes Beispiel waere die Offenlegung eines Kryptografie
Algorithmusses <sp>. Ein offengelegter Code kann von Experten
analysiert und auf Schwachstellen ueberprueft werden. Bei
einer Closed Source Loesung gilt "Security by Obscurity", was
erfahrungsgemaess nicht (lange) gut funktioniert.
Als Analogie koennten unsere Lebensmittel herhalten.
Im Prinzip kann ich alles sorglos kaufen und essen, was
es im Supermarkt und kaufen gibt; die Inhalte brauchen mich
nicht zu interessieren. Die wenigsten Leute lesen sie vor dem Kauf.
Aber nur solange ich mir nicht um die Folgen des hohen Fett- o./o.
Zuckeranteils Sorgen machen brauche. Oder ich auf Inhaltsstoffe
allergisch reagiere. Deshalb schreibt der Gesetzgeber eine
Kennzeichnungspflicht der Ingredienten vor.
Edit: Mir faellt gerade noch eine Anwendung ein wo Nicht-Programmierer von FOSS profitieren.
Open Source muessen ja auch nicht unbedingt Applikationen sein,
das koennen ja auch Daten sein wie Wikipedia oder Openstreetmap.
Nach dem Beben im Haiti war Openstreetmap, also die Sammlung
freier Geodaten DAS Hilfsmittel fuer die Einsatzkraefte, weil die
Daten ganz einfach aktueller waren und gehalten wurden als alle
kommerziell verfuegbareb Daten.
http://derstandard.at/1262209620357/Kar ... n-in-Haiti
- Juergen -