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Verfasst: Di 8. Jul 2008, 12:52
von Andreas H
fotoschwamm hat geschrieben:Ich zähle allein in diesem Thread auf dpreview 5 User die von ausgerissenen Schrauben/Bajonett an ihrem 24-70 berichten.

http://forums.dpreview.com/forums/read. ... e=27845443
Ich hatte nun keine Lust den gesamten Thread durchzulesen. Die Schilderung von kennethw erscheint mir durchaus plausibel. Kamera und Objektiv sind mit der Fototasche heruntergefallen, dabei gab es Bruch. Allerdings kann man aus diesem Unfall nicht ableiten ob das Objektiv nun weniger stabil ist als andere. Es ist einfach unmöglich abzuschätzen welche Kräfte da in der aufschlagenden Tasche gewirkt haben, was da bei einem Sturz an Schäden auftritt ist zufallsbedingt.

Hier haben Leute schon mit ihren D80 herumgekegelt und hinterher weiterfotografiert, ein anderer hat beim Hochheben der Kamera das Bajonett herausgerissen, weil da irgendwas irgendwo festhing. Ist die Kamera nun robust oder nicht?
fotoschwamm hat geschrieben:Auf photo.net gibt es zähle ich bisher zwei Nutzer denen zwar das Bajonett nicht komplett abgefallen ist aber bei denen mindesten zwei Schrauen bereits lose/ausgerissen sind.

http://photo.net/nikon-camera-forum/00O7DC
http://photo.net/nikon-camera-forum/00Nw2J

Weiter geht es auf Nikongear:
http://nikongear.com/smf/index.php?topic=10651.0
Die Schilderungen sind aus meiner Sicht auch plausibel, allerdings ist das ein ganz anderer Film. Losgedrehte Schrauben sind doch etwas völlig anderes als abgerissene Schrauben.

Die losgedrehten Schrauben dürften wirklich nicht sein, das ist nach meinem Verständnis schon recht wahrscheinlich ein Fertigungsfehler. Auf verschiedenen Bildern war Schraubensicherung zu sehen, die wird wohl bei diesen Objektiven gefehlt haben.

Allerdings ist dies doch eigentlich ein Problem der harmloseren Sorte, jedenfalls wenn man es rechtzeitig bemerkt und das Objektiv bei Nikon reparieren läßt. Selbst festziehen könnte dann aber dazu führen daß aus "Schraube locker" bald auch "Bajonett ab" wird.

Grüße
Andreas

Verfasst: Di 8. Jul 2008, 15:02
von fotoschwamm
Andreas H hat geschrieben: Die Schilderungen sind aus meiner Sicht auch plausibel, allerdings ist das ein ganz anderer Film. Losgedrehte Schrauben sind doch etwas völlig anderes als abgerissene Schrauben.

Die losgedrehten Schrauben dürften wirklich nicht sein, das ist nach meinem Verständnis schon recht wahrscheinlich ein Fertigungsfehler. Auf verschiedenen Bildern war Schraubensicherung zu sehen, die wird wohl bei diesen Objektiven gefehlt haben.
...but I was annoyed to find that two of the five or six screws at the base of the 24-70mm that go through the mounting ring worked themselves loose and essentially can't be tightened.
Das hört sich das für mich so an als ob das Gewinde defekt und ausgerissen ist. In dem anderen Fall "lösten" sich die Schrauben nach sehr kaltem Wetter - sprödes Material?

Verfasst: Di 8. Jul 2008, 15:23
von Andreas H
fotoschwamm hat geschrieben:
...but I was annoyed to find that two of the five or six screws at the base of the 24-70mm that go through the mounting ring worked themselves loose and essentially can't be tightened.
Das hört sich das für mich so an als ob das Gewinde defekt und ausgerissen ist.
Das Blöde ist, daß wir hier keine wirklich verläßlichen Informationen haben, keiner von uns kennt den Urheber.

"Can't be tightened" bedeutet ja daß er versucht hat, die Schrauben anzuziehen. Ob nun die Gewinde vor oder erst nach seinen Bemühungen kaputt waren, das erfahren wir leider nicht.

In jedem Fall hätte sich auch da nichts losdrehen dürfen.
fotoschwamm hat geschrieben:In dem anderen Fall "lösten" sich die Schrauben nach sehr kaltem Wetter - sprödes Material?
Es geht hier um Alu bei den Innengewinden und Stahl bei den Schrauben. Solche Verbindungen sollten sich eigentlich bei Temperaturschwankungen nicht lösen (sonst müßte man die Konstruktion vieler Flugzeuge gründlich überdenken).

Losdrehen darf sich da einfach nichts, egal unter welchen klimatischen Bedingungen.

Aber wie auch immer, es sind insgesamt zu wenig Fälle um daraus irgendetwas Allgemeingültiges schließen zu können. Vielleicht fällt ja hier Stefan oder Klaus ein solcher Glasklotz auf die Füße, dann wären wir schlauer. Jungs, wackelt doch mal dran...

Grüße
Andreass

Verfasst: Di 8. Jul 2008, 15:51
von zappa4ever
Stahlschrauben in Alu sind nur für sehr erfahrene Schrauber machbar. Alu hat einen E-Modul von ca. 1/3 von Stahl, was bedeutet, dass es ca. 3x weicher ist.
Dazu kommen bei kleinen Schrauben tendenziell geringe Übersetzungsverhältnisse zu den Werkzeugen, sodaß gerade kleinere Schrauben gefährdeter sind als große Schrauben. Ich habe z.B. an meiner Suzuki Schrauben die den Zylinderkopfdeckel an den Aluguss Lagerschalen der Nockenwellen befestigen. Die sind nach ein paar Basteleien des Vorbesitzers alle ausgrerissen und mussten durch HeliCoil Einsätze repariert werden.

Ohne Drehmomentangabe und korrektes Werkzeug würde ich an sowas nie rumdrehen. Wenn die Schrauben gelockert sind, dann ist das ein Fall für den Service. Wenn die dann einer selber reindreht, dann bin ich mir sicher, dass dabei was zu Bruch geht, selbst bei großer Vorsicht. Rausdrehen sollten sich solche Schrauben nie. Zum einen werden sie normalerweise festgeklebt, zum anderen müssten schon rel. große Kräfte impulsartig aufgebracht werden, die die Schraubenverbindung dabei entlasten. Und damit meine ich nicht 10 oder 100 oder 1000 Impulse sondern eher deutlich höhere Lastzahlen.

Verspröden ist bei normalen tiefen Temperaturen bei den beiden Metallen ebenfalls kein Thema. Ich kenne das nur von wirklich sehr tiefen Temperaturen (bei denen keiner mehr ne Kamera anfasst) oder bei Kunststoff, dort vor allem durch das Verflüchtigen von Weichmachern als Altersprödbruch.

Dass die Nikon Ingenieure so einen fehler gemacht haben sollten zu kurze Schrauben zu verwenden, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, da es sich hierbei um einen absoluten Anfängerfehler handeln würde. Zudem, tragen bei einem Gewinde sowieso nur die ersten 1-2 Gewindegänge bei gleichem Material, bei Stahl- Alu dürften es etwas mehr sein, dafür wird dort dann die Kraft gleichmäßiger verteilt auf die Gewindegänge.

Sich lösende Schrauben kann ich in diesem Fall nur auf nicht korrekte angezogene Schrauben zurückführen. Dies ist nat. sehr unschön falls es vom besitzer nicht bemerkt wird.

Verfasst: Di 8. Jul 2008, 16:03
von StefanM
Ich hab bei dpreview nochmal gelesen...da kennt einer einen Belgier, dem es passiert ist und einem anderen ist es in Belgien passiert:
D3+24/70 falled from bag.
Da kann sowas nunmal passieren. Die sind zum Fotografieren und nicht zum runterfallen konstruiert.

Das mit den losen Schrauben macht mich aber auch etwas unruhig... Ich frage nun mal bei Nikon an, ob "die was wissen", d.h. also, ob die eine Info herausgeben...

Verfasst: Di 8. Jul 2008, 19:36
von donholg
zappa4ever hat geschrieben:... Zudem, tragen bei einem Gewinde sowieso nur die ersten 1-2 Gewindegänge bei gleichem Material, bei Stahl- Alu dürften es etwas mehr sein, dafür wird dort dann die Kraft gleichmäßiger verteilt auf die Gewindegänge.
Ca. 4

Verfasst: Di 8. Jul 2008, 21:36
von Oli K.
Sorry, aber diese Berichte - mal abgesehen von losen Schrauben - halte ich für Ammenmärchen, wie StefanM schon sagte. Erst Recht, wenn man die Geschichten dazu hört.

Zugegeben, das 24~70 ist schon ein Brummer, aber deshalb keine Empfehlung auszusprechen, weil irgendwer mit dem Objektiv gekegelt hat, ist IMO Nonsens.

Trotzdem kann es sicher nicht schaden, die Augen offen zu halten und sein Exemplar unter die Lupe zu nehmen, was ich aber nie in Zusammenhang mit nur genau diesem Objektiv empfehlen würde, sondern generell. :idea:

Verfasst: Mi 9. Jul 2008, 15:42
von Lilien
Hallo,

falls es sich um virales Marketing handelt, gibt sich da jemand
sehr viel Mühe. Hier ist ein weiterer Bericht auf DPReview:

24-70/2.8 - Has this happened to anyone else?


MfG, Jürgen

Verfasst: Mi 9. Jul 2008, 16:24
von fotoschwamm
Lilien hat geschrieben: falls es sich um virales Marketing handelt, gibt sich da jemand
sehr viel Mühe. Hier ist ein weiterer Bericht auf DPReview:
Der Threadersteller ist seit 3 Jahren im Nikonbereich von dpreview aktiv, mit fast 8000 Beiträgen. Sehr unwahrscheinlich das sich so jemand für "Marketingmassnahmen" einspannen lässt. Ich halte die Berichte für glaubwürdig und kann die Skepsis hier nicht nachvollziehen. Das 24-70 ist gerade erst auf dem Markt und warum soll es bei Nikon nicht Fertigungs oder Designprobleme geben - kein Beinbruch aber auch nicht das erste mal.

Verfasst: Mi 9. Jul 2008, 16:37
von Andreas H
An virales Marketing glaube ich auch nicht. Die Geschichten mit den gelockerten Schrauben klingen durchaus glaubwürdig. Da scheint es doch irgendwann mal ein Problem gegeben zu haben.

Allerdings sollten wir das nicht mit den beim Hinfallen beschädigten Objektiven in einen Topf werfen. Dabei kann jedes Objektiv kaputtgehen.

Grüße
Andreas