Seite 2 von 3
Verfasst: Di 18. Mär 2008, 00:00
von zappa4ever
Ich verstehe das nicht. Bei welchen Aufnahmen ist das so ? Wenn ich bedingt durch freie Blenden und/oder Zeitwahl die Möglichkeit habe, dann verwende ich doch zuerst einmal niedrige ISO oder wie machst du das ?
Und dann rauscht auch nix.
Wenn ich nicht die Reserven habe, dann hab ich sie eben nicht- Und das ist doch die Crux bei AL. Und darum geht es doch.
Für mich stellt sich einfach die Frage wie weiter oben schon erwähnt, was ist wirklich besser. Das Histogramm eine halbe Blende weiter nach rechts schieben und die Iso eine halbe Stufe erhöhen oder die niedrigere ISO und mittiges Histogramm. Kann durchaus sein, dass die mit dem Histogramm auf der rechten Seite einen Tick besser ist. Aber praktikabel ist sie nur wenn man Zeit hat. Bei nur wenig wechselnden Lichtverhältnissen ist die Belichtung in der Kamera nicht so konsistent, als dass man nicht auch ne halbe Blende Abweichung hat. Und ruckzuck hat man dann ausgefressene Lichter.
Ich rede ja nicht davon unterzubelichten, das gibt heftiges rauschen, das wissen wir alle, aber eine korrekte Belichtung schadet sicher nicht.
Zudem ist auf den meisten Bildern das Histogramm von links nach rechts fast gänzlich ausgefüllt, da bleibt dann kein Spielraum mehr für solche Sachen.…
Verfasst: Di 18. Mär 2008, 09:04
von fotoschwamm
zappa4ever hat geschrieben:Aber praktikabel ist sie nur wenn man Zeit hat.
Eine gute Belichtung benötigt gerade in den von Dir beschriebenen Bedingungen (AL) Zeit. Der Artikel beschreibt eigentlich nur wie man mit Hilfe des Histogramms diesen Vorgang auf maximale technische Bildqualität optimieren und vereinfachen kann und das man sich nicht unbedingt auf die Reserven der RAW Verarbeitung verlassen sollte.
Für dich als alten Hasen mag das natürlich alles nicht neues sein, aber vielleicht probierst Du es einfach mal aus und stellst dabei wie ich auch fest, dass selbst die Erhöhung des ISO bei dieser Technik Vorteile bringen kann

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 12:07
von donholg
Gerade weil die frühen DSLR-Nikons wie die D70 oder die D2x zur Unterbelichtung neigen, macht eine etwas reichlichere Belichtung mit anschließender Histogrammkontrolle Sinn.
Dadurch kommt man schnell in die Lage zu höheren ISOs greifen zu müssen, wenn man an den anderen Einstellungen nichts ändern kann oder will.
Im Endergebnis sehen die Bilder deutlich besser aus, als die per EBV nachbelichteten.
V.a. das Thema Rauschen bzw. Farbrauschen bekommt man erstaunlicherweise durch höhere ISOs mit reichlicher Belichtung besser in den Griff.
Verfasst: Di 18. Mär 2008, 13:27
von zappa4ever
Naja, du scheinst ja auch ein alter Hase zu sein.
Ich habe ja schon oben geschrieben, dass eine richtige und korrekte Belichtung Grund- Voraussetzung ist für opt. Bildqualität. Da wird sogar ein Rauschmonster wie die D200 zahm:
ISO-3200 kamerainterne Rauschunterdrückung auf max, sonst nix....
Nur ist das kein Allheilmittel imho. Sehr oft ist die Dynamik bei solchen Aufnahmen so hoch, dass es sich sowieso erübrigt und man froh sein muss keine ausgefressenen Lichter zu bekommen (und dabei dann absaufende Tiefen in Kauf nimmt).
Und die Diskussion ging ja darum die Blende weiter zu öffnen oder die Zeit zu verlängern für bessere Bildqualität, da sage ich einfach, dass hier zuerst einmal die ISO runterdrehen gefragt ist, wenn man die Möglichkeit hat.
@Holger
Es geht doch überhaupt nicht um absaufende Tiefen, dass man diese vermeidet, wenn man die Mögllichkeit hat ist doch klar. Es geht um Histogramme, die weder unten noch oben anschlagen. Diese wären bei mittiger Belichtung ohne Korrektur weiterzuverwenden und bei der beschriebenen Methode müssten man sie im Konverter abdunkeln.
Man erkauft sich also ein erhöhtes Rauschen durch eine höhere ISO-Zahl um dann das ganze wieder abzusenken. Das kann funktionieren, praxisgerecht oder gar relevant sehe ich das nicht.
Trotzdem sollte man nat. versuchen schon bei der Aufnahme das Histogramm auszunutzen und gegebenenfalls Belichtungskorrekturen verwenden, klar.
Verfasst: Do 20. Mär 2008, 16:52
von monaba
Hmmm,
eigentlich geht es in dem Artikel um:
- SLR Kameras haben einen Dynamik Umfang von 5 Blenden
- Kameras nehmen im RAW-Format ein Bild im 16 bit Modus auf, was in Wirklichkeit 12 bit entspricht.
- 12 bit entspricht 4096 Tonwertstufen
- Diese verteilen sich nicht gleichmäßig auf das Histogramm, sondern es finden sich vereinfacht gesagt um ein vielfaches mehr Tonwertstufen in den hellen Bereichen des Histogramms als in den dunklen. In den hellsten 2048 Stufen, in den dunkelsten 128 Stufen. Kurz gesagt, wenn man das rechte 1/5tel des Historgramms bei der Belichtung nicht nutzt, verschwendet man die Hälfte der möglichen zu speichernden Tonwertstufen.
- Das heißt also, so belichten, dass man den Histogrammberg so weit als möglich nach rechts schiebt, aber ausgefressene Lichter natürlich unbedingt vermeidet!
- Im RAW Konverter hat man dann zur Weiterbearbeitung die optimale Anzahl an Tonwertstufen zur Verfügung.
Für die Einstellung einer optimalen Belichtung braucht man Zeit, das ist ganz klar! In vielen Fällen kann man auch sicher nur eine Annäherung erreichen. Aber ich denke, wenn man weiß wie die Verhältnisse liegen und warum das so ist, kann man ja versuchen drauf zu achten, wenn es zeitlich und von den äußeren Verhältnissen her möglich ist.
Verfasst: Do 20. Mär 2008, 17:09
von Bits@Work
Erinnere ich micht richtig, gab es mal den Grundsatz: "belichte auf die Lichter".
Das ist doch mit der AE-L Taste schnell gemacht, wieder auf das Motiv schwenken, scharfstellen und auslösen. Damit gibt es keine "ausgefressenen" Lichter und aus den Schatten kann man anschließend mit partieller Bearbeitung mehr an Zeichnung herausholen, als man gemeinhin denkt.
Keep it simple stupid, sagte mir ein Amerikaner (bevor ich ihn gegessen habe). Das Histogramm sagt mir unterwegs nichts darüber, ob das Foto was geworden ist oder nicht, muß mir schon meine Erfahrung und mein Gefühl sagen. Das Histogramm brauche ich eventuell später in PS.
Grüße
Gert
Verfasst: Do 20. Mär 2008, 17:27
von fotoschwamm
Bits@Work hat geschrieben:Keep it simple stupid, sagte mir ein Amerikaner (bevor ich ihn gegessen habe). Das Histogramm sagt mir unterwegs nichts darüber, ob das Foto was geworden ist oder nicht, muß mir schon meine Erfahrung und mein Gefühl sagen. Das Histogramm brauche ich eventuell später in PS.
Also wenn Dir das Histogramm der Kamera nichts sagt, dann wird es Dir in PS auch nicht wirklich weiterhelfen. Das Histogramm und die Lichteranzeige der Kamera sind DIE Anhaltspunkte für eine optimale Belichtung - egal welche Technik man jetzt bevorzugt.
Verfasst: Do 20. Mär 2008, 17:50
von monaba
fotoschwamm hat geschrieben:
Das Histogramm und die Lichteranzeige der Kamera sind DIE Anhaltspunkte für eine optimale Belichtung - egal welche Technik man jetzt bevorzugt.
So sieht es aus!
Verfasst: Do 20. Mär 2008, 18:32
von piedpiper
fotoschwamm hat geschrieben:Das Histogramm und die Lichteranzeige der Kamera sind DIE Anhaltspunkte für eine optimale Belichtung ...
Ohne spitzfindig zu sein: Jein! Eine gleichmäßige Verteilung des Histogramms sagt noch lange nicht, dass das Bild optimal belichtet ist ...!
Verfasst: Do 20. Mär 2008, 18:33
von Bits@Work
Tut mir leid, aber dafür habe ich beim Fotografieren weder Sinn noch Zeit. Bei ganz kritischen Motiven und viel Zeit (weil das Motiv nicht wegläuft), ok.
Das ich es nicht während des Fotografierens nicht gebrauchen kann, heißt aber noch nicht, daß ich nichts damit anzufangen weiß.
Sonst würde ich es in PS nicht benötigen.
Grüße
Gert