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Verfasst: Di 4. Sep 2007, 09:44
von StefanM
Ich habe das Bild mal in PS gezogen und bei mir gedruckt. Mein Druckergebnis mit den erstellten Profilen liegt auf Avery Photo Edition 250g seidenmatt wenn man es an den Monitor hält zwischen Deinen beiden Extremen, geschätzte 1/3 vom Original entfernt und 2/3 vom zu dunklen.

Dabei habe ich um die Blüte rum bei 5/6/7 und 8 Uhr in den Schattenbereichen einen Gelbstich (woher kenne ich das nur ;) ), ansonsten wäre ich damit recht zufrieden. Allerdings geht in den hellen Bereichen die Detailszeichnung etwas verloren, das Blatt rechts oben ist hart an der Grenze.

Lege ich das auf den Schreibtisch und gucke wechselweise auf Druck und Monitor, würde ich "paßt" sagen. Am Monitor daneben gehalten sieht es nicht so toll aus.

Ich glaube, daß wir zuviel verlangen :(( Das System gibt mehr nicht her. Übrigens zeigte die Druckvorschau mit "Absolut Farbmetrisch" die visuell beste Übereinstimmung, die hab ich dann gedruckt.

Ich tüte das Bild nun mal in einen Umschlag und schicke es Dir. Mich würde mal interessieren, wie Du das einordnest, damit wir unsere Einschätzungen mal gegenseitig "kalibirieren" können. Ich fürchte fast, daß Du Dich noch nicht mit dem zufrieden gibst, das mich schon schmunzeln läßt.

Verfasst: Di 4. Sep 2007, 11:01
von alexis_sorbas
Reiner hat geschrieben:...Ich kalibriere mit dem Gretag "Eye one Display II".
Kenne ich, habe ich aber nicht... kann ich auch nix zu sagen...
Reiner hat geschrieben: Mein Umgebungslicht liegt im Bereich 110cd wenn ich meine Leuchte einschalte. ....
... kommt mir zu "dunkel" vor...
Reiner hat geschrieben: Ich könnte mir noch eines vorstellen. Ich habe ja den Ref.-Weisswert wegen der Papieraufheller korrigiert. Vielleicht ändert das auch etwas im Bereich der Helligkeit? Muss ich mal beim Support nachfragen....
... mach das mal...
Reiner hat geschrieben: edit:
Was ich aber immer noch nicht verstehe!? Selbst wenn ich das nun im Profil anpasse. Dann wird der Druck ja vielleicht heller, aber dann wird doch auch mein Softproof entsprechend heller ausfallen und ich habe wieder diese Diskrepanz, nur auf anderem Niveau :kratz:
Na, das war möglicherweise missverständlich... vorausgesetzt, Dein Druckerprofil "passt" zum Drucker, dann würde ich mir eine zweite (angepasse) Version anfertigen, extra als "Softproofprofil"... und das ursprüngliche Druckerprofil auch nur zum Drucken verwenden... das ist zwar letztlich nicht im Sinne des Erfinders, aber eine praktikable Lösung...

mfg

Alexis

Verfasst: Di 4. Sep 2007, 17:29
von Reiner
So, jetzt habe ich eben sehr ausführlich mit einem Herren vom Datacolor Support gesprochen (Nebenbei: Extrem auskunftsfreudiger, hilfsbereiter und intensiver Support. Und das nicht durch einen riesen Pool an anonymen Mitarbeitern, sondern durch m.W. zwei Herrschaften :super: :!: )

@Dirk
Die Korrektur wg. Aufheller hat damit nichts zu tun! Sie wirkt sich wirklich nur auf den Farbton in den helleren Bereichen aus und nicht auf die Grundhelligkeit oder so etwas!

Ich gehe jetzt also davon aus, dass ich alles richtig gemacht habe und (grob gesagt) "nur" die bei mir nicht vohandene Proof-Umgebung für diese Diskrepanzen verantwortlich ist. So wie es Dirk weiter oben auch schon angerissen hat.

Werde jetzt also mal versuchen, ein Proof-Profil zu erstellen (quasi ein Proofil :roll: )...

Verfasst: Do 6. Sep 2007, 17:32
von oliver.mews
Darf ich mich als "ColorVision-Mensch" einfach mal dazuschalten? :cool:

Sind die Farben in einzelnen Bereichen noch unterschieldich zum Monitorbild, so kann das daran liegen, dass kein Normlicht zum betrachten der Drucke verwendet wurde. Eine normale Lampe erzeugt zwar auch 6000 oder auch 6500 Kelvin, jedoch sind einige Peaks (Einbrücke im Farbspektrum) zu finden, die sich jedoch gegenseitig im Weißpunkt aufheben. Man spricht hier von Metamerie.
Denn Effekt kennt jeder: Im Klamotten-Laden schwarze Hose anprobiert, bezahlt und zuhause ist das Ding plötzlich gaaanz dunkelblau. Tja, war dieser Anteil an blauem Licht in der Ladenbeleuchtung nicht vorhanden, somit konnten wir ihn auch nicht sehen.

Da Normlicht allerdings sehr teuer ist, kann ich verstehen, dass sich das nicht jeder anschaffen möchte. Wichtig ist nur, dass man diese Eigenschaft immer im Hinterkopf behält.

Wie sieht denn der Unterschied nach korrektur der negativen b-Werte im Referenz-Weiß und -Schwarz aus? Nur noch die Helligkeit und der Kontrast oder noch immer ein Farbstich (was eigentlich nicht sein dürfte)?

Viele Grüße
Oliver Mews

PS: Ich werde immer wieder mal hier mit hereinschauen, nur kann ich den wirklichen Support natürlich nicht hierher verlegen. Unseren Support erreicht man unter www.colorvision.ch oder auch kostenlos telefonisch unter 00800 700 800 70
Das soll jetzt keine Werbung sein, möchte nur helfen. Dankeschön.

Verfasst: Do 6. Sep 2007, 17:54
von Reiner
oliver.mews hat geschrieben: Wie sieht denn der Unterschied nach korrektur der negativen b-Werte im Referenz-Weiß und -Schwarz aus? Nur noch die Helligkeit und der Kontrast oder noch immer ein Farbstich (was eigentlich nicht sein dürfte)?
Nur noch Helligkeit und Kontrast. Der leichte Farbstich (Wenn es denn einer ist) war wohl eher dem Umgebungslicht beim betrachten geschuldet!
PS: Ich werde immer wieder mal hier mit hereinschauen, nur kann ich den wirklichen Support natürlich nicht hierher verlegen. Unseren Support erreicht man unter www.colorvision.ch oder auch kostenlos telefonisch unter 00800 700 800 70
Das soll jetzt keine Werbung sein, möchte nur helfen. Dankeschön.
Kein Thema! Im Gegenteil, ich freue mich über qualifizierte Unterstützung und wenn es denn hier und schriftlich nicht mehr zu lösen ist, dann kann ich diese Telefonnummer nur wärmstens empfehlen!
Ich nehme aber doch an (und möchte das dann auch betonen), dass der telefonische Support grundsätzlich für Fragen zu Colorvision Produkten gedacht ist! Wenn ich mich irre, bitte korrigieren :)

Verfasst: Do 6. Sep 2007, 18:06
von oliver.mews
Ja, aber auch wenn es mal Verständnisprobleme bzgl. Farbmanagement gibt, kann man uns als ColorVision-User und -Kunde um Hilfe fragen. Wir beißen alle nicht. ;)

Die Helligkeits- und Kontrast-Differenzen kann man so nicht wirklich beseitigen. Der Grund ist folgender:

Der Monitor arbeitet additiv und leuchtet selbst. Der Druck leuchtet selbst nicht, sondern reflektiert nur das Umgebungslicht. Unser menschliches Auge schattet beim Betrachten eines Monitor in gewissem Maße leicht ab, was eine Verkleinerung der Pupille zur Folge hat. Das Auge ist dann für sehr dunkle Luminanzen nicht mehr lichtempfindlich genug. Details in dunklen Tönen scheinen verloren zu gehen. Mit der änderung des Umgebungslichtes ändern wir auch jedes mal den dynamischen Bereich unseres Sehens. Somit kann ich nur jedem dazu raten recht stark abgeschattet, abgedunkelt am Monitor zu arbeiten, solange er farb- und helligkeitskritisch beurteilen muss. Nein, dazu muss man nicht über seine eigene Füße stolpern, jedoch muss es schon recht düster im Raum sein.
Wenn man nun den Ausdruck recht hell ausleuchtet, so bleibt auch eine ausreichende Reflektion (das Papier schluckt eine Menge Licht), um annähernd an die Softproof-Darstellung des Monitors zu gelangen.

Tipp: Ich verwende immer die Funktion "Papierfarbe simulieren" im Softproof. Damit wird die Anzeige zwar etwas flauer, jedoch kommt es dann kontrasttechnisch absolut hin und ich schaffe es mit meiner Proofbox auf ein übereinstimmendes Ergebnis.

Verfasst: Do 6. Sep 2007, 19:27
von alexis_sorbas
oliver.mews hat geschrieben:...PS: Ich werde immer wieder mal hier mit hereinschauen, nur kann ich den wirklichen Support natürlich nicht hierher verlegen. Unseren Support erreicht man unter www.colorvision.ch oder auch kostenlos telefonisch unter 00800 700 800 70
Das soll jetzt keine Werbung sein, möchte nur helfen. Dankeschön.
Moin,

sehr schön, Oliver! :super:

Du wirst hier sicherlich gebraucht werden!

mfg

Alexis

Verfasst: Fr 7. Sep 2007, 09:52
von Marc Olivetti
oliver.mews hat geschrieben:Die Helligkeits- und Kontrast-Differenzen kann man so nicht wirklich beseitigen ... (etc.)
Heißt das also: Die gängigen Kalibriergeräte im hier benutzten Low- und Middle-End-Bereich sind für die Katz'? Zumindest, wenn es um die richtige Belichtung/Beleuchtung geht? Und man kann mit den Teilen lediglich versuchen, in etwa die richtige Färbung zu treffen?

Das wäre doch ziemlich deprimierend.

Da fahre ich doch in der Tat besser, wenn ich ein ausgedrucktes (Probe-)Bild bei Arbeitsbeleuchtung neben den Monitor halte und diesen per OSD oder GraKa-Treiber so lange justiere, bis es in etwa passt. Das spart Investitionen, jede Menge Frust und viel Zeit. Zumal das Ergebnis mindestens genau so gut/schlecht sein wird, wie mit den benutzten Kalibrieradaptern.

Oder trifft die oben stehende Aussage nur auf einzelne Motive (besonders helle, besonders gefärbte, besonders kontrastarme/-reiche) zu?

Bitte nicht falsch verstehen - ich benutze auch eine SpyderSuite und bin damit immer ganz gut gefahren. Vielleicht kann ich mir aber das ganze Gedöns dann aber auch in Zukunft sparen und den Spyder an den Nagel hängen.

Verfasst: Fr 7. Sep 2007, 10:11
von alexis_sorbas
Marc Olivetti hat geschrieben:
oliver.mews hat geschrieben:Die Helligkeits- und Kontrast-Differenzen kann man so nicht wirklich beseitigen ... (etc.)
Heißt das also: Die gängigen Kalibriergeräte im hier benutzten Low- und Middle-End-Bereich sind für die Katz'? Zumindest, wenn es um die richtige Belichtung/Beleuchtung geht? Und man kann mit den Teilen lediglich versuchen, in etwa die richtige Färbung zu treffen? ...
Moin Marc,

Die Begründung hat Oliver doch "mitgeliefert"... :hmm:

Im Klartext: Aus physikalischen Gründen ist es selbst mit "highest-End-Hard-und Software" nicht möglich, einen (selbstleuchtenden) Bildschirm aussehen zulassen, wie ein beleuchtetes, reflektierendes "Stück Papier".

Der Softproof bietet Dir "nur" die Möglichkeit, recht genau (abhängig von seinem Farbraum) zu "sehen", was mit Deinem Bild auf Papier geschieht...
Und das sind i.e.L. Farbabweichungen und Gammaabweichungen, sowie Zeichnungsverluste.
Und dem kann man weitestgehend mit Hilfe des Softproofs "entgegenarbeiten".

Wie ich schonmal an anderer Stelle schrieb, braucht man für die Druckausgabe eine "Extra"-Version eines Bildes, für die WEB-Ausgabe wieder eine andere etc.

"Eine-für-Alle"-Version gibt es aus pysikalischen Gründen nicht, das hat mit der Spyder-Hardware nix zu schaffen.

Vielleicht ist so etwas eines Tages mit "transflektiven" Displays machbar... aber noch ist die Entwicklung nicht soweit...

Eine abgestimmte Umgebungsbeleuchtung in der richtigen Lichtfarbe ist zwingend erforderlich...
Ich kann mich hier nur wiederholen:
Ein "funktionierender", FM-fähiger Arbeitsplatz muss gewisse Kriterien, die u.a. in der Digipix (bzw. der entspechenden DIN/ISO Norm) beschrieben sind, erfüllen.

Auch wenn ich mich wiederhole, aber das hier habe ich mehrfach in den FM-Beiträgen geschrieben:
Vergleich Print / Monitor

Ohne eine auf die Monitor Kalibration abgestimmte Betrachtungsbeleuchtung ist das für den A****, und ohne Profil für den Drucker/ das Papier erst recht. Denn nur damit ist man in der Lage, einen “Softproof” am Monitor zu aktivieren, der die Druckerausgabe “simuliert”. ...
Eine 100% Übereinstimmung gibt es auch mit der teuersten Hardware und sorgfältigster Kalibration in KEINEM Fall!
mfg

Alexis

Verfasst: Fr 7. Sep 2007, 10:19
von oliver.mews
Hallo Marc,

das alles detailliert zu erklären, würde bedeuten hier ein Buch zu schreiben.

Kurzantwort:
Nein, die Gammakorrektur wirst Du niemals am Monitor über OSD machen können, da Du keinerlei Möglichkeit hast, jede einzelne der 256 Stufen eines Farbkanals individuell verändern zu können. Beipiel: Dunkelblau muss runtergepegelt, Mittelblau muss hochgepegelt und das leuchtende Blau muss evtl. genau so gelassen werden wie's ist. Du hast einen einzigen Regler für den Farbkanal. Wie willst Du das bewältigen, zumal Dein sehr subjektives Empfinden Dir jede Chance dazu nimmt.

Dein Monitor arbeitet im additiven Farbmodell, Dein Druck ist subtraktiv. Das ist Fakt und das kann kein Kalibrier-Tool dieser Erde ändern.

All diese Geräte geben Dir die Möglichkeit den Workflow in den Griff zu bekommen, inkl. vorhersagbarer Druckergebnisse. Ein gewisses Maß an Knowhow ist allerdings schon vorraussetzung.

Gestatte mir eine Metapher: Ein 500er Mercedes ist ein großes, komfortables und teures Auto (also HighEnd). Sicherheit pur! Wenn Du als Fahrer aber viel zu schnell in eine Kurve fährst...

Bitte lerne Farbmanagement zu verstehen und verstecke Dich nicht hinter pauschalen Aussagen wie: "Heißt das also: Die gängigen Kalibriergeräte im hier benutzten Low- und Middle-End-Bereich sind für die Katz'?".

Ich kenne eine Menge Profis, die Ihren Workflow im Griff haben - mich eingeschlossen. Womit ich arbeite? PrintFIX PRO und Spyder2PRO - also nichts, was sich ein engagierter Amateur nicht auch leisten könnte.

Viele Grüße
Oliver

PS: Wie man die Monitordarstellung und den Ausdruck vergleicht, das habe ich bereits hier in diesem Thread beschrieben.