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Verfasst: Mi 31. Jan 2007, 14:36
von zappa4ever
Für solche tech. Details ist Andreas H zuständig. Wurde auch schon mal erklärt irgendwo ?

Laienhaft ausgedrückt. Zum Fokussieren musst du Linsen bewegen, entweder durch einen Auszug oder durch IF. Beim Auszug verringert sich die eff. Lichtmenge, beim IF die Brennweite.
Wurde z.B. auch schon beim 18-200 erschreckt festgestellt, dass es gar keine 200 mm hat. Bei unendlich schon (oder ungefähr zumindest) bei Naheinstellgrenze ist es kürzer.

Das macht bei Makros mit sehr kurzer Naheinstellgrenze rel. viel aus. Irgendwo hab ich mal was von 70 mm beim Nikkor gelesen, aber ohne Gewähr. Das 105er und das 60er machen übrigens beides: Auszug und IF, beim Tok und Sigma wird afaik nur ausgezogen.

Auszug aus Wikipedia/Innenfokussierung

Um ein Motiv in gegebener Entfernung scharf abzubilden, ist eine bestimmte Entfernung des Linsenpakets von der Film- bzw. Sensoerebene einzustellen. Diese Auszug genannte Entfernung hängt von der Brennweite des Objektivs ab, sie wird mit abnehmender Brennweite kleiner. Deswegen gibt es zwei Möglichkeiten, die Scharfeinstellung zu realisieren:

* Das Linsenpaket besitzt eine Unendlicheinstellung und lässt sich von dieser ausgehend von der Kamera weg verschieben, um nahe Motive aufnehmen zu können.
* Das Linsenpaket befindet sich unveränderlich in der Unendlicheinstellung und verringert für nahe Motive seine Brennweite.

Die zweite Methode nennt sich Innenfokussierung, sie geschieht wie beim Zoomobjektiv durch Verschieben ausgewählter Linsen. Diese Linsen müssen sich kaum bewegen und beeinflussen den Objektiv-Schwerpunkt infolgedessen nur unbedeutend. Auch lassen sie sich aufgrund ihrer geringen Masse sehr schnell verstellen, sowohl mit der Hand, wie auch mit einem Autofokusmotor. Da die Frontlinse nicht zu diesen Linsen gehört, bleibt die Objektiv-Baulänge überdies unverändert.

Verfasst: Mi 31. Jan 2007, 14:43
von FrankK
Merci,

ich hatte bislang von Nikon nur das 60er mal in der Hand, aber ohne Ambition, mit meinem Sigma zu vergleichen.
Sollte dem so sein, wie Du schreibst, brauche ich mich ja nicht mehr zu grämen, das Sigma zu haben.
Die Ergebnisse sind nämlich mehr als nur zufriedenstellend, lediglich die Haptik ging mir auf den Senkel.

Gruß
Frank

Verfasst: Mi 31. Jan 2007, 17:15
von zappa4ever
Ich verstehe dein Argument. Ich hatte das 105er Micro und es ist auch eine ganz feine Linse. Ich hatte es rel. günstig gebr. als Vitrinenware bekommen. Habs aber inzwischen geg. das MF 105/4 getauscht, weil ich dachte ich komm zu einer neuen Cam.
Das ist im Moment aber in weite Ferne gerückt, weshalb es keine sooo gute Idee war.

Mir war der geringere Auszug beim Nikkor schon sympathischer, aber tech. bringt es nicht viel. Wobei ich jetzt nicht genau sagen kann wie sich die lichten Objektabstände genau verhalten.

Verfasst: Mi 31. Jan 2007, 17:29
von Castor
Naja mich reizt das 105er Sigma schon sehr. Hab da ein paar Bilder gefunden die mir gut gefallen. Von der Schärfe usw.

Und für Portraits ginge es zur Not auch noch.

Das Nikkore ist mir zu teuer. Eindeutig, aber dennoch sicher ein tolles Gerät. Und gebraucht bin ich immer sehr sehr unsicher. Das würde ich nur machen wenn ich wüsste das der Verkäufer 100pro i.O. ist

Verfasst: Mi 31. Jan 2007, 17:55
von FrankK
Castor hat geschrieben: Und für Portraits ginge es zur Not auch noch.
Aber nur zur Not, da bei Portraitobjketiven und Makroobjektiven grundsätzlich andere Schärfeanforderungen in die Berechnung einfliessen.
Ein Portraitobjektiv ist eher weichgespült, das Makro hingegen auf brettscharf getrimmt.

Halte für Portraits lieber nach einer 50er Festbrennweite Ausschau, zumindest vom Bildwinkel her kommst du mit Crop ziemlich nah an die klassische Brennweite 85mm für Portraits (dem Modell nicht auf den füßen stehen müssen). Und die Schärferechnung liegt irgendwo in der Mitte.

Gruß
Frank

Verfasst: Mi 31. Jan 2007, 19:12
von zappa4ever
FrankK hat geschrieben: Aber nur zur Not, da bei Portraitobjketiven und Makroobjektiven grundsätzlich andere Schärfeanforderungen in die Berechnung einfliessen.
Ein Portraitobjektiv ist eher weichgespült, das Makro hingegen auf brettscharf getrimmt.
Lass das man bloss keine 85/1,8 - 1,4 oder 105 DC Besitzer hören, die husten dir was.

Im Ernst, so stimmt das nicht. Makroobjektive sind auf gute Schärfe im Nahbereich getrimmt, auch eher abgeblendet. Allerdings ist gerade das Nikkor ganz gut für Portrait geeignet, da es auch auf die Ferne noch gute Abbildungsleistung bietet. Wenn einem die Brennweite am Crop nicht zu lang ist. Und das ein Portraitobjektiv weichzeichnen muss gilt Digital auch nicht mehr. Das Weichzeichnen ist wohl die leichteste Aufgabe in der EBV. Zudem kann ich die Schärfe dann dahin setzen wohin ich will.

Portraiobjektive sind eher auf Offenblendleistung optimiert, gerade um eine sehr selektive Schärfentiefe zur Bildgestaltung einsetzen zu können.

Alelrdings sind die heutigen Makros im 105er Bereich durchgehend so gut, dass man damit jederzeit Portrait machen kann ab f 2,8. Und die Spezialisten (s.o.) so scharf, dass sie auch teilweise Weichzeichnen brauchen.

Verfasst: Mi 31. Jan 2007, 20:13
von FrankK
Ist ja zum Heulen, da kaufe ich mir diese teuren Spezialobjektive, das Makro für die Schärfe, das 85er für das schöne Bokeh und die edle Unschärfe und die Digis drehen alle alten Feinheiten der Objektivkonstruktion ad absurdum.

Danke Dir für das Update.

Gruß
Frank

Verfasst: Mi 31. Jan 2007, 23:26
von zappa4ever
Nein, so ist es ja auch nicht. Sicher ist das 85er besser für Portrait geeignet und das Micro natürlich besser für Makros (welch widersinniger Halbsatz :(( )

Wenn du beide hast, dann ist ja gut. Ich wollte nur die Ausschließlichkeit der Aussage, dass ein Portraitobjektiv eher weich gespült ist und ein makro zu hart (scharf) für Portrait ist nicht stehen lassen. Aber wenn du ein 85er hast, wirst du das ja auch selbst wissen, dass es alles andere als unscharf ist.

Analog war es anscheinend auch so, dass man die Defocus Control beim 105 DC dazu benutzt hat Unschärfe bei Portraits ins Bild zu bekommen. Das ist heute im digitalen Zeitalter wohl überholt.

Verfasst: Do 1. Feb 2007, 08:26
von FrankK
zappa4ever hat geschrieben:Aber wenn du ein 85er hast, wirst du das ja auch selbst wissen, dass es alles andere als unscharf ist.

Analog war es anscheinend auch so, dass man die Defocus Control beim 105 DC dazu benutzt hat Unschärfe bei Portraits ins Bild zu bekommen. Das ist heute im digitalen Zeitalter wohl überholt.
Morgen Roland,

das Verschieben der Schärfeebene bei den DC´s war für mich immer ein Misterium. Interessant, aber ich portraitiere nur sehr wenig, mal die Kinder und gut.
Von daher habe ich mir mal ein 1,8/85er gekauft und denke, damit meinen bescheidenen Portraitambitionen gerecht zu werden.
Natürlich ist das 85er scharf, man stelle sich ein Portrait mit unscharfen Augen vor ;) .

Gut, zurück zum Thema:
Seinerzeit war das Sigma ein Kompromiss, weil ich nicht wußte, ob jetzt für mich eine lange Brennweite wegen der Fluchtdistanz bei Viehzeugs wichtiger ist, oder die Abbildungsvorteile bei einem kurzbrennweitigen Makroobjektiv (z.B. größere Schärfentiefe bei gleichem Motivabstand).
Zwischen 60 (Nikon) und 180 (Sigma) liegt da wunderbar ein 105er, also eine Art Zwischenlösung.
Nachdem Du nun meine Zweifel am 105er-Tubus ausgeräumt hast, kann ich das Sigma noch bedenkenloser empfehlen, weil es wirklich die Ergebnisse liefert, die man erwartet.

Gruß
Frank

Verfasst: Do 1. Feb 2007, 08:45
von zappa4ever
Ich habe seinerzeit das Tok 100, ausprobiert, Bilder vom Sigma 105 hat mir Hanky geschickt, habe auch ein paar Tests gelesen (Beispiel) und das ikkor hatte ich selbst. Ich habe kein wirklich nennenswerten Unterschiede ausmachen können, die die Qualität meiner Bilder pos. oder neg. beeinflussen würde.

Insofern rate ich beim Makro dazu pers. Vorlieben, Anfassgefühl usw. und nat. Preis zu berücksichtigen. Wichtiger ist imho die Entscheidung für die richtige Brennweite und das Handling.