jenne hat geschrieben:donholg hat geschrieben:Ob AF-I Linsen gehen ist schon bekannt?
Was genau sind das für welche? Ohne Ultraschallmotor?
j.
Moin,moin,
hier mal eine Übersicht über die Nikon Objektivbezeichnungen:
Manuelle Nikkore
AI Nikkore
AI-Objektive (Automatic Maximum Aperture Indexing) wurden von Nikon 1977 eingeführt. Sie übertragen die Blendendifferenz gegenüber Offenblende automatisch an die Kamera. Vorher musste die Blendenübertragung nach jedem Objektivwechsel durch Drehen des Blendenrings von Anschlag zu Anschlag mit der Kamera synchronisisert werden.
AI-S Nikkore
AI-S Objektive (AI-Super) wurden 1982 eingeführt. Sie verfügen über eine lineare Blendensteuerung und erlauben somit eine präzisere Blendensteuerung bei Programm- und Blendenautomatik. Äußerlich zu erkennen sind sie u. a. an der orangefarbenen kleinsten Blendenzahl und an der Vertiefung in der Auflagefläche des Bajonetts
Serie-E Objektive
Die Serie E erschien 1979 mit der Nikon EM als preisgünstige Lösung zu dieser damaligen Einsteigerkamera. Mechanisch nicht ganz so solide wie die anderen Objektive der Zeit erhielten sie auch nicht die Bezeichnung ‚Nikkor’ – optisch sind die Objektive aber z.T. nicht so schlecht wie ihr Ruf. Technisch entsprechen sie dem AI-S Typ, allerdings fehlt ihnen die Blendenübertragungsgabel (‚Hasenohren’), sie waren also nicht mehr abwärtskompatibel zu älteren Gehäusen.
AI-P Nikkore
Manuelle Nikkore mit CPU. (AI-Prozessor?). AI-S Typ, Übertragung der Objektivdaten an die Kamera erfolgt aber zusätzlich elektronisch, daher auch Matrixmessung möglich. Insgesamt bei drei eher exotischen Objektiven realisiert.
Autofokus Nikkore
AF Nikkore
1986 führte Nikon die F-501 ein, die erste ‚richtige’ AF-Nikon. Dazu bedurfte es natürlich auch neuer Objektive. Diese Objektive verfügen über eine eingebaute CPU und sind entsprechend nicht nur mechanisch mit der Kamera verbunden sondern auch elektrisch. Der Autofokus wird von einem Motor im Kameragehäuse gesteuert.
AF-D Nikkore
Ab 1992 wurden die AF Nikkore mit einer D-(Distance) Funktion ausgestattet. Dadurch werden vom Objektiv Entfernungsinformationen an die Kamera übertragen und für die Matrixmessung ausgewertet. Besonders Vorteile bringt das beim Einsatz eines Blitzes; außerdem ist wohl bei einigen Objektiven der Autofokus schneller geworden als bei der Non-D-Version des jeweiligen Objektivs.
AF-G Nikkore
AF-G Objektive wurden im Jahr 2000 eingeführt und besitzen keinen Blendenring mehr. Die Blende wird an der Kamera eingestellt. Zunächst konzipiert als günstige Objektivserie findet die Bauart immer mehr Verbreitung im Nikon-Programm – auf Kosten der Abwärtskompatibilität zu älteren Gehäusen. Ansonsten ist ein G-Objektiv mit den Funktionen eines D-Objektivs ausgestattet, jedoch nicht mehr AI-S kompatibel.
DX-Nikkore
Die DX Serie wurde für die digitalen Nikons mit ihrer Sensorgröße von ca. 16 x 24 mm eingeführt. D. h. der Bildkreis den ein solches Objektiv belichtet ist kleiner als das Kleinbildformat von 24 x 36 mm. Setzt man es dennoch an eine KB-Kamera an, so erhält man einen schwarzen Rand – wobei DX-Zoomobjektive u. U. ab einer bestimmten Brennweite dennoch das komplette KB-Format belichten. Ansonsten technisch identisch zu G-Nikkoren.
AF-I
Objektiv mit AF-Motor im Objektiv, dadurch schneller AF. Verbaut werden bei diesem Objektivtyp ‚kernlose Antriebsmotoren’.
AF-S
Objektiv mit Ultraschallmotoren im Objektiv, dadurch schneller und leiser Autofokus. Möglichkeit jederzeit manuell in die Fokussierung einzugreifen.
VR
VR-Nikkore (seit 2000, Vibration Reduction) verfügen über eine beweglich gelagerte Linsengruppe. Sensoren erkennen das ‚Zittern’ des Photographen, die Linsengruppe wird in Bewegung versetzt und gleicht dieses Verwackeln so aus. Somit sind deutlich längere Verschlußzeiten aus der freien Hand möglich. VR hilft natürlich nicht gegen Bewegungsunschärfe!
ED
Seit Mitte der 70er Jahre wird in vielen Nikkoren ED (Extra low Dispersion) Glas verbaut. Dieses Glas verhindert Farbfehler durch unterschiedliche Brechung der verschiedenen Wellenlängen des Lichts. Im Ergebnis wird das Bild schärfer und brillanter.
IF
Die Scharfstellung erfolgt bei IF (Inner Focusing) durch eine Linsengruppe die im inneren des Objektivs bewegt wird.
RF
Gleiches Prinzip wie IF, nur das hier die bewegliche Linsengruppe im hinteren Teil des Objektivs liegt (Rear Focusing)
Micro
Nikkore welche speziell für den Nahbereich gerechnet wurden und sehr große Abbildungsmaßstäbe ermöglichen (bis zu 1:1, d.h. ein Objekt wird auf dem Film/Sensor genauso groß wiedergegeben wie es tatsächlich ist). Gemeinhin nennt man solche Objektive Makro-Objektive, aber Nikon hat sich da halt anders entschieden.
PC-Nikkor
PC-Nikkore lassen sich aus der optischen Achse schwenken und/oder drehen. Dadurch erfolgt eine Korrektur der Perspektive (Perspective Control) und man vermeidet so z.B. stürzende Linien. Einsatzgebiet solcher Objektive ist vor allem Architektur- und Produktphotographie. Stichwort zu diesen Objektiven: Tilt/Shift.
DC-Nikkor
Objektive die eine gezielte Manipulation der Unschärfe zulassen (Defocus Image Control). Einsatz vor allem in der Portraitphotographie.
Reflex-Nikkor
Objektive die neben Linsen auch Spiegel enthalten. Dadurch ist eine leichte und kompakte Bauweise möglich. Feste Blendenöffnung und sehr charakteristische Unschärfekreise. Handelsübliche Bezeichnung für diese Objektive: Spiegeltele.
Noct-Nikkor
Objektiv mit einer Anfangsöffnung von 1.2 und spezieller optischer Korrektur für diese enorme Lichtstärke.
Medical-Nikkor
Objektiv mit integriertem Blitz für medizinische Dokumentation, mit der Möglichkeit den Abbildungsmaßstab mit einzublenden.
UV-Nikkor
Nikkor mit spezieller Rechnung für die UV-Photographie so daß auch Wellenlängen über 200 nm ‚gesehen’ werden.
ASP
Asphärische Linsen, spezielle Linsen zur Beseitigung von bestimmten optischen Fehlern (Einsatz z.B. im Noct-Nikkor)
CRC
Nahbereichskorrektur (Close Range Correction) durch Verschieben von Objektivgliedern (Floating Elements). Die aktuellen Micro-Nikkore sind z.B. so konstruiert.
NIC/SIC
Mehrschichtvergütung von Linsen zur Verbesserung der Wiedergabeeigenschaften (Verminderung von Spiegelungen, Streulicht und Blendenreflexen) NIC wurde in den 60er Jahren entwickelt, SIC (Super-NIC) ist die Weiterentwicklung
N
Nanokristallvergütung, ebenfalls eine Linsenvergütung zur Verbesserung der optischen Qualitäten. Gegenüber der SIC-Vergütung besser bei schräg auftreffendem Licht. Synergieeffekt aus Nikons Produktionssparte für die Halbleiterfertigung.
Gruß Micha