Unter Windows muss man zwischen Programmen mit vollständigem Farbmanagement wie Photoshop und Programmen ohne FM wie Browsern unterscheiden. Die Windows Bild- und Faxanzeige – vermutlich auch noch eine Reihe anderer Bildbearbeitungsprogramme – liegt irgendwo dazwischen. Einerseits wird ein im Foto eingebettetes Profil ausgewertet, andererseits wird vom Monitorprofil nur Farbtemperatur, Gamma und Luminanz nicht aber die Farbkompensation dargestellt. Daraus folgt, dass man die Windowsanzeige nicht zur Beurteilung der Farben heranziehen sollte. Die Adobeprogramme, Nikon View und Nikon Capture sind vollständig farbmanagementfähig, andere Programme muss man testen (siehe unten).
Der Workflow fürs Web ist so einfach wie unbefriedigend: Die medienneutrale Bilddatei aus dem Arbeitsfarbraum in sRGB konvertieren und normalerweise mit eingebettetem Profil als JPG speichern. Safari User sehen das Bild genau wie in Photoshop und unter Windows muss man mit dem Unterschied leben. Eine besondere Anpassung für die Webdarstellung ist völlig sinnlos, da man nicht weiß, mit welchen Einstellungen andere Leute die Bilder betrachten.
Zur Überprüfung, ob die verwendeten Programme farbmanagementfähig sind, kann man folgendermaßen vorgehen:
Wird das folgende Testbild im Programm farbrichtig dargestellt, ist die erste Hürde genommen, da man nun weiß, dass eingebettete Profile ausgewertet werden. Verantwortlich für die Darstellung ist ein Profil, welches die RGB-Werte verschiebt.
In Photoshop sollte das Bild so aussehen:

Das Testbild in höherer Auflösung kann man hier herunterladen:
http://www.akzente-medienservice.de/bilder/TESTBILD.jpg
Auf dem Mac kann man den Effekt z.B. mit Firefox sehen.
Etwas schwieriger ist die „Diagnose“, ob das Programm auch das Monitorprofil vollständig auswertet. Man kann mit Photoshop als Referenz einen Vergleich nach Augenschein machen, ein Programm wie den Visual Colorpicker zum Ausmessen der RGB-Werte nutzen
http://www.linxexplorer.com/colorpicker.html
oder dieses gemeine Profil als Monitorprofil einrichten:
http://www.akzente-medienservice.de/bilder/Quax.icc
Da das Profil die RGB-Werte verschiebt, zeigen nur vollständig farbmanagementfähige Programme nun alle Fotos mit vertauschten Farben an. Desktop, Browser und die Windows Bild- und Faxanzeige stellen weiterhin alles farbrichtig dar.
Übrigens kann man auch unter Mac OS lustige Dinge erleben, wenn man das Quax.icc als Monitorprofil einrichtet. Auch auf dem Mac gibt es Programme ohne Farbmanagement. Selbst Safari wertet nur Profile der Fotos aus. Wer einmal versucht hat die Farbe eines Bildes der Farbe des Hintergrundes anzupassen, weiß was ich meine
Viele Grüße Gisbert