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Verfasst: Mi 16. Aug 2006, 19:11
von StefanM
3. Testtafel: Auflösung, Vignettierung, Auflösungsabfall zum Rand bzw. zu den Ecken

Die Testtafel ist fotografiert und hier sind die Vergleiche bei 70mm, 135mm und 200mm. Mit dem Nikon habe ich Offenblende (f/5 bei 70mm, sonst f/5,6) und f/5,6 - f/8 - f/11 und mit dem Sigma bei f/2,8 - f/4 - f/5,6 - f/8 - f/11 fotografiert. Leider habe ich beim Sigma Blende 11 bei 2 Brennweiten vergessen, das dürfte aber nix ausmachen am Ergebnis.

70mm:

Bild

135mm:

Bild

200mm:

Bild

Das Sigma könnte etwas exakter zentriert sein, es ist rechts marginal unschärfer als links in den Ecken. Ich denke, daß das in Fotos keinem auffällt und zudem könnte es auch am dilettantischen Testaufbau liegen. Das herauszufinden war auch nicht Ziel der Sache.

Ansonsten ist es im Vergleich zum Nikon bei Offenblende immer schon erheblich besser und gewinnt durch leichtes Abblenden immens. Bei Blende 8 leifert es die besten Ergebnisse. Es verzeichnet sehr wenig und vignettiert unauffällig.

Das Nikon ist echt der Hammer! Man muß mal Testtafeln fotografieren, um das zu sehen. In den Ecken stark verzeichnend, mit heftigen CA und so unscharf wie eine Milchglasscheibe. Bei 70mm vignettiert es noch kräftig, bei 135mm nimmt es ab und bei 200mm ist es o.k. Im Bildzentrum hat man dafür fast immer den Eindruck, daß es erheblich schärfer als das Sigma ist, letzteres kann nur bei f/8 fast mithalten.

Auch bei diesen Testaufnahmen fiel mir auf, daß der AF des Nikon signifikant besser ist. Der mittlere Sensor deckte das Kreuz in Bildmitte ab und das Sigma hatte hin und wieder etwas Probleme, fuhr in ca. 5 Fällen insgesamt einmal den gesamten Bereich ab. Wenn der AF beim Sigma saß, dann lagen die Differenzen außerhalb des "Fühlbereiches"

Alle Bilder von der Testtafel sind in originaler Auflösung und mit EXIF-Daten hier abrufbar:

http://www.pbase.com/sm727713/18200vr__ ... _testtafel (Seite 3)

EDIT: Das Nikon ist bei 70mm in der Mitte schärfer als das Sigma, sonst ist das Sigma meißt besser. Das hab ich gerade erst gesehen, daß ich das noch nicht geändert hatte.

Fazit: Wenn man den Bildern aus dem Alltag nicht ansieht, daß das Nikon solche Fehler hat, ist es o.k., universell und dank VR auch nutzbar. Aber genau darauf werde ich nun verstärkt achten.

Das Sigma hat in meinem Fall gehalten, was man von der DG-Version von "den Medien" versprochen bekommen hat. Optisch für mich und meine Zwecke sehr gut, lichtstark, größtenteils offenblendtauglich und mit einem AF, der schnell und leise ist, manchmal jedoch an Treffsicherheit kränkelt.

Vor-/Nachteile:
Nikon: +VR / +Brennweitenbereich / +AF / -Bildqualität Testtafel
Sigma: Lichtstärke / optische Qualität / durchschnittlicher AF

Verfasst: Mi 16. Aug 2006, 19:32
von zappa4ever
Andreas H hat geschrieben: Die ersten Ergebnisse finde ich interessant. Es scheint so zu sein daß Nikon beim 18-200 sehr intelligente Kompromisse eingegangen ist. Bei diesen Bildern (wie wohl bei den meisten) sind die äußersten Bildecken frei von wichtigen Strukturen, damit fällt die größte Schwäche des Objektivs (wenn die Tests Recht haben) überhaupt nicht ins Gewicht.

Außerdem sind es wohl die extremen Brennweiten die - zumindest in den Tests - etwas schwächeln.

Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Grüße
Andreas
So sehe ich das auch. Und es scheint sich ja auch zu bestätigen, wenn man die weiteren Ergebnisse sieht.
Ich habe vor meinem Urlaub mir das 24-120 zugelegt. In sämtlichen Urlaubsbildern habe ich keine Schwäche entdeckt (habe auch nicht explizit gesucht). Jetzt tauchte auch die Frage nach der Schärfe auf, und da habe ich es verglichen mit meinem 80-200/2,8 von Tok und dem 105 Micro. Es war sichtbar schlechter, aber imho immer noch brauchbar für so ein Zoom. Nur wenn man das auf "normalen" Bildern nicht wahrnimmt, was solls ?

Verfasst: Mi 16. Aug 2006, 19:38
von Andreas H
Der Fotograf hat geschrieben:Das Sigma könnte etwas exakter zentriert sein, es ist rechts marginal unschärfer als links in den Ecken. Ich denke, daß das in Fotos keinem auffällt und zudem könnte es auch am dilettantischen Testaufbau liegen. Das herauszufinden war auch nicht Ziel der Sache.
Wenn man genau genug hinsieht, dann erkennt man bei den meisten Zooms bei irgendeiner Brennweite eine Dezentrierung. Wenn's zu stark wird kann allerdings die AF-Genauigkeit leiden, vielleicht ist das bei Deinem schon der Fall. Eine leichte Defokussierung könnte auch die im Vergleich zum Nikon schwächere Bildmitte erklären.

Ich habe in den letzten drei Wochen vier dezentrierte Objektive zurückgeschickt, irgendwie verfolgt mich dieses Thema.
Der Fotograf hat geschrieben:Das Nikon ist echt der Hammer! Man muß mal Testtafeln fotografieren, um das zu sehen. In den Ecken stark verzeichnend, mit heftigen CA und so unscharf wie eine Milchglasscheibe. Bei 70mm vignettiert es noch kräftig, bei 135mm nimmt es ab und bei 200mm ist es o.k. Im Bildzentrum hat man dafür fast immer den Eindruck, daß es erheblich schärfer als das Sigma ist, letzteres kann nur bei f/8 fast mithalten.
Aus meiner Sicht ist das ein gutes Ergebnis für das Nikon. Mit einer guten Schärfe in der Bildmitte und entsprechendem Randabfall kann ich bei vielen Motiven gut leben.

Grüße
Andreas

Verfasst: Mi 16. Aug 2006, 20:22
von tufkabb
Andreas H hat geschrieben: Aus meiner Sicht ist das ein gutes Ergebnis für das Nikon. Mit einer guten Schärfe in der Bildmitte und entsprechendem Randabfall kann ich bei vielen Motiven gut leben.
Hallo,

das sehe ich auch so. Im Urlaub ist oft das 18-200VR auf meiner D200 weil man in einer kleinen Tasche alles dabei hat um für die meisten Situationen gerüstet zu sein. Die Bildqualität liegt für mich bei Note 2-3.
Danke an den Fotograf für's testen. Das ist ziemlich zeitaufwendig.

Grüße Michael

Verfasst: Mi 16. Aug 2006, 22:49
von donholg
tufkabb hat geschrieben:Danke an den Fotograf für's testen. Das ist ziemlich zeitaufwendig.
:super:
Ich geb meins nicht mehr her!

Verfasst: Do 17. Aug 2006, 08:24
von jodi2
Hmm, schade ich hatte mir mehr vom 18-200 erhofft...

Stefan, warum hast Du überhaupt einen anderen als den mittleren Sensor genommen?

Und permanent eine 3/4 Blende Unterbelichtung, fällt das nicht schon am Display auf? Dann wäre es doch mit einer dauerhaften Korrektur an der Kamera getan.

Bitte bitte auch noch den zweiten Teil mit 18-50 (oder 18-70 o.ä., egal), der ist mir fast wichtiger. Notfalls schick ich auch ein Care Paket mit Keksen und Espresso...
Bei Tele kann ich mit mauen Ecken eher leben, für mich wäre der Bereich 70-200mm an so einer Linsen eh nur nice to have, ich nutz schon das 55-200 wenig. Wichtiger wäre mir, daß der Bereich 18-70/18-50 erträglich ist und daß dann auch bis weiter in die Ecken, sonst kann ich auch bei 18-70 und 55-200 bleiben. Oder 70-300 VR...

Besten Gruß
Jo

Verfasst: Do 17. Aug 2006, 09:13
von Alex_NR
zappa4ever hat geschrieben: Es war sichtbar schlechter, aber imho immer noch brauchbar für so ein Zoom. Nur wenn man das auf "normalen" Bildern nicht wahrnimmt, was solls ?
Moin Moin!

Na eben 'drum! Sowas fällt immer bei solchen Tests auf. Bei den anderen Motiven die wir fotografieren fallen solche Schwächen so gut wie gar nicht ins Gewicht. Erst wenn's da auffällt wird's problematisch. Und was bringen solche Tests? Die, die Linse besitzen sagen es reicht ihnen trotzdem und nur absolute Erbsenzähler werden sich von einem Neukauf dadurch beeinflussen lassen.
Es sind halt Kompromisse die man sich mit solchen Optiken erkauft und das wissen wir glaube ich alle. Wofür brauchen wir da eigentlich noch Tests? (@Fotograf: das geht jetzt nicht gegen Deine Neugierde ;) ) Es geht doch um eine Linse, die einen flexibler macht und mehrere Bereiche abdeckt. Und wenn man mit den Ergebnissen leben kann ..... so what??
Ich teste daher nie, sondern ergreife nur Maßnahmen, wenn auf meinen normalen Aufnahmen Dinge sind die mich stören, immer auch betrachtet unter welchen Umständen und mit welcher Linse die Bilder entstanden sind.

Alex

Verfasst: Do 17. Aug 2006, 09:33
von Andreas H
jodi2 hat geschrieben:Hmm, schade ich hatte mir mehr vom 18-200 erhofft...
Wichtiger wäre mir, daß der Bereich 18-70/18-50 erträglich ist und daß dann auch bis weiter in die Ecken, ...
Was hast Du denn noch erwartet? In dem Brennweitenbereich, der Dich interessiert, gibt es nur schwache Bildecken. Nicht die Seiten oben und unten, auch nicht die rechts und links, nur die äußersten Ecken. Du legst hier einen deutlich strengeren Maßstab an als beim 1,4/30!
jodi2 hat geschrieben:...sonst kann ich auch bei 18-70 und 55-200 bleiben. Oder 70-300 VR...
Wenn Größe, Gewicht und Objektivwechselei nicht stören, dann fährt man mit zwei oder mehr guten Objektiven im gleichen Brennweitenbereich sicherlich besser. Was aber wenn man nicht auffallen will, wenn man keinen Platz oder keine Ruhe zum Wechseln der Objektive hat, wenn man nur eine ganz kleine Tasche (oder überhaupt keine) mitnehmen will?

Ich finde Fotograf's Test sehr hilfreich. Gerade der Vergleich mit einem "guten" Objektiv zeigt wo das 18-200 zu positionieren ist.

Grüße
Andreas

Verfasst: Do 17. Aug 2006, 09:35
von StefanM
jodi2 hat geschrieben:Bitte bitte auch noch den zweiten Teil mit 18-50 (oder 18-70 o.ä., egal), der ist mir fast wichtiger.
Das werde ich noch machen, allerdings dann nur dieses Testchart, das ich hier schon verwendet habe. Ich sitze gerade an dem Tabletop, das ich gerstern noch bei schlechtem Licht gemacht habe - ist schon ne Menge Arbeit und es wartet ja auch noch der Öcher Dom und der Sonnenschein auf mich und meinen 18-2002/70-200 Test...

Das Testchart selbst ist allerding recht einfach, wobei gerade die letzten Bilder, die ich z.Z. zusammenstelle deutlich zeigen, das Testcharts das eine und reale Fotos was ganz anderes sind...

Verfasst: Do 17. Aug 2006, 09:52
von StefanM
Alex_NR hat geschrieben:Und was bringen solche Tests? Die, die Linse besitzen sagen es reicht ihnen trotzdem und nur absolute Erbsenzähler werden sich von einem Neukauf dadurch beeinflussen lassen.
Die Frage, was der Test bringen soll, habe ich mir anfangs auch gestellt. Für mich war aber klar, daß ich mal mit meinen Fähigkeiten feststellen wollte, wo speziell bei mir die Grenzen mit den beiden Objektiven sind.

Ich habe mir viel Mühe gegeben - genau so viel, wie ich mir geben würde, wenn ich statt "knipsen" mal "fotografiere". Es mag sein, daß ein trainierter Berufsfotograf oder Jahrzentesemiprofi das noch deutlicher herausstellen können, aber es geht ja wie gesagt um meine Fähigkeiten...

Neugierig machte mich also der mögliche erzielbare Unterschied und ob man den zum einen in einem Testchart herausarbeiten kann und zum anderen auf einem realen Bild dann noch nachvollziehen kann.
Alex_NR hat geschrieben:Es sind halt Kompromisse die man sich mit solchen Optiken erkauft und das wissen wir glaube ich alle. Wofür brauchen wir da eigentlich noch Tests? (@Fotograf: das geht jetzt nicht gegen Deine Neugierde ;) )
Wissen ist so eine Sache. In meinem Fall war es eher glauben und ich hinterfrage viel und muß mir auch erst selbst weh tun, bevor ich glaube, daß es heiß war ;)

Um festzustellen, wie groß ein Kompromiß ist, muß man sich auch mal ein Bild machen. Wenn ich in Zukunft bei jedem 2. Bild denke "mann, hättest Du dafür bloß das 70-200DG mitgenommen", habe ich am 18-200VR keinen Spaß mehr und würde es verkaufen. Für mich geht es also in erster Linie um eine Form der Beruhigung...