Seite 2 von 2
Verfasst: Di 10. Jan 2006, 22:32
von scooter
Ich habe auch schon bei der ein oder anderen Hochzeit fotografiert. Mein Eindruck: Immer war es irgendwie zu eng, selbst in den größeren Räumen, weil da einfach mehr Leute drin waren. Das war Zufall, sicher, aber vor diesem Hintergrund würde ich auch das 18-70er nehmen und das 50er für Portraits und ungeblitzte Aufnahmen vom Paar und von den Gästen.
Wenn du dir einen Blitz leihen könntest, wärst du auf der sicheren Seite, falls dir der Einsatz erlaubt wird. Die Nikons machen mit den Systemblitzen sehr schön ausgewogene Belichtungen, finde ich.
Beste Grüße,
scooter
Verfasst: Mi 11. Jan 2006, 15:58
von PeterNbg
Ich habe jetzt schon auf einigen Hochzeiten fotografiert, und auch wenn jedes Standesamt anders ist, gab es schon Gemeinsamkeiten:
- meistens ist ein externer Blitz nötig, auf Anfrage durfte ich fast immer Blitzen. Wenn es nicht geht: iso rauf und Offenblende
- ideal war bisher als Objektiv das 17-55, wenn Du Dir das nicht leihen/kaufen willst, versuch wenigstens einen Blitz zu bekommen, damit dürfte es auch mit dem 18-70 klappen
- wenn Du Deinen Standort während der Trauung nicht ändern kannst: am besten ist ein Standpunkt leicht schräg hinter dem Standesbeamten oder parallel zum Tisch, an dem die Trauung stattfindet, damit Du die Gesichter des Hochzeitspaares (Emotionen, Tränen!) gut ablichten kannst
- Standesämter sind oft holzgetäfelt oder haben farbige Wände und Decken, nimm einen Diffusor o.ä. mit, wenn Du deswegen nicht indirekt blitzen kannst
- klär' alles vorher mit dem Standesbeamten ab, wenn Dich das Hochzeitspaar als offiziellen Fotografen vorstellt, gibt's meistens keine Probleme
- Geh im Vorfeld die Trauung durch und mach Dir eine Liste der Aufnahmen, die das Brautpaar haben will, meistens zumindest: vor dem Standesamt, Einzug, Brautpaar während der Trauung, Trauzeugen während der Trauung, Standesbeamte(r), Ringtausch, Kuss, Trunk aus Hochzeitsbecher u.ä. lokale Bräuche, alle beim unterschreiben, Auszug, Abfahrt
- Wenn es sich einrichten lässt: Backup-Body, zumindest aber Ersatzakkus
Mehr fällt mir jetzt aus dem Stegreif nicht ein. Nerven behalten, wenn es einen Profi gibt, lass' dem den Vortritt, schließlich wird er dafür bezahlt. Diese Situation wäre für Dich auch günstiger, denn mit nichts kann man sich eine Freundschaft so gut versauen wie durch schlechte Hochzeitsbilder.
Verfasst: Mi 11. Jan 2006, 16:17
von pr
so dann geb ich auch mal meinen senf dazu ab!
ich war vor ca. 1 monat an meiner ersten hochzeit als EINZIGER fotograph... ich hab hier im forum auch gefragt, auf was man achten sollte. im thread wurde mir davon abgeraten, das ich es als einziger fotograh machen sollte...
jedoch war ich eigentlich davon überzeugt das meine kentnisse genug sind, und die ausrüstung auch gut genug war.
ausrüstung war eigentlich d70 + 17-55 + sb800
dazu hatte ich ncoh einen sb600 zum schnell wechseln, wenn die batterien des sb800 leer waren. aber ich würde niemals ohne blitz an so eine veranstaltung gehen. dsa kann man vergessen.
das standesamt bei mir war mit dunkelbraunem holz verkleidet, d.h. es war sehr dunkel. an die decke blitzen war fast nicht möglich...
daher hab ich den diffusor fast nur benutzt.
eigentlich dachte ich auch das das 17-55 mit blende 2.8 ausreichen würde, aber ich hab mch vorsichtshalber gut mit dem blitz eingearbeitet!
und im grossen und ganzen war ich (und das brautpaar) sehr mit den aufnahmen zufrieden! ich muss jetzt zwar zugeben, das es noch kleinigkeiten gibt, die ich warscheinlich beim nächsten mal besser machen würde, aber es war wirklich in ordnung.
bei dem späteren essen nach der hochzeit waren wir in einem ziemlich dunklem raum. dort habe ich den sb800 auf der kamera gehabt und den sb600 als slave in die ecke gelegt. dadurch hatte ich gleichmässig ausgeleuchtete bilder...
einzelne bilder die wir vor der trauung bei ihnen zuhause machten auch alle bilder mit zwei blitzen, und schlechte schatten wegzubekommen!
also mein Tipp ist definiv, das du dir unbedingt einen blitz ausleihen/kaufen solltest. (wobei ich dir grad zum sb800 raten würde, ich hatte auch erst den sb600 und habe es dann bereut und mir noch den sb800 gekauft!).
durch den blitz konnte ich auch alle bilder mit iso200 machen, was eigentlich auch mein ziel war!
was ich auch noch als wichtig empfunden habe... sobald an der trauung ein wichtiger moment kam (z.b. ring, ja-wort, tränen, einlauf) dann mach einfach so viele bilder wie möglich... stell die kamera grad auf serienaufnahmen! wenn du den blitz nicht allzu hoch stellen musst, werden das auch 4-5 aufnahmen hintereinander, und nach kurzer pause nochmals! du musst einfach viele bilder haben, danach kannst du dann die schlechtestenn (unscharf, zuviele leute im bild) einfach herraus löschen, und die restlichen dem brautpaar zeigen.
hoffe ich konnte ein bisschen helfen.
gruss phil
Verfasst: Mi 11. Jan 2006, 17:10
von blarch
pr hat geschrieben:(...) dann mach einfach so viele bilder wie möglich... stell die kamera grad auf serienaufnahmen! (...)
Hallo Phil.
Das kann ich unterschreiben! Ich war bisher auch bei verschiedenen Hochzeiten wobei ich bei einer auch der einzigste Fotograf war. Ich glaube ich hab an den 2 Tagen (Freitag standesamtlich, Samstag kirchlich) über 3500 Bilder durchgejagt ... als auch GENÜGEND SPEICHERKARTEN mitnehmen!!! Ich selber habe 1 x 1GB und 1 x 512MB dabei gehabt, wobei meine Frau, wenn eine Karte voll war sie auf den Laptop gespeichert hat, somit konnte ich in der Zwischenzeit weiterfotografieren.
Gruss
Wolfgang
Verfasst: Sa 14. Jan 2006, 06:48
von Stefanleonhardt
Vielen Dank für die umfassenden Antoworten. Aus Zeitgründen kam ich erst jetzt so richtig zum durchlesen.
Da ich ja noch etwas Zeit bis zur Trauung habe bin ich gerade wirklich am Überlegen mir einen Blitz zu gönnen ... . (Mal schauen was das Sparschwein hergeben will). Eine neue Optik kommt für mich zur Zeit nicht in Frage.
Noch eine Frage habe ich:
Wenn ich ohne Blitz fotografiere, bis zu welcher ISO-Einstellung ist das Rauschen noch vertretbar?
Gruß Stefan
Verfasst: Sa 14. Jan 2006, 14:48
von pr
ich würd sagen das ist schwer einfach so zu beantworten! das rauschen kommt ja nach lichtverhältnissen unterschiedlich zum vorschein... aber ich persönlich würde wohl maximum bis ISO800 gehen... obwohl das für mich auch keine Lösung wäre. Wenn ich dort Bilder machen will, dann sollten die Bilder für mich, rein technisch perfekt sein (persönlicher Anspruch) und ich habe keine Lust auf irgendwelches Rauschen. Von daher kann ich es nur nochmal sagen, leg dir einen Blitz zu, er wird dir sogar freude machen...
Ich denke aber das das Rauschen bei ISO800 gedruckten Bildern absolut noch verkraftbar sein sollte...
Gruss & schönen Tag
Phil