Gute Neuigkeiten: Capture 4.4 und die verlorenen Lichter

Die Rubrik rund um das Thema Bildbearbeitung und Software. Techniken, EBV-Software, Tipps,...

Moderator: pilfi

lemonstre

Beitrag von lemonstre »

volkerm hat geschrieben:Hallo Andreas! Erstaunt mich sehr, daß dieses wichtige Detail vorher nie ein Thema war bzw. nicht lautstark angemeckert wurde.
hmm, ich habe das schon vor längerer zeit angemerkt -> http://www.coolpix-forum.de/viewtopic.p ... 226#170226 und folgende

...übrigens in einem thread der von dir gestartet wurde ;)
Zuletzt geändert von lemonstre am Fr 16. Dez 2005, 10:43, insgesamt 1-mal geändert.
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donholg
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Beitrag von donholg »

Mit der Belichtung habe ich es bisher auch immer so gemacht wie Volker.
Ich nutze überwiegend den RAWshooter und habe über Highlight Kontrast immer ne Menge machen können.
Ich werdes mal mit der neuen Nikonsoft vergleichen.

Jetzt aber nochmal zum Verständnis:
Bedeutet Spitzlichter nicht, dass der Sensor an dieser Stelle/Farbe "am Anschlag" ist?
Vergleichbar mit einem Eimer, der überläuft?
Wie kann man denn da Softwaremäßig das übergelaufene Wasser wieder aufwischen, das ist doch weg?
Zuletzt geändert von donholg am Fr 16. Dez 2005, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.
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volkerm
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Beitrag von volkerm »

lemonstre hat geschrieben:hmm, ich habe das schon vor längerer zeit angemerkt
Stimmt, daran erinnere ich mich. Allerdings hatte ich damals den Eindruck, die "Highlight Recovery" sein ein toller neuer Trick von Photoshop. Was mich immer schon stutzig gemacht hatte waren Beispiele aus dem Canon-Lager, wo durch eine Minus-Belichtungskorrektur sehr effektiv überstrahlte Stellen gerettet wurden. Daß das bei Nikon nicht geht, hatte ich immer den Kameras zugeschrieben und nicht der Doofheit der Capture Programmierer. :roll:
.. und weg.
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Beitrag von volkerm »

donholg hat geschrieben:Jetzt aber nochmal zum Verständnis:
Bedeutet Spitzlichter nicht, dass der Sensor an dieser Stelle/Farbe "am Anschlag" ist?
In der Tat, das ist schwer zu verstehen. Ich hatte neulich mit der D2H ein Experiment gemacht, wann die Spitzlichtanzeige zu blinken beginnt. Das ist dann der Fall, wenn einer der Kanäle unter Verwendung der aktuellen Kontrasteinstellung in Sättigung gerät. Gleiche Belichtung, andere Kontrasteinstellung führt zu anderer Anzeige der Spitzlichter. Für JPG sinnvoll und richtig, für RAW eigentlich nicht.

Da beim RAW die Kontrasteinstellung ein Postprocessing der RAW-Daten ist, macht das schon deutlich: blinkende Spitzlichter bedeuten nicht zwingend, daß in den RAW Daten auch bereits Verluste auftreten. Die beziehen sich auf das fertig aufbereitete Bild. Offenbar gibt es noch geheime Reserven :roll:
Zuletzt geändert von volkerm am Fr 16. Dez 2005, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
.. und weg.
lemonstre

Beitrag von lemonstre »

donholg hat geschrieben:Jetzt aber nochmal zum Verständnis:
Bedeutet Spitzlichter nicht, dass der Sensor an dieser Stelle/Farbe "am Anschlag" ist?
Vergleichbar mit einem Eimer, der überläuft?
Wie kann man denn da Softwaremäßig das übergelaufene Wasser wieder aufwischen, das ist doch weg?
im prinzip richtig, allerdings handelt es sich bei den pixeln die aus einem raw bild errechnet werden um interpolationen aus mehreren sensor pixeln. erst wenn alle pixel die zur berechnung herangezogenen werden am anschlag sind kann auch die beste software nichts mehr retten. oft sind aber noch informationen, garade am randbereich von überstrahlungen, vorhanden, die noch verwertbare ergebnisse bringen.
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Beitrag von donholg »

:idea: Aaaaaha :idea:

1. Man braucht also eigentlich ein Farbhistogramm oder eine in der "übergelaufenen" Farbe blinkende Spitzlichtanzeige um sofort nach der Aufnahme die Belichtung dahingehend beurteilen zu können, ob nur eine oder alle Farben überbelichtet sind.

2. Wenn die blinkende Fläche zu groß wird, ist eine Wiederherstellung von Infos durch Nachbarpixel eher unwahrscheinlich.

So richtig hilfreich ist das für die Praxis aber noch nicht.
An der D70 gibt es ja nur ein Gesamthistogramm.
Außerdem kann ich aus der Blinkerei noch nicht schlussfolgern, dass im RAW noch was geht.
Seufz :roll:
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David
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Beitrag von David »

Ja, an den Farben merkt man dann schon die "Verluste", die durch nicht "korrektes" Belichten entstehen.
Aber immer gleich korrekt zu belichten ist für mich ein Ding der Unmöglichkeit :(
volkerm
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Beitrag von volkerm »

Noch ein Beispiel für die Rettung in einem "hoffnungslosen" Fall.

Fehlbelichtetes Originalbild:
Bild

RAW Korrektur um -2 EV:
Bild
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Arjay
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Beitrag von Arjay »

volkerm hat geschrieben:Timo hatte mal was geschrieben von einer deutlichen Minus-Korrektur, die er am RAW vornimmt. Ich hatte mich darüber immer sehr gewundert, weil das in Capture keinen wirklichen Nutzen hatte. Also hat er offenbar auch einen anderen RAW Konverter benutzt.
Nö, habe ich nicht - ich arbeite mit NC V 4.3. Ich benutze aber einen besonderen Trick in NC: Ich stelle die Bildanzeige auf "Verlorene Spitzlichter anzeigen" und mache dann eine sehr behutsame Minus-Korrektur, bis ich am Monitor keine verlorenen Spitzlichter mehr sehe. Das funktioniert tatsächlich, wenn auch nicht immer bis -1,5 EV, und das Ergebnis muss man nacher auch immer ziemlich gewissenhaft prüfen.

Die hier gezeigten Bildbeispiele sind aber schon beeindruckend - das ist eine deutliche Verbesserung.
Gruß Timo.

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Beitrag von ben68 »

Ich darf gar nicht daran denken, wieviel Bilder ich schon wegen diesen ausgefressenen und "unrettbaren" Spitzlichtern in das digitale Nirvana geschickt habe :roll:

Schöne Grüße

Frank
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