Makros mit der Nikon 8800

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Moderator: donholg

zwergbitis
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Beitrag von zwergbitis »

Hallo,

ich kann mir nicht vorstellen dass die Spinnenfotos mit der CP 8800 gemacht worden sind.

QJens
Das Makro von der Miere ist meiner Meinung nach Ausschuß..
Matthias Zimmermann
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Beitrag von Matthias Zimmermann »

@zwergbitis,

Warum sollte dies die 8800 mit Nahlinse nicht können. Ich habe heute nen ganzen Haufen Spinnenbilder mit der 8800 gemacht und war ganz angetan. Die Schärfe saß immer ganz gut. Z.B. hier:
Bild

Gut..ist nen Ausschnitt, aber die Spinne war ja auch nur knapp 5mm lang.
Übrigens geht es besser als mit der 20D und dem 180er Makro, da ist der Fokus zwar viel schneller, aber komischerweise sitzt der Fokus bei der 8800 irre gut, wenn man den optimalen Abstand hat und das Motiv mal stillhält.

Bei Bedarf schicke ich Dir gern ein paar Originaldateien.

Gruß
Matthias
Zuletzt geändert von Matthias Zimmermann am Sa 16. Apr 2005, 23:13, insgesamt 1-mal geändert.
Nikon 8800
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kupferdreh

Beitrag von kupferdreh »

ich kann mir nicht vorstellen dass die Spinnenfotos mit der CP 8800 gemacht worden sind.
und warum nicht?

kannst Du mir sagen mit welcher Cam dieses Foto erstellt wurde?
Bild
Jens
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Beitrag von Jens »

zwergbitis hat geschrieben:Hallo,

ich kann mir nicht vorstellen dass die Spinnenfotos mit der CP 8800 gemacht worden sind.
Die Exifdaten der Bilder sagen Nikon 8800. Ich wüsste auch nicht, wieso das mit der Kamera nicht gehen soll.
QJens
Das Makro von der Miere ist meiner Meinung nach Ausschuß..
Aha. Erklärst du mir auch wieso?
timthalerjj
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Beitrag von timthalerjj »

Hallo erstmal...


Tolle Bildchen sind ja dabei, und manchmal Frage ich mich wie ihr das immer so schön hinbekommt.

auch wenns vielleicht nicht so recht hierher passt.

Wie muss man sich denn die Makrofotografie vorstellen? geht Ihr da mit der Linse echt 2 cm an euer (hoffentlich williges) OBjekt heran? Bis dahin sich die ollen Viecher ja doch schon längst über alle Berge.

Ich kann mir das schlecht vorstellen. Gibs vielleicht ein kleines Tutorial für die Makrofotografie?

Mit der Nikon in den Makromodus zu gehen, schaff ich schon, nur liegt der Fokus immer ganz woanders, anstelle auf dem Objekt der Begierde.

Gruß Tim
Nikon Coolpix 5000, 512 MB SanDisk Ultra II, 512 MB Microdrive, ein Stativ und mich,

nun auch mit einem Metz Mecablitz 36 AF - 3 N
Jens
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Beitrag von Jens »

timthalerjj hat geschrieben: Wie muss man sich denn die Makrofotografie vorstellen? geht Ihr da mit der Linse echt 2 cm an euer (hoffentlich williges) OBjekt heran?
Im Makromodus der Kamera müsstest du 2 cm nah ran, um dann einen kaum brauchbaren Abbildungsmaßstab zu erreichen (wenn du Pech hast, schattest du dir mit der Kamera dabei auch noch das Motiv ab). Wenn du mit einer Nahlinse arbeitest, benutzt du eben nicht den Makromodus, sondern möglichst lange Brennweiten (da ist die 8800 natürlich prädestiniert). Ohne Nahlinse müsstest du dann einen großen Abstand halten (bei der 8800 im Tele ca. 1 m), sonst kannst du nicht fokussieren. Mit einer Nahlinse verkürzt du diesen Mindestabstand, wodurch der Abbildungsmaßstab steigt. Mit einer 1,5 Dpt. Nahlinse kann ich z.B. ein Gänseblümchen fast formatfüllend abbilden, der Clou daran: das geht aus ca. 40 cm Entfernung! Mit stärkeren Nahlinsen muß man natürlich näher ran. Bei den von Matthias gezeigten Bildern war eine Linse mit 4 Dpt. im Spiel wenn ich mich nicht irre, d.h. der Abstand zum Motiv dürfte max. 20 cm betragen haben (die Berechnungsformel lautet: 1/Nahgrenze in m + Nahlinse. Der Kehrwert des Ergebnisses ist dann die Nahgrenze mit der Nahlinse), wobei auch noch ein minimaler Spielraum durch die Fokussierung bleibt (je stärker die Linse, desto kleiner wird dieser Spielraum).

Stichwort Fokussierung: ab einem bestimmten Punkt, wenn die Schärfentiefe sehr klein wird, macht es Sinn den Fokus zu fixieren und den Schärfebereich durch Vor- und Rückbewegen der Kamera zu finden, das geht mit etwas Übung und Gefühl schneller und sicherer als der AF. Dafür braucht es aber ein gutes Display (leider bietet die 8800 keine Sucherlupe) und eine sehr ruhige Hand. Wenn man mit einem Stativ arbeitet, ist ein Einstellschlitten dabei sehr hilfreich.

Die Ausdehnung der Schärfentiefe wird mit starken Nahlinsen sehr dünn, was man ja bei den Bildern hier auch sieht. Manchmal ist das vorteilhaft, manchmal störend. Aber so ist das halt, wenn man große Abbildungsmaßstäbe erreichen will. Nur mit Ausschnitten, wie hier schonmal von jemandem vorgeschlagen wurde, kommt man nicht wirklich weit, trotz 8 MP.

Ich habe mittlerweile eine ganze Reihe von Nahlinsen/Achromaten angesammelt, von knapp 1 Dpt. über 4 bis hin zu einem DIY Nahvorsatz aus einem umgedrehten Diaprojektorobjektiv mit über 10 Dpt. (und trotzdem super Abbildungsleistung). Mit ca. 16 Dpt. (4,2 Dpt. Achromat plus das Diaprojektorobjektiv) bei 350 mm und mit einem Ringblitz sind beeindruckende Sachen möglich ;) Wenn ich die Zeit habe, mache ich mal eine kleine Übersicht, welche Objektgrößen mit welchen Vorsätzen und welchen Arbeitsabständen aufgenommen werden können.

Hier noch eine ganz nützliche Übersicht über viele (nicht alle) Achromate, die der Markt bietet (einige davon gibt es nur noch gebraucht):

http://www.angelfire.com/ca/erker/closeups.html

Achromate bestehen -im Gegensatz zu einfachen Nahlinsen- aus zwei verkitteten Linsen, was speziell im Randbereich eine bessere Abbildungsleistung bringt. CA werden vermindert und die Randschärfe verbessert. Für den Anfang reicht meiner Erfahrung nach aber auch erstmal eine günstige Hama +4 o.ä., die sind besser als ihr Ruf. Teure Achromaten kann man dann immer noch anschaffen, wenn einen das Thema gepackt hat.

Bei (D)SLRs gibt es neben den speziellen Makroobjektiven noch andere/zusätzliche Möglichkeiten in den Makrobereich vorzudringen, z.B. mit Balgen oder Zwischenringen, diese Möglichkeiten sind bei Kompaktkameras mit festem Objektiv natürlich nicht gegeben, da muß man mit Objektivvorsätzen arbeiten.
Bis dahin sich die ollen Viecher ja doch schon längst über alle Berge.
Je größer der Abstand, desto größer sind die Chancen, ausserdem hängt es natürlich sehr von den Insekten ab - ich wage mal zu behaupen, daß Spinnen etwas einfacher sind als z.B. Fliegen. Vor Frust bewahrt einen das zwar trotzdem nicht, aber mit viel Geduld und langsamen Bewegungen klappt das schon.
Ich kann mir das schlecht vorstellen. Gibs vielleicht ein kleines Tutorial für die Makrofotografie?
Wäre mir jetzt nicht bekannt. Geh einfach raus, probiere und übe ;)
Zuletzt geändert von Jens am So 17. Apr 2005, 15:49, insgesamt 6-mal geändert.
Matthias Zimmermann
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Beitrag von Matthias Zimmermann »

@Jens,

nur zwei Anmerkungen.

Ich halte es für angenehmer mit der 8800 den Abstand zu suchen, im Display sieht man das Bild langsam scharf werden. Den Abstand halten und dann ruhig fokussieren, so erzielt man die optimale Schärfe. Natürlich das Fokusfeld dabei manuell auswählen. So halte ich es immer. Allerdings habe ich die Nikon noch keine 10 Tage und muss die Nahlinsen noch vorhalten. Ich bevorzuge die Canon Nahlinsen 250D und 500D.

Spinnen ohne Netz (Wolfspinnen, Springspinnen) sind schwerer als Fliegen oder Libellen. Krabbenspinnen und Radnetzspinnen eher einfacher, aber da hat man mehr Probleme mit dem Körperumfang.

Viele Grüße
Matthias
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Beitrag von timthalerjj »

Ich wollte mich noch einmal recht herzlich bei meinen beiden Vorschreibern bedanken die mir in aufopferungsvoller Mühe, soooooviele Informationen bereitgestellt haben.

Ich hab sie mir erst einmal ausgedruckt. Denn Papier ist ja bekanntermaßen geduldig.

Also DANKE an alle!

LG Tim
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Jens
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Beitrag von Jens »

So, heute hatte ich auch mal etwas Jagdglück:

Bild

Ist nicht perfekt, aber vorzeigbar denke ich. Entweder ich bin aus der Übung, oder mit der Kamera ist es echt schwieriger als mit der alten :?

@Matthias: machst du deine Makros freihand? Wenn ja: VR an oder aus?
Regine
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Beitrag von Regine »

Hui Jens :D
die habe ich heute gesucht, nachdem sie mir gestern entwischt war :wink: Leider nicht gesehen heute, aber ich weiß genau, dass sie irgendwo hockt, die frühe Adonislibelle!

Gruß
Regine
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