volkerm hat geschrieben:Alex_NR hat geschrieben:Denn qualitativ höherwertige Linsen rauschen nicht so stark.
Hallo Alex,
wie meinst Du das?
Moin Moin!
So wie es schreibe. Die Optik beeinflußt das Rauschverhalten. Das ging im dforum auch schon 'rum und wurde kontovers diskutiert. Anders Uschold, ein recht bekannter Journalist in Sachen Technik für Optiken Digitechnik etc. hatte dort mal den Stein ins rollen gebracht.
"Die Optik beeinflusst das Rauschverhalten und .....
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... die Schärfe und den Kontrast und die Dynamik und den Farbraum und die Artefaktrate.
Hallo Miteinander!
Ich wollte hier kurz was zu dem Thread vom 13.01 sagen und habe ob des Datums kurz neu eröffnet.
Nahezu jede Kamera verwendet eine interne Randabdunklkungskorrektur um die kumulative Randabdunklung der Optik, des Strahlenverlaufes, der Microlinsen und der Pixelapertur auszugleichen. Werbung damit macht meines Wissens nur HP.
Dies geschieht über der Brennweite und Blende entsprechend Signalanhebung des Bildsignal von der Mitte zum Rand. Dies entspricht quasi eine kontinuierlichen Anhebung der ISO-Empfindlichkeit und hat damit folgende Konsequenzen:
Von der Bildmitte zum Rand:
1. Anstieg Rauschen
2. Fallen der Eingangsdanamik
3. Fallen der Ausgangsdynamik
4. Reduktion des Farbraumes
5. Teilweise Erhöhung der Schärfe, weil die Rauschdämpfung runtergefahren werden muss.
Zusätzlich werden der Schärfe- und Kontrastabfall der Optik bei einigen Herstellern von der Mitte zum Rand angehoben was dazu führt:
6. Anstieg des lokalen Kontrasts bei hochfrequenten Srukturen
7. Anstieg der Helligkeits- und Farbartefakte
8. ggf Anstieg des clipping an feinen hochkonstrastigen Strukturen.
Zusätzlich ist das Streulicht partiell unterschiedlich und begrenzt damit die Dynamik. Hat ein Objektiv in der Bildmitte ( jaja, da ist es manchmal höher, siehe 'hotspot' und billige Streulichtmassnahmen ) 0.5% Flare, so ist das 1:200 oder etwas unter 8 Blenden Dynamik. Gibt man für eine abgeflachte Differenzierung noch eine Blende Toleranz dazu, dann kann das Objektiv praktisch gar nicht mehr als 9 Blenden an Dynamik an den Sensor übergeben. Hier sollte man sich mal fragen wieviel Sinn ein Sensor mit 12 Bit hat, wenn das Objektiv das garnicht modulieren kann. Ich kenne ein paar Kameras mit superflacher 11-Bit OECF. Das Problem: fade Bildkontraste und unerträgliche Objektivüberstrahlungen.
Die Daten für das individuelle Mass an Rand- und Schärfekorrektur befindet sich in der Objektivfirmware, spezifisch für Brennweite und Blende.
Hat man einen Manuelladapter oder gar ein Objektiv ohne systemspezifische CPU, werden alle diese Werte auf default gesetzt und man bekommt eine höhere Randabdunklung. Dann belohnt das aber auch mit weniger der oben genannten Probleme.
Hier stellt sich auch die Frage, wieviel all die bildverbessernden Nachbearbeitungsprogramme und Optimierer bringen, denn man erkauft sich einen Vorteil immer mit einigen Nachteilen.
Eine sichtbare niedrige Randabdunklung im Bild ist deshalb kein Zeichen für hohe Qualität. Es kann ja ein Scherben sein der einfach nur billig nachgepuscht wurde.
Und wieder bleibt die alte Regel:
Am wichtigsten ist das Objektiv. Was hier gespart wurde kann man im Nachhinein zwar versuchen hinzubiegen. Ausgleichen kann man es nicht mehr.
P.S. In der nächsten Generation von DCTau wird nach meiner Planung der Rauschanstieg zum Bildrand und dass Mass elektronischer Nachbesserung ermittelt. Damit kann man dann noch besser erkennen wer es mit hochwertigen Komponenten wirklich ernst meint und wer nur am Schräubchen dreht.
Schönen Gruss in die Runde,
Anders Uschold"
Soweit....
Grüße
Alex