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Verfasst: Do 2. Sep 2004, 08:26
von blarch
Hallo Schorsch.

Ich kann es teilweise nachvollziehen wie es Dir geht. Denn wenn ich Dich richtigt verstanden habe bist Du mit der Kamera und deren Ergebnisse zufrieden und Dich stört nur die Bedienung der Kamera.

Ich selber habe auch schon mit vielen Kameras fotografiert und habe schon viele Kameras besessen. Über eine Rollei 35, div. Kleinbildknipsen, eine Minolta SLR, div. kompakt. Digicams und jetzt der D70 war so alles mögliche dabei. Die Bedienung der D70 finde ich pers. nicht besonders kompliziert aber so alle Funktionen habe ich auch noch nicht ausgereizt oder ausprobiert :wink: Ich denke der ungeheure Funktionsumfang der D70 ist es der die Kamera so "unübersichtilich" erscheinen lässt. Nichts desto trotz finde ich, dass Nikon es geschafft hat die Funktionen so zu organisieren, dass eine leichte Bedienbarkeit möglich ist - Übung oder wenn Du möchtest Eingewöhnungszeit vorausgesetzt.

Und um am Beispiel Auto zu bleiben - dort ist es genau so. Immer wenn ich Mercedes fahre, dann suche ich die Handbremse und bin erst irritiert - vor allem beim Berganfahren. Aber frag mal einen langjährigen Mercedesfahrer, der würde wahrscheinlich bei meinem Audi die Feststellbremse suchen :wink:

Gruss
Wolfgang

Verfasst: Do 2. Sep 2004, 09:28
von wegus
Hallo Schorsch,
in diesem Forum tümmeln sich viele verschiedene Menschen mit einem gemeinsamen Interesse. Wie überall gibt es auch hier Zyniker, Besserwisser, Nörgler, ... die ganze Bandbreite eben! Auch hat jeder mal einen Guten oder eben einen Schlechten Tag. Mir wurde hier schon mehrfach sehr gut geholfen, auch ich bekam hier schon mal Wind in's Gesicht. Das muß man bei so vielen verschiedenen Menschen ein Stück weit tolerieren fürchte ich.
Was die D70 angeht. Man kann viel einstellen und ja man muß viel Neues lernen. Ob das bei anderen Herstellern von DSLR anders ist weiß ich nicht, ich kenne Keine. Mir macht das Lernen und der Umgang mit der D70 Spaß, ich sehe es als Hobby und Entspannung; ich mußte auch viel umlernen. Das Konzept der D70 hatte so gar nichts mit meiner Dimage 7i zu tun. Mein Tipp: spiel mit der Kamera und entspanne dabei. Macht dich das eher agressiv, dann bist Du vielleicht wirklich mit einer anderen Kamera ( anderem Bedienkonzept ) besser bedient. Vielleicht ist es dann auch einfach ein anderer Hersteller, das mußt Du ausprobieren...

Gruß Karsten

So kompliziert ist die D-70 nicht!

Verfasst: Do 2. Sep 2004, 09:39
von Belli
Hallo Schorsch,

Ich selber hatte zuerst eine Minolta X-700, dann eine Nikon F-801 und jetzt seit zwei Monaten eine D-70. Ich bin weit von einem Profifotografen entfernt. Ich darf mich nicht einmal zu den besonders ambitionierten Hobbyfotographen zählen. Ich bin einfach einer, der gerne seine Erlebnisse in Bilder und Filmen festhält und zugegebenermassen Freude an der Fototechnik hat. Ich kann deine Probleme nicht ganz nachvollziehen, da ich sie nicht hatte. Ich habe die ersten Fotos mit der Vollautomatik geschossen. Dies führt fast immer zu annehmbaren Ergebnissen. Besonders zwei Effekte haben mich dann aber veranlasst, von der Vollautomatik wegzukommen. Zum einen führte der Blitz ein eigenwilliges Eigenleben und schaltete sich nach Gutdünken zu. Wenn mich dies störte, habe ich einfach auf „Landschaft“ gestellt und der Blitz blieb weg. Zum anderen hat mich gestört, dass der Autofokus immer auf das näheste Objekt scharf gestellt hat. Dies ist oft nicht erwünscht. Aus diesen Gründen fotografiere ich heute wieder im gleichen Modus wie bei meinen früheren Kameras, nämlich auf der Stellung „P“. Der Autofokus und die Belichtungsmessung (grosses Spotfeld) werden in der Mitte ausgeführt. Wenn ich an der Tiefenschärfe bzw. an der Belichtungszeit Einfluss nehmen will, shifte ich mit dem Einstellrad in die gewünschten Werte. Den Blitz schalte ich zu, wenn ich ihn will. Genau so habe ich früher meine Kameras bedient und die Ergebnisse konnten und können sich auch jetzt sehen lassen. Neu dazugekommen ist durch die Digitaltechnik lediglich der Weissabgleich. Den muss man halt immer ein bisschen im Auge behalten (Fehler können aber am PC weitgehend korrigiert werden).
Die Motivprogramme oder gar die Vollautomatik stelle ich nur noch ein, wenn eine andere Person die Kamera benutzt.

Im übrigen ist die D-70 überhaupt nichts Neues in der Kamerawelt und schon gar keine der ersten Generation. Digitale Spiegelreflexkameras sind schon seit Jahren auf dem Markt und es dürften von der Bedienung her auch keine markanten Änderungen bei den Folgemodellen zu erwarten sein.


Gruss Thomas

Re: Diese Kamera ist unsäglich kompliziert ...

Verfasst: Do 2. Sep 2004, 09:56
von volkerm
Schorsch K. hat geschrieben:Und dann sagt man mir in diesem Forum, ich solle üben, üben, üben.
Hallo Schorsch,

das mit dem "üben" war von mir, und es war augenzwinkernd gemeint. So wie wohl ja auch Deine Ausgangsfrage es auch war (oder irre ich?) . Das Szenario, das Du beschrieben hattest, war ja eine typische "point and shoot" Situation. Einfach draufdrücken und gut, jedes Knöpfendrücken hält nur auf. Wer das will, hat mit jeder "besseren" Kamera schlechte Karten - je mehr Möglichkeiten die Kamera hat, um sehr größer die Chance, daß gerade alles falsch eingestellt ist. Das sehe ich nicht als Manko der D70 an - ist wohl nur das falsche Werkzeug für den jeweiligen Zweck.

Ich hoffe, Du kommst Dir nun nicht mehr veralbert vor. Ich war mir sicher, Dein Beitrag war zutiefst ironisch gemeint!

Viele Grüße,
volker

Verfasst: Do 2. Sep 2004, 10:31
von PeterB
Ich hatte mich dem Stichwort "üben..." ja auch angeschlossen. Aber das war auch bei mir nicht arrogant gemeint, da denken manche viel zu bierernst: Der eine oder andere wird sich daran erinnern, dass ich es schon fertiggebracht habe, bei vollem Sonnenschein mit ISO 800 zu fotografieren. Man muss nicht nur "üben", sondern bei so vielen Einstellmöglichkeiten auch AUFPASSEN.

Houston, Houston, Schorsch antwortet nicht!

Wie die vorigen Beiträge nahelegen, und da schliesse ich mich an, ist es recht hilfreich, vor der D70 eine analoge SLR oder anspruchsvollere Kompakte besessen zu haben. Wie Andreas H geschrieben hat: Die brauchten nicht mal das Handbuch. Wer sich eine Spiegelreflex zulegt, sollte schon wissen, worauf er sich einlässt. Das ist völlig unabhängig von der D70. (Und dürfte genauso für die "großen" Kompakten gelten, die haben ja auch Einstellmöglichkeiten ohne Ende.)

Einem Fotoanfänger würde ich nie zu einer DSLR raten, es sei denn, er wäre bereit, sich KLAGLOS und fleißig in die Cam einzuarbeiten. :wink:

Verfasst: Do 2. Sep 2004, 11:12
von Andreas H
PeterB hat geschrieben:Einem Fotoanfänger würde ich nie zu einer DSLR raten, es sei denn, er wäre bereit, sich KLAGLOS und fleißig in die Cam einzuarbeiten. :wink:
Sehe ich auch so. Für mich ist die D70 eine Emulation meiner bisherigen analogen Nikons. Das Gerät ist dafür optimiert, Umsteiger von Nikon analog anzusprechen und nicht Fotoeinsteiger.

Grüße
Andreas

Verfasst: Do 2. Sep 2004, 11:15
von NeuerBenutzer
Ich kann die Probleme nicht nachvollziehen... mit meiner Kompakten hat die Eingewöhnungsphase fast länger gedauert... bei der D70 nichtmal einen hellen Tag. Auch danach lern ich noch hin und wieder was, wie gestern z.B. über Belichtungsreihenm (BKT).

Verfasst: Do 2. Sep 2004, 11:15
von d@niel
eine DSLR ist ja auch nicht als "aus-der-Verpackung-raus-und-losknips"-Kamera gedacht. Die Vielzahl der Features erfordert halt einfach Übung. Der Vergleich mit dem Auto hinkt ziemlich. Verglichen mit einem Stück Software z.B. kommt die D70 (und jede andere DSLR) so schlecht nicht weg. Um alle Funktionen zu verstehen muss man sich mit befassen. Das ist selbst beim ach so vertrauten Windows nicht anders. Als wir damit mal angefangen haben, war uns auch vieles fremd, was heute selbstvertsändlich erscheint.

d@niel

Verfasst: Do 2. Sep 2004, 12:00
von Gast
vielen Dank für Eure engagierten Beiträge. Man bemerkt, wie Ihr Eure D70 liebt.

Wißt Ihr, ich wartete schon seit Jahren auf eine Nikon-Digitalkamera mit angemessenem Preis, bei der ich meine früheren Nikkore verwenden kann. (Habe umfangreiches Zubehör für meine alte F2, die ich schon lange nicht mehr benutze) Die erste Enttäuschung war, daß ich meine Blitzanlage und die Objektive samt Balgengerät usw. an der D70 nicht benutzen konnte. Einige Objektive habe ich mittlerweile umbauen lassen, aber die Belichtungsmessung der D70 ist mit diesen Objektiven nicht möglich.

Zwischenzeitlich fotografierte ich mit anderen Modellen, z.B. der Sony F717 und der Panasonic DMC-LC5, die baugleich ist mit der Leica Digilux 1. Beide Kameras sind in der Menüführung intuitiv erfaßbar mit sehr umfangreichen und sinnvollen Funktionen, die rasch logisch nachvollziehbar sind. Also ich hatte die Handbücher gelesen und war bald mit den Kameras vertraut. Diese beiden Kameras haben jedoch eben auch ihre Schwachstellen: man kann die Objektive nicht wechseln. Bei der Sony ist der AF nicht immer korrekt (kein Vergleich zu dem sehr genauen der D70!). Bei der Panasonic spielte der AF im Makrobereich nicht immer mit.

Nun hab ich die D70, und die ist gut.

Aber sie hat Funktionen, die m.E. nicht sinnvoll sind, oder ich habe sie nicht begriffen. Nur zwei Beispiele: Im Vollautomatik-Modus ist der Standard so eingestellt, daß immer das naheste Objekt fokussiert wird, das nervt gewaltig. Und wenn man das im Menü so einstellt, daß das Objekt in der Mitte fokussiert wird, dann wird diese Einstellung gelöscht, wenn man auf A, S, P usw. stellt. Oder nehmen wir die ISO-Einstellung, die ich auf Automatik justiert habe – aber trotzdem ist es noch möglich, die ISO-Einstellung mit der Hand am Stellrad zu wählen, wobei weiter der Automatikmodus für ISO greift. Was hat das für einen Sinn? Ein weiterer Punkt ist, ob man seinen eigenen Modus, die eigene individuelle Einstellung programmieren kann, ohne daß nach Moduswechsel wieder einiges davon verstellt ist.

Im Übrigen sieht man bei der Vielzahl an Funktionen „eher nur Bäume, nicht mehr den Wald“, im Handbuch wird man immer wieder mit Querverweisen vor und zurück geschickt und schließlich noch zum Kleingedruckten geführt. Also dieses Büchlein zu studieren ist eine Quälerei.

Trotzdem habe ich die D70! Gäbe es in dieser Preisklasse eine Bessere, bei der ich meine Objektive verwenden kann, hätte ich schon getauscht.

So hoffe ich durch meine Beiträge in diesem Forum, daß vielleicht Nikon durch eine neue Firmware die Kamera noch handhabbarer macht.

Gruß Schorsch

Verfasst: Do 2. Sep 2004, 12:07
von volkerm
Hallo Schorsch,

ich liebe meine F2 genau so wie die D100 :!: Verschiedene Zielgruppen und verschiedene Konzepte. Welche ist besser? Die F2 als Pressekamera und Nikon Flaggschiff und die D70 als preiswertes Einsteigermodell sind schwer vergleichbar.

Edit: die Automatikfunktionen, die Du als verwirrend empfindest (z.B. ISO) kann man doch einfach abschalten und vergessen, oder? Und Motivprogramme muß man auch nicht verwenden, Mode M oder A sind für einen "alten Hasen" die bessere Wahl.

Viele Grüße,
volker