2.8/60 bzw. 2.8/105 Micro Nikkor als Portraitobjektiv

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

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gs
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2.8/60 bzw. 2.8/105 Micro Nikkor als Portraitobjektiv

Beitrag von gs »

Wie bereits an anderer Stelle zu lesen, gehen die Meinungen diesbezüglich recht weit auseinander. Vom eindeutigen JA bis zum strikten NEIN reichen die Stimmen. Bliebe die Frage warum?

Ich habe mich jedenfalls für beide Optiken im Studiobereich entschieden, da es weit und breit keine alternative Zoomlösung gibt und es in meinen Augen im digitalen Zeitalter kein Zuviel an Brillianz geben kann, eher ein Zuwenig.

In Sachen Available Light, für mich mehr die Ausnahme, wären beide Optiken zumindest ein gangbarer Kompromiss, wobei es für Anhänger dieses Genres sicherlich bessere Alternativen gibt.

Bedingt durch den Cropfaktor übernimmt das 60er Micro den Part der klassischen 85er Portraitbrennweite (bezogen auf KB) und das 105er die Rolle des guten alten 135er.

Über eine sachlich rege Diskussion würde ich mich freuen.


lg Gerhard
volkerm
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Beitrag von volkerm »

Hallo Gerhard,

Ich selbst habe nur Erfahrung mit dem 2.0/85 MF, das ja eher kontrastarm ist, und dem 135 DC. Ein Zuviel an Brillianz und Schärfe (edit: bei Deinen Micros, nicht bei den zuvor genannten) sehe ich unkritisch, das ist ja leicht per EBV korrigierbar.

Mir würde eine höhere Lichtstärke als 2.8 für einen noch geringeren Schärfenbereich gefallen- habe dazu einige sehr starke "kreative" Portraits mit dem 1.4/85 gesehen. Für "normale" Portraits ist das aber kein Thema.

Viele Grüße,
Volker
Zuletzt geändert von volkerm am Do 2. Sep 2004, 11:07, insgesamt 3-mal geändert.
.. und weg.
gs
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Beitrag von gs »

2.0/85 MF und 135 DC hatte ich zu analogen Zeiten. Bei Offenblende waren beide sehr dezent, legten aber bei normaler Abblendung kräftig zu, wobei das 85er ab Blende 8 superscharf wurde. Leider sind beide digital nur noch eingeschränkt verwendbar.

lg Gerhard
gs
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Beitrag von gs »

Nachtrag:

Sicherlich ist der Flair eines 1.4/85 oder gar eines 2.0/105 DC in Sachen 'Spiel mit Schärfe und Unschärfe' unübertroffen, mit einer Studioblitzanlage kann man das allerdings aufgrund der hohen Lichtleistung getrost vergessen.

Umgekehrt haben beide Lichtriesen einen recht begrenzten Nahbereich. Übliche Detailaufnahmen wären dann von weiterem Zubehör abhängig.

Anbei ein absolut unveränderter Schnappschuß (Original JPEG) meiner Tochter, als ich gestern das Studio für eine Portraitsession vorbereitete:
http://www.pbase.com/image/33310971/large (Umschaltung auf Fullsize und Exif in der Fusszeile unterm Bild).


lg Gerhard
nikkormatix
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Beitrag von nikkormatix »

Hallo Gerhard,
Wie bereits an anderer Stelle zu lesen, gehen die Meinungen diesbezüglich recht weit auseinander. Vom eindeutigen JA bis zum strikten NEIN reichen die Stimmen. Bliebe die Frage warum?
Zunächst sind es Ansichten und Meinungen. MTF und der Korrekturzustand von Abbildungsfehlern lassen sich objektiv quantifizieren, aber das "berüchtigte" Bokeh oder die Eignung als "Porträtobjektiv" unterliegen einer subjektiven Einschätzung. Unbestreitbar ist aber, dass bei den Makroobjektiven ein anderes Anspruchsprofil mit hoher Schärfe und maximaler Freiheit von Abbildungsfehlern im Vordergrund steht als bei Objektiven für die allgemeine Fotografie.
Ich habe mich jedenfalls für beide Optiken im Studiobereich entschieden, da es weit und breit keine alternative Zoomlösung gibt und es in meinen Augen im digitalen Zeitalter kein Zuviel an Brillianz geben kann, eher ein Zuwenig.
Ack. Im Studio hat bspw. das Bokeh m. E. nicht den Stellenwert wie in natura, weil sich der Unschärfebereich - sprich: Hintergrund - besser kontrollieren lässt. Und der "Weichzeichnereffekt" ließe sich gut per EBV machen. Hattest du nicht mal geschrieben, dass das 24-120 VR sich sehr gut als Porträtobjektiv macht?
In Sachen Available Light, für mich mehr die Ausnahme, wären beide Optiken zumindest ein gangbarer Kompromiss, wobei es für Anhänger dieses Genres sicherlich bessere Alternativen gibt.
Ack, wobei sich die prinzipielle Frage anschließt: Gibt es überhaupt "das perfekte Objektiv" ? :wink:
Bedingt durch den Cropfaktor übernimmt das 60er Micro den Part der klassischen 85er Portraitbrennweite (bezogen auf KB) und das 105er die Rolle des guten alten 135er.
Das macht Sinn, es sind beides auch exzellente Objektive, keine Frage. Der Crop-Faktor und die Anforderungen des Sensors fordern zudem andere Antworten als bisher. So interessant ein 2/105, 2/135 und dgl. im KB-Bereich sein mögen, an einer Crop-Kamera relativiert sich ihr Nutzen. Beide habe ich schon "losgelassen", am 1,4/85 hänge ich noch immer sehr stark... :)

Gruß
Frank
ony
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Beitrag von ony »

Die Frage nach den letzten Prozenten an Qualität bez. der Bildgestaltung und Bokeh stellt sich mir noch nicht, dazu muß ich wohl noch einiges grundsätzliches lernen.

Als Familienvater mit kleinen Kindern drängt sich das Thema "Porträtbrennweiten" jedoch schon auf, wohl weil die Kids das mit am meisten Fotografierte Motiv sind.
Bisher erschlage ich das Thema mit meinen Allerweltszooms, bzw. dem 50´er. Jetzt habe ich mir für diesen Bereich ein 35-70/2,8 gekauft. Ich denke dies ist für einen Einsteiger bez. Porträts ein brauchbarer Kompromiss, wenngleich ich, Aufgrund der Möglichkeiten des 28-105, bzw. 35-105, eher Brennweiten von 60-105 (also 90-155) bevorzuge. Mein 35-105 war bez. der Brennweite optimal, aber zu wenig lichtstark, beim 50´er war es mit oft zu knapp. Mal sehen wie ich mit dem 35-70/2,8 hinkomme.

Die Beiträge finde ich recht interessant, da die genannten Festbrennweiten 85´er bzw. Macro 60, 105 dann meine Porträt-Endlösung sein sollen.
Ist es eigentlich wahrscheinlich, dass von NIKON "Crop-Porträtobjektive" kommen (also 85 und 105 für Digitale)?
Gruß, Roland
Zuletzt geändert von ony am Do 2. Sep 2004, 12:44, insgesamt 1-mal geändert.
gs
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Beitrag von gs »

Hallo Frank

Bzgl. der Micro-Leistungsprofile gibt es absolut nichts zu meckern, zumal vieldiskutiertes Bokeh beim 105er im Studiobereich besser als erwartet ist.

Allerdings dürfte sich Nikon Gedanken bzgl. der Neurechnung von MF nach AF Gedanken gemacht haben. Bei Offenblende sind beide zwar recht scharf, aber im gesamten Leistungsverlauf kommen sie merklich gemäßigter als ihre Vorgänger daher, was sich in der Benotung durch Bjørn Rørslett und vielen anderen Tests auch ausdrückt. Nicht umsonst verweist Nikon explizit auf die Portraittauglichkeit des 105er Micro-AFs.

In der Tat wäre das 24-120 VR keine schlechtes Portraitzoom, wenn sich im Studio die geringe Lichtstärke in Bezug auf bekannt miese DSLR-Sucher nicht zum echten Handicap entwickeln würde. Theoretisch käme auch ein 70-200 VR in Frage, aber zu groß, zu schwer, zu unhandlich und der Naheinstellgrenze ganz zu schweigen.

Sicherlich hätte ich nichts gegen ein 1.4/85 AFD, zumal das MF-Gegenstück lange Zeit in meiner Tasche war, aber ein 105er DC wäre mir dennoch lieber ;-))


lg Gerhard
gs
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Beitrag von gs »

Hallo Roland,

dein 2.8/35-70 ist sicherlich nicht verkehrt, wenngleich ich mir noch ein paar Millimeter mehr wünschen würde.

Schon möglich, dass Nikon irgendwann angepaßte Portraitbrennweiten für Digi bringt, aber:

Portraitbrennweite kurz ~ 2fache Chipdiagonale rund 60 mm (entspricht etwa 90 mm bei KB)
Portraitbrennweite lang ~ 3fache Chipdiagonale rund 90 mm (entspricht etwa 135 mm bei KB)


lg Gerhard
volkerm
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Beitrag von volkerm »

gs hat geschrieben:mit einer Studioblitzanlage kann man das allerdings aufgrund der hohen Lichtleistung getrost vergessen.
Hallo Gerhard,

wobei ich dann die Frage stelle, ob man dann im Studio dann nicht gleich eine "richtige" Kamera nehmen sollte, anstelle einer Crop DSLR. :wink:

Viele Grüße,
Volker
.. und weg.
gs
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Beitrag von gs »

Witzig, gleiche Frage hatte ich mir kürzlich selbst gestellt, als ich beim Portraitfestival im frz. Bourbon-Lancy unzählige Fotos in Formaten bis über ein Meter sah, die überwiegend auf Mittelformat basierten. Schärfe bis zu Abwinken, kann ich nur sagen, aber ohne passendes Fachlabor in der Nähe, und die werden inzwischen immer seltener, läuft in deutschen Landen im analogen Sektor leider nichts mehr.

lg Gerhard
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