An Grönlands Küsten mit der Rembrandt van Rijn

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Moderator: orlando

Thomas S.

Beitrag von Thomas S. »

Weiterhin klasse Bilder die 2.73 finde ich auch grandios :super:
pilfi
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Beitrag von pilfi »

Andreas G hat geschrieben:#2.73 ist genial! Man fühlt die Stimmung förmlich, die dort geherrscht haben muss und das obwohl ich noch nie dort war.

Gruß
Andreas
Ja, wirklich KLASSE :super: :super:


Gruß
Jürgen

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Konrad P.
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Beitrag von Konrad P. »

Andreas G hat geschrieben:#2.73 ist genial! Man fühlt die Stimmung förmlich, die dort geherrscht haben muss und das obwohl ich noch nie dort war.

Gruß
Andreas
Vielen Dank, freut mich zu hören, wenn das Bild in der Lage ist, Unbeteiligte ein wenig an der Atmosphäre teilhaben zu lassen. :)
Thomas S. hat geschrieben:Weiterhin klasse Bilder die 2.73 finde ich auch grandios :super:
Vielen Dank auch dir. Freut mich zu hören, dass die Bilder boch auf Interesse stoßen. :)
pilfi hat geschrieben:Ja, wirklich KLASSE :super: :super:


Gruß
Jürgen
Auch dir vielen Dank. :)
Konrad P.
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Beitrag von Konrad P. »

#2.76
Bild
Direkt im Anschluss an die Rückkehr der Crewe wurde auch sogleich der Anker gelichtet und wir begaben uns auf die Fahrt aus dem Fritjof-Nansen-Fjord hinaus, weiter in Richtung Scoresbysund, das eigentliche Ziel der Reise. Dabei genossen die meisten Passagiere die Zeit in der Sonne an Deck und nutzten noch ein wenig die Zeit, um weitere Aufnahmen von Eisbergen zu machen. Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wussten, je weiter wir nördlich kamen, desto weniger von diesen imposanten Gebilden würden wir sehen.

#2.77
Bild
Und während wir so aus dem Fjord hinaus schipperten, tauchten zum einen die Sonne den Himmel in ein ansehnliches Abendlicht, später kam dann noch der Mond hinzu, was schließlich noch von einer min. dreistündigen Polarlichtshow gekrönt wurde.

#2.78
Bild
Dies war dann das Ergebnis mit meiner alten Fuji S5. Auf einem schwankenden Schiff für Aufnahmen von Polarlichtern schlicht ungeeignet. Dieses Bild soll auch nur als Beweis dienen, dass wir wirklich Polarlichter sahen. :) Wie ich weiter oben schon schrieb, dauerte die Show geschlagene drei Stunden, wobei ich dann einfach nicht mehr konnte und völlig kaputt in meine Koje kippte. Dennoch zählt dieses Himmelsspektakel zu den beeindruckendsten Ereignissen, die wir während unserer Reise alle bewundern durften. Mit dieser Lichtershow ging schließlich auch dieser enorm ereignisreiche Tag zu Ende und ich war wohl auch nicht der einzige Passagier, der völlig platt nur noch schlafen wollte. :) Die See hatte sich so weit auch wieder beruhigt, so dass das sanfte Schaukeln mich relativ schnell in den Schlaf wog. :)
Konrad P.
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Beitrag von Konrad P. »

Tag 8, Sokongen Bay

Wie schon beschrieben, fuhren wir über Nacht, die wiederum sehr kurz war, durch die Polarlichtershow, weiter gen Norden. Ziel war diesmal die Sokongen Bay, in der wir, so es denn keinen Eisbären dort hin verschlug, am Nachmittag eine kleine Wanderung unternehmen wollten. Bei feinstem Spätsommerwetter genossen die meisten Passagiere die Fahrt an Deck und lagen faul in der Sonne und genossen das gleichmäßige Auf und Ab des schwankenden Schiffes. Ich fands wunderbar, zumal ich genau diese Momente schon im letzten Jahr so gerne mochte, einfach mit einem Kaffee an Deck sitzen, gut eingepackt und die Aussicht und die Tatsache genießen, auf einem Segelschiff am Ende der Welt durch eine der unwirtlichsten Gegenden überhaupt zu schippern. Wer braucht da schon Luxus und innenliegende Balkone... :)

#2.79
Bild
Nach dem Mittagessen wurde schließlich der Anker geworfen, unsere beiden Guides machten sich auf Erkundfungstour und etwa eine Stunde später standen wir am Strand. Diese Ansammlung von Brettern hat eine interessante historische Bedeutung, da unsere Guides vermuteten, dass dies Überreste der siebten Polarexpedition Knud Rasmussens sind. Auf ihn, bzw. auf sein Schiff, geht der Name der Bucht zurück, denn mit ihr, der Sokongen, war Rasmussen 1932 in diesen Gewässern unterwegs. Ein wenig fühlten auch wir uns nun wieder wie Entdecker, da es eine überschaubare Anzahl an Menschen gewesen sein dürfte, die auf diesem, eigentlich recht schönen, Fleckchen Erde, ihre Fußspuren hinterließen. Im Anschluss an eine kleine Kurzchronologie zu Rasmussen, wurde die Gruppe wieder aufgeteilt. Der gemütlichere Teil würde eine Runde am Strand drehen, der unruhigere Teil würde versuchen auf den ein oder anderen kleinen Höhenzug zu klettern und versuchen, einen kleinen Überblick über die Bucht zu erlangen.

#2.80
Bild
Wie man hier sehr schön sieht, war die Bucht bewachsen und jetzt, kurz vor dem Wintereinbruch, erstrahlte der ganze Boden in wunderbaren Farben. Dazu die Stille, die sich über das Land senkte, denn hier draußen gab es zu dieser Zeit nicht mal mehr Vögel, einfach wunderbar. Wobei ich zugeben muss, dass "Stille" erst herrschte, als wir einen kleinen Hügel erklommen hatten und wir alle wieder normal und regelmäßig atmen konnten. So schön, wie diese Gewächse auch aussehen, der Boden ist dadurch sehr weich und mitunter sackte man mal eben bis zum Knie weg, was das Wandern und später klettern doch bös anstrengend machte. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass wir alle ein wenig außer Form geraten waren, dem leckeren Essen unseres indischen Kochs sei Dank. :D

#2.81
Bild
Dieses wundervolle grüne Gewässer ist mittlerweile tatsächlich zu einem Binnensee geworden. Eine feste Verbindung zum Meer gibt es nicht mehr. Sehr imposant sind darüber hinaus die fast senkrecht empor wachsenden Felswände, welche, wenn ich mich recht entsinne, sich auf gute 800 Meter schrauben. Wahrlich eine imposante Erscheinung, insbesondere, da uns unser Rückweg am Ufer des Sees entlangführen würde, so dass wir noch mal ein ganz anderes Gefühl für die Höhe der Felswände bekamen. :)
Bernhard
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Beitrag von Bernhard »

Danke Konrad, dass du uns immer wieder mit Bild und Wort auf deine schöne Reise mitnimmst!

Wer den Norden mal erlebt hat, wird einfach süchtig danach :-)

Schöne Grüße
Bernhard

Letztes Jahr im November gab sich bei uns in nächster Nähe Arved Fuchs die Ehre und brachte ebenfalls interessante Eindrücke aus Grönland mit. Besonders auch eine Querung der Insel mit seinem persönlichen "Rekord im Nichtduschen" ;-)
graneb
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Beitrag von graneb »

Hallo Konrad,

hast du schon gesehen, dein Foto "Rembrandt on ice" ist "photo of the week"
bei Oceanwide Expeditions! :super:
Einfach super!
Gruss graneb
Konrad P.
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Beitrag von Konrad P. »

Bernhard hat geschrieben:Danke Konrad, dass du uns immer wieder mit Bild und Wort auf deine schöne Reise mitnimmst!

Wer den Norden mal erlebt hat, wird einfach süchtig danach :-)

Schöne Grüße
Bernhard

Letztes Jahr im November gab sich bei uns in nächster Nähe Arved Fuchs die Ehre und brachte ebenfalls interessante Eindrücke aus Grönland mit. Besonders auch eine Querung der Insel mit seinem persönlichen "Rekord im Nichtduschen" ;-)
Vielen Dank für dein Lob Bernhard. Ja, du hast recht. Wer einmal mit dem arktischen Virus infiziert wurde, kommt davon wohl auch nicht mehr los. Diese karge, unwirtliche Landschaft hat mich zumindest völlig in den Bann gezogen. Die angesprochene Querung wäre ein Abenteuer, welches auf meiner persönlichen Wunschliste sehr weit oben steht, allerdings glaube ich nicht, dass ich sie realisieren werde können. :)
graneb hat geschrieben:Hallo Konrad,

hast du schon gesehen, dein Foto "Rembrandt on ice" ist "photo of the week"
bei Oceanwide Expeditions! :super:
Einfach super!
Vielen, vielen Dank. Habe die Mail erst nach deinem Beitrag gelesen. Das geht schon ein wenig runter wie Öl... :cool:
Konrad P.
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Beitrag von Konrad P. »

#2.82
Bild
Hier mal als kleine Überblicksaufnahme das Innere der Sokongenbay. Die Anhöhe unter der aufblitzenden Gletscherzunge im linken Bildteil war das Ziel der längeren Wanderung, von der man einen wunderbaren Ausblick über die Bucht hatte. Der Blick ins Hinterland wurde durch die Felswände, welche in den vorherigen Aufnahmen zu sehen waren, eindrucksvoll versperrt. :) Aus der Entfernung kann die Schaumkämme der am Ufer brechenden Wellenkämme erkennen, was für uns Passagiere bedeutete, dass die Landung recht ruppig und auch nass werden könnte. Als kleines Anekdote am Rande sei erzählt, dass eine der mitreisenden Damen bei der eben angedeuteten herausfordernden Landung tatsächlich in den Genuss kam, die verpflichtend zu tragenden Schwimmwesten ob ihrer Funktionalität zu testen. Mit anderen Worten; sie wurde beim Aussteigen durch eine Welle vom Schlauchboot unsanft in der Kniekehle getroffen, was dazu führte, dass sie der Länge nach ins Wasser fiel. Dabei pumpte sich dann in Sekundenbruchteilen die Rettungsweste auf. Die Ärmste war ziemlich durchnässt und wurde mit dem Zodiac auch direkt zurück zum Schiff gebracht, konnte aber bereits dort schon wieder lachen. :) Sie blieb aber nicht die einzige Person, die sich in die Fluten stürzte. Doch dazu komme ich gleich. ;)

#2.83
Bild
Hier nun der Ausblick von der Anhöhe in die Bucht hinein. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass man in diesen Regionen wirklich jedes Gefühl für Entfernungen und auch Zeiten verliert, nicht nur wir Passagiere, sondern auch unser Expeditionsleiter. Unser Einstiegspunkt für die Zodiacs befand sich ganz links am äußersten Ausläufer der Bucht. Der Weg dorthin wurde beim Laufen immer länger, so dass wir allein für den Rückweg fast zwei Stunden brauchten, was ein wenig für Unmut seitens der Mannschaft sorgte, welcher allerdings nicht lange anhielt, da unser Expeditionsleiter für seine optimistischen Zeiteinschätzungen durchaus bekannt ist. :)
Eine weitere Anekdote sei an dieser Stelle noch kurz erzählt. Wie bereits oben beschrieben, war die Reisende nicht die einzige Person, die sich, wenngleich nicht gänzlich freiwillig, in die Fluten stürzte. Ich nutzte den immer länger werdenden Rückweg um mich ein wenig aufzuheizen und sprang dann ebenfalls ins kühle Nass. Die Temperatur betrug runde 3°C. Das dabei entstehende Bild schickte ich dann an die Leute, die bereits 2015 beim grönländischen Badegang dabei gewesen waren, sozusagen eine kleine Homage. :cool:

#2.84
Bild
Zum Abschluss des Tages gab es noch einen kurzen Moment etwas Seefahrerromantik. Während der allabendlichen Besprechung des Tages und dem Ausblick auf den kommenden Tag, berichtete die Gruppe, welche "nur" am Strand entlang wanderte vom Fund einer Flaschenpost. Diese war, laut Datum des Schreibens, gute 20 Jahre unterwegs, allerdings hatte sie keine sonderlich große Entfernung zurückgelegt, denn sie war größtenteils in grönländisch verfasst, stammte also eher aus der Region. Damit endete auch dieser tag und wir sahen uns mit der Tatsache konfrontiert, dass nun mehr lediglich zwei volle Tage übrig blieben, ehe die Zeichen auf Rückreise standen.
Schnappschuss
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Schnappschuss »

Hallo,

auch Deine zweite Tour kann sich sehen lassen. :super:

Was mir auch sehr gut gefällt, sind Deine begleitenden Texte, die die Bilderreihe noch anschaulicher macht.
Gruß
Hans

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