Schärfe

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Moderator: donholg

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mics
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Schärfe

Beitrag von mics »

Ich bin neu hier. Hallo erstmal. Im Bereich der DSLR-Fotografie auch recht neu und vieles ist mir noch nicht so ganz klar.

Ich habe hier zwei Bilder von einem Entenpaar. Habe dazu mein Sigma-Objektiv benutzt (240mm waren es, ohne Stativ). Leider finde ich beide Bilder nicht so gut denn ich hätte gerne das beide Enten scharf sind. Bei dem einem Bild ist nur die vordere Ente und bei dem anderen Bild nur die hintere Ente scharf.

Es war im Schloßpark und würde gerne anhand solcher Motive meine Nikon D80 besser kennenlernen. Die Enten werden sicherlich beim nächsten Besuch auch da sein ;-)

Bei solchen Bildern frage ich mich nun, wie ich die Nikon D80 einstelle. Jetzt sind es eher noch knipsereien und was dabei herauskommt sehe ich erst am Bildschirm zu Hause.

Ich glaube gelesen zu haben, dass ich die Blende dafür ändern muss und das sich das ganze mit dem Thema Tiefenschärfe befasst. Mein Ziel ist es, solche 2 Enten scharf darzustellen wobei der weitere Hintergrund noch unscharf erscheinen soll.

Was würdet ihr denn bei so einem Motiv an der Nikon D80 einstellen? Da gibt es ja P/S/A und der M-Modus. Weiter diese beiden Rädchen und die Abblendtaste.

Die beiden Bilder wurde im Modus "Nahaufnahme" fotografiert aber das eher ausversehen. Sonst hätte ich P-Modus genommen, ohne weiter daran etwas zu verstellen. P-Modus nehm ich sonst eigentlich fast immer.

Hier die beiden Bilder:

Bild

Bild

Gruß
Michael
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Oli K.
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Beitrag von Oli K. »

Hallo & willkommen im Forum... :)

hm..., tja, das mit der Schärfe ist immer so eine Sache, insbesondere, wenn jemand mit 240mm und freihand fotografiert hat. :idea: ;)

Ein paar Infos wären durchaus noch interessant. Mit welcher Blende und welcher Verschlußzeit hast Du hier gearbeitet :?: Generell gilt die Regel, dass mindestens 1/Brennweite als Verschlußzeit erforderlich ist, um wirklich scharfe Aufnahmen zu bekommen. Je höher, desto wahrscheinlicher ist eine scharfe Aufnahme. :idea:

Eine der Voraussetzungen für ein scharfes Bild wäre also, dass Du in Deinem Fall schon mindestens 1/240stel als Verschlußzeit genutzt haben solltest. Gut wäre auch, nicht unbedingt Offenblende zu nutzen, da je nach Objektiv, eine offene Blende (also kleine Blendenzahl wie z.B. 2.8) durchaus eher "milchige" und weniger knackige Aufnahmen liefern kann. Ist an sich nicht wild, sollte man nur wissen, um es ggf. im Nachhinein bei der Bearbeitung zu berücksichtigen.

Der nächste Punkt ist das Kontrollieren der Schärfeebene während der Aufnahme. :idea: Schärfe ist in beiden Bildern vorhanden, allerdings nicht dort, wo sie hingehört. :idea: Ein guter Tipp für grössere Brennweiten wäre ein Einbeinstativ, das würde Vieles leichter machen... ;) Freihand Aufnahmen sind etwas, was man sich mit kompakten Kameras angewöhnt und bei Nutzung einer DSLR mit Teleobjektiv ganz schnell wieder abgewöhnen sollte, zumindest, wenn man seine Kamera und Objektiv Kombination noch nicht so gut kennt. :idea:

Ich denke das sollte erstmal zum "Grübeln" reichen... ;) Schreib doch für den Anfang noch ein paar Daten zu den Fotos, dann können Dir hier sicher noch weitere User ein paar Infos liefern... :idea:

Viel Spaß noch... :birthday:
Grüße, Oli

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mics
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Beitrag von mics »

Erstmal Danke für deine Antwort.

Die beiden Bilder sind ja einfach so entstanden. Ausversehen den Modus "Nahaufnahme" an der D80 benutzt. ViewNX gibt für die beiden Bilder Blende 8 und die Belichtungszeit 1/160s an.

Jedenfalls gut zu wissen wegen der Belichtungszeit und der Brennweite. Gilt dies auch für Stativaufnahmen? Also beispielsweise ein Reh auf der Wiese bei 400mm. Sind hier dann immer mindestens 1/400s erforderlich? Oder war das nur für Freihandaufnahmen gemeint?

Ich benutze jedenfalls das Stativ in Verbindung mit einem Fernauslöser. Die Enten wurden aber ohne Stativ aufgenommen.

Das mit dem Kontrollieren der Schärfeebene verstehe ich wohl nicht so ganz. Oder ist hier bei der Nikon D80 die Abblendtaste gemeint?

Gruß
Michael
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Beitrag von tufkabb »

Das gilt für Freihandaufnahmen und man sollte den Cropfaktor nicht vergessen. Die Werte für die Zeit also noch mit 1,5 multipzieren.

Bei solch langen Brennweiten ist die Schärfentiefe nicht mehr sehr groß. Du mußt also deutlich abblenden um mehr Schärfentiefe zu bekommen. Im Internet gibt es etliche Schärfentiefe Rechner. Damit kannst du den scharfen Bereich ausrechnen lassen.

Bei Blende 8, 240mm Brennweite, 1,5 Crop, ca 20m Entfernung hast du dann gerade mal etwas über einem Meter Schärfentiefe. Wenn also die erste Ente etwa in der Mitte des Schärfentiefe Bereiches sitzt ist die zweite, 60 Zentimeter dahinter schon unscharf.
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Beitrag von mics »

Bei Blende 8, 240mm Brennweite, 1,5 Crop, ca 20m Entfernung hast du dann gerade mal etwas über einem Meter Schärfentiefe. Wenn also die erste Ente etwa in der Mitte des Schärfentiefe Bereiches sitzt ist die zweite, 60 Zentimeter dahinter schon unscharf.
Bis ich mir irgendwas ausreche, sind Enten und Vögel sowieso, eh schon weg ;-) So ganz versteh ich das alles auch noch nicht richtig. Habe hier und da schon gelesen aber vergesse manches wieder. So ein Hobby braucht auch schon seine Zeit, die ich nicht immer habe.

Bald habe ich Urlaub. Da werde ich mir die wichtigsten Notizen ausdrucken und viel ausprobieren.

Gruß
Michael
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Beitrag von Trucks »

Hi,

grad die D80, zumindest meine, glänzt out of the cam nicht gerade mit Schärfe. Dafür kann man sie aber selbst sehr gut Nachschärfen.

Gruß

Trucks
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Beitrag von Arjay »

Trucks hat geschrieben:grad die D80, zumindest meine, glänzt out of the cam nicht gerade mit Schärfe. Dafür kann man sie aber selbst sehr gut Nachschärfen.
Da möchte ich Dir respektvoll widersprechen.

Die D80 kann genauso wie alle anderen Bodies scharfe Bilder liefern, denn die Bildschärfe hängt viel eher vom Fotografen als vom Objektiv oder der Kamera ab.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit bekommst Du scharfe Bilder, wenn Du ein Paar einfache Regeln befolgst:
  1. Sofern Du keine Action- oder Sportfotografie machst, bietet Dir der A-Modus der Kamera die meiste Kontrolle: Hier kannst Du die Blende (Tiefenschärfe!) vorgeben, und die Kamera wählt die Verschlusszeit (die Du selbstverständlich immer im Auge behalten musst).
  2. Gewöhne Dir an, dass Du nicht mit Offenblende arbeitest, wenn genügend Licht da ist (siehe Regel 3) und Du nicht bewusst ein schönes Bokeh haben willst. Bei Motiven mit Tiefenstaffelung solltest Du weiter abblenden (größere Blendenzahl); hier hilft die Nutzung der Abblend-Kontrolltaste (ich persönlich schaue mir lieber ein Testbild an - ist noch genauer). Falls Die Verschlusszeit bei Deiner Wunschblende zu lang wird -> ISO höher drehen.
  3. Bei Freihand-Aufnahmen sollte die Belichtungszeit kürzer sein als 1 / Brennweite x Cropfaktor. Also z.B. für 50mm Brennweite 1 / (50 x 1,5) [s] = 1/75s. Das gilt selbstverständlich nicht bei Stativaufnahmen (dabei an Fernauslöser denken). Einbeinstative sind diesbezüglich eine Zwischenlösung - hier ist die Verschlusszeit ähnlich wichtig wie bei Handaufnahmen.
  4. Mach' Dich mit dem AF-System Deiner Kamera vertraut: Wenn Dein Aufnahmeobjekt nicht mittig im Bild ist, solltest Du besser die AF-Marke im Sucher seitlich setzen und dann fokussieren. Nutzt Du die AF-Marke mittig und schwenkst Du dann die Kamera vor dem Auslösen, so kann das zu Fehlern führen, besonders wenn Du mit offener Blende (geringer Tiefenschärfe) arbeitest. Fang' an mit S-AF (Single- oder Servo-AF , das ist die Betriebsart, bei der die Kamera piepst, wenn sie scharf gestellt hat). C-AF ist eher für Action-Aufnahmen und für Fortgeschrittene.
Gruß Timo.

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Danke

Beitrag von mics »

Danke für die vielen Tipps. Kommen gleich in mein Notizhandbuch.

Gruß
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