So jetzt mal ein Erfahrungsbericht wie es mittlerweile aussieht: Nach den ersten Versuchen mit meinem 1 Euro Epson mit Billigtinte (sehr gut: "Armor-Black" für 6 Euro) auf Aldi Glossy Papier wollte ich mal sehen was nach oben machbar ist. Eins möchte ich vorausschicken: Es geht schon eine ganze Menge, ABER es ist sehr zeitintensiv und mühsam sich mit all den relevanten Fragen des Fineartdrucks zu befassen. Wer das nicht scheut und sich gut einliest und fleissig rummailt und einschlägige Webseiten besucht, etc. der kommt schon gut voran. Nachdem die Blackonly Drucke auf Glossy Papier sehr kontrastreich kommen und doch eher nur für spezielle Motive geeignet sind, habe ich mir die TritonPlus neutral Tinte von Europeanink bestellt. 71 Euro für je eine Schwarz- und Graupatrone ist schonmal deftig

Nach verschiedenen Tests bin ich bei Calumets Brilliant Museum satin matte white/ bzw. natural (entspricht dem Hahnemühle Photorag) und dem Museum Silver Gloss white (ähnlich wie ein klassisches Barytfoto mit luftgetrocknetem Seidenglanz) gelandet. Diese Papiere besitzen 300er Grammaturen und kommen mit einer sehr edelen Haptik. Auch nicht ganz preiswert.
Habe mir Alexis Sorbas Tipps aus seinem Artikel im NP-Wissen zu Herzen genommen und fleissig Teststreifen gemacht. Jeweils ein ca. 3 cm breites und Din A5 langes Papierstück mit den wichtigen Bildelementen bedruckt und dabei alle Einstellungen jeweils auf die Rückseite notiert. Auf diese Weise habe ich 3 Blatt Din A4 "verballert". War allerdings auch nötig, da es so viele Einstellungsoptionen gibt die miteinander kombinierbar sind. Kurzum: den Epson Treiber kann man vergessen! Es ist mir nicht gelungen damit ein halbwegs neutrales Graustufenbild auf dem erwähnten Papier mit der TritonPlus Tinte zu drucken. Furchtbare Bronzing Effekte, zugelaufene Flächen, verschluckte Details, egal mit welcher Einstellung in der Druckerkennlinie
Dann kam der Quadtonerip (QTR) von Roy Harrington. Zwar sollte der nicht mit mit dem SP 1200 funktionieren weil dieses Modell nicht unterstützt wird, aber es gibt einen Trick: den Drucker in den Optionen als Netzwerkdrucker SP 1270 umbenennen und freigeben, dann den 1270 im QTR auswählen und mit den Tinten/Papierkurven spielen. Hier hat sich gezeigt, dass je nach Druckermodell eine eigentlich nicht offensichtliche Einstellung die besten Ergebnisse liefert. So war es nicht die UT-Photorag neutral sondern die carbon- Kurve die in Verbindung mit einem leicht erhöhten Ink-Limit von +10 die besten Ergebnisse brachte. Auch hier waren wieder etliche Teststreifen fällig. Das endgültige Ergebnis ist von der Qualität berauschend: Tonwertreiche, fein abgestufte Graustufenprints mit edeler Haptik. Der Preis dafür ist aber deftig: Das Papier, die Tinte (mir schwant schon Böses was die Ergiebigkeit der Triton Tinte angeht) trotz etlicher Teststreifen und geplanter Herangehensweise einige versemmelte Drucke (Drucker zickt rum/ Düse dicht/ meldet leere Patrone obwohl noch voll etc.) und eine MENGE Zeit für all das. Und trotzdem ist das irgendwie schöner als sich die Prints machen zu lassen und JA, wenn ich hier grade meine A3 Print von meinen Jazz Fotos in die Hand nehme: es hat sich gelohnt! Man sollte das ganze als Prozeß sehen, bei dem der eigentliche Lerneffekt und die Entwicklung im Mittelpunkt steht. Mich hat es zum Beispiel schon dahin gebracht, dass ich versuchen werde einen gebrauchten Epson 2100 zu erstehen (gibts mittlerweile auch schon günstig), weil man damit und dem QTR noch viel mehr Möglichkeiten hat...
Mein Dank an dieser Stelle StefanM und Alexis Sorbas mit all den hilfreichen Tipps und eurem Know-How!
