Hallo,
der Thread ist lang geworden und somit wohl der Überblick darüber verlorengegangen, was mir passiert ist.

Also noch mal schön übersichtlich chronologisch:
1. Ich habe im wahren Leben mit dem Sigma 30/1.4 massive Fehlfokussierungen festgestellt.
2. Um zu sehen, ob es am Objektiv oder an der Kamera liegt, habe ich auch ein paar 'wahres Leben' Aufnahmen mit dem Kit-Objektiv gemacht und dabei dasselbe Problem festgestellt.
3. Ich ging zum Service. Die haben mir die Kamera aber als 'kein Fehler erkennbar' zurückgegeben.
4. Ich führte den Fehler direkt bei der Abholung dem zuständigen Techniker vor und gab sie erneut ab.
5. Ich erhielt die Kamera erneut als 'kein Fehler erkennbar' zurück.
6.
Erst jetzt habe ich einiges an expliziten Testbildern zum Fokusproblem geschossen, und erst diese verwenden Text als Motiv. Und das tun sie auch nur deshelb, weil dies für Kompaktkameras ein sehr geeignetes Fokussiermotiv ist und ich nicht wusste, wie sehr sich die Phasensensoren daran verschlucken. Diese Bilder gab ich dem Service mit, als ich die Kamera zum dritten mal abgab.
7. Dieses mal stellte der Service eine Dejustierung des Fokussensors fest und führte eine Neujustierung durch.
8. Ich führte nun gleich als erstes dieselben Textmotiv-Tests durch wie vor der dritten Abgabe und konnte keine wesentliche Besserung feststellen.
9. Daraufhin eröffnette ich ratlos diesen Thread.
10. Hier habe ich dann gelernt, dass Text für Phasensensoren ein sehr ungeeignetes Motiv ist.
11. Tests mit geeigneteren Motiven zum Scharfstellen ergaben dann eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Zustand vor der Justage, und zwar mit beiden Objektiven - das Problem ist also vermutlich tatsächlich durch den Service gelöst worden.
12. Die nächsten 'echten' Sessions kommen erst noch. Danach werde ich wissen, ob nun wirklich alles ok ist.
@Andreas: bei Kontrastmessungen und bei optischen Beurteilungen durch den Menschen, auch am Schnittbildindikator, wird immer eine ganze Fläche zur Beurteilung herangezogen. Die Phasensensoren kennen aber nur jeweils eine Linie (bzw. zwei Linien am Kreuzsensor). Das ist schon ein großer Unterschied. Gerade bei Text. Stell Dir vor, der Schnitt des Schnittbildindikators liegt genau zwischen zwei Zeilen im Leeren. Als Mensch merkt man trotzdem, dass da etwas nicht zusammenpasst, aber woher soll so ein armer Zeilensensor das wissen, der ober- und unterhalb der Schnittlinie blind ist? Und ein dünner Spaltenschnitt durch Text ergibt lokal betrachtet auch ein eher chaotisches Bild, schwer auszuwerten, zumal die dort sichtbaren Punkte zu Linien gehören, die in unterschiedliche Richtungen laufen.
Aus meiner Sicht ist also seit der Erkenntnis über die spezifische Schwäche der Phasensensoren eigentlich alles ok. Ich glaube, dieser Thread wäre auch längst zu einem Ende gekommen, wenn ich nicht blasphemischerdings festgestellt hätte, dass Kompakte auf Text sehr sicher und präzise fokussieren und hier somit einen realen Vorteil besitzen. Und das prinzipbedingt und nicht etwa nur wegen der größeren Schärfentiefe.
Liebe Grüße,
malamut