cocktail-foto hat geschrieben:Ich denke eine zusätzliche Linse ist da kritischer als ein Zwischenring, der doch wohl so etwas wie einen Ausschnitt auf den Chip holt, also die Qualität des Objektivs weiter ausreizt als vom Hersteller geplant und berechnet. Liege ich da grob richtig?
Das kann man nur im Einzelfall ausprobieren.
Natürlich ist es richtig daß das Einfügen eines optischen Elements in den Strahlengang die Korrektur stört. Das spricht grundsätzlich gegen eine Nahlinse, jedenfalls gegen eine die nicht für ein spezielles Objektiv optimiert wurde. Andererseits sind Allzweckobjektive meist für mittlere und große Entfernungen optimiert, im Nahbereich entwickeln sie dann allerlei Abbildungsfehler. Wenn man den Nahbereich dann noch über Zwischenringe erweitert, dann läßt die optische Leistung meist sichtbar nach (Bildfeldwölbung, sphärische Aberration etc.). Der Vorteil der Nahlinse ist, daß das Objektiv in einem passenderen Entfernungsbereich betrieben wird und lediglich eine Lesebrille verpaßt bekommt.
cocktail-foto hat geschrieben:Ich habe auch schon gehört, dass man bei Zwischenringen das Objektiv am besten verkehrt herum nutzt, da es ja auf unendlich gerechnet ist. Gibt es solche Zwischenringe für den extremen Nahbereich?)
Ein Umkehrring macht in der Regel bei Maßstäben größer als 1:1 Sinn. Dann ist der Abstand Sensor/Objektivmitte größer als Objektivmitte/Objekt, dafür ist ein Objektiv nicht gerechnet (sofern es keine symmetrische Konstruktion ist). Für solche Maßstäbe wäre aber schon ein Balgengerät notwendig.
Grüße
Andreas