Blitzanlage für "Innenarchitektur"?

Die Rubrik für das künstliche Licht und dessen optimalen Einsatz

Moderator: pilfi

mcpete
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Blitzanlage für "Innenarchitektur"?

Beitrag von mcpete »

Guten Tag werte Damen und Herren :bgrin:

Es geht um folgendes: ein Bekannter hat eine "Holzfirma" und dort werden naturgemäß u.a. Holzböden verlegt. Nun würde er gerne für Präsentationszwecke (Flyer, Katalog, Beamer etc.) nach und nach Fotos von den eigenen verlegten Böden haben (bisher nutzen sie Bildmaterial von Fremdherstellern). D.h. es müssten Fotos von (in) Wohnzimmern, Küchen, Schlafzimmern, Fluren etc. gemacht werden, wobei die Konzentration dabei hauptsächlich auf dem Fussboden liegt. Von der Größe her übersteigt das idR nicht ein normales Wohnhaus. Jetzt ist meine Frage: was für eine Blitzanlage sollte man ungefähr dafür einplanen bzw. was braucht man für so einen Zweck unbedingt? Ich habe leider überhaupt keinen Plan davon, bin bisher mit meinem SB800 gut hingekommen *g* (wobei ich in dem Bereich auch noch nie Fotos gemacht habe, da müsste ich mich eh reinfuchsen). Ich weiß selber, dass meine Kamera mich im Moment noch sehr limitiert, aber da ändert sich evtl. bald was. Würde sich für Innenarchitektur ein WW-Objektiv anbieten oder sind die Verzrrungen da zu extrem? Wäre nett, wenn jemand einen Tip hätte, ganz besonders bzgl. der Blitzanlage oder Belichtung bei solchen Sachen generell. Danke und Gruß.

Edit: Die Frage ist vielleicht auch ob man überhaupt eine Blitzanlage braucht oder ob man es auch mit anderen Lichtquellen versuchen kann? Ist ja ein recht geduldiges Motiv ;)
D7100 / D80 + MB-D80 / D70 / 12-24 / 16-85 / 18-70 / 50 / 85 / 70-300 / 2xSB600 / SB800
Mattes

Beitrag von Mattes »

Hallo.

Sicherlich könntest Du mit mehreren Blitzen, gesteuert über Nikons CLS, die Innenräume entsprechend ausleuchten. Allerdings geht das ziemlich ins Geld.

Für Deinen Zweck halte ich das für nicht nötig, da die Bodenbeläge ja eher als ruhige Motive gelten.

Meine Empfehlung sind Funksender und -empfänger. Den Sender setzt Du auf die Kamera, je einen Empfänger unter ein Blitzgerät. Der Kontakt erfolgt über den Blitzschuh des Blitzgerätes, Du brauchst also keine Kabel. Und das beste: Du kannst sehr gut ältere, günstig zu bekommende Blitzgeräte einsetzen (z. B. Nikon SB-24, aber natürlich auch Blitze von Fremdherstellern, solange sie einen Mittenkontakt haben). Ausserdem brauchen die Geräte keinen "Sichtkontakt" zueinander, anders als beim CLS. Du kannst also z. B. ein Blitzgerät auch in den Nebenraum stellen und nach innen strahlen lassen.

Der Nachteil gegenüber CLS: Du hast keine Blitzbelichtungssteuerung für die Kamera, musst also mit Testbildern die Belichtung "einkreisen". Diese manuelle Arbeitsweise geht mit etwas Übung aber recht schnell, und, wie gesagt, Dein Motiv ist ja geduldig.

Die Funksender gibt es bei eBay (Verkäufer: Qiqiwo, Versand via Finnland aus China sehr problemlos und recht schnell - unter 10 Tagen).

Für den Preis z. B. eines SB-600 bekommst Du einen Funksender, drei Empfänger und drei gebrauchte Blitzgeräte à la SB-24. Was sich noch anbietet, sind einfache Stative für die Blitzgeräte. Ich habe mir da 20-EUR-Dinger vom Blödmarkt besorgt, die für die Blitzgeräte vollkommen ausreichen.

In Sachen Objektiv bin ich bis jetzt immer mit dem 17-55 mm hingekommen. Wenn solche Aufträge häufiger vorkommen, dann wird bestimmt ein Objektiv im Bereich 12-24 mm lohnen. Bei korrekter Ausrichtung der Kamera (parallel zu den Wänden) halten sich auch die Verzeichnungen in Grenzen. Am Rechner sind die auch schnell korrigiert.

Wenn Du noch Fragen hast und Dich die Funk-Lösung interessiert, melde Dich ruhig.

Viele Grüße

Mattes
Zuletzt geändert von Mattes am Di 20. Feb 2007, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
alexis_sorbas
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von alexis_sorbas »

Moin,

was würde Dein Bekannter mit der "Holzfirma" davon halten, sich an einen
Fachfotografen zu wenden, der diese Dinge auch fachgerecht erledigen kann und über entsprechende Ausstattung und Erfahrung verfügt?

Oder legen seine Kunden Ihre Fußböden auch selbst?

Das ist wieder so ein "GiG" Schwachwachfug... :evil:

mfg

Alexis
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K eins

Beitrag von K eins »

Hallo,

hast du es mal mit einem Stativ ohne Blitz versucht.

Entweder bei bewölktem Himmel, dass durch die Fenster ein eher difuses Licht kommt, oder bei Sonnenschein, dass ein Teil des Bodens im Schatten liegt, und sich das Fenster auf dem Boden abbildet?

LG

Ford
mcpete
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Beitrag von mcpete »

Hi Mattes und vielen Dank für die Antwort. Das klingt ja schonmal sehr interessant, werde mich da mal ein bischen im Netz informieren. Einziges Problem könnte sein, dass es dann nochmal an Power fehlt, falls es größere Räume sind. Ich kann das nicht einschätzen, das wäre wahrscheinlich von Fall zu Fall sehr unterschiedlich. Der Kostenfaktor spielt natürlich auch eine Rolle, für mich aber höchstens sekundär, da die Firma das tragen würde. Klar, es soll keine Blitzanlage für tausende von Euro sein, da hab ich aber generell noch gar keine richtige Preisvorstellung. Im Netz bin ich bisher nur auf Walimex gestoßen, das scheint ja ein Billiganbieter zu sein, wobei die Sets durchaus interessant sind (wenngleich es da sicher an Qualität fehlen wird). Ich schau mal weiter, Tips sind natürlich weiterhin willkommen.
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Mattes

Beitrag von Mattes »

Hallo.

In Sachen Studioblitze gebe ich zu Bedenken, dass Du da immer eine externe Stromversorgung brauchst. Das ist in Innenräumen zwar in der Regel machbar, allerdings sind dann schnell mal Stromkabel im Weg.

Die SBs haben nach meinen Erfahrung durchaus genügend Leistung, um auch mit grösseren Räumen "fertig zu werden".

Eine gute Seite zum Thema "entfesseltes Blitzen" ist übrigens www.strobist.com

Die professionelle Funklösung heisst "Pocket Wizard" und erreicht ähnliche Preisbereiche wie Nikons CLS. Allerdings mit dem (für mich) gravierendsten Nachteil, dass die Empfänger über Kabel mit dem Blitz verbunden werden, nicht per Mittenkontakt.

Viele Grüße

Mattes
mcpete
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Beitrag von mcpete »

alexis_sorbas hat geschrieben:Moin, was würde Dein Bekannter mit der "Holzfirma" davon halten, sich an einen
Fachfotografen zu wenden, der diese Dinge auch fachgerecht erledigen kann und über entsprechende Ausstattung und Erfahrung verfügt?
Das ist wohl eine Kosten-Nutzen-Frage.
Oder legen seine Kunden Ihre Fußböden auch selbst?
Teilweise ja, natürlich.
Das ist wieder so ein "GiG" Schwachwachfug... :evil:
Was soll GiG bedeuten? Natürlich werde ich die Qualität eines Profis nicht erreichen, aber ich traue mir durchaus zu, ansprechende und für den Zweck ausreichende Ergebnisse hinzubekommen. Und ich koste ihn keine 1000 Euro und bin quasi auf Abruf bereit. Das soll hier jetzt aber nicht das Thema sein.
Nikus
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Beitrag von Nikus »

mcpete hat geschrieben:Was soll GiG bedeuten?
Geiz ist geil
Gruß Horst
derMichael
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Beitrag von derMichael »

Natürlich werde ich die Qualität eines Profis nicht erreichen, aber ich traue mir durchaus zu, ansprechende und für den Zweck ausreichende Ergebnisse hinzubekommen. Und ich koste ihn keine 1000 Euro und bin quasi auf Abruf bereit.
Dann mach es doch einfach.
Du solltest aber keine Blitze verwenden, wenn Du es praktisch umsonst aufnimmst.

Ein Kamerablitz wird wohl nicht reichen (wie Du das beschreibst)

Und Blitzanlagen kosten Geld, auch wenn Du Dir das billigste zusammenstückelst was auf dem Markt verfügbar ist.
Es ist zwar nicht wirklich schwierig damit umzugehen, aber etwas Erfahrung mit Blitzanlagen on location schadet nicht.
Ist beim Klickparkettverlegen übrigens genauso....

Tiefenschärfe ist bei Räumen auch ein Thema.
Weitwinkel und abblenden ist da nicht das Allheilmittel. Fachkamera könnte das Mittel der Wahl sein. Die gibts auch nicht umsonst (und sind noch seltener Eh da).

Sonst kannst Du das Geld für die Blitzanlage gleich Deinem Bekannten geben und der kann einen Profi (inkl. richtigem Werkzeug & Know How) damit beauftragen.

Gruß
Michael
mcpete
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Beitrag von mcpete »

derMichael hat geschrieben: Du solltest aber keine Blitze verwenden, wenn Du es praktisch umsonst aufnimmst.
Die Blitze oder die Anlage wird doch von der Firma gestellt.

Davon ab hast Du natürlich recht, was die Erfahrung etc. angeht, aber genau weil ich diese noch nicht habe frage ich doch hier nach. Ich muss mich ja mit dieser Sache auseinandersetzen, wenn ich damit Erfahrungen sammeln will. Irgendwie und irgendwann hat jeder mal klein angefangen, auch ein Foto-Profi ;) Vielleicht kam das etwas falsch rüber, dass ich denke mit geringen Mitteln und wenig Erfahrung Bilder wie ein Profi machen zu können. Das ist natürlich nicht so. Nicht umsonst bekommen die Leute gutes Geld für ihre Arbeit. Es geht bei uns eher darum mit etwas geringeren Mitteln für den Zweck möglichst ansprechende Fotos machen zu können. Dass die nicht mit Profi-Aufnahmen mithalten können ist uns klar und auch, dass es nicht von heute auf morgen geht.

Gruß.
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