DSLR Einsatz unter 4C / Platzt das Display ?

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Moderator: donholg

Andreas H
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Andreas H »

Tomas hat geschrieben:Das mit dem schwergängigen Objektiv ist in der Tat verdächtig, normalerweise müsste es bei Kälte sogar "Leichtgängiger" sein da das Material zumindest Metall bei dieser Kälte minimal schrumpft...
Ich denke das ist genau anders herum. Oder würdest Du eine festsitzende Schraubverbindung tatsächlich kühlen um sie zu lockern? Ich kenne das jedenfalls anders.

Und damit verhält sich das Objektiv schon ganz richtig.

Grüße
Andreas
Jerico
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Beitrag von Jerico »

Andreas H hat geschrieben:
Tomas hat geschrieben:Das mit dem schwergängigen Objektiv ist in der Tat verdächtig, normalerweise müsste es bei Kälte sogar "Leichtgängiger" sein da das Material zumindest Metall bei dieser Kälte minimal schrumpft...
Ich denke das ist genau anders herum. Oder würdest Du eine festsitzende Schraubverbindung tatsächlich kühlen um sie zu lockern? Ich kenne das jedenfalls anders.

Und damit verhält sich das Objektiv schon ganz richtig.

Grüße
Andreas
Das kommt drauf an, also eine Schraubenverbindung kann man auch kühlen um sie zu lockern, wenn man nur die Schraube kühlt!
Da man aber so eine Schraube nicht schnell genug abkühlen kann, bevor z.B. die Schraubenmutter nicht genau so abkühlt und sich dann von ihrer Ausdehnung her genauso schrumpft wie die Schraube, ist das Kühlen im allgemeinen nicht sehr ratsam.
Leichter geht es mit dem Erwärmen der Verbindung, besser gesagt der Schraubenmutter oder dem Gehäuse in welchem die Schraube steckt.
Wenn man aber nur die Schraube erwärmt, erzielt man eher das Gegenteil, man bekommt eine fast unlösbare Verbindung, wo sogar vielleicht beim lösen ein "fressen" der Verbindung bewirkt werden kann.
Man sollte also versuchen nur die Schraubenmutter oder das Gehäuse zu erhitzen um die Schraube herausdrehen zu können. Wenn das aber nicht schnell genug geschieht, erwärmt sich die Schraube genauso stark und dehnt sich somit auch genauso aus. Der Effekt ist, dass man dann die Verbindung genau so schlecht lösen kann wie vor dem Erwärmen.
Genauso sieht es mit den Objektiven aus, wenn der Tubus bei Kälte schrumpft, tut es halt der gesamte Tubus, auch der innere Kern (vorausgesetzt es ist das gleiche Material), anders sieht es bei den Lagern und Gleitflächen aus, die haben bei geringeren Temperaturen halt eine höhere Reibung. Es können aber auch Dichtungen eine Rolle spielen, z.B. Gummiringe werden bei Kälte auch härter und gleiten dann auch nicht mehr so gut.

Gruß

Jerico
soulman
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Beitrag von soulman »

also das ganze ist schon sehr theoretisch.
wenn sich der schneckengang eines objektivs bei kälte schwergängiger bewegen lässt, so ist in erster linie die sich ändernde viskosität der schmierung dafür verantwortlich. keinesfalls aber die maßänderung der bauteile. diese änderung wird durch den "luftspalt" in dem sich das fett befindet locker abgefangen.
wenn dem nämlich so wäre, dann müssten sich diese toleranzänderungen ja nicht nur im durchmesser, in der querachse sondern auch in der längsachse ändern. und das hätte katastrophale abbildungsleistungen zur folge.

das einpassen von maschinenbauteilen nach diesem gewinde- bzw. klebefreien prinzip, nennt man u.a. auch "cryofit-verfahren".
bei den bekannten dt. panzern tiger und panther aus dem II.wk kam dieses verfahren bei der montage des rohrs in die kammer zur anwendung. das verschlußgehäuse mit dem rohrsitz wurde mit gasbrennern auf ca. 100°C aufgeheizt worauf das mit flüss. stickstoff tiefgekühlte rohr in das gehäuse eingesetzt wurde. das stellte eine passung dar die einem verschweissen gleichkam.
lg,
soulman
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Beitrag von Hotpixel »

also das ganze ist schon sehr theoretisch.
wenn sich der schneckengang eines objektivs bei kälte schwergängiger bewegen lässt, so ist in erster linie die sich ändernde viskosität der schmierung dafür verantwortlich. keinesfalls aber die maßänderung der bauteile. diese änderung wird durch den "luftspalt" in dem sich das fett befindet locker abgefangen.
wenn dem nämlich so wäre, dann müssten sich diese toleranzänderungen ja nicht nur im durchmesser, in der querachse sondern auch in der längsachse ändern. und das hätte katastrophale abbildungsleistungen zur folge.
Vom LCD zum Objektiv.... Was sich nicht alles in einem Threat zusammenlegen lässt.:lol:

@soulman

Ich bin zwar kein Physiker und der letzte Physik Unterricht ist schon eine weile bei mir her, aber die veränderte Vskosität der verwendeten Fette ist meinermeinung nach nicht der Grund.
Im Gegensatz zu zu den n in alten manuellen Festbrennweiten bei denen jede menge schweres Fett in die Gewindegänge "geschmiert" wird um ein sattes gleichmäßiges Focusieren zu ermöglichen und um Toleranzen zu überbrücken findet man in den modernen AF Objektiven nur noch sehr wenig Fett. Hier wird das fett nicht mehr vollflächig genutzt und dann auch nur hauchdünn.

Zum anderen hat jedes Material eine Thermische Längenanderung. Die schwergängigkeit ist eher damit zu begründen, das der Rollenkäfig einer anderen Thermischen veränderung unterliegt als wie die Führungsrollen die passgenau und ohne spiel in den Rollenkäfig greifen. Hätten sie spiel, würde dein Objektiv wegzoomen.

Dein Beispiel des Kaltschweißtens, in dem man die zu verbindenden Bauteile ungleichmäßig erwärmt um beim abkühlen eine Reduktion (zusammenziehen) zu erziehlen lässt sich hier nicht wirklich anwenden, da wir nie in einem Objektiv oder Objektiv und Kammera zusammen so starke Temperaturunterschiede finden werden. Entweder ist alles Kalt oder alles warm.
Lg

Stephan

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Beitrag von lothmax »

Ein Kaufkriterium für meine D2x war der der Umstand, daß sie absolut wetterfest, robust und quasi unter jeglichen Bedingungen einsetzbar ist. Da ich einen Boxer mit großem Bewegungsdrang besitze, bin ich täglich ca 2 Stunden in der Natur unterwegs und meine Kamera ist IMMER mit dabei. Bisher ist mir weder das Display um die Nase geflogen, noch konnte ich irgendwelche mechanischen Veränderungen feststellen, egal wie kalt es war.
Berufsfotografen setzen DSLRs auch unter Extrembedingungen, wie Pol-Reportagen ein. Wenn denen bei einem solchen Einsatz ihr Arbeitsgerät die Nase wegreißt bzw. auch nur die Gefahr bestehen könnte - wären Kameras mit Display und Flüssigkeitskristallen kaum verwendbar. :mrgreen:
Gruß.......Lothmax

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Beitrag von pixelmac »

Ich war gestern Nacht auf dem Stuttgarter Fernsehturm. Ich weiss nicht genau, welche Temperatur es dort oben hatte, aber das Material hat jedenfalls mehr ausgehalten als der Fotograf: Nach einer guten halben Stunde habe ich trotz Mütze den Rückzug nach unten angetreten. Der Kamera hat's nichts ausgemacht.

Beim anschliessenden Besuch der Wilhelma war die Luft im Schmetterlingshaus dann wärmer als erwartet: Kamera und Objektiv (70-200) waren schnell komplett beschlagen, Linse milchig etc. - man konnte das Wasser vom Gehäuse abstreifen. Die Kamera funktioniert (nach anschliessender nächtlicher Trocknungsphase) immer noch...
Zuletzt geändert von pixelmac am So 19. Mär 2006, 23:15, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß,
Volker
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