In einem anderen Thread (http://www.coolpix-forum.de/viewtopic.p ... 223#269223) hatte eine Diskussion über die Suchergröße der D200 begonnen, die dort nicht zum Thema gehörte. Deshalb fange ich sie lieber hier nochmal neu an.
Aus meiner Sicht ist der Sucher der D200 für eine vernünftige manuelle Fokussierung immer noch deutlich zu klein.
Die erreichbare Fokussiergenauigkeit bei MF und einfacher Einstellscheibe ohne Einstellhilfen hängt direkt von der Suchervergrößerung ab. Die Meßbasis eines Spiegelreflexsuchers (und die ist das Maß der erreichbaren Einstellgenauigkeit) errechnet sich, wenn ich mich richtig erinnere, so:
Brennweite des Objektivs/Blende * Suchervergrößerung. Beim Minisucher der D200 mit echten ca. 0,75 (bin jetzt zu faul zum Rechnen) ergibt das beispielsweise beim 2/35 eine Meßbasis von 13,12 mm. Zum Vergleich Leica M6: 49,9 mm! Durch eine Schnittbildscheibe läßt sich die Meßbasis noch deutlich erhöhen, aber ohne Einstellhilfen ist die Einstellgenauigkeit mit einem kleinen Sucher bescheiden.
Nichts gegen die D200. Sie ist zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung. Aber wenn eine F75 unter anderem wegen ihres kleinen Suchers verrissen wird, dann finde ich es ausgesprochen merkwürdig, wenn der Sucher der D200 bei annähernd gleicher Größe jetzt gelobt wird.
Aus meiner Sicht ist er weniger schlecht als der der D70, aber das ist doch wohl auch alles.
Wie sind denn die praktischen Erfahrungen? Kann man schnell und sicher manuell fokussieren? Oder dreht man lange hin und her und versucht irgendwie im als scharf erkannten Einstellbereich die Mitte zu finden?
Grüße
Andreas
Sucher der D200/Eignung für MF
Moderator: donholg
Sucher der D200/Eignung für MF
Zuletzt geändert von Andreas H am Mo 6. Feb 2006, 11:10, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Sucher der D200/Eignung für MF
Wie Du schon geschrieben hast, zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung.Andreas H hat geschrieben:I
Wie sind denn die praktischen Erfahrungen? Kann man schnell und sicher manuell fokussieren? Oder dreht man lange hin und her und versucht irgendwie im als scharf erkannten Einstellbereich die Mitte zu finden?
Grüße
Andreas
Bei Makros im Morgengrauen hab ich Zeit, da die Insekten ja nicht weglaufen(Kältestarre), da wird er mir zweifellos ein gutes Hilfsmittel sein.
Besonders im WW-Bereich ist es immer noch ein graus. Selbst mit dem 30/1,4, was eigentlich noch kein WW ist, hatte ich schon Probleme, zu erkennen, ob das Objektiv den Schärfepunkt gefunden hat.
Bei Teleaufnahmen mit dem 70-200/2,8 geht es dann viel besser.
Gruß
Manni
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Keinesfalls kann man so schnell und sicher fokussieren, wie mit dem großen Sucher einer analogen MF Kamera und mit Schnittbild/Microprismen. Da fehlt es einfach an der Größe und eben an den Einstellhilfen.
Aber man kann bei der D200 schon erkennen, wann scharf ist und sich das dann mit dem Fokusindikator bestätigen lassen. Es wird natürlich auch bei WW Objektiven schwieriger.
Den "Scharfstell-Test" (manuell fokussieren und dann mit dem Fokusindikator überprüfen) habe ich hauch schon oft mit der D70 probiert und habe festgestellt, daß es einfach nicht geht.
Zudem hatte ich ja mal über diesen unscharfen Bereich in der Mitte des D70 Suchers berichtet (Knick im Sucher) und dieses Ding hat mich wirklich gräßlich genervt. Davon ist bei der D200 nix mehr zu sehen
Aber man kann bei der D200 schon erkennen, wann scharf ist und sich das dann mit dem Fokusindikator bestätigen lassen. Es wird natürlich auch bei WW Objektiven schwieriger.
Den "Scharfstell-Test" (manuell fokussieren und dann mit dem Fokusindikator überprüfen) habe ich hauch schon oft mit der D70 probiert und habe festgestellt, daß es einfach nicht geht.
Zudem hatte ich ja mal über diesen unscharfen Bereich in der Mitte des D70 Suchers berichtet (Knick im Sucher) und dieses Ding hat mich wirklich gräßlich genervt. Davon ist bei der D200 nix mehr zu sehen

Roland ____ D200|18-70|Sigma 55-200|80-200/2.8|85/1,8|50/1.8|35/2|20/2.8|Sigma 105macro|SB-800|CP4500+CP990+Tele+WW
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Ich nehme auch mal an, daß es für die Kameras mit DX Sensor keinen großen Sucher geben wird. Denn hier muß ja das kleine Bild (kleiner Bildkreis, kleiner Spiegel) aufgeblasen werden und das wird dann zu dunkel.
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Das wuerde im Umkehrschluss bedeuten, dass die Vollformatkameras einen besseren Sucher haben muessen. Ist dem so ?Blue Heron hat geschrieben:Ich nehme auch mal an, daß es für die Kameras mit DX Sensor keinen großen Sucher geben wird. Denn hier muß ja das kleine Bild (kleiner Bildkreis, kleiner Spiegel) aufgeblasen werden und das wird dann zu dunkel.
Waere es theoretisch nicht moeglich, den Spiegel genauso gross zu machen wie in analog Zeiten und trotzdem "nur" einen kleinen DX Sensor zu haben ?
Volker
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Ja.vdaiker hat geschrieben:Das wuerde im Umkehrschluss bedeuten, dass die Vollformatkameras einen besseren Sucher haben muessen. Ist dem so ?
Dsa Problem ist nicht der Spiegel, sondern das kleine Bildformat. Das ist erstmal ein kleineres Bild auf der Mattscheibe, mit nur 2/3 der Kantenlänge von Kleinbild bzw. etwa halber Fläche.vdaiker hat geschrieben:Waere es theoretisch nicht moeglich, den Spiegel genauso gross zu machen wie in analog Zeiten und trotzdem "nur" einen kleinen DX Sensor zu haben ?
Wenn man das im Sucher schön groß darstellen will, dann muß man es stärker vergrößern. Das kostet Licht, und zwar etwa 1 Blende gegenüber Kleinbildformat.
.. und weg.
Ja, die 5D von Canon hat zur Zeit, neben der 1Ds MK II, den größten Sucher.vdaiker hat geschrieben: Das wuerde im Umkehrschluss bedeuten, dass die Vollformatkameras einen besseren Sucher haben muessen. Ist dem so ?
Dann müsste ja zwischen Spiegel und Sensor noch eine verkleinerungs Linse eingebaut werden, oder aber wir würden im Sucher wesentlich mehr sehen als später auf dem Sensor landet.vdaiker hat geschrieben:Waere es theoretisch nicht moeglich, den Spiegel genauso gross zu machen wie in analog Zeiten und trotzdem "nur" einen kleinen DX Sensor zu haben ?
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Hallo Andreas,
das passt jetzt nicht ganz zu deiner Frage, ist aber für einige doch interessant. Ich hatte bei der Präsentation der D200 die Möglichkeit sie direkt mit der F6 zu vergleichen. Der Sucher der F6 gilt ja nun wirklich nicht als klein.
Das Ergebnis hat mich, ich bin Brillenträger, doch sehr überrascht. Der Sucher der F6 war für mich zu groß, oder anders ausgedrückt der Eyepoint ist für Brillenträger nicht optimal. Der Sucher der D200 hat mich hingegen überzeugt. Ich konnte das gesamte Bild und die relevanten Informationen gut überblicken. Das hat sich auch nach mehrmaligem Wechsel der Kamera nicht geändert! Für mich wäre der Sucher der D200 jedenfalls optimal.
Gruß
Andreas
das passt jetzt nicht ganz zu deiner Frage, ist aber für einige doch interessant. Ich hatte bei der Präsentation der D200 die Möglichkeit sie direkt mit der F6 zu vergleichen. Der Sucher der F6 gilt ja nun wirklich nicht als klein.
Das Ergebnis hat mich, ich bin Brillenträger, doch sehr überrascht. Der Sucher der F6 war für mich zu groß, oder anders ausgedrückt der Eyepoint ist für Brillenträger nicht optimal. Der Sucher der D200 hat mich hingegen überzeugt. Ich konnte das gesamte Bild und die relevanten Informationen gut überblicken. Das hat sich auch nach mehrmaligem Wechsel der Kamera nicht geändert! Für mich wäre der Sucher der D200 jedenfalls optimal.
Gruß
Andreas
I am a widelife photographer.
Das sehe ich etwas anders. Bei größeren Formaten ist ein guter Sucher einfacher und billiger herzustellen.volkerm hat geschrieben:Ja.vdaiker hat geschrieben:Das wuerde im Umkehrschluss bedeuten, dass die Vollformatkameras einen besseren Sucher haben muessen. Ist dem so ?
Sicher wird ein Sucher durch Vergrößerung dunkler, aber die Frage ist ob alle technischen Möglichkeiten bei der D200 ausgenutzt wurden. Bei Pentaprismen gibt es je nach Verspiegelung und Vergütung wohl sehr unterschiedliche Lichtverluste, da wissen wir einfach nicht welchen Aufwand Nikon getrieben hat. Und nicht zuletzt kann man auch mit einer Mikrowabenstruktur der Einstellscheibe (siehe Leica/Minolta) noch viel an Helligkeit gewinnnen ohne Verlust an Einstellqualität. Ein LCD über der Einstellscheibe ist sicherlich eine sehr einfache Möglichkeit der Einbelichtung von Informationen, aber das geht zu Lasten der Sucherhelligkeit und der Schärfe.
Ich denke daß ein Sucher mit einer Vergrößerung von 1 bezogen auf 35mm Brennweite bei einer DSLR machbar sein sollte. Das wäre immerhin eine um 25% größere Meßbasis.
Zumindest sollte eine Kamera mit professionellem Anspruch aber ein Sortiment von wechselbaren Einstellscheiben haben, u. a. mit Einstellhilfen. Der Aufwand wäre nun wirklich vernachlässigbar, da wären lediglich ein Draht anders zu biegen und eine kleine Nase an den Einstellscheiben anzubringen.
Das kenne ich auch von der FM2. Ein wirklich großer Sucher ist wohl nur unter Verlust des High Eyepoint realisierbar.CP-PILOT hat geschrieben:Der Sucher der F6 war für mich zu groß, oder anders ausgedrückt der Eyepoint ist für Brillenträger nicht optimal. Der Sucher der D200 hat mich hingegen überzeugt. Ich konnte das gesamte Bild und die relevanten Informationen gut überblicken.
Mir ging es eigentlich darum daß die D200 in vielen Diskussionen als gute Möglichkeit angepriesen wird die alten MFs weiter zu verwenden. Sie hat zwar damit eine Belichtungsmessung, aber ob man beispielsweise ein MF 2,8/24 damit sicher und einigermaßen schnell fokussiert bekommt halte ich für fraglich.
Grüße
Andreas
Zuletzt geändert von Andreas H am Mo 6. Feb 2006, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.