Erfahrungsbericht D70 und D2X

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Moderator: donholg

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alexis_sorbas
Sollte mal wieder fotografieren...
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Erfahrungsbericht D70 und D2X

Beitrag von alexis_sorbas »

Hallo allerseits,

zunächst möchte ich vorausschicken, das dieser Erfahrungsbericht rein
persönlichen Vorlieben und Gewohnheiten entsprungen ist, nicht etwa
empirischer Forschung. ;-)

Darüber hinaus bin ich weder fotografischer noch
"digtaltechnischer" Einsteiger, sondern "Medienprofi".

Meine Qualitätskriterien orientieren sich nach mehr
als zwanzig Berufsjahren an an professioneller Werbe- und People-
sowie Architekturfotografie mit Hasselblad Mittelformat und Sinar Grossbildkameras.

Zunächst zur D70:

Da ich beruflich (fast) ausschliesslich mit MF und GB
gearbeitet habe, war KB immer nur "Hobby" und für "Privates".
Dabei bezieht sich "Hobby" nur auf das Format,
nicht auf die fotografische Arbeitsweise.

Nach diversen Versuchen mit "billigen" Compact-digitalen
bin ich letztendlich (vor gut einem Jahr) bei einer D70
gelandet.

Für mich waren damals folgende Kriterien entscheidend:
1. Verwendbarkeit meines Nikon Objektivparks
2. Eine digitale Nikon eben!
3. Ein schönes, relativ kleines Gerät, ideal fürs "private", fürs location-scouting, für fotografische Konzeptionen...

Ursprünglich hatte ich eine Nikon Coolpix 8500 (oder so ähnlich)
erworben, aber das war ein absoluter Reinfall!
Am nächsten Tag habe ich sie umgetauscht und ein D70 Geh. erworben.

Ohne zuviel in die Details zu gehen:

Positives:
-Praktisch keine Einschalt- und Auslöseverzögerung
-Recht klein und handlich, geringes Gewicht
-Verwendbarkeit meiner Objektive
-Die Bildqualitär war ERHEBLICH besser als ich erwartet hatte!
-Insbesondere bei hohen ISO Werten war die Bildqualität erstaunlich (bezogen auf Film)

Negatives:
-Die für mich komplett sinnlosen "Motivprogramme"
-Der vergleichsweise mickerige Sucher (aber immer noch besser als diese LCD-Dingbumms-Teile)
-keine Belichtungsmessung mit MF Optiken, was mich aber damals nicht wirklich gestört hat

Zu den Objektiven:
Natürlich stellten sich einige meiner Objektive als digital untauglich heraus.
Letztendlich blieben von den "alten" übrig (und die sind wirklich superklassse, auch digital):
Das Micro Nikkor 55mm, das Nikkor 2,5 105mm,
und das APO- Rodagon 80mm am Balgengerät.
Mit Einschränkungen das 24mm 2,8.

Fazit:
Die D70 war durchaus zu mehr als privater Nutzung
zu gebrauchen, dennoch würde ich ein max. Ausgabeformat
(via Belichter von ca. 30x40 nicht überschreiten).
Allerdings habe ich auch mit Tintenstrahlern (bis A3) gute Erfahrungen
gemacht, durch das völlige Fehlen von Korn und mit Photoshop getrickst,
lassen sich zumindest nicht-Fachkundige beeindrucken.

Nach diesem "digitalen Erfolgserlebnis" spekulierte ich
auf eine Kodak DCS 14xx, und habe mir Eine leihweise für eine Woche besorgt.
Ich habe sie schon nach zwei Tagen zurückgebracht...
Das einzig gute war die Bildqualität... jedenfalls bei niedrigen ISO-Werten.
Unhandlich, lahmar*****, eine Industrie-Design mässige Katastrophe.
(Der Gestalter des Hochformat - Griffes gehört bestraft!)
Ich habe ernsthaft einen Umstieg auf Canon erwogen...
habe mich aber zusammengerissen...

Schliesslich war das (bis dahin) nur "privat".

Im Rahmen einer freien Projektarbeit habe ich immer weniger in KB gemacht,
dafür immer mehr mit der D70, letztendlich 70% mit der D70.
Schliesslich bin ich bei einer D2X gelandet.
Beendet habe ich das Projekt mit der D2X, Film habe ich gar nicht mehr verwendet.

Mit etwas Glück sagt der Verlag ja, dann wird ein Bildband daraus... Ausstellung jedenfalls ist im September...

Zur D2X:

Positives:
-Hervorragendes Gehäusedesign
-Ausgezeichnete Ergonomie
-Verwendbarkeit (auch mit TTL Messung) der alten AI-Optiken
-Schnell, schneller, noch viel schneller...
-Eine Bildqualität, die MF erreicht (aber nicht übertrifft! Und das aus so einem kleinen Chip!)

Negatives:
-Enorme Ansprüche an die Qualität der Optiken
-ISO ab 800 aufwärts nicht in drittel Blenden
-Die Nikon Capture Software ist extrem lahm und noch speicherhungriger, das man die auch noch optional kaufen soll, ist eigentlich eine Zumutung.

Fazit für mich:
Die Bildqualität der D2X ist beeindruckend, sie ersetzt KB immer,
in einigen Fällen auch MF, Anteil steigend.
Ich warte gespannt auf die Mamiya ZD...
Oder eine D3X (oder so ähnlich, mit Vollformatchip in gleicher Pixeldichte wie die D2X)... Aber welche
Objektive könnten da noch mitspielen...

Mit freundlichen Grüssen

p.s.:
Wenn es dann soweit ist:
Hasselblad 500ELX (AA-umgebaut, generalüberholt)
mit 4xA12, Distagon 50, Planar 80, S-Planar 120, Zwischenringen, TTL Prisma etc.
zu verkaufen...
-max-
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Re: Erfahrungsbericht D70 und D2X

Beitrag von -max- »

alexis_sorbas hat geschrieben:Negatives:
-Die für mich komplett sinnlosen "Motivprogramme"
Da die D70 ein Einsteigermodll ist, machen die Motivprogramme schon Sinn. So kann man sich langsam an die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten gewöhnen.
Selbst benutzt habe ich diese Programme aber so gut wie nie. :wink:
volkerm
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Re: Erfahrungsbericht D70 und D2X

Beitrag von volkerm »

alexis_sorbas hat geschrieben:Mit Einschränkungen das 24mm 2,8.
Hallo Willkommen im Forum und Danke für den Bericht, der sicherlich viel Interesse finden wird.

Ich habe eine Detailfrage: welche Einschränkung siehst Du bzgl. des 24/2.8?
.. und weg.
Pathos
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Beitrag von Pathos »

wozu noch mf vollkommen digital? Hab heute erst wieder wunderbare Ergebnisse aus einer mamiya rz67 pro und einem sinar 22mpix rückteil gezogen - da hat man wenigstens noch die wahl ob film oder digi.. ;)
alexis_sorbas
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Re: Erfahrungsbericht D70 und D2X

Beitrag von alexis_sorbas »

volkerm hat geschrieben: Ich habe eine Detailfrage: welche Einschränkung siehst Du bzgl. des 24/2.8?

Sichtbarer Chromafehler. Lässt sich aber in CS2 und in Lensfix korrigieren.


mfg
Zuletzt geändert von alexis_sorbas am Fr 10. Jun 2005, 19:13, insgesamt 1-mal geändert.
Andreas H
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Re: Erfahrungsbericht D70 und D2X

Beitrag von Andreas H »

alexis_sorbas hat geschrieben:
volkerm hat geschrieben: Ich habe eine Detailfrage: welche Einschränkung siehst Du bzgl. des 24/2.8?

Sichtbarer Chromafehler. Lässt sich aber in CS2 und in Lensfix korrigieren.


mfg
Ist mir bei meinem (AF) nicht aufgefallen, ich benutze es häufig. Handelt es sich um MF oder AF?

Grüße
Andreas
alexis_sorbas
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Re: Erfahrungsbericht D70 und D2X

Beitrag von alexis_sorbas »

Alle MF.
alexis_sorbas
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Beitrag von alexis_sorbas »

Pathos hat geschrieben:wozu noch mf vollkommen digital? film oder digi.. ;)
Weil die ZD im Vergleich zur 500 ELX (auch mit Digiback) und erst recht
im Vergleich zur RZ eine kleine, handliche Kamera ist.

Wenn ein 22MP Chip einen ähnlichen Qualitätsschub bringt wie der
APS Chip der D2X gegenüber dem der D70, dann ist für mich "analog"
gestorben.

Das werde ich aber erst entscheiden, wenn ich mir leihweise ein
Leaf Aptus 22 an meine ELX gehängt habe.

Wenn ich das getestet habe, können wir das weiter diskutieren.

mfg
jenne
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Beitrag von jenne »

Ein Mamiya-Bericht ist unter http://www.possi.de/fotografie/mamiyazd.html .
j.
Sony A9 + Nikon D750 mit Festbrennweiten, zuvor Nikon/Sony D600/A65/A55/D90/S5Pro/D70
UweL
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Beitrag von UweL »

D70 und Motivprogramme :?: Hmm... was würde mir fehlen, wenn sie nicht da wären :?: :D

Ansonsten kann ich nicht viel mitreden. Zwar habe ich allerhand KB-Erfahrung - MF- oder gar GB-Erfahrung fehlen mir vollständig. Nach fast einem Jahr D70 kenne ich die Kamera recht gut. Für einen ambitionierten Amateur bietet sie viel... nicht perfekt, aber immerhin. Eine D2X? Ich fürchte, dann würde ich noch mehr rumschleppen.... (irgendeine Begründung neben dem Preis braucht man doch :wink: ). Spaß beiseite... momentan interessieren mich gewisse Objektive mehr... das kann sich natürlich durch Erfahrung ändern 8)
Gruß, Uwe

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