Bildschirmkalibrierung

Die Rubrik für Alles, was mit der farbrichtigen Ausgabe eurer Bilder durch Monitor, Druck und Belichtung zu tun hat

Moderator: pilfi

Jack_Steel
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Bildschirmkalibrierung

Beitrag von Jack_Steel »

Ich beschäftige mich in letzter Zeit - angeregt durch diverse Beiträge hier im Forum - mit Farbprofilen, Farbräumen und speziell mit der Kalibrierung von Ausgabegeräten wie z.B. dem Monitor. Dazu studiere ich zur Zeit dieses Dokument (Achtung: PDF 2MB) der European Color Initiative welches ich übrigens sehr lesenswert finde.

In Kapitel 1.5 wird die Kalibrierung des Bildschirms (ich habe einen CRT) beschrieben:
Leitfaden digitale Fotografie, ECI hat geschrieben: Ein weiterer, strittiger Punkt bei der Kalibrierung von Monitoren ist die Wahl des Weißpunktes. Der optimale Weißpunkt ist derjenige, der üblichen Betrachtungsbedingungen für Bilder möglichst nahe kommt. Eine Studie von Kodak belegt, dass die spektrale Zusammensetzung von Tageslicht in Räumen zu einer Farbtemperatur von 5000 K tendiert.
Darüber hinaus gibt es entsprechende Lichtquellen mit spektralen Verteilungen, die einer Farbempfindung bei 5000 K bzw. der Normlichtquelle mit der Bezeichnung D50 nachempfunden sind. Das heißt, ein Weißpunkt entsprechend D50 sollte am Monitor eingestellt werden. Eine Ausnahme bilden CRT-Monitore und hier insbesondere die älteren Monitore, die aufgrund ihrer Leuchtdichte und der Kontrastwiedergabe
bei einer Wahl von D50 als Weißpunkt eine sehr gelbliche Bilddarstellung liefern. Hat man einen solchen Monitor, so wählt man besser 6500 K als Farbtemperatur bzw. den Weißpunkt von D65. Ein Bild, das auf einem solchen Monitor dargestellt wird, wirkt im direkten Vergleich mit dem Original unter D50 Normlicht zwar etwas kühler, stimmt aber relativ zum Weiß gesehen gut mit dem Original überein.Die Idealen Einstellungen für die Monitorkalibrierung lauten demnach:
• Kontrolle von Helligkeit und Kontrast über ein Testbild oder mit Hilfe eines Messgerätes.
• Für den Helligkeitsverlauf wenn möglich L* wählen, sonst Gamma 2,2.
• Als Weißpunkt 5000 K und nur in den genannten Ausnahmefällen 6500 K.
Nun, wenn ich meinen CRT auf 6500K stelle hat das Bild so einen Gelbstich dass diese Einstellung unmöglich richtig sein kann. Erst bei ca. 8000K empfinde ich die Wiedergabe als korrekt.

1. Frage: Wie habt ihr euren Bildschirm kalibriert und wie reagiert ihr auf unterschiedliche Beleutungssituationen (Tageslicht, Schreibtischlampe) während den Tageszeiten.

2. Frage: Welche Farbtemperatur habt ihr Bildschirm eingestellt (falls es ein CRT ist, mit TFT's hab ich mich noch kaum beschäftigt) und wie weiß ich welche Temperatur ich einstellen soll um eine möglichst korrekte Wiedergabe am Schirm zu haben?

Ich weiß dass es teuere Profigeräte zur Kalibrierung gibt, ich möchte aber versuchen möglichst einfach eine halbwegs gute Kalibrierung hinzukriegen (z.B. mit Hilfe von Adobe Gamma).
Zuletzt geändert von Jack_Steel am Mi 19. Jan 2005, 00:01, insgesamt 2-mal geändert.
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vkyr
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Re: Bildschirmkalibrierung

Beitrag von vkyr »

Jack_Steel hat geschrieben: ...
Nun, wenn ich meinen CRT auf 6500K stelle hat das Bild so einen Gelbstich dass diese Einstellung unmöglich richtig sein kann. Erst bei ca. 8000K empfinde ich die Wiedergabe als korrekt.
Ds hängt sehr stark von dem allgemeinen Umgebungslicht (also dessen Farbtemperatur) an Deinem jeweiligen Arbeitsplatz und dem jeweiligen Monitor ab. Zudem läßt bei Monitoren und TFTs (hier die Backlights) die Hintergrundbeleuchtung eh meist mit der Zeit ungleichmäßig nach.

Bei mehr Tagesumgebungslicht (also 5000-5500K) wirken eingestellte 6500K an einem Monitor eher zu gelblich.
1. Frage: Wie habt ihr euren Bildschirm kalibriert und wie reagiert ihr auf unterschiedliche Beleutungssituationen (Tageslicht, Schreibtischlampe) während den Tageszeiten.
Ich habe nur noch TFT-Monitore und hier benutze ich durchgehend meist enstprechend angepaßte ICC-Profile für die Monitore.
2. Frage: Welche Farbtemperatur habt ihr Bildschirm eingestellt (falls es ein CRT ist, mit TFT's hab ich mich noch kaum beschäftigt) und wie weiß ich welche Temperatur ich einstellen soll um eine möglichst korrekte Wiedergabe am Schirm zu haben?
Am einfachsten geht dies halt mit einem Spectro- bzw. Colorimeter welches Dir ein passendes ICC-Profil erstellt. - Ansonsten gibt es zu vielen Monitoren bei den jeweiligen Herstellern auch entsprechend angepaßte ICC-Profile zum downloaden.
Ich weiß dass es teuere Profigeräte zur Kalibrierung gibt, ich möchte aber versuchen möglichst einfach eine halbwegs gute Kalibrierung hinzukriegen (z.B. mit Hilfe von Adobe Gamma).
Ok, dann nimm mal Testweise 5500K und Gamma 2,2 und schau wie das bei Deinem Monitor dann bei einem enstprechend gearteten Testbild (Farbschablone mit definierten Farbwerten...) wirkt. - Du kannst auch mit Hilfe von ICC Profile-Viewern schauen wie der Weißpunkt in einem der jeweiligen Monitor ICC-Profilen im XYZ-Interchange Space vorgegen ist, also z.B. in Relation zu den D50, D55, D65, D75, D93 Weipunkten. - Dies kann man z.B. mit dem ICC Inspector (iccinspect) recht gut machen.

Einige weitere Links etc. findet man auch hier: http://www.photogamut.org/index.html
vkyr
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Beitrag von vkyr »

Für den ernsthaften Digital-Fotographen etc. ist halt sowas wie "Gretagmacbeth EYE-ONE PHOTO" mit am Besten geeignet, da es so ziemlich alle relevanten Workflow-Prozesse abdeckt.

http://intl.i1color.com/index.cfm/MenuItemID/134.htm

BTW, Gretagmacbeth ist überhaupt die Company welche in dem ColorManagement Segment mit Abstand die längste und größte Erfahrung hat und auch am professionelsten ist!
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Beitrag von NeuerBenutzer »

vkyr hat geschrieben:Für den ernsthaften Digital-Fotographen etc. ist halt sowas wie "Gretagmacbeth EYE-ONE PHOTO" mit am Besten geeignet, da es so ziemlich alle relevanten Workflow-Prozesse abdeckt.
Schön und gut, aber das ding ist zumindest mir mit $1,395.00 doch ein wenig zu teuer... Was hält denn der Profi vom Spyder2 ? ( ~ 200 EUR)
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Beitrag von Schubi »

Ich kalibriere meinen Monitor und Notebookscreen mit dem Spyder2Pro von Colorvision. Auf diese Weise konnte ich
am Monitor einen von mir nicht bemerkten Rotstich korrigieren. Die Kalibrierung ist sehr einfach und sollte regelmäßig wiederholt werden.
Für den normalen Anwender reicht allerdings schon die einfache Spyder2-Ausführung vollkommen aus.

Ich kann den Spyder2 nur wärmstens empfehlen!

Grüße
Frank
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Beitrag von vkyr »

Wenn es hier vornehmlich nur um die Monitor-Kalibrierung selbst geht, dann ist der Spyder2/Spyder2PRO von ColorVision voll und ganz Ok. - Ein Bekannter hat diesen auch und wir hatten mit diesem dessen Monitore (Eizo 21" CRT, Viewsonic und Sony 19" TFTs) auch sehr gut kalibriert bekommen. - An einem Notebook hatten wir diesen zwar noch nicht ausprobiert, aber je nach Notebook-/GPU-Treiber Einstellungsmöglichkeiten (Luminanz u. Kontrast) sollte das nicht so das Problem sein.
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Beitrag von NeuerBenutzer »

> Ich kann den Spyder2 nur wärmstens empfehlen!

Frank, "wärmstes empfehlen" brauchst du ihn nicht, bin nicht homo :D

Will mir endlich mal n eigenen Spyder zulegen.. habe vor inzwischen schon einiger Zeit nen Spyder ausgeliehen und damit kalibriert...
Reiner
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Beitrag von Reiner »

Der "kleine" Spyder (Colorplus genannt) soll nach meinen Infos, nicht so 100% für TFT-Kalibrierung ausgelegt sein (Der Berater meinte was von "abgespeckte Version" des Vorgängermodelles). Also sollte es wohl besser der Spyder2 sein.

Meine Wahl fiel dann aber auf diesen hier...

Sehr einfache Bedienung, auch die Kontrasteinstellung wird unter Messung des Sensors optimiert (Bei CRT-Monitoren zusätzlich auch die Helligkeit).
Und man kann mit ihm auch eine Messung der Farbtemperatur des Umgebungslichtes durchführen (Die ist sicher nicht supergenau, aber ein guter Anhaltspunkt um ein Gefühl für die Verhältnisse vor Ort zu bekommen).
Reiner
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Beitrag von vkyr »

@Reiner

Ich denke mal Du hast eine recht gute Wahl getroffen, denn das GretagMacbeth Eye-One System ist ziemlich gut und auch quasi ausbaufähig (via dem 200€ Eye-One Display Upgrade Voucher http://intl.i1color.com/html/voucher.pdf).

Siehe auch:

http://intl.i1color.com/

http://www.robgalbraith.com/bins/multi_ ... -6060-6064

Darüber hinaus hat GretagMacbeth auch am meisten Know-How auf dem Farbmanagement Gebiet.
Reiner
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Beitrag von Reiner »

Wobei der 200€ Gutschein bei genauerer Betrachtung der Preise für die Folge-Gerätschaften gar nicht mehr soooo ins Gewicht fällt :wink:
Das Eye One Photo Bundle kostet so ca. 1.800€ :?
Reiner
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