Nachtaufnahmen

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Moderator: donholg

blarch
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Nachtaufnahmen

Beitrag von blarch »

Hallo Zusammen.

Ich habe am Wochenende meine ersten richtigen Nachtaufnahmen gemacht.

Nun meine Frage:

Ich habe mit der Blendenautomatik fotografiert und dort ist mir folgendes aufgefallen. Wenn die Belichtung nicht korrekt ist, erscheint doch in der Anzeige (Sucher) in welche Richtung man die Belichtung korrigeren muss. Also ---> oder <--- Ist die Belichtung korrekt eingestellt wird doch normalerweise der Zeitwert und der Blendenwert, z.B. 2" und 2.8 angezeigt. Manchmal wurde dieses auch angezeigt aber manchmal eben nicht sondern dann wurde nur die Zeit und LO angezeigt, obwohl die Bleichtung korrekt war?

Gruss
Wolfgang
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KnutH
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Beitrag von KnutH »

Hallo Wolfgang,
wenn LO angezeigt wird, heisst das, dass Du bereits am unteren Ende der Skala (> < - Anzeige) für die Belichtungsmessung angelangt bist. Bei Blendenautomatik heisst das, dass die Zeit immernoch zu kurz ist um ein Bild im Rahmen der Belichtungskorrektur erstellen zu können. Bist Du mit der Zeit schon auf 30Sekunden? Dann hilft nur noch BULK (so lange Belichten, bis Du den Auslöser loslässt!).

Du meinst Du hast korrekte Belichtung eingestellt? Woran meinst Du das bemerken zu können? -> ich würde sagen Du hast eine totale Unterbelichtung eingestellt :?
multicoated
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Beitrag von multicoated »

KnutH hat geschrieben:Du meinst Du hast korrekte Belichtung eingestellt? Woran meinst Du das bemerken zu können? -> ich würde sagen Du hast eine totale Unterbelichtung eingestellt :?
Vermutlich am fertigen Bild! :lol:

Bei Nachtaufnahmen muß man u.U. unterbelichten, da der kamarainterne Belichtungsmesser auf Neutralgrau eingestellt ist und das Bild meist nicht mehr haptsächlich sehr dunkel bis schwarz wäre, wenn man sich auf ihn verlassen würde. Kann aber auch sein, daß der Beli einfach überfordert war, da zu wenig Licht.
freundliche Grüße

Mathias

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David
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Beitrag von David »

Multicoated hat geschrieben:Bei Nachtaufnahmen muß man u.U. unterbelichten, da der kamarainterne Belichtungsmesser auf [...]
Danke für den Tipp! Muss ich mal ausprobieren; darauf bin ich garnicht gekommen. Und steht standardmäßig auf +0.3

THX!
JackMcBeer
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Beitrag von JackMcBeer »

Meiner Meinung nach ist die Blendenautomatik für Nachtaufnahmen völlig ungeeignet. Die Automatik würde in jedem Fall Offenblende wählen, was dann eine sehr kleine Tiefenschärfe bedeuten würde.

Mein Tip: Zeitautomatik, je nach gewünschter Tiefenschärfe eine Blende vorwählen, Rauschreduzierung einschalten. Im Sucher wird in den meisten Fällen "Lo" stehen. Davon erstmal nicht irritieren lassen, sondern abdrücken. Sollte das Bild nach der Belichtung zu dunkel sein (die Belichtung war also noch zu kurz), auf "Bulb" schalten und bis 60 zählen. Sollte es immernoch zu dunkel sein, Zeit verdoppeln oder/und Blende um eine Stufe öffnen. Nicht irritieren lassen: bei eingeschalteter Rauschreduzierung bleibt das Display nach der Belichtung nochmal solange dunkel wie belichtet wurde, weil ein Schwarzbild zum Herausrechnen des Rauschens aufgenommen wird.
Ja, und wie schon gesagt, kräftig unterbelichten.

Jack.
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Wolle
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Beitrag von Wolle »

kleine Blende ist schon ok - ich würde hier mal die Tiefenschärfe außen vor lassen. Bei 18mm, 28mm oder sogar 50mm macht die Tiefenschärfe keine größeren Probleme.
Ich richte mich danach,
:arrow: ob ich möglichst die beste Objektivleistung haben will - dann blende ich etwas ab, um überhaupt bestmögliche Schärfe zu bekommen
oder
:arrow: ob ich einen Sterneffekt bei extremen Lichtquellen akzeptieren kann oder nicht - offene Blende, wenn ich keine Strahlen sehen will, abgeblendet, wenn es egal ist.

Die Strahlen entstehen durch Lichtbrechung an den Ecken der Blendenlamellen; allerdings gibt es Objektive, die so viele Lamellen haben, dass auch abgeblendet die Blendenöffnung rund bleibt und so keine Sterneffekte entstehen - sind aber wahrscheinlich die eher richtig teuren Objektive.

Gruß und Glückauf
Wolfgang
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Bild
JackMcBeer
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Beitrag von JackMcBeer »

Ich hab ja nicht gesagt, dass er voll abblenden soll, sondern dass die Blendenautomatik in so einem Fall auf jedem Fall voll Aufblenden würde, und das ist ja wohl auch bei den von Dir genannten Objektiven nicht unbedingt optimal. Zumal es bei schlechtem Licht eh nicht sonderlich einfach ist, korrekt scharf zu stellen. Die Automatik findet in diesem Fall meist eh nichts. Da kann wenigstens etwas Tiefenschärfe nicht verkehrt sein.

Jack.
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blarch
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Beitrag von blarch »

Hallo Zusammen.

Erst einmal danke für die Tipps und Ratschläge.

@KnutH
Nein die Zeit stand nicht auf 30 Sekunden sondern in dem Bereich 3-6 Sekunden. Erst wurde "<--" angezeigt und dann LO. Wie gesagt nur manchmal. Manchmal wurde auch die Blende angezeigt. Und die Bilder sind am fertigen Ergebnis immer korrekt belichtet.
Aber das haben wir ja schon geklärt, dass der Belichtungsmesser bei Dunkelheit überfordert ist und LO anzeigt, wenn ich das richtig verstanden habe.

@JackMcBeer
Blendenautomatik oder Zeitautomatik ist doch egal - oder? Ich meine bei der Blendenautomatik stelle ich die Zeit ein und die Blende wird automatisch gewählt - oder? Dann fahre ich mir der Zeit immer so weit hoch bis ich die gewünschte Blende habe - kommt dann doch aufs selbe raus wie bei Dir - oder?
Auf jeden Fall werde ich es mal mit deinem Tipps versuchen :wink:

Liebe Grüsse an Alle.

Wolfgang
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Beitrag von KnutH »

Wenn ich Nachtaufnahmen mache, dann verwende ich den Modus M (manuell). Dann mache ich meistens eine "Serie": Blende verwende ich zwischen 5 und 11 (je nach Objektiv) und Belichtungszeit meist zwischen 10 Sekunden und 2-3Minuten (je kleiner die Blende, desto größer die Belichtungszeit). Je nach Helligkeit des Motives, welches mir wichtig ist: Beim Mond zB habe ich auch mit 1/20 oder noch schneller fotografiert, da dieser zwar von "Dunkel" umgeben wird, aber dafür selbst sehr hell ist. Bei Sternen muss ich da schon länger Belichten - habe dafür aber die Bewegung der Erde mit drauf. Hier kann eine extrem kurze Belichtungszeit mit einer sehr großen Blende hilfreich sein (1.4-2.8). Nach meinen Versuchen kann ich dann die Bilder entweder übereinanderlegen oder suche mir das schönste raus.

Das ist ja das schöne an der digitalen Fotografie: ich kann ein paar Fotos hintereinandermachen und sehe gleich, wie es sich mit der Belichtung verhält :-) - und im RAW - Format aufgenommen habe ich dananch noch etwas Spielraum.

AChja: verwende natürlich ein stabiles Stativ und auslösen per Selberauslöser (2Sek) oder Fernbedienung, wenn zu Hand.

Unter fotos.in-schriesheim.de -> Nacht sind meine Ergebnisse zu sehen.

Gruß

Knut
JackMcBeer
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Beitrag von JackMcBeer »

@blarch
Im Prinzip hast Du schon Recht, ist nur das Problem, dass die Blende einen sehr begrenzten Bereich abdeckt und zusätzlich noch für die Tiefenschärfe zuständig ist. Je nach Objektivtyp geht nicht mehr als 4.5 oder 2.8 etc. Und in dieser Einstellung hast Du bereits NULL Tiefenschärfe. Das wird doch meist Mist, im Dunkeln findet der AF keinen Punkt und auf der Mattscheibe ist auch meist nicht viel zum Scharfstellen zu finden. Ausser natürlich unendlich, dann ist aber im Nahbereich alles unscharf.

Mit der Zeitautomatik hast Du fast unbegrenzte Möglichkeiten, die Automatik wählt bis zu 30sec von selbst, wenn es dann immer noch zu duster wird, dann musst Du halt Manuell belichten. Fertig.

Blendenautomatik macht meiner Meinung nach NUR Sinn, wenn ich eine ganz bestimmte Belichtungszeit haben möchte. Also von mir aus 1/1000 bei schnellen Bewegungen.

Also wie gesagt, ich bleibe dabei, hab damit die besten Erfahrungen gemacht: Zeitautomatik: zuerst mal Probebild, damit ich weiss wo ich ungefähr liege (Monitorbild/Histogramm), dann je nach Motiv meist kräftig unterbelichten (+/-), dann entweder mit Zeitautomatik und +/- weiter oder manuell verfeinern. Blende so zwischen 8-11, natürlich je nach Motiv. Nicht vergessen: ISO-Automatik aus!
Wenn die Belichtungszeiten unerträglich lang werden, dann gehe ich auch mal mit der ISO etwas hoch, aber nicht mehr wie 400. Der Schritt von 200 zu 400 halbiert die nötige Belichtungszeit.

Jack.
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