Objektiveindrücke 12-24, 18-50 2.8, 28-75 2.8 und 20D

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Moderator: donholg

Toastesser
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Objektiveindrücke 12-24, 18-50 2.8, 28-75 2.8 und 20D

Beitrag von Toastesser »

Da mir der Trubel auf Messen zu groß nahm ich den gestrigen Shoppingdrang meiner Frau zum Anlass mal wieder in meinem Spielwarenladen vorbeizusehen.

Ein 17-55DX war nicht zu kriegen und scheint auch auf ein paar Wochen hin nicht lieferbar zu sein.
Ausserdem wollte ich ja was richtig WW-liges.

Deshalb hatte ich mir vor zwei Wochen das Sigma 12-24 zu einem wirklich günstigen Preis gekauft. Wegen der bekannten Schwächen ein vierwöchiges Umtauschrecht ohne Begründung vereinbart.
Ab Blende 8 und kleiner sind die Ergebnisse ok, ab Blende 11 brauchbar.
Bisschen irritierend das Popeye. Da kein Schutzfilter immer wieder den Deckel drauf. In Gegenlichtsituationen massiver Flare und Ghosterscheinungen. Kann aber mit nem Stück Pappe vermieden werden, nur lästig.
In einigen Bildbereichen, bei mir links, deutliche Unschärfe sichtbar.
(Wegen des Schärfewahns lasse ich mittlerweile meine Frau schauen, auf ca 13*18 große Bilder). Dafür rechts Lichtabfall.
Zusätzlich scheinbare Fokusirrtümer, es war öfter etwas scharf, was ich mir sicher nicht als Fokuspunkt gemerkt hatte.
Die Belichtung etwas arg knapp, ca noch 1/2 - 1 Blende dunkler als das Kitobjektiv, was ja auch recht knapp belichtet. Da mir das auffiel, habe ich dann beide bei 18mm verglichen.
Dafür sehr wenig Verzeichnungen.
Farben und Kontrast zurückhaltend, ein wenig flau wirkend. Mit nem Dreh an der Belichtung schon besser, aber nicht so ganz da wo ich es gerne hätte.
Offenblende inzwar nicht unbrauchbar, aber doch recht schnell bei min 8, eher 11, als "normale" Blende gelandet. Dafür braucht man erst mal das Licht.
Vom Äußeren her ein ganz schöner Trümmer und auch kein Fliegengewicht.
Keiner der Punkte allerdings im "krimenellen" Bereich.
In der Summe der Eigenschaften allerdings zu viele Kompromisse, auch für einen guten Preis. Dann lieber keins. Also Rückgabe. (Mein früheres Sigma 15-30 war wesentlich besser, mir allerdings nicht WW genug und mit dem ähnlichen Popeye schon auch ein echtes "drauf aufpassen" angesagt.).

Dummerweise hatte der Händler gerade ein 12-24DX da 'rumstehen. Wenigstens mal testen. Es fällt direkt auf: Größe und Gewicht, ein "echtes" Walkaround. AF ist wiederum schneller.
Erste Eindrücke hier: Auch bei f/4 schon gute Ergebnisse, Verzeichnungen sind da, allerdings nicht so wild wie ich es den Gitternetzlinientestbildern nach erwartet hätte. Und Dank der Anstrengungen anderer (PTlens, und danke auch an die Datenlieferanten) auch gut in den Griff zu kriegen. Farben, Schärfe und Kontrast sind ein echtes wohoo gegen das Sigma. Auch die Nutzbarkeit bei f/4 steigern die Einsatzmöglichkeiten gewaltig.
Aufgrund der äußeren Gestaltung der Linse im Vergleich zum Sigma erwartet kein Laie ein WW. D.h, man kann in Ruhe irgenwowohin zielen und dabei Nasenpopler ablichten, wenn man den will. Nach harten Preisverhandlungen mitgenommen. (Die Eindrücke sind von "nach dem Mitnehmen").

Da ich dann schon mal da war, habe ich mir dann auch mal das Sigma 18-50 2.8 angesehen. Recht klein, leicht und plastikmäßig, allerdings durchaus stabil und keinesfall "wackelig". Der Tubus fährt aber reichlich aus. Bei einer "EX" Linse hatte ich jetzt ein "Mehr" in der Hand erwartet. Bilder sind schon bei Offenblende scharf, CAs konnte ich keine ausmachen, auch bei extra darauf abgestimmten Bildern, dafür aber PF in Extremsituationen. Für den Preis von 409 € wäre es ein Mitnehmer gewesen und die Ablösung für das Kit. Nur: Der AF ist derart grottenlahm, das ist richtigehend langweilig, allerdings leise.
Im Vergleich dazu ist das Tamron 28-75 wesentlich schneller, hier aber deutlich sichtbar die Schärfezunahme von f/2.8 nach f4.

Und da meine Frau noch beim Austesten der Auflösung und Kontraste verschiedener Schuhmodelle war, habe ich dann auch gleich die 20D noch einmal ausprobiert (wie vor 2 Wochen schon).
Offensichtlich habe ich schon "Nikon-Finger", mit der Bedienung über das Rad an der Rückseite komme ich gar nicht klar. Der Sucher ist heller als der der D70, aber nur unwesentlich und fällt nur im direkten Vergleich auf.
Was richtig positiv auffällt ist die AF-Geschwindigkeit. Und auch die "Bestätigung" welches AF-Feld gewählt wurde ist besser sichtbar als bei der D70. Das Auslösegeräusch muss man mögen, mein Fall war das nicht. (Bildqualität vergleiche ich nicht, da mag es Unterschiede geben, ein AHA!-Erlebnis hatte ich nicht). Die Tatsache, dass Canon die 20D im Kit mit einem 18-55 anbietet und das Kit mit dem 17-85 ohne Gegenlichtblende, spricht Bände, jedenfalls für mich.
Das Feeling, mag ja sein, dass die 20D auf dem Papier ein besseres Gehäuse als die D70 hat. In der Hand merke ich davon nichts, das wirkt schon alles reichlich "preisoptimiert" (Knöpfe, Rädchen, Displays).
Außerdem teilte mir die Kamera gelegentlich mit, dass sie "busy" sei, ohne dass ich überhaupt irgendwas gemacht hätte ausser den Auslöser halb durchzudrücken. Positiv formuliert: Das fand ich niedlich.
Ein wenig neidisch habe ich dann schon (wieder mal) auf Objektive wie das 70-300 DO IS USM, das 70-300 IS USM und das 70-200 L f/4 geschaut. Hoffentlich bringt Nikon da bald mal was, der neue Konverter für die CP 8800 lässt ja hoffen.
Und während ich da so 20D herumfummelte kam einer mit nem dicken Rucksack rein, packte sein Canonzeugs auf die Theke (10D, 17-40, 70-200 4, Blitz und mehr) und nahm eine D70 (und mehr) entgegen und brabbelte fluchend in den Bart über den Canon-Service.

Nun ja, so spielt's.
Grüße
Chris
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Re: Objektiveindrücke 12-24, 18-50 2.8, 28-75 2.8 und 20D

Beitrag von Heiner »

Danke für den Beitrag. Der Vergleich der 12-24 Linsen ist immer wieder der gleiche. Du wirst das 12-24 Nikkor nicht bereuen. Ich freue mich schon auf Fotos. Die neuen Linsen von Nikon, speziell die der letzten 3 Jahre, sind spitze. Kosten sehr viel Geld, lassen aber kaum Grund zur Diskussion der optischen Leistung, pfleg sie gut und Du wirst lange Freude dran haben.
CU

Heiner


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Beitrag von volkerm »

Hallo Chris,

Danke für den ausführlichen Praxisbericht. Sehr nützlich!

Viele Grüße,
Volker
.. und weg.
Etienne
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Beitrag von Etienne »

...nun, ich möchte mich auch noch zu Wort melden und die sehr gute Qualität des Tamron SP AF 28-75mm/f2.8 XR Di bestätigen. Das Objektiv ist sehr gut verarbeitet, bietet eine hervorragende Abbildungsleistung ab Blende 4 und ist sozusagen mein Standardobjektiv auf der D70. Negativ empfinde ich lediglich die Weichzeichnung des Objektives bei Offenblende im unteren und oberen Brennweitenbereich.

Ich habe hier bereits schon einmal die Abbildungs- und Schärfeleistung des Objektives bei unterschiedlichen Blenden präsentiert, allerdings als Gast, aber unter gleichem Namen ;-) und möchte dies passenderweise an dieser Stelle erneut tun.

Bild

Ciao, Etienne
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Beitrag von Heiner »

Tüchtig! Aber erklär mir bitte wie ich an den kleinen Bildern ein Objektiv bewerten soll! :wink:
CU

Heiner


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Etienne
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Beitrag von Etienne »

Servus starheiner,

mit Verlaub, aber ich hätte auch gern 24 mal 3008x2000 Pixel Bilder hochladen können, aber ich glaube, dass hätte den Rahmen ein wenig gesprengt, oder? ;-)

Nein, bei den 'Bildchen' handelt es sich um Ausschnitte der jeweiligen Aufnahmen. Alle Aufnahmen wurden vom Stativ aus gemacht. Der Ausschnitt liegt in der Bildmitte, auf welchen auch fokussiert (AF-S) wurde. Die Crops sind zwar nicht 100%, weil dafür der Bildausschnitt noch kleiner geworden wäre. Mit den Bildern wollte ich zum einen die Schärfentiefe oder auch Tiefenschärfe bei den einzelnen ganzen Blendenstufen dokumentieren und ich denke, dass das auch sehr gut zu erkennen ist. Zum anderen soll die Abbildungsleistung bei jeweiliger Brennweite und Blendenstufe dokumentiert werden. So zeigt sich beispielsweise bei Offenblende, dass das Objektiv Schwächen am unteren und oberen Ende der Brennweite, also bei 28 und 75mm hat (siehe oben rechts Blattspitze). Zudem lässt sich erkennen, das Bilder bei 28mm ein wenig dunkler erscheinen, als bei den Brennweiten 50 und 75mm.

Sollte das immer noch nicht genügen, dann gib mir bitte einen Tipp, was ich ändern soll oder wie ich den Vergleich noch besser verdeutlichen könnte. Bilder sind kein Problem. Auch habe ich genügend Fotos aus der 'Praxis'...

Ciao, Etienne
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Beitrag von Heiner »

Nützlich ist dabei immer wenn man den eigenen Eindruck hier vermittelt! Trotzdem Danke für Deine Mühe, steckt viel Arbeit drin!
CU

Heiner


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Beitrag von volkerm »

@Etienne:

Wenn Du irgendwo etwas Webspace hast, wäre ein Link auf vollformatige Bilder hilfreich. Auf den kleinen Bilder erkenne ich auch wenig.
Spannend ist auch der Randbereich bei f2.8 und f4, denn Bildmitte ist ja fast immer gut (egal bei welchem Objektiv).
edit: [/Klugscheiss ein] Das sieht man auch sehr schön an den Kurven bei den Color Foto Objektivtests: rote Kurve für Bildmitte hat bei fast allen Objektiven schöne hohe Kontrastwerte bis zu feinsten Strukturen. Die Unterschiede zwischen guten und schlechten Objektiven werden bei den Kurven für die Randbereiche (grün, blau, lila) deutlich. Bei guten Objektiven gibt es nur einen kleinen Randabfall (fast so gut wie in Bildmitte), die schlechteren Objektive fallen zum Rand in Kontrast und/oder Auflösung (Schnittpunkt mit der x-Achse) stark ab. [/Klugscheiss aus, sorry]

@Toastesser: hatte neulich von jodi2 eine Menge Testbilder vom 12-24 an der D70 gesehen .... superscharf, das war extrem überzeugend. So wie Du es beschreibst!

Viele Grüße,
volker
Zuletzt geändert von volkerm am Mo 4. Okt 2004, 12:15, insgesamt 3-mal geändert.
.. und weg.
Etienne
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Beitrag von Etienne »

Hi volkerm,

Webspace habe ich genügend, aber die Bilder sind zur Bewertung der Schärfe/Unschärfe des Bildrandes glaube ich ein wenig ungeeignet. Außerdem sollte man doch dazu am besten eine ebene Fläche ablichten, zwecks Abstand, denn fokusiert man beispielsweise auf einen Kaktus, so ist klar, das der Rand unscharf wird. ;-)
Nun, das werde ich wohl heute Abend mal solch eine Testserie bei Offenblende und Blende 4 machen und anschließend das Ergebnis hier veröffentlichen.

Ciao, Etienne
Zuletzt geändert von Etienne am Mo 4. Okt 2004, 12:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von volkerm »

Etienne hat geschrieben:Außerdem sollte man doch dazu am besten eine ebene Fläche ablichten, zwecks Abstand, denn fokusiert man beispielsweise auf einen Kaktus, so ist klar, das der Rand unscharf wird. ;-)
Hallo Etienne,

ich habe mir für die Tests eine Hecke gesucht. Auf den großen Bildern kann man die Randschärfe ganz gut beuteilen, bei dem 800 Pixel breiten zumindest erahnen... edit: bei diesem ist z.B. Bildmitte klasse, aber Rand schauerlich schlecht und das auch noch unsymmetrisch (Zentrierung).

edit: dies war ein (offenbar dejustiertes) 24-120VR, nicht das Tamron!

Viele Grüße,
volker

Bild
Zuletzt geändert von volkerm am Mo 4. Okt 2004, 14:10, insgesamt 3-mal geändert.
.. und weg.
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