Erste Erfahrungen mit der D3x

Alles rund um die D-SLR Modelle, eure Fragen und Antworten. Diskutiert in der Community.

Moderator: donholg

Stephan_W
Batterie8 Landschaft
Beiträge: 782
Registriert: Di Dez 21, 2004 15:36
Wohnort: Delémont/CH

Erste Erfahrungen mit der D3x

Beitrag von Stephan_W »

Hallo

Ich konnte dem günstigen Pfundkurs sammt günstigem Angebot eines Versenders nicht widerstehen und habe mir die D3x angeschafft. Dank gutem Timing und niedriger Mwst in der Schweiz hat mich das ganze nicht viel mehr als 5000 Euro gekostet. Immer noch sehr viel Geld. :oops:

Ich weiss zwar, dass sich hier NIEMAND :bgrin: für diese Kamera interessiert, aber ich möchte doch mal meine ersten ganz subjektiven Eindrücke wiedergeben. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich viele bestätigt fühlen.

Also die gute Nachricht ist: Die Auflösung ist, wenn alle anderen Parameter stimmen, atemberaubend!!! Mit einem guten Objektiv (24-70) etwas abgeblendet erreicht man Auflösungen, mit denen es Freude macht, die Einzelheiten eines Fotos mit der Lupe oder am Bildschirm in voller Grösse zu studieren. Ich bin sicher, dass grosse Prints Resultate bringen, die einen staunen lassen.

Die schlechte Nachricht ist, dass man durch die hohe Auflösung und die etwas niedrigeren ISOs sehr schnell kleine Verwackler bekommt, die den Mikrokontrast reduzieren. Ich bin sicher, dass man das bis A3 -print nicht mehr wahrnimmt, aber das ist ja letztlich auch nicht der Sinn der Sache.

Weiterhin braucht man wirklich exzellente Objektive, weil sonst auch Micro-Kontrast flöten geht. Ich weiss jetzt auch, warum das alte 50er ersetzt wurde :roll:

Ausserdem hat bei mir der Autofukus oft etwas Mühe, z.B bei nicht so gutem Licht.

Kurz gesagt, die Ergebnisse sind da, aber man erkauft sie mit dem Nachteil, dass man deutlich mehr Licht braucht und/oder ein Stativ. Grob geschätzt muss man, um optimale Ergebnisse zu erzielen, 1-2 EV für die ISOs investieren und weitere 1-2 EV für die Geschwindigkeit. Weiterhin 1-2 EV um die Objektive abzublenden, damit sie im optimalen Bereich arbeiten können. Das addiert sich ganz schön!

Mein (erstes) Fazit:

Für Landschaftsaufnahmen mit Stativ ist die Auflösung einfach unschlagbar und ein echter Sprung nach vorn. Für Studio mit viel Licht sicher auch (habe ich noch nicht getestet).

Für alles andere sollte man eine D700/D3 haben.

Viele Grüsse

Stephan

Benutzeravatar
Lefkes
Batterie7 Kamera
Beiträge: 284
Registriert: Di Nov 13, 2007 20:29
Wohnort: Mittelhessen

Re: Erste Erfahrungen mit der D3x

Beitrag von Lefkes »

Stephan_W hat geschrieben:Hallo

...Mein (erstes) Fazit:

Für Landschaftsaufnahmen mit Stativ ist die Auflösung einfach unschlagbar und ein echter Sprung nach vorn. Für Studio mit viel Licht sicher auch (habe ich noch nicht getestet).

Für alles andere sollte man eine D700/D3 haben.

Viele Grüsse

Stephan
:hehe: Das habe ich schon im Dezember 2007 gewusst :P
Viele Grüße

Lefkes

piedpiper
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 7222
Registriert: Di Feb 22, 2005 0:02
Wohnort: Haan
Kontaktdaten:

Re: Erste Erfahrungen mit der D3x

Beitrag von piedpiper »

Stephan_W hat geschrieben:Ich weiss zwar, dass sich hier NIEMAND :bgrin: für diese Kamera interessiert,
Du irrst! Danke für den Bericht!
Gruss, Andreas

jsjoap
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 2789
Registriert: Mo Jan 17, 2005 21:46
Wohnort: In der Nähe von Regensburg
Kontaktdaten:

Re: Erste Erfahrungen mit der D3x

Beitrag von jsjoap »

Stephan_W hat geschrieben:
Für alles andere sollte man eine D700/D3 haben.
Da ich ein gelegentlicher Landschaftsfotograf bin und ansonsten nur "alles andere" fotografiere, bin ich mit meiner D700 was die Auflösung angeht wohl lange Zeit (wie zuvor mit meiner D2H) "richtig aufgestellt"....

Danke für deinen kleinen ersten Eindruck.....;)

Gruß
Jürgen
Es ist nicht immer leicht älter zu werden, aber bedenke die Alternative

Erfolg steigt nur dann zu Kopf, wenn der erforderliche Hohlraum vorhanden ist!

Cycleboy
Batterie8 Landschaft
Beiträge: 794
Registriert: Mo Mär 27, 2006 19:05
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Cycleboy »

@jsjoap: sehe ich auch so. Fragt sich nur, was "lange Zeit" heutzutage bedeutet...

Stephan_W
Batterie8 Landschaft
Beiträge: 782
Registriert: Di Dez 21, 2004 15:36
Wohnort: Delémont/CH

Beitrag von Stephan_W »

Du irrst! Danke für den Bericht!
naja, was ich hier so lesen konnte ..... :arrgw:

Aber mal im Ernst, diese Kamera veranlasst zu philosophischen Betrachtungen. Bei 200 Iso mit dem 35er Zeiss ins Tal fotografiert und Pixelpeeping gemacht, kann man einen Haufen Dinge erkennen, die keinen interessieren. Und die Bäume sind immer noch matschig, es sind halt nur viel mehr und sie sind auch weiter weg. Bzw. hat man diese Bäume vorher gar nicht gesehen. Wieviel Pixel braucht der Mensch?

Trotzdem oder gerade deshalb ist es ein Erlebnis! Es ist ein wenig so, als würde man mit einem 42er Fernglas über die Landschaft gleiten. Irre. Oder mit einem 135er mit 6 MP die Landschaft abtasten. Crop bekommt plötzlich eine andere Bedeutung. Im Grunde genommen hat man einen eingebauten 4 - fach Zoom, den man frei positionieren kann.

alexis_sorbas
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 5272
Registriert: Fr Jun 10, 2005 13:37

Beitrag von alexis_sorbas »

Ich weiss zwar, dass sich hier NIEMAND für diese Kamera interessiert, ...
...
Also die gute Nachricht ist: Die Auflösung ist, wenn alle anderen Parameter stimmen, atemberaubend!!! Mit einem guten Objektiv (24-70) etwas abgeblendet erreicht man Auflösungen, mit denen es Freude macht, die Einzelheiten eines Fotos mit der Lupe oder am Bildschirm in voller Grösse zu studieren. ...
Die schlechte Nachricht ist, dass man durch die hohe Auflösung und die etwas niedrigeren ISOs sehr schnell kleine Verwackler bekommt, die den Mikrokontrast reduzieren. ...
...
Weiterhin braucht man wirklich exzellente Objektive, weil sonst auch Micro-Kontrast flöten geht. Ich weiss jetzt auch, warum das alte 50er ersetzt wurde
...
... die Ergebnisse sind da, aber man erkauft sie mit dem Nachteil, dass man deutlich mehr Licht braucht und/oder ein Stativ. Grob geschätzt muss man, um optimale Ergebnisse zu erzielen, 1-2 EV für die ISOs investieren und weitere 1-2 EV für die Geschwindigkeit. Weiterhin 1-2 EV um die Objektive abzublenden, damit sie im optimalen Bereich arbeiten können. Das addiert sich ganz schön!
Moin,

... Ok. Sinnigerweise sollte man also:
– ein Stativ verwenden,
– in Kombination mit "aktuellen" Objektiven...
– Und möglicherweise auch noch mit Kabel/Drahtauslöser,
– und mit ggf. hochgeklapptem Spiegel...
... also genau das machen muss, was man so wie so für "gute" Fotografie machen sollte... :roll:

:hmm: :roll: :o :( :((
Öhm, sorry... so ein Kosten(aufwand) in Verbindung mit exorbitantem Preisverfall
in den nächsten paar Jahren für Landschaftsaufnahmen mit nur "24MP"??? :umkipp:
... Wenn das jemand professionell macht, wäre das u.U. was anderes...
... Aber wer das professionell macht, gibt sich vermutlich auch nicht mit 24MP zufrieden, zumal man gerade "Landschaftsfotografie" nach wie vor bevorzugt
mit Silberhalogenid "abarbeiten" kann... besonders mit der "Sorte" Kodak Ektar 100 (ab April auch als Rollie :super: :bgrin: )...

Zugegeben, die D3X ist sicher "universeller" einsetzbar als eine MF oder GF...
... aber für "gelegentlich hochauflösende Landschaftsfotografie jenseits der 12MP und als Single-Shot" tut es locker eine gebrauchte MF ab 6x7cm und ein "ordentlicher" Film.

Die Geschichte mit der Verwacklung, Microkontrast etc. ist übrigens nicht neu...
Das wissen KB-Fotografen schon, seit sie angefangen haben, hochauflösende Dokumentenfilme (Kodak Technical Pan z.B.) in Ihre Kameras zu packen... das zwang eh immer zu Stativ und Drahtauslöser.

Und wenn ich eh schon ein Stativ mitschleppe, kann ich auch gleich eine "richtige" Kamera mitnehmen... ;)
Zuletzt geändert von alexis_sorbas am Mi Feb 18, 2009 20:51, insgesamt 1-mal geändert.
mfg

Alexis


Amateure sorgen sich um ihr Equipment
Profis sorgen sich um das Geld
Meister sorgen sich um das Licht

Benutzeravatar
lothmax
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 2299
Registriert: Di Mai 03, 2005 17:12
Wohnort: Münster / Greven

Beitrag von lothmax »

Menno....ich gerate ins träumen...wie geschaffen für Makros..*sabber
Zuletzt geändert von lothmax am Mi Feb 18, 2009 20:47, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß.......Lothmax

----------------------------------------

Toleranz ist die Nächstenliebe der Intelligenz



http://home.fotocommunity.de/lothmax

Stephan_W
Batterie8 Landschaft
Beiträge: 782
Registriert: Di Dez 21, 2004 15:36
Wohnort: Delémont/CH

Beitrag von Stephan_W »

Hi Alexis

Ich hatte mir die Frage nach dem MF auch gestellt, sowohl digital als auch analog.

Meiner Einschätzung nach steckt die D3x bei optimalen Bedingungen (wie von Dir beschrieben) eine analoge MF locker in die Tasche, auch mit Ektar 100. Ich habe einige Filme gescannt, und selbst die besten Filme haben halt noch ein Korn, selbst wenn es noch so klein ist. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

Zum Preis oder Preisverfall: Wenn man heute ein neues MF-Equipment kauft, muss man auch einen Preisverfall in Kauf nehmen. Klar, ein gebraucht gekauftes analoges MF-Equipment ist heute günstig zu haben, aber wenn man die Zeit für den workflow einrechnet, bin ich mir nicht sicher, ob sich das rechnet. MF-Filme kann man nicht mal grade eben beim Supermarkt abgeben.

Mal abgesehen davon, dass dann noch einzusätzliches System im Schrank stehen würde (bei mir dann drei :(( ) .

Was ich eigentlich mit meinem kleinen Bericht sagen wollte: Hinsichtlich der Auflösung betritt man mit der D3x neue Welten, aber man erkauft es sich mit einigen Nachteilen im "allgemeinen" Betrieb.

D2x, D300, D700 und D3 sind Kameras, die einen sehr weiten Bereich abdecken und die qualitativ weit über das hinausgehen, was man im KB-format jahrelang kannte.

Mit der D3x geht man hinsichtlich der Auflösung ein gutes Stück weiter, aber in anderen Bereichen muss man auch Abstriche machen bzw. mehr Aufwand treiben, um das Potential auch wirklich zu nutzen. Wobei sich dann noch die Frage stellt, für welchen Fall oder wen dieses Potential noch wichtig ist.

Oli K.
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 7889
Registriert: Mo Jan 20, 2003 12:19
Wohnort: NRW
Kontaktdaten:

Beitrag von Oli K. »

Vielen Dank für die Infos :!:

Wenn ich ehrlich bin, habe ich diese gewissen "Voraussetzungen" aber schon vermutet. Ich denke man muss sich gerade in Punkto Neuanschaffungen in Zukunft stärker damit auseinandersetzen, wie der eigene "praktische Fotoalltag" ausschaut und mit welchem Gerät man diesen am besten bewältigt... :idea:

<speerspitze>Wer gibt schon so viel Geld für eine Kamera aus, die ihre grossen Vorteile *nur* in ein oder zwei Bereichen unter optimalsten Voraussetzungen ausspielt und der Spaß am eigentlichen Fotografieren etwas auf der Strecke bleibt, weil man nur noch mit Stativ, Spiegelvorauslösung etc. herumhantiert und die Bilder aus der Hand direkt in der Qualität sinken :?: </speerspitze>

Selbst wenn eine D700x mit einem abgespeckten D3x Sensor kommen sollte, würde ich mir glaube ich trotzdem überlegen, welchen Preis man letztendlich dafür zahlt. ISO50 z.B. ist toll, sieht sehr sauber aus, aber Landschaftsaufnahmen ausschliesslich bei 1/8 Sekunden (wenn überhaupt) zu machen, kann sicher auch etwas eintönig sein, bzw. muss nicht unbedingt zu den eigenen Gewohnheiten passen. Wenn ich nur daran denke, wie wenig Bilder ich mit ISO 100 gemacht habe..., hm, es wird sicher nicht einfacher...

Ich denke wir stehen hier an einem Umbruch, an dem es nicht mehr ausschließlich mit einfachen Marketing-Argumenten zu beantworten ist, ob diese oder jene Kamera besser zu den eigenen Anforderungen passt. :idea:
Grüße, Oli

-
Pixelpaintings.de | 500px.com

"The goal of any technique is that when the image is completed you cannot see the technique in the image."

Vincent Versace

Antworten