DSLR für Kinder / Schüler / Jugendliche ???

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Moderator: donholg

lottgen
Batterie12 S
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Beitrag von lottgen »

Unsere Kinder (jetzt 5 und 9) sind von Digitalkameras absolut fasziniert, es regt sie zum Experimentieren und genauen Hinsehen an. Bei der großen gab es schon vor ca. 3 Jahren viele feine Fotos mit Details einer gemieteten Finca auf Mallorca, die Kamera wurde häufig schräg gehalten, die Diagonale als Gestaltungselement ist offensichtlich (und tatsächlich wohl gewollt), sie hat spannende Strukturen und Reihungen entdeckt, Farbkontrase und all das ohne Papa.

Das Werkzeug war eine Dimage D7Hi (oder A1). Die Größe war ok, etwas unter D40 denke ich, der Zoombereich 28-200 (KB-Äuivalent) natürlich reizvoll, die Makro-Fähigkeiten ok und der Blitz regte zum expermientieren mit Licht an.
Mit einer normalen Kompakten ist die Begeisterung kleiner, ich denke, der manuelle Zoom war schon klasse, jetzt wird mit der Knipse eher geknipst. Die D80 von Papa mit z.B. 18-200 ist eher zu groß und zu schwer, mit dem 105' er Makro wohl auch. Ich denke aber, dass vielleicht im nächsten Sommerurlaub die große Kamera bei meiner Großen in den Blick gerät, gegen eine eigene DSLR oder Dimage für die Tochter haben wir uns entschieden wg. Größe/Gewicht und unübersichtlichkeit beim Bilder-Sichten.

Meine Kinderkamera sollte also etwa so groß wie die D40 oder etwas kleiner sein, als Objektiv fände ich 20 bis 60 mm (bei Crop 1,5) sinnig, manueller Zoom und manuelles Scharfstellen (AFS) sollte drin sein, Lichtstärke durchgängig 3,5 fände ich ausreichend, viel weniger mit Blick aufs Sucherbild und das Freistellen nicht. Vielleicht könnte man mechanisch oder per Kameraeinstellung Brennweiten fixieren.
DIe Naheinstellgrenze sollte Abbildungen bis zu einem Maßstab von mindestens 4:1 erlauben.

Antiwackel fände ich OK, das mindert die Frustration am Anfang, man kann mit und ohne VR lernen, dass es Grenzen bei Langzeitbelichtungen gibt, zudem werden Bewegungen sichtbar, das kann gestalterisch spannend sein bzw. lehrt eine weitere Ursache für fehlende Schärfe zu erkennen.

Eine gute Automatik (Matrixmessung) fände ich als Einstiegsdroge hilfreich, aber auch einen voll manuellen Modus (evtl. Spotmessung, Zeit/Blende leicht zugänglich, Lichtwaage/Nachführautomatik),.
Eine Einstellung über einen Lichtwert, wie ich es von der Contaflex meines Vaters kenne, wäreauch nicht dumm: Auf Knopfdruck Belichtungsmessung, Anzeige eines Lichtwertes (EV)), dieser wird an der Kamera eingestellt evtl. mit bewußter EV-Korrektur, dann sind über ein Rad alle passenden Blenden/Zeit-Kombinationen wählbar.

AF fände ich gut (ein Kreuzsensor in der Mitte und Speicherung), aber das Objektiv müßte auch einen ordentlich laufenden Fokusring haben.

Ein gutes Display für die Bildbetrachtung ist wichtig, es hält bei der Stange (oder wlan zum Zentralrechner bei Kameras fürs Lernen in der Gruppe).

Vielleicht fällt mir später mehr zu meiner Wunsch-Einsteiger-Kamera ein.

LG Jan

ManoLLo
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Beitrag von ManoLLo »

Reiner hat geschrieben:So langsam verstehe ich den Thread.... Ich hatte mich schon von Anfang an gefragt, wo der Bezug zu Nikon-Kameras sein sollte :kratz:

Ich könnte mir eine Einsteigerkamera der "Zukunft" so vorstellen.

- Minimalistische Ausrüstung mit Hardwarebedienelementen (Auslöser, Blendenrad, Ein/Ausschalter,...).
- Die komplette Rückseite als Touchpanel/Bildschirm.
- Per PC einstellbarer Funktionsumfang / Erfahrungs-Level.

Damit wäre man in der Lage, dass man dem Lernenden wirklich erstmal nur die Funktionen anbietet, welche er für sein Lernziel, oder die jeweiligen Anforderungen ("..heute machen wir mal Makros...") benötigt.
Das Bedienerinterface könnte dabei von "verspielt" (für die ganz Kleinen) bis hin zu "regulären" Designs reichen bzw. sich dorthin entwickeln.
:10:

Variable Didaktik. Sehr gut!!!
Das ganze könnte man auch zu einer dynamischen Didaktik ausweiten.
Mit erkennbar gesteigertem Fotowissen, wächst der Informationsumfang. Wem es zu schnell geht, der kann es der Software mitteilen.

Ich persönlich finde gerade zum Einstieg eine möglichst minimalistische Kamera optimal, um die Parameter wirklich "richtig" kennenzulernen.
Natürlich helfen Motivprogramme und VR den Spass nicht zu verlieren.
Meiner Ansicht nach tragen die aber eher zum erlernen "falscher" Techniken bei.
Wenn die Kidz kein Bock auf Fotografieren haben, lassen sie letztendlich auch die VR-Kamera liegen.
Man kann ja niemanden zu seinem Glück drängen.

Am hilfreichsten sind immer noch einfache, gute und geduldige Erklärungen der Eltern.

Edit: Letztens hört ich auf die Frage: "Wie kurz muss in der Regel die Belichtungszeit sein, wenn man aus der Hand eine scharfe Aufnahme schießen möchte?" folgende Antwort: "Kommt auf den VR an!"

Ist ja im Prinzip nicht ganz falsch...geht aber doch in die völlig falsche Richtung.

Was Technik so anstellen kann :((
Zuletzt geändert von ManoLLo am Mi Dez 10, 2008 19:22, insgesamt 2-mal geändert.

lottgen
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Beitrag von lottgen »

Naja, 1/(Brennweite*Crop) ist auch keine griffige Antwort, oder?
Jan

ManoLLo
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Beitrag von ManoLLo »

lottgen hat geschrieben:Naja, 1/(Brennweite*Crop) ist auch keine griffige Antwort, oder?
Jan
Man kann abstrakte Mathematik durchaus greifbar machen. Auch für Kinder.

Steffen P
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Beitrag von Steffen P »

Da sind ja schon tolle Ideen zusammen gekommen!!!

Ich würde neben einer Vollautomatik zum leichten Einstieg noch die Halbautomatiken und die manuelle Blenden- und Zeitwahl integrieren. Auf Motivprogramme würde ich verzichten weil sie offensichtlich vielen (auch Erwachsenen) sehr einfach und bequem erscheinen und zur Lernhürde werden können.
Wenn ganz Kleine auch daran sollen, wäre ein Sucheraufsatz zum beidäugigen durchgucken toll!
AF ja - aber abschaltbar.
Tiefenschärfescala als Anhaltspunkt.
Unschlüssig bin ich noch, was ich von einer Isoautomatik für dieses Konzept halten soll :???: Wenn, dann auf jeden Fall abschaltbar evtl auch konfigurierbar.

Die Hardware ist glaub ich noch der einfachste Teil deines Projektes?!
Viel Glück & Erfolg!!! :super:
Gruß
Steffen



D70, D200, Tok 12-24, Nik 18-70, Nik 18-200VR, Tam 28-75, Nik 50/1,8D, Nik 70-300VR,...54 MZ-4i

lottgen
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Beitrag von lottgen »

Wenn Dir meine 'Formel' keine Probleme macht, kannst Du im Zähler noch einen VR-Faktor von einfügen und fertig ist die Faustregel (oder Du kürzt den VR-Faktor gegen den Crop-Faktor).
Jan

GrünhinterdenOhren
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Beitrag von GrünhinterdenOhren »

ManoLLo hat geschrieben:
Variable Didaktik. Sehr gut!!!
Das ganze könnte man auch zu einer dynamischen Didaktik ausweiten.
Mit erkennbar gesteigertem Fotowissen, wächst der Informationsumfang. Wem es zu schnell geht, der kann es der Software mitteilen.
Denke auch das es in diese Richtung laufen wird. Aber mal schauen wir wollen uns nicht zu früh festlegen :) !
Zuletzt geändert von GrünhinterdenOhren am Mo Dez 15, 2008 14:38, insgesamt 1-mal geändert.

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