D70 soeben gestorben!?!

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Moderator: donholg

Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

@Reiner
Bin ich mit überängstlich gemeint? Falls ja, so ganz fern meiner eigenen Selbsteinschätzung wäre das nicht.

Allerdings bin ich weniger wegen der Qualität meiner D70 ängstlich, eher wegen der Zuverlässigkeit meiner eigenen Feinmotorik. Wenn für mich Fotos ein wichtiger Teil irgendeiner Aktivität sind, dann achte ich schon darauf daß ich eine Ausweichlösung habe wenn ich mal einen Fehler mache.

Was die Zuverlässigkeit der modernen Geräte betrifft, kann ich die hier geäußerten Befürchtungen überhaupt nicht teilen. An meinen mechanischen Geräten hatte ich bisher größere Reparaturen als an meinen elektronischen. Meine F75 und meine D70 mußten lediglich mal ihren AF kalibriert bekommen (dauerte wenige Stunden), meine zweiäugige Rollei, meine damalige Rollei SL 66, meine Leica M4-P und meine Nikon FM-2 brauchten da schon deutlich größere Eingriffe, und das bei wesentlich weniger Auslösungen.

Meine erste Digitalkamera ist jetzt 10 Jahre alt. Sie wurde innerhalb der Familie mehrfach weitervererbt und funktioniert immer noch, ebenso wie alle Nachfolgerinnen.

Grüße
Andreas

David
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Beitrag von David »

Eigentlich erwartet man für 1100€ (D70, damals noch) auch (ich jedenfalls), dass diese mind. die nächsten 10 Jahre noch ohne Murren mitmacht. Das ist Wunschdenken: Inzwischen hoffe ich, dass sie mich noch mindestens 1 oder 2 Jahre begleitet, denn noch nen Body will ich mir noch nicht leisten... :(

Ich verstehe Daniel also voll und ganz! :!:

Reiner
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Beitrag von Reiner »

@Andreas H
Nein Andreas, Dich meinte ich damit nicht, denn Du hast ja gerade als Beispiel angeführt, daß es noch ganz andere "Schicksalsschläge" im Urlaub geben kann....
Reiner

MeisterPetz
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Beitrag von MeisterPetz »

Reiner hat geschrieben:@Andreas H
Nein Andreas, Dich meinte ich damit nicht, denn Du hast ja gerade als Beispiel angeführt, daß es noch ganz andere "Schicksalsschläge" im Urlaub geben kann....
Wohl wahr. Dann muss man eben doppelt und dreifach vorsichtig sein. Wenn man die Kamera selber ruiniert (durch Sturz etc.) kann man sich höchstens selber eine runterhauen, wenn aber die Kamera bei so einer Gelegenheit ganz von selber den Geist aufgibt, kann man schon etwas ärgerlich darüber sein, oder?

Sicher kann man eine Coolpix oder ähnlich Kompakte als Backup mitnehmen, aber ob man dann nicht bei jedem Foto ob der Auflösung und des Rauschens denkt:" Das wäre mit der D70 aber viel besser geworden", weiss ich nicht.

Kann ja sein, dass ich überängstlich bin, aber wem ist bei einmaligen Gelegenheiten wirklich wohl bei dem Gedanken, dass die Kamera jederzeit ohne Einwirkung des Benutzers ausfallen könnte?

UweL
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Beitrag von UweL »

Immerhin hat Nikon das als Serienfehler eingestanden und macht das, was sich gehört: Kostenlos reparieren. Bei anderen Firmen ist das nicht unbedingt so.... oftmals darf der Kunde dann auch noch die Reparatur bezahlen, weil dere Hersteller den Serienfehler nicht eingesteht. BTW: Der (hohe) Preis eines Produktes sagt nichts über die Fehlerfreiheit aus. Ein 50.000 EUR Benz dürfte sonst nie in eine Rückrufaktion verwickelt sein. Aber wie wir wissen ist das ja anders...

Fazit: Nicht schön, aber es könnte schlimmer sein.
Gruß, Uwe

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Reiner
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Beitrag von Reiner »

Ich sollte mich langsam mal nach einem professionellen Seelsorger fürs Forum umschauen.... :roll:

Ich sehe es genau so, wie UweL (Und so denke ich im Grunde schon immer...): Fehler dürfen passieren - Entscheidend ist, wie damit umgegangen wird!
Und wenn dann nicht angemessen reagiert wird, dann muss man immer noch unterscheiden, ob es Fehlleistungen eines Einzelnen sind, oder ob eine Firmenstrategie dahinter steckt.

Und jetzt nehmen wir mal diesen Serienfehler:
Was denkt ihr wohl, wie lange man benötigt, um zu erkennen, was die ursprüngliche Ursache für die Ausfälle ist und ob es sich um ein Serienproblem handelt?
Da können locker einige Monate ins Land gehen....

Und zum allgemein lockeren Ruf nach mehr Qualität: Wisst ihr, wieviele Einzeltransistoren, wieviele Verbindungen innerhalb einer Kamera und auf deren Halbleitern funktionieren müssen, um die Kamera am Leben zu halten? Das geht in die Millionen... Und wenn von den Millionen von Elementen *eines* nicht funktioniert, dann fällt im dümmsten Fall die ganze Kiste aus. Meint ihr wirklich, das kann man im Vorfeld alles absichern? - Es wäre nicht bezahlbar!
Wisst ihr, was im Rahmen der Miniaturisierung alleine an High-Tech in "simplen" Steck- oder Quetschverbindungen (von anderen Verbindungen ganz zu schweigen) steckt?
Wisst ihr, was Umstellungen auf bleifreie Lötverbindungen, die im Rahmen des Umweltschutzes jetzt Pflicht werden, für neue Probleme machen können?
Habt ihr eine Ahnung, was es verursachen kann, wenn ein sogenannter "Verpacker", der die Halbleiterchips in diese schicken schwarzen Käfer verwandelt, mal eben seine Rezeptur für die Plastikmasse geringfügig!! abändert?

Jedes dieser Beispiele kann zu Schäden führen, die erst nach monatelanger Nutzung auftreten können!

Es gibt verdammt nochmal sooo viele Wege die -am Ziel vorbei- zu einem Defekt führen. Aber es gibt nur einen Weg, der zu einer intakten Kamera (oder was auch immer) führt :!:
Reiner

vdaiker
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Beitrag von vdaiker »

@Reiner,
so Recht Du ja hast, aber in einem Punkt sind wir uns doch einig: so ziemlich alle Hersteller treten auf die Kostenbremse was häufig zu Lasten der Qualität geht. Und das müßte nicht sein und es trägt auch kaum zu niedrigeren Verkaufspreisen bei, es erhöht allerdings den Gewinn des Unternehmens. Das ist in meiner Firma so und so wird es auch bei anderen sein.
Der Dumme ist der Kunde bei dem die Plastikschraube halt nicht die vorgesehenen Betriebsstunden überlebt hat. Pech gehabt, und das hat nichts mit dem Preis des Produktes zu tun. Und genau das ist was mich etwas ärgert: selbst wenn man relativ viel Geld ausgibt weiß man nicht ob da nicht auch so 'ne Plastikschraube drin ist, anstatt - wie früher - eine Metallschraube.

Dass Nikon diesen Serienfehler eingesteht und auch ausserhalb der Garantiezeit kostenfrei repariert ist etwas ganz anderes, und nobles. Das machen in der Tat bei weitem nicht alle Hersteller.

Mit meiner D70 hatte ich bislang übrigens noch keine Probleme, genausowenig wie mit der CP3100.

Volker

Reiner
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Beitrag von Reiner »

Klar ist der Trend in puncto Qualität im Consumer-Bereich eher "zurückhaltend"... Man sollte dabei nur beachten, daß gerade die letzten Prozent- (oder Promille-) Punkte in Sachen Qualität den grössten Teil an Qualitätskosten verursachen!
Und wie ich schon andeutete, einige Fehler *können* im Vorfeld praktisch nicht gefunden werden, weil die Mechanismen dahinter erst mit den ersten Ausfällen bekannt werden. Und das gerade in Bereichen, wo die Innovationszyklen immer kürzer werden....
D.h. selbst wenn exorbitante Summen in die Ausfall-Prävention gesteckt würden, wir hätten immer noch Ausfälle. Bestimmt weniger, aber immernoch... Dafür würden die Preise aber in die Höhe schnellen und diejenigen, die *dann* noch einen Ausfall haben, würden noch lauter schreien :roll:
Reiner

MeisterPetz
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Beitrag von MeisterPetz »

Ganz so ist es auch nicht. Nikon dürften die betroffenen Seriennummerreihen bekannt sein. Dass ein Zulieferbauteil nicht ganz den Spezifikationen entspricht, ist ja auch nichts neues. Meistens sind nur gewisse Produktionszyklen betroffen. Da meine D70 bei Nikon registriert ist, wäre es ein Leichtes, mich davon zu verständigen, dass meine Kamera das potentiell fehlerhafte Teil beinhaltet. Dann könnte ich entscheiden, wann ich die Kamera zur Reparatur einschicke, denn falls der Fehler bei meiner Kamera auftritt, dann sicher 2 Tage vor Antritt des Ostafrika-Urlaubs. ;)

Mir ist schon klar, dass solche Fehler vorkommen können. Darüber rege ich mich (mittlerweile) bei Elektronik-Geräten nicht mehr auf. Dass aber meine laute Überlegung, einen Backup-Body anzuschaffen, als überängstlich abgetan wird, halte ich für kurzsichtig. Na mal sehen, wer am Lautesten schreit, wenn zum ungünstigsten Zeitpunkt seine D70 die Patschen streckt. ;)

Reiner
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Beitrag von Reiner »

MeisterPetz hat geschrieben:Ganz so ist es auch nicht.
Dann habe ich die letzten zwanzig Jahre an meinem Arbeitsplatz was nicht verstanden.....
Auch um mit Seriennumernkreisen etwas anzufangen, muss man erstmal den Fehler physikalisch lokalisiert haben und selbst, wenn ich einen Defektmechanismus verstanden habe, dann muss ich noch lange nicht wissen, ob dieser Fehler nun an jeder Kamera aus dem besagten Zeitraum auch auftritt!
Prophylaktisch -und das ist es ja, worauf Du anspielst- würde ich meine Kamera nie und nimmer zum Service schicken! Die Fehlerquote bei Abläufen, die fern der Fertigung nicht standardisiert sind ist bedeutend höher! Anders gesagt "Never touch a running System"!
Mir ist schon klar, dass solche Fehler vorkommen können. Darüber rege ich mich (mittlerweile) bei Elektronik-Geräten nicht mehr auf. Dass aber meine laute Überlegung, einen Backup-Body anzuschaffen, als überängstlich abgetan wird, halte ich für kurzsichtig. Na mal sehen, wer am Lautesten schreit, wenn zum ungünstigsten Zeitpunkt seine D70 die Patschen streckt. ;)
Ich verrate Dir was, aber nicht weitersagen... Meine D2x ist seit drei Stunden auf dem Weg zum Service :wink: Das ist ärgerlich. Mehr nicht!
Ich werde das "warum" aber erst "präsentieren", wenn ich auch weiss, was dahintersteckt! Mir ist nämlich nicht nach Gerüchteküche und Kaffesatzlesen.....
Reiner

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