L-Funktion an D3

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Moderator: donholg

tirnanog
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L-Funktion an D3

Beitrag von tirnanog »

Kann mir irgendjemand den Nutzen der L-Taste der D3 erklären? - In der Bedienungsanleitung lese ich, dass ich damit in der Zeitautomatik die Blende fixieren kann (bzw. die Zeit in der Blendenautomatik), aber wozu sollte ich das wollen? - Wo liegt der praktische Nutzen, für welche Aufnahmesituation ist das gedacht?
Auch der Sinn des "virtuellen Horizonts" erschließt sich mir nicht: Habe ich die Kamera auf dem Stativ, so nutze ich die dortige Wasserwaage, um die Kamera auszurichten; benutze ich die Kamera am Auge, kann ich den "virt. Horizont" nicht sehen ... - Die Einblendung von Gitterlinien, wie an D300/700 erscheint mir sehr viel praxisnäher, - oder übersehe ich etwas???
Dank für Hinweise

tirnanog

Reiner
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Re: L-Funktion an D3

Beitrag von Reiner »

tirnanog hat geschrieben:Kann mir irgendjemand den Nutzen der L-Taste der D3 erklären? - In der Bedienungsanleitung lese ich, dass ich damit in der Zeitautomatik die Blende fixieren kann (bzw. die Zeit in der Blendenautomatik), aber wozu sollte ich das wollen? - Wo liegt der praktische Nutzen, für welche Aufnahmesituation ist das gedacht?
Das ist schlicht eine Funktion gegen ein versehentliches Verstellen der Werte (Im Eifer des Gefechtes)!
Auch der Sinn des "virtuellen Horizonts" erschließt sich mir nicht: Habe ich die Kamera auf dem Stativ, so nutze ich die dortige Wasserwaage, um die Kamera auszurichten; benutze ich die Kamera am Auge, kann ich den "virt. Horizont" nicht sehen ... - Die Einblendung von Gitterlinien, wie an D300/700 erscheint mir sehr viel praxisnäher, - oder übersehe ich etwas???
Gitterlinien helfen bei Landschaftsaufnahmen/Panos relativ wenig und nicht jeder Stativkopf hat eine eingebaute Libelle. Somit ist dieser künstl. Horizont, (Vielleicht nicht für Jeden, aber doch für Einige) ein ganz nettes Feature.
Ich denke aber auch, dass wir ihn nicht hätten, wenn er nicht ein "Abfallprodukt" des Lagesensors (hoch/quer Erkennung) wäre.
Reiner

zyx_999
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Beitrag von zyx_999 »

Du sprichst 2 Funktionen an, die mir an der Kamera eigentlich nicht fehlen würden.

Den virtuelle Horizont habe ich anfangs mal spielerisch verwendet, danach nie mehr. L verwende ich auch nicht mehr, spätestens seit ich die Kamera so halbwegs im Griff habe :)
Gruß
Klaus

tirnanog
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Beitrag von tirnanog »

Danke für die Hinweise ... - ich hatte es mir schon gedacht und werde diese beiden Funktionen wohl nie nutzen. - Ebenso wenig werde ich das Bildformat 4:5 jemals verwenden, weil ich nicht ohne Not das Sensorformat beschneiden würde, aber angeblich haben Hochzeitsfotografen ja dringend darauf gewartet.
Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Die Kamera ist klasse und ich bereue den Kauf nicht - nur sind es ein paar (für mich) unnötige Features, deren Fehlen mich nicht stören würde. Etwas schmerzhafter empfinde ich indes die Tatsache, dass die ISO-Zahl nicht weiter herabzusetzen ist und man bei gutem Licht und Blende 22 noch einen Graufilter verwenden muss, um Langzeitbelichtungen zu erreichen; - das hätte man sicher eleganter lösen können.
Nochmals Dank und Gruß

tirnanog

Reiner
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Beitrag von Reiner »

tirnanog hat geschrieben:Etwas schmerzhafter empfinde ich indes die Tatsache, dass die ISO-Zahl nicht weiter herabzusetzen ist und man bei gutem Licht und Blende 22 noch einen Graufilter verwenden muss, um Langzeitbelichtungen zu erreichen; - das hätte man sicher eleganter lösen können.
Wohl eher nicht!
Diesbezüglich verhält sich die Elektronik der Kamera ähnlich wie die Optik.
Bei einem 6-600mm Zoomobjektiv würde niemand auf die Idee kommen, dass es durchweg gute Bilder macht. Der Bereich ist einfach zu groß, um alles hochwertig abzubilden.
Genauso ist es im Grunde mit der Empfindlichkeit von Kameras. Es gibt einen Bereich, den man mit vernünftiger Qualität erreichen kann. An den oberen und unteren Grenzen leidet die Qualität.
Oben beginnt das Rauschen und unten verliert man an an Dynamik. Daher ist bei der D700 auch bei ISO200 Schluss und "ISO100" erreicht man nur über "L1.0". Damit wird schon nach Aussen hin transparent gemacht, dass dies keine "offiziellen" ISO100 sind.
Reiner

tirnanog
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Beitrag von tirnanog »

Mit der "eleganteren Lösung" hatte ich gemeint, dass man nicht einen Filter vor das Objektiv schrauben müsse, sondern dass dieser kameraintern zum Einsatz kommt, wie es bei professionellen Filmkameras schon lange Praxis ist. Mir geht es ja gar nicht um die (noch) bessere Qualität, sondern darum, Licht zu reduzieren, um Langzeitaufnahmen machen zu können.

tirnanog

Jerico
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Re: L-Funktion an D3

Beitrag von Jerico »

tirnanog hat geschrieben:Auch der Sinn des "virtuellen Horizonts" erschließt sich mir nicht: Habe ich die Kamera auf dem Stativ, so nutze ich die dortige Wasserwaage, um die Kamera auszurichten; benutze ich die Kamera am Auge, kann ich den "virt. Horizont" nicht sehen ... -
Du kannst dir den virtuellen Horizont mit der Funktionstaste im Sucher einblenden lassen, die Tastenbelegung musst Du vorher im Menü einstellen.
Reiner hat geschrieben: Ich denke aber auch, dass wir ihn nicht hätten, wenn er nicht ein "Abfallprodukt" des Lagesensors (hoch/quer Erkennung) wäre.
Soweit ich weis sind das zwei unterschiedliche Technologien die da zum Einsatz kommen.

Gruß

Jerico

Reiner
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Re: L-Funktion an D3

Beitrag von Reiner »

Jerico hat geschrieben:
Reiner hat geschrieben: Ich denke aber auch, dass wir ihn nicht hätten, wenn er nicht ein "Abfallprodukt" des Lagesensors (hoch/quer Erkennung) wäre.
Soweit ich weis sind das zwei unterschiedliche Technologien die da zum Einsatz kommen.
Welche sollen das sein?
Ich würde es ja noch verstehen, wenn sie statt der bislang üblichen "Mechanik" nun auf gängige Systeme aus dem Mobiltelefon und Spielebereich zurückgreifen würden (Mikromechanische Komponenten). Damit hätte man dann quasi als Abfallprodukt die "Wasserwaage". Alle Andere wäre doch doppelt gemoppelt.... :kratz:
Reiner

Jerico
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Beitrag von Jerico »

Das "Abfallprodukt" wäre eher der Lagesensor. Soweit ich weis war das bisher so, dass der Lagesensor eine einfache Mechanik ist (kleiner Hebel, oder eine Kugel) die bei der Änderung der Lage halt einen Kontakt schließt oder öffnet.
Der virtuelle Horizont ist eine Technologie, die wie du geschrieben hast, aus Mikromechanischen Komponenten besteht, ich könnte mir vorstellen das das so eine art Gyrosensor ist.
So lang diese Technologie in der Kamera ist, kann man auf den "normalen" Lagesensor verzichten, dann übernimmt das der Sensor für den virtuellen Horizont.
Ich könnte mir nur vorstellen, dass der Stromverbrauch auch eine Rolle spielt. Ist dieser Sensor für den Horizont immer Aktiv, auch wenn man ihn nicht benutzt, dann wäre der normale Lagesensor zusätzlich besser, damit man den Sensor für den Horizont bei nicht Aktivierung abschalten kann um Strom zu sparen.

Gruß

Jerico

Reiner
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Beitrag von Reiner »

Die Mikromechanik ist kleiner, leichter und der Stromverbrauch dürfte vernachlässigbar sein.
Wenn man den künstl. Horizont abgeschaltet hat, kann natürlich auch der gesamte Sensorkreis stromlos geschaltet werden. Das ist ja bei Mobiltelefonen auch kein Problem, obwohl deren Akkus ja kleiner sind, als die einer Kamera.

Durch die gängige Bauform (i.d.R. SMD Gehäuse) ist sie leichter maschinell bestückbar und dürfte aufgrund der Stückzahlen im Spiel- und Telefonsektor mitlerweile deutlich günstiger sein, als die alte "Mechanik".
Ein "klacken", wie man es von älteren Kameras her kennt, kann ich bei der D700 spontan auch nicht mehr hören. Ich tippe deswegen eher auf die Mikromechanik-Lösung.
Reiner

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