ich finde, Lavendel hat hier vollkommen recht
Einen Markins, quasi ein Mercedes unter den Stativköpfen, kauft man nicht einfach so wie einen profanen Manfrotto, man kauft ihn komplett mit der formschönen Umverpackung. Dieser liebevoll gestaltete, eigentlich recht stabile Produktkarton sollte schon einen adäquaten Platz im Wohnzimmer bekommen, damit ein Gast sofort und unschwer erkennen kann 'Aha – ein Markins, hier hat man Geschmack, hier wird geklotzt, nicht gekleckert'. Modern, hell und einladend strahlt die Markinsverpackung im Wohnzimmer, eine effektvolle Beleuchtung betonte die Exklusivität des an sich trivialen Gebrauchsgegenstands und hebt ihn auf Kultstatus. Der Kenner erkennt im Markins sofort den Wolf im Schafspelz, eine Tatsache, die der Besitzerin oder dem Besitzer gerne ein anerkennendes und oft auch ein wenig neiderfüllt indigniertes Lüpfen der Augenbraue einträgt. Der Kauf eines Markins ist als stilsicheres 'upgrading my support system' zu werten. Zudem bietet ein Markins dem geneigten Betrachter immer die Möglichkeit, nonchalant in eine weiterführendes Technikgespräch z.B. über das Lasten-zu-Eigengewichtsverhältnis einzusteigen. Eine eloquente Konversation über Markins hat oft die Leichtigkeit eines Dialogs anläßlich einer englischen Teatime-Zeremonie.
Eine demolierte Umverpackung hingegen könnte dem Gast suggerieren, ein Parvenü hat mal wieder über seine Verhältnisse zugeschlagen und sich gebrauchtes Zeuchs aus der Bucht gefischt. Und das geht nun gar nicht, das wäre als offener Affront anzusehen und der Marke nicht würdig. Vom Prestigeverlust der Besitzerin ganz zu schweigen, eine derart bourgeoise Zurschaustellung des eigenen Equipments darf man getrost negieren.
Deshalb kommt nur ein Umtausch in Frage!