Einsteiger Blitzanlage für D750

Die Rubrik für das künstliche Licht und dessen optimalen Einsatz

Moderator: pilfi

bjoern_krueger
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Einsteiger Blitzanlage für D750

Beitrag von bjoern_krueger »

Moin!

Ich wollte mir schon lange mal eine kleine Blitzanlage mit 2 Blitzgeräten zulegen, jetzt ist wieder eine Gelegenheit gekommen. Ich werde alle Kinder der Schule meines Sohnes fotografieren, und anschließend die Fotos den Eltern zum Kauf anbieten (allerdings nur zum Selbstkostenpreis).

Dazu wollte ich mir eigentlich eine Blitzanlage von Calumet leihen, habe aber jetzt überlegt, ob ich die Gelegenheit nutzen, und mir so ein Set kaufen sollte.

Bei Calumet gibt es z.B. das hier:
KLICK!

Darin enthalten ist das hier:
Das 400Rx Zweigeräte-Kit enthält:
• 2x Gemini 400Rx
• 2x Schirmreflektor
• 2x 90cm Schirm
• 2x Lampenstativ
• 1x Synchrokabel
• 2x Netzkabel
• 2x Einstelllampe
• 1x Pulsar Tx Transmitter
• 1x BW-1023 Kit Tasche

Leider habe ich mit diesen Systemen nicht viel Erfahrung, lediglich vor ein paar Jahren habe ich mal an einem Portrait-Workshop teilgenommen, in dem so eine Anlage zum Einsatz kam. Aber das ist lange her...

Daher wollte ich gerne hier einmal um Rat fragen.
Konkret hätte ich folgende Fragen:

Frage 1: Erforderliches Zubehör
Kann ich das Set so wie es ist mit meiner D750 nutzen, oder brauche ich noch weiteres Zubehör?

Frage 2.: Wie erfolgt generell die Bedienung/Steuerung?
Im Set gibt es sowohl ein Synchrokabel als auch das "Funkauslöse-Set Bowens Pulsar TX (Sender und Empfängerkarte)"
Der Sender wird wohl in den Blitzschuh gesteckt, und darüber werden die Blitze dann ausgelöst, richtig?
Wozu dann noch das Kabel?

Frage 3: Wie erfolgt die Belichtungsmessung?
Wenn ich mich recht an den Workshop erinnere, stellt man an den Blitzköpfen die Leistung ein, mit der die Blitze dann arbeiten.
Es ist also nicht so wie bei einem Aufsteckblitz, dass die Blitzleistung (bzw. Leuchtdauer) je nach Situation variiert, sondern dass die Belichtung von der Kamera gesteuert wird.
Wie geht man hier am besten vor? Manuelle Belichtung und "Ausprobieren" bis es passt? Wir hatten damals beim Workshop glaube ich einen Hand-Belichtungsmesser, damit haben wir am Motiv das Licht gemessen, und dann die Kamera entsprechend eingestellt.

Frage 4: Leistung des Sets
Reicht die Leistung aus, um z.B. Kleine Gruppen (Klassenfoto) in einem mittleren Raum (Klassenraum) gut auszuleuchten?

Frage 5: Alternativen
Das Set kostet 799€, was für mich ziemlich viel Kohle ist.
Daher die Frage nach möglichen Alternativen. Eine Funk-Lösung ist zwar schön, muss aber nicht unbedingt sein.
Vielleicht reicht auch die niedrigere Leistungsstufe, also 250 statt 400 Watt.
Hier wäre ich für Eure Einschätzungen dankbar.

So, das sind ja mal wieder recht viele Fragen geworden, ich hoffe, jemand kann helfen.

Auf jeden Fall schon mal ein herzliches Dankeschön in die Runde!

Viele Grüße,

Björn
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donholg
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Beitrag von donholg »

1. Ja / Nein
2. Ja / Wenn die Batterie mal leer ist als "Backup"
3. Kamerahistogramm oder Spitzlichtanzeige / Alternativ Handbel.messer (Gossen)
4. Reicht
5. 400W Leistung ist für 90% der Hobbyanforderungen optimal

Wenn Du Geld sparen möchtest, kauf gebrauchte Blitze oder Sets im Nachbarforum. Unter 500 Euro wird es bei vergleichbaren Leistungswerten aber schwer, wenn Du nicht uraltes Zeug nimmts, wovon ich abrate.
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."

zyx_999
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Beitrag von zyx_999 »

Statt einem Gossen Belichtungsmesser würde ich einen baugleichen von Calumet selbst empfehlen. Einen Hand-Belichtungsmesser würde ich in solchen Situationen sehr empfehlen, vor allem wenn Du nicht im Studio bei gleich bleibenden Lichtverhältnissen arbeitst.
Gruß
Klaus

bjoern_krueger
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Beitrag von bjoern_krueger »

Moin!

Erstmal danke für die Postings!

Ich habe einen Tipp von einem Foren-Mitglied bekommen, es wird wohl dieses hier werden:
Klick!

Hört sich doch ganz gut an, enthält viel Zubehör, und der Preis ist angemessen.

Was mir jetzt noch fehlt, ist ein Hintergrundsystem.
Da gibt es ja auch wieder alles Mögliche. Von billigstem ebay-Schrott bis zur teuren Lösung aus dem Fachhandel.

Was ich suche, ist ein preisgünstiges aber einigermaßen robustes Set bestehend aus:
-Halterung (Höhe ~2,5m, Breite ~variabel bis vielleicht 3m)
-mehrere Hintergründe in verschiedenen Farben. Sets habe ich dazu nicht gefunden.

Und: Nimmt man besser Karton oder Stoff?
Ich vermute mal, Karton lässt sich nicht so gut falten (z.B. für den Transport), dafür ist er nicht so knitter-anfällig.
Karton wäre daher wohl besser für ein stationäres Studio geeignet. Für den mobilen Einsatz wohl eher Stoff

Hier wäre ich dankbar für Tipps, z.B. ob es knitterfreien Stoff gibt, den man gut zusammenlegen kann, ohne dass er viele Falten bekommt.

Vielleicht könnte man sogar normalen Stoff z.B. bei IKEA kaufen, und den als Hintergrund verwenden? Oder haben die "richtigen" Hintergrund-Stoffe bestimmte Eigenschaften, die normaler Stoff nicht hat (z.B. reflexionsarm o.ä.)?

Freue mich auf Tipps, und schicke schon mal ein herzliches "Danke" in die Runde!

Viele Grüße,

Björn
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KDW
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Beitrag von KDW »

bjoern_krueger hat geschrieben:Was ich suche, ist ein preisgünstiges aber einigermaßen robustes Set bestehend aus:
-Halterung (Höhe ~2,5m, Breite ~variabel bis vielleicht 3m)
-mehrere Hintergründe in verschiedenen Farben. Sets habe ich dazu nicht gefunden.
Warum auch? Jeder benötigt andere Farben, Breiten und Kerndurchmesser.
bjoern_krueger hat geschrieben:Und: Nimmt man besser Karton oder Stoff?
Ich vermute mal, Karton lässt sich nicht so gut falten (z.B. für den Transport), dafür ist er nicht so knitter-anfällig.
Karton wäre daher wohl besser für ein stationäres Studio geeignet. Für den mobilen Einsatz wohl eher Stoff
Du willst Hintergrundkarton zum Transport falten?
Das ist (d)eine Mission: der Flug zum Mars
Je nach Aufgabenstellung fällt die Wahl auf Karton, bzw. Stoff, bzw. Vinyl, etc..
bjoern_krueger hat geschrieben:Hier wäre ich dankbar für Tipps, z.B. ob es knitterfreien Stoff gibt, den man gut zusammenlegen kann, ohne dass er viele Falten bekommt.
Molton und Dampfbügeleisen (das Problem löse ich über aufwickeln auf Kerne)
bjoern_krueger hat geschrieben:Vielleicht könnte man sogar normalen Stoff z.B. bei IKEA kaufen, und den als Hintergrund verwenden? Oder haben die "richtigen" Hintergrund-Stoffe bestimmte Eigenschaften, die normaler Stoff nicht hat (z.B. reflexionsarm o.ä.)?
Reflexionsarm, keine Bleichmittel, nahtlos mit sorgfältigen Nähten an allen 4 Seiten, mit genähtem Tunnel sind Stichworte, die Einfluß haben.
bjoern_krueger hat geschrieben:Freue mich auf Tipps, und schicke schon mal ein herzliches "Danke" in die Runde!
Tipp: geh zum Fachhandel und lass dich beraten, auf Youtube gibts viel über das Thema, oder im Internet allgemein, oder Literatur, aber lesen willst du ja nicht.

KDW

bjoern_krueger
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Beitrag von bjoern_krueger »

Moin allerseits!

erstmal danke für die Postings!

Ich habe viel gelesen (ja, KDW, ich kann lesen;o)), und mir die unterschiedlichsten Hersteller angeschaut. Dazu noch reichlich Videos im Netz angeschaut, und dann zugeschlagen.

Da mein Budget doch recht begrenzt ist, musste ich mir eine absolute Obergrenze von 1.000€ für eine komplette Ausstattung auferlegen.
In der Ausstattung sollte auch ein Hintergrundsystem enthalten sein.

Was ist es nun also geworden?
Entgegen meiner eigentlichen Prinzipien, und wissend, dass, wer billig kauft, oft zweimal kauft, habe ich mich dann doch für ein Set von Jinbei entschieden, und zwar das hier:
KLICK!

Darin enthalten sind 3 (!) Blitzköpfe mit je 250Ws, sowie ein Reflektor mit Wabenvorsatz, 2 Softboxen 70x90, ein Schirm, Stative, ein Funkauslöser und ein sehr praktischer Rollkoffer, in den alles reinpasst.
Das gute an den Köpfen ist, dass man sie über 7 Blendenstufen regeln kann. Ich habe viele Erfahrungsberichte gelesen, und eigentlich waren die allermeisten Leute damit sehr zufrieden.

Dazu habe ich noch eine 120er Oktabox und einen Durchlichtschirm gekauft, sowie ein Hintergrundsystem (mit eigener Tasche).
Bei Calumet dann noch 2 Rollen Hintergrund (2,72mx11m schwarz und weiß), sowie ein Stück (3x3m) PVC-Boden als Untergrund.

Alles zusammen hat 950€ gekostet.

Ich muss sagen, die Sachen machen einen recht robusten Eindruck, und funktionieren gut.
Alles bis auf das Hintergrundsystem passt in den Rollkoffer,

Und jetzt endlich auch die Frage:

Natürlich habe ich das System schon ausprobiert, und musste feststellen, dass es nicht so einfach ist, damit ordentliche Bilder hinzubekommen.

Ich habe mir ein Buch gekauft ("Kinder fotografieren" von Allison Tyler Jones) und sogar durchgelesen (!). Die Tipps sind nützlich, aber trotzdem fällt es schwer, ordentliche Ergebnisse zu erzielen. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte keine Digitalkamera mit Display, ich wäre komplett aufgeschmissen...

Daher die Frage:
Habt Ihr Tipps für gute Literatur oder auch für Online-Videos? Ich würde mich sehr gerne in die Sache vertiefen, und will unbedingt mehr Input!

Mich interessieren insbesondere Vor-Ort-Situationen, also wenn ich zu Kunden vor Ort gehe, und dort Aufnahmen mache. Also keine reine Studio-Umgebung, in der man das Umgebungslicht ausschalten kann.

Danke für Tipps und die Zeit für's Lesen!

Beste Grüße,

Björn
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zyx_999
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Beitrag von zyx_999 »

Ich kenne Deine Blitzanlage nicht, befürchte aber, dass Du bezüglich Outdoor Verwendung vorsichtig sein solltest. Die Billigheimer sind selten robust genug für solche Einsätze. Außerdem musst Du darauf achten, dass sich die Farbtemperatur im Verlauf eines Shootings nicht verändert
Gruß
Klaus

bjoern_krueger
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Beitrag von bjoern_krueger »

Moin!

ich habe dazu einen Test im Netz gesehen, da hat jemand genau das getestet. Auch wurde getestet, ob die abgegebene Lichtmenge den Einstellungen am Gerät enstpricht, und ob die Lichtmenge bei widerholtem Blitzen konstant bleibt.
Das Ergebnis war sehr positiv, und der Tester war auch recht überrascht von der Qualität der Teile (also für das Geld, was das Ding kostet)

Viele Grüße,

Björn
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zyx_999
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Beitrag von zyx_999 »

Na dann viel Spaß damit :)
Gruß
Klaus

bjoern_krueger
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Beitrag von bjoern_krueger »

Moin!

So, mein erstes Shooting ist geschafft! Es waren 96 Kinder aus 4 Schulklassen, die ich an einem Vormittag fotografiert habe.
Dazu noch von jeder Klasse ein Klassenfoto in der jeweiligen Klasse.

Das war sehr, sehr anstrengend, die ganze Zeit auf dem Boden hocken, und die Kiddies dirigieren... Noch ein Bisschen so drehen, ein Bisschen zu mir, das Kinn hoch, aufrecht sitzen etc...

Insgeamt habe ich pro Kind 5 Posen aufgenommen.

Als Licht habe ich lediglich einen Blitzkopf mit ner 120er Oktabox verwendet, die ich von Vorne auf die Kinder gerichtet habe. Das hat ganz gut geklappt, und die Jinbei-Teile haben klaglos funktioniert. Es waren immerhin an die 1.000 Blitze.

Und dann ist mir noch ein Kind in den HIntergrund gefallen, schön eingerissen und verknittert. Tolle Sache, wenn man schon so wenig Zeit hat.

Mein Fazit:
Hat Spaß gemacht, war aber extrem anstrengend, Beim nächsten Mal würde ich das auf 2 Tage verteilen wollen.

Die Massenabfertigungsmethode, wie sie in anderen Schulen durchgeführt wird, also das Kind auf eine definierte Stelle stellen, 2 Bilder, nächstes Kind, ist nichts für mich.
Wenigstens ein Bisschen individuell sollte es schon sein.

Viele Grüße,

Björn
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