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Re: Bretagne

Verfasst: Di Mär 23, 2021 16:03
von Hanky
Damit war die erste Urlaubswoche im Finistère zu Ende und wir mussten am Samstag früh das Apartment räumen und an die Nordküste der Bretagne umziehen. Neues Etappenziel war ein schönes Ferienhaus in der Nähe von Paimpol.

Ich habe mal auf dieser nachstehenden Karte die 2 Urlaubswochen etwas visualisiert, damit man die Gegenden besser einschätzen kann. Woche 1 im Finistère, Woche 2 an der Côtes-d’Armor. Wir waren wirklich 14 Tage lang stets auf Achse und haben es nicht mal ansatzweise geschafft, allein in den besuchten Bezirken auch nur annähernd die Hälfte der Sehenswürdigkeiten abzugrasen. Die Bretagne hat eine Fläche von 27.208 km². Ideal wäre hier wirklich ein Wohnmobil, mit dem man die vielfältige Küste von insgesamt 2.700 km Länge abfährt.

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Urlaub September 2005

Zuerst gings durch Landesinnere nordöstlich auf der D785 Richtung Morlaix ins ‚bretonische Hochgebirge‘. Die Höhenzüge der Monts d'Arrée liegen östlich der Halbinsel von Crozon und trennen auf natürliche Weise das Nord- vom Südfinistère. Sie vereinen in ihrer unwirklichen Gebirgslandschaft die höchsten Berge der Bretagne. Das Wetter war durch die Monts d'Arrée zweigeteilt, auf der nordwestlichen Seite tiefhängende Wolken, im Osten eher strahlender Sonnenschein. Vor uns lag bald der fünfthöchste Berg der Bretagne.

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Mont Saint-Michel de Brasparts mit 381 m

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Aufstieg zum Gipfel

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Blick auf die Monts d'Arrée

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Blick nach Westen zum Lac de Brennilis

Am östlichen Ufer das längst abgeschaltetes Kernkraftwerk Brennilis. Der mit schwerem Wasser moderierte und gasgekühlte Reaktor war von 1967 bis 1985 in Betrieb. Seit 1997 befindet sich die Anlage im Rückbau.

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Kapelle Mont Saint-Michel de Brasparts

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Kapelle Mont Saint-Michel de Brasparts

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Les Monts d'Arrée

Weiter ging die Fahrt dann an Morlaix vorbei auf der D786 zur Küste die wir in der Bucht bei Saint-Michel-en-Grève erreichten.

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Saint-Michel-en-Grève

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Plage de Saint-Michel-en-Grève

Über Lannion fuhren wir dann nach Trébeurden an der Côte de Granit Rose. Erster Halt war dort die Pointe de Bihit.

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Pointe de Bihit

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Le Roc'h a Vignon

Hier passierte mir ein typischer DSLR-Anfängerfehler. Belichtung des Felsens wegen Gegenlicht auf -1 gestellt, aber anschließend halt nicht zurückgestellt. Der gleiche Bock innerhalb von 2 Stunden auch noch 2x. Mit ACR 2020 geht ja noch viel, aber bei den RAWs der D70 leider nicht alles. Sorry.

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Ein Einheimischer

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Blick auf Trébeurden, links l’Île Milliau

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Penvern

La Couronne du Roi Gradlon – die Krone des Königs Gradlon ist ein markanter Granitfels oberhalb der Bucht Grève Blanche bei Trégastel. Seine dem Meer zugewandte Seite lässt einen scharfkantigen männlichen Kopf mit Krone erkennen. Er erinnert an den sagenhaften Gradlon (König von Ys) und seine Tochter Dahut, deren Schicksal in bretonischen Sagen erzählt wird. Der Felsen eignet sich zum Bouldern. Die Routen sind zwischen 6 und 18 Metern lang und bewegen sich in den Schwierigkeitsgraden B0 und B1.

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La Couronne du Roi Gradlon

Eine kleine Vorschau auf die kommenden Bilder, die manchem vielleicht eintönig vorkommen. Es dreht sich auf den nächsten Bildern fast alles um Granit. Hauptsächlich um Rosa Granit, blaues Meer, leere Strände …

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Granit Rose

Re: Bretagne

Verfasst: Di Mär 23, 2021 19:33
von donholg
Die Formation auf 158 sieht sehr mystisch aus.
Irgendwie erinnert mich viel auch an Cornwall...

Re: Bretagne

Verfasst: Di Mär 23, 2021 19:38
von wurzelsepp
Ich sauge die Bilder auf. Klasse Reise! Die Felsen haben wirklich was von Land`s End und Lizard in Cornwall. Ist ja gleich gegenüber :roll:

Re: Bretagne

Verfasst: Mi Mär 24, 2021 6:25
von hajamali
...ja sehr cornish :super:

Re: Bretagne

Verfasst: Mi Mär 24, 2021 10:37
von FM2-User
September 2005 -- da müssen wir uns über'n Weg gelaufen sein ;)

Re: Bretagne

Verfasst: Mi Mär 24, 2021 11:09
von noframe
Hach, schöne Bilder die Erinnerungen wecken.

Von Deiner ersten Woche kenne ich vom Fahrrad aus Crozon am Meer und Quimper.
Die Küste Deiner zweiten Woche habe ich zweimal mit dem Rad bereist, ganz schön hügelig dort :D - ich freue mich schon auf weitere Bilder von dort.

Re: Bretagne

Verfasst: Mi Mär 24, 2021 14:26
von Hanky
Danke für eure Kommentare. :super:

Ja die Bretagne ist zum Radfahren alles andere als flach ... rauhe Küsten, rauher Asphalt, rauher Wind, rauhe kurze Steigungen. Nie wirklich flach, eher mehr hügelig und sehr viel grüne Landschaft. Ein ständiges Auf und Ab bietet dem ambitionierten Radler auf den oft kaum befahrenen Straßen ein recht abwechslungsreiches und forderndes Terrain. Einige Weltklassefahrer wie Louison Bobet und Bernard Hinault kommen von dort, ewiger Wind und viele Hügel bringen halt Wettkampfhärte.

Re: Bretagne

Verfasst: Mi Mär 24, 2021 15:02
von Bernhard
... Weltklassefahrer wie Louison Bobet und Bernard Hinault kommen von dort, ewiger Wind und viele Hügel bringen halt Wettkampfhärte ...

Ja, Härte hat Bernard Hinault auch mal gezeigt, als sein Pulk bei einer Tour de France von demonstrierenden Weinbauern aufgehalten wurde. Er hatte wohl ziemlich flott einem Wortführer einen Kinnhaken versetzt, worauf hin er freie Fahrt bekam ;-)
Auf jeden Fall werde ich mir die Bretagne für die bald anstehende Rentnerzeit vormerken und dabei hoffen, dass dann Corona kein großes Thema mehr ist.
Gerne mehr von der Bretagne :D

Bernhard

Re: Bretagne

Verfasst: Do Mär 25, 2021 17:20
von Hanky
Am Nachmittag des Umzugstages. Von Trébeurden gings weiter nach Trégastel, dem Hauptort der Côte de Granit Rose. Trégastel liegt an der bretonischen Nordküste, der sogenannten Côte de Granit Rose. Der Ort Trégastel besteht aus zwei Teilen: dem ruhigen Ortskern Trégastel-Bourg und dem direkt an der Küste liegenden bekannten Badeort Trégastel-Plage. Einer der markantesten Plätze ist eindeutig die Plage de Coz Pors und dahinter die Île Renote. Der Küstenstreifen an dem sich rosa Granitfelsen und feine Sandstrände einander abwechseln, hat eine Länge von 17 Kilometern.

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Plage de Coz Pors, im HG Phare des Triagoz

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Die Moräne

Die bizarren Felsformationen aus rosa Granit, der vor rund 300 Millionen Jahren entstanden sind, gelten als Touristenattraktion. Die rosa Färbung verdankt der Stein seinem Gehalt an Hämatit und Alkalifeldspat. Die Steine an der rosa Granitküste schimmern je nach Tageszeit mal rosa, mal rötlich, mal leuchtend orange in den Abendstunden.

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Plage de Coz Pors mit Menschenmassen

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Pano vom Plage de Coz Pors I

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Plage de Coz Pors, im HG Sept Îles. Der Felsen links vom Haus Tas de Crêpes - Crêpes-Stapel

Je nach Blickwinkel und Stand der Sonne, ob seitlich oder im Rücken, die Farben von Meer, Strand und Felsen ändern sich permanent. Ein einheitlicher WA funktioniert dort niemals. ;) Glücklicherweise wurde das Wetter am Nachmittag wieder besser.

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Plage de Coz Pors

Markante Felsen haben ‘Namen’ bekommen.

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Weithin sichtbar: Rocher du Dé – der Würfel

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Der Wal

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Les Tortues - Die Schildkröten

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Les Tortues - Die Schildkröten

Eine Ansicht der Nachbarbucht. Für einen Samstagnachmittag im September war das Besucheraufkommen wirklich höchst überschaubar.

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Pano vom Plage de Coz Pors II

Man könnte an diesem Strandabschnitt unendlich viel Zeit liegen lassen.

Re: Bretagne

Verfasst: Fr Mär 26, 2021 15:17
von wurzelsepp
Super Szenerie! Da hüpft das Fotografenherz. Das ist ja mal eine deutliche Werbung für die Gegend. Hab meiner Frau schon erklärt, was ansteht, wenn denn.... Ach Sch... Corona...