Bretagne

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Moderator: orlando

Hanky
Sollte mal wieder fotografieren...
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Re: Bretagne

Beitrag von Hanky »

Am nächsten Vormittag war der Himmel leider wieder sehr bedeckt, als wir zur Fahrt ins 120km entfernte Saint-Malo aufbrachen. Saint-Malo, eine Hafenstadt in der Bretagne, liegt direkt am Meer im Nordwesten Frankreichs. Die Altstadt ist von hohen Granitmauern umgeben und war einst eine Hochburg für Freibeuter.

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Abbaye de Beauport

Geparkt haben wir am Hafen und haben erst mal die maritime Seite von Saint-Malo angeschaut. Dort trafen wir zuerst auf die beeindruckende Marité, ein 1921-1923 auf einer Werft in Fécamp gebauter sogenannter Grand Banks Schoner, konzipiert für den Fischfang in den Gewässern rund um Neufundland.

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Marité

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Marité

Mich faszinieren solche Klipper von je her. Länge Rumpf 35m, Breite 8m, Tiefgang 4,10m, Masthöhe 29m, Segelfläche 650m².

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Marité

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Marité

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Marité

Direkt an der Altstadtpromenade gibt es 2 Strände, Plage de Bon-Secours und Plage du Môle. Etwas nördlicher auch den Grande Plage du Sillon.

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Strand

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Mole

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Promenade

Direkt vor der Promenade findet man zwei Gezeiteninseln, einmal Grand Bé, eine felsige Insel, bei Ebbe zu Fuß erreichbar, mit alter Festung und Grabstätte des Schriftstellers (nicht der Erfinder des gleichnamigen Steaks) Chateaubriand. Etwas vorgelagert liegt Petit Bé. Zwischen 1689 und 1697 wurde auf Petit Bé das Fort du Petit Bé errichtet. Es gehört zum von Vauban entworfenen Befestigungsring um Saint-Malo.

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Petit Bé (li.), Grand Bé

Nördlich liegt Fort National, eine große Granitfestung aus dem 17. Jh. auf einer Gezeiteninsel, die nur bei Ebbe zugänglich ist. König Ludwig XIV. beschloss 1689, auf dem Felsen eine Festung zu errichten, um die Stadt vor dem Angriff der Engländer zu beschützen. Vauban erarbeitete die Pläne.

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Fort National

Freitzeitboote gibt es natürlich wie überall auch hier in Hülle und Fülle.

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Yachthafen I

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Yachthafen II

Dinard ist eine französische Gemeinde im Département Ille-et-Vilaine in der Region Bretagne. Die Stadt liegt an der Mündung der Rance gegenüber von Saint-Malo.

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Blick auf Dinard
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Hanky

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Hanky
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Re: Bretagne

Beitrag von Hanky »

Wie eine Halbinsel liegt die Altstadt von Saint-Malo im Meer. Die Hafenstadt besticht durch ihre einzigartige Zitadelle und bietet Besuchern ein einzigartiges Erlebnis. Von drei Seiten von den Wellen des Atlantiks umspült, macht der innerhalb der Stadtmauern gelegene Stadtkern von Saint-Malo zwar nur rund 20 Prozent der Gesamtfläche aus. Aber unbestritten ist er es, zusammen mit den Festungsanlagen, der die Stadt zu einem der meistbesuchten Touristenorte Frankreichs werden ließ.

Um das mal zu verdeutlichen und um keine Rechte zu verletzen hier ein verlinktes Luftbild von Saint-Malo | Tourisme Bretagne

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Parkplatz vor der Stadtmauer

Danach ging es in die von hohen Granitmauern umgebene Altstadt von Saint-Malo. Wobei Altstadt nicht den aktuellen Zustand betrifft. Im August 1944, nach der Landung der Alliierten in der Normandie, wurde die Innenstadt von Saint-Malo zu etwa 85 Prozent durch anglo-amerikanische Bombardierungen zerstört, da der damalige Festungskommandant Oberst Andreas von Aulock sich weigerte, zu kapitulieren. Im Gegensatz zu anderen stark zerstörten Städten bemühte sich Saint-Malo aber um einen möglichst originalgetreuen Wiederaufbau, der auch weitestgehend gelang. Man stützte sich dazu auf alte Pläne und Abbildungen der Stadt.

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Riesige Häuserfronten aus Granit

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Fachwerk

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Markthalle

In den schmalen Pflastergassen der Altstadt von Saint-Malo reihen sich bunte Boutiquen und zahlreiche Restaurants aneinander. Hoch oben entlang der Wehrmauer können Besucher den Blick über das smaragdgrüne Meer, die weißen Sandstrände und den Hafen schweifen lassen. Ihre Silhouette ist das Wahrzeichen der alten Seefahrer-Stadt.

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Rum Graffity

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Le Café bleu

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Moules et frites avec Cidre

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Altstadtgasse

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Altstadtgasse

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Blumenschmuck

Dinge die die Welt unbedingt braucht :roll:

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Paradies für Suchende

Eine Sehenswürdigkeit ist die Stadtmauer: Auf der 1754 Meter langen, im 12. Jahrhundert erbauten und Anfang des 18. Jahrhunderts erweiterten Festungsmauer, die die Altstadt von Saint-Malo komplett umschließt, kann man heute spazieren gehen. Zu ihr gehören drei Stadttore (Porte Saint-Vincent, Grand‘ Porte und Porte Saint-Thomas)

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Porte Saint Vincent

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Stadtmauer

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Mairie / Hotel de Ville de Saint-Malo

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Château de Saint-Malo

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La Grand‘ Porte

Die Bucht von Saint-Malo zeichnet sich durch einen der größten Gezeitenunterschiede Europas mit bis zu zwölf Metern Differenz zwischen Flut und Ebbe aus. In der Mündung des Flusses Rance befindet sich ein Gezeitenkraftwerk, das bis 2011 das größte der Welt war.


Heute würde ich sicherlich vieles in Saint-Malo anders fotografieren wie 2005. Es ist halt damals wie heute immer ein Spagat zwischen Bilder und Zeit. Und Urlaubszeit ist fast immer endlich. :knips:
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Hanky

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donholg
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Re: Bretagne

Beitrag von donholg »

DIe 290 find ich wieder klasse. Auch 91 92 und 93.
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."

wurzelsepp
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Re: Bretagne

Beitrag von wurzelsepp »

Urlaubszeit ist endlich. Wie wahr. Schön wäre es, wenn die Urlaubssperre mal endlich wäre.... :motz:
Ich hab alles notiert. Diese Ecke wird ein MUSS. Kannst bei der Tourismuszentrale Bescheid geben, dass deine tolle Bilderserie dafür sorgt, dass ich mal vorbeikomme... :alcohol:

Hanky
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Re: Bretagne

Beitrag von Hanky »

Dinan liegt etwa 30 km im Landesinneren an der Rance. Auf dem Rückweg von Saint-Malo haben wir dort Station gemacht. Dinan, eine Stadt im Westen Frankreichs, ist von einem beeindruckenden Ring an Stadtmauern umgeben. Strategisch für den Verkehr zwischen der Normandie und der nördlichen Küste der Bretagne gelegen, wurde Dinan überwiegend auf einem Hügel erbaut. Die Altstadt liegt etwa 75 m über dem Fluss Rance, der nach Norden fließt und bei Saint-Malo in den Ärmelkanal mündet. Dinan stellte lange Zeit den nördlichsten Punkt zum Überqueren der Rance und ihres breiten Mündungsdeltas dar.

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Erster Eindruck

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Fachwerk

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Fachwerk

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Durchblick

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Restaurant

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Rue de Jerzual

Nach dem Stadttor Porte du Jerzual geht die Gasse in die Rue de Jerzual über, die Gassenromantik wird hier bis zum letzten Balken ausgereizt, allerlei Künstler werkeln vor manchmal sehr buntem Gebälk vor sich hin, Bleiverglasung schmückt die Fachwerkhäuser. Als Ensemble sticht die Gasse jeden kritischen Einwand aus, auch einzelne Häuser sind geradezu einmalig. Man findet langgezogene kleine Plätze, an denen sich prachtvoll Fachwerkhäusern aufreihen oder auch bedenklich beugen, wenn die Restaurierung noch ansteht. Der Fachwerkstil entspricht überhaupt nicht dem in Deutschland bekannten, hat aber seinen eigenen Charme und Reiz.

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Rue de Jerzual

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Leckereien I

An der Place des Merciers vermischen sich die Stilrichtungen. Typische Dinan-Fachwerkhäuser aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert stehen Seite an Seite.

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Fachwerk

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Rue de Jerzual

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wer sucht der findet

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Fachwerk

Malerische Gassen, Restaurants und ausgesuchte Geschäfte lassen den Aufenthalt in Dinan zu einem kurzweiligen, lebendigen Erlebnis werden. Und ein reges Angebot an Ausstellungen wendet sich an die unterschiedlichsten Geschmäcker.

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Leckereien II

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und wie überall Granit satt

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Crêperie

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Bleiverglasung

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Holzverbindungen

Eines ist Dinan übrigens auch. Der Alptraum aller Feuerwehrleute. :roll:
Grüße
Hanky

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Doorman
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Re: Bretagne

Beitrag von Doorman »

Wunderschöne Fachwerk- und auch sonstige Details. Besonders gefallen mir Bret304, Bret307, Bret310, Bret311 und Bret314. Super Serie. :super: :super:
Gruß,
Wolfgang

Hanky
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Re: Bretagne

Beitrag von Hanky »

Danke Wolfgang.

Die Geschichte Dinans ist seit dem XI. Jahrhundert bekannt, obwohl der Ort wahrscheinlich bereits seit der Antike besetzt war. Zu dieser Zeit war er ein Marktflecken, in dem sich ein Benediktinerkonvent niederließ. Einer der Fragmente der Teppiche von Bayeux erwähnt die Zerstörung eines Palisadenzauns durch Wilhelm den Eroberer um 1065. Erste Fachwerkbauten am Hafenkai vermitteln eine Vorahnung dessen, was in der 75m über der Rance gelegenen Oberstadt folgt: kopfsteingepflasterte Gassen, blumengeschmückte Fachwerkfassaden und eine Burg machen Dinan zum Inbegriff einer mittelalterlichen bretonischen Stadt.

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Einladende Crêperie

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Läden

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Sandwicherie

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Fachwerk

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im HG die Basilique Saint-Sauveur

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Rue du Petit-Fort

Es ist für die Hausbesitzer und Handwerker unglaublich schwer, die Altstadt von Dinan zu erhalten. Es gibt praktisch keine rechten Winkel, alles windschief und krumm und sehr aufwändig in der Restaurierung.

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Unglaubliche Dinge gibt es hier

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Sauber restauriert

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Fachwerk

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Bleiverglasung

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Crêperie

Angekommen unten am Hafen. Über dem romantischen Hafen spannt sich in schwindelnder Höhe ein Viadukt, neben dem sich die Arkaden des Vieux Pont aus dem 15.Jh. bescheiden ausmachen.

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Rue du Petit-Fort

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Vieux Pont

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der alte Hafen

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Viadukt über die Rance

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Viadukt

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Vieux Pont

Von hier aus steigt die Rue du Petit-Fort steil in die Oberstadt an, kein einfacher Weg für glatte Sohlen oder Stöckelschuhe. Einmal rauf und wieder runter, da weiß man was man getan hat und wegen dem unebenen Pflaster spürt man seine Beine sehr.

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Rue du Petit-Fort

Wie in Saint-Malo kann man sich auch in Dinan locker einen ganzen Tag aufhalten, es gibt Motive im Überfluss und für die Mädels nette Läden ohne Ende. Bedingt durch das Ferienhaus hatten wir immer An- und Abfahrt einzuplanen - hier hat der typische WoMo-Reisende aus NF schon echte Vorteile ;) - es ist alles recht zeitaufwändig aber stets lohnenswert.
Grüße
Hanky

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hajamali
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Re: Bretagne

Beitrag von hajamali »

Ich sehe schon ein Traum für Fotografen, kommt auf jeden Fall mal auf die Womoreisezielwunschliste :)
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Wer ist Hans Blitz?|
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Hanky
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Re: Bretagne

Beitrag von Hanky »

Das kann ich dir wirklich nur empfehlen, landschaftlich ein Traum und Motive ohne Ende. Ich arbeite momentan am letzten Urlaubstag, nochmal an der Côte de Granit Rose. Mein größtes Problem ist bei dem Fred die Auswahl aus den vorhandenen Bilder, von 160-200 Bilder am Tag muss man 85% abwählen. :roll:
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Thomas S.

Re: Bretagne

Beitrag von Thomas S. »

Naja eigentlich mag ich die Franzosen nicht so bzw. ihre Art ist ja in der Schweiz fast gleich mit den Personen in der welschen Schweiz. Aber Landschaftlich muss ich mir das wirklich mal ansehen.

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